Würzburg - ein Bericht (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U. @, Monday, 18.06.2001, 00:38 (vor 8499 Tagen)

Hi Ihr Barfüßer,

gerade komme ich von dem Barfüßer- Treffen in Würzburg zurück und möchte denen, die nicht dabei waren, berichten, wie es war. Es war SUPER! Ich bin eigentlich von Natur aus ein optimistischer Mensch, aber sogar meine optimistischen Erwartungen nehmen sich recht bescheiden aus, wenn ich sie mit dem tatsächlichen Verlaufe des Treffens vergleiche.
Mit von der Partie waren: Lorenz, Eva H. nebst Ehemann, Moltke, Georg, Markus II, ich, Peter_w_g, Bernd A, Bernd (KA), Gero, Aquajeans, sunglass, Armin, Gero, Lothar, Unci, Harald 2, Jörg (Hanna) und einige, die mir augenblicklich nicht einfallen (ich bitte die, die nicht genannt sind, um Entschuldigung). Wir waren also ungefähr 20 Teilnehmer, von denen allerdings nie mehr als 18 gleichzeitig zusammen waren, weil leider die ersten schon abreisten, bevor die letzten ankamen. Einige waren nur am Samstag da, Eva H. und ihr Mann von Freitagabend bis Sonntagabend und ein beträchtlicher Teil von Samstag bis Sonntagnachmittag. Am kürzesten nahm Aquajeans teil, am längsten Lorenz, der als einziger die ganze Zeit über da war.
Das Wetter war bestens: nicht zu heiß, nicht zu kühl, meist heiter bis wolkig und ab und zu etwas Regen. Die Unternehmungen waren vielfältig: Wir sind ausgiebig durch die Stadt und die Natur gewandert einige Male in gemütliche Lokale eingekehrt, hatten fast jeden denkbaren Untergrund (Steinplatten, rauhen und glatten Asphalt, Wiese, Waldboden, Lehm , Matsch und Schotter) und jede Menge Spaß und Freude miteinander. Obwohl die meisten von uns sich noch nie persönlich begegnet waren (ich sebst hatte mich nur mit Bernd A, Peter_w_g, Georg und Markus II schon bei früheren Gelegenheiten getroffen), waren eigentlich fast alle sehr rasch vertraut miteinander und die Stimmung war durchweg harmonisch bis fröhlich. Es wurde über alles mögliche gesprochen und es gab keinerlei persönliche Differenzen oder gar Streit, was mich sehr angenehm überrascht hat. Auch hinsichtlich des Programms herrschte Einigkeit. Die meisten Vorschläge kamen von Lorenz, der in Würzburg aufgewachsen ist und sich daher bestens auskennt. Er hat uns wirklich die schönsten Stellen gezeigt und uns in sehr angenehme Lokale geführt, und dafür möchte ich mich bei ihm nochmals ganz herzlich bedanken.

Nun zu unseren Aktivitäten im einzelnen:
Am Samstag traf unsere rheinische Fahrgemeinschaft (Georg, Markus II und ich) gegen 9.50 Uhr vor dem Würzburger Hauptbahnhof ein. Dort waren schon Lorenz, Eva H. und Ehemann, Moltke und Peter_w_g versammelt. Dann zogen wir los. Wir besichtigten die Festung, den Dom, eine weitere Kirche und den Platz, wo des berühmten Minnesängers Walthers von der Vogelweide gedacht wird. Auf der Festung hörten wir den ersten Kommentar. "Was ist denn bloß besonderes daran, barfuß zu laufen", mokierte sich eine Frau. Eva und ich brachen darauf in schallendes Gelächter aus. Als Lorenz sich erkundigte, worüber wir lachten, war es leider zu spät, der Frau ein Flyer anzubieten. Auf unserer Vormittagstour wurden wir immer mehr, da wir dank Evas Mobiltelefon, das immer wieder klingelte, jederzeit zu orten waren. als wir am Residenzplatz angekommen waren, waren wir schon zu zwölft. Auf dem Residenzplatz sahen wir eine alte Frau, die sich tapfer mühte, barfuß über den Platz zu gelangen, und ihr konnte Lorenz ein Flyer und wertvolle Tips geben. Dann mußten wir uns notgedrungen für etwa zwei Stunden trennen, da Eva H. mit ihrem Ehemann, Peter w_g, Kai (VS), Georg, Markus II und ich zum Campingplatz mußten, um die Zelte ab- bzw. aufzubauen, und ich bezog den zuvor gebuchten Wohnwagen. Auf dem Campingplatz stieß sunglass zu uns. Dann fuhren wir mit dem Bus in die Stadt zurück. Zuerst gingen wir zum Hauptbahnhof, wo Eva ihre Sachen in einem Schließfach deponierte. Auf dem Weg zum Residenzplatz kamen wir an zwei Punks vorbei. Diese riefen bei unserem Anblick: "Seid ihr etwa alle barfuß? Könnt ihr euch keine Schuhe leisten? Sollen wir euch eine Mark geben?" Am Residenzplatz trafen wir mit der Schar, die in der Stadt geblieben war, wieder zusammen. Diese war inzwischen weiter angewachsen. Dann brachen wir zur ersten größeren Wanderung auf. Als wir zum Käppele hinaufstiegen, verließ uns Aquajeans bereits. Am Käppele trafen hingegen, wenn ich mich recht erinnere, die letzten Nachzügler ein. Leider konnten wir das Käppele nicht von innen besichtigen, weil gerade ein Gottesdienst stattfand. Dann gingen wir weiter hinauf zur Frankenwarte. Dort wurde es etwas abenteuerlich. Das Tor zum Aussichtsturm war nämlich verschlossen und die Vorrichtung, mittels derer es durch Münzeinwurf zu öffnen hätte sein sollen, war kaputt. Also stiegen die meisten von uns einfach über den Zaun und gelangten so in den Aussichtsturm. Die Aussicht von oben war wirklich grandios.
Dann ging es abwärts. Der Weg nach unten war geschottert und daher zuletzt etwas unangenehm, aber alle haben ihn ohne Blasen oder sonstige Verletzungen bewältigt. Während des gesamten Treffens hat sich glücklicherweise überhaupt niemand Blasen oder Verletzungen zugezogen. Am Ende des Schotterweges winkte ein schönes Waldlokal, in dem wir uns mit Bier und einem deftigen Happen stärkten. Als wir gegen Abend am Mainufer entlang gingen, hatten wir zwei bemerkenswerte Begegnungen. Zuerst kam Lorenz mit zwei Jugendlichen, von denen einer barfuß war, ins Gespräch. Diese erzählten, sie hätten bei unserem Anblick zuerst gedacht, wir seien Manager auf einem Selbstfindungsseminar. Später begegneten wir zwei älteren Herren mit klobigem Schuhwerk. Diese fragten uns, ob wir auf einem Bußgang seien. Lorenz klärte auch sie über die Vorzüge des Barfußlaufens auf und drückte ihnen sein Flyer in die Hand. Dann gingen wir in ein traditionsreiches Gasthaus zum Abendessen. Danach hieß es auf dem Weg durch die Stadt und zum Bahnhof schon Abschied nehmen, da Bernd A, Bernd (KA), Gero, sunglass, Armin, Moltke, Eva H. und ihr Ehemann nicht bis Sonntag blieben. Wir anderen fuhren (außer Lorenz) mit dem Bus zum Campingplatz, wo wir noch lange gemütlich zusammensaßen. Am Sonntagmorgen frühstückten wir auf dem Campingplatz, räumten unsere Sachen zusammen und fuhren in die Stadt, wo wir uns auf dem Residenzplatz wieder mit Lorenz trafen. Unci hatte zu Demonstrationszwecken Barfußsandalen angezogen, und ich muß schon sagen, daß ich die Dinger interessant finde. Vielleicht kann Unci, der andeutete, daß er Möglichkeiten hat, an die Dinger, die wohl nicht so leicht aufzutreiben sind, ranzukommen, welche für Lorenz, der ebenfalls Interesse bekundete, und mich besorgen. Dann fuhren wir mit dem Schiff nach Veitshöchheim, wandelten durch den dortigen Schloßpark und besichtigten die alte Wasserkunst. Dann gingen wir am Mainufer entlang (über Asphalt, Wiesen Und kurze Schotterstrecken) nach Würzburg zurück. Unterwegs kehrten wir zum Mittagessen in einem Gasthaus ein, wo es fränkische Gerichte gab. Auf dem weiteren Wege verabschiedeten wir uns nacheinander von Kai (VS) sowie von Unci und Harald 2. Die beiden letzteren setzten sich einfach in Trab, weil sie ihren Zug noch erreichen mußten und die Zeit für sie inzwischen knapp geworden war. Wir übrigen (Lorenz, Jörg (Hanna), Peter_w_g, Lothar, Georg, Markus II und ich) verabschiedeten uns ebenfalls am Hauptbahnhof; d. h. Georg, Markus II und ich fuhren noch gemeinsam nach Bonn, wo sich auch unsere Wege trennten.

Das Barfußtreffen in Würzburg stellt sowohl von der Zahl der Teilnehmer als auch von der Qualität des Verlaufs einen Rekord in der Geschichte des Forums dar, aber ich hoffe doch, daß er noch übertroffen werden kann! In diesem Sinne freue ich mich schon auf das nächste Barfüßertreffen dieser Art.

Herzliche Barfußgrüße,
Markus U.


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