Die Sache mit den schwarzen Sohlen (Hobby? Barfuß! 2)
--------------- Man denke sich diese Füße an den Körper einer jungen Frau --------------
Wenn "Murau" schreibt: "Vor allem natürlich der präsenteste Topos männlicher Barfuß-Begierde ist hier anschaulich artikuliert: die komplett schwarzen Sohlen", dann ist das auch oft mein Gedanke, wenn ich die Barfuß-Diskussion im Internet verfolge. Und noch mehr, wenn die Fotografierwut auf "Schwarzfußindianerinnen" kein Ende nimmt.
Da trete ich gerne einen Schritt zurück und stelle fest, daß das Muster des Fußabdrucks einmalig in der Natur ist - nämlich ausschließlich von Menschen erzeugt wird. Ohne Zweifel wirkt diese Form ästhetisch- wahrscheinlich auf jedermann. Mir gefällt sie auch als Spur im Sand, oder wenn sie auf einer sauberen Fußsohle als zartes Relief hervortritt. Mit diesem Zeichen unterscheidet sich der Mensch ganz markant von allen anderen Lebewesen dieser Erde!
Ob ein Mann, ein Frau oder ein Kind dieses Zeichen hervorgebracht haben? Man kann es allenfalls nach der Größe raten. Es ist nicht geschlechtsbezogen, aber es wirkt anziehend, es sagt: "hier ist ein Mensch"! Der Abdruck einer Schuhsohle läßt dagegen eher auf einen Roboter schließen. Wen wundert es, daß ein junger Mann auf Brautschau lieber einer Menschin als einem Roboterweibchen hinterherschaut? Ich bin aber überzeugt, daß auch Frauen die Form des Fußsohlenabdrucks ästhetisch finden (meine Mutter war allerdings weniger begeistert, wenn derselbe auf der Bettdecke war, weil ich meine Füße wieder mal nicht gewaschen hatte). Also kann ich mir schon vorstellen, daß sich auch Mädels (genau wie ich) freuen können, wenn sie nach einem Barfußbummel an ihren eigenen Fußsohlen das hübsche "Arterkennungszeichen des Menschen" entdecken.
Die Füße sind eine einzigartige Anpassung des Menschen an den aufrechten Gang. Schon unsere Urahnen (Homo habilis vor 3 Mio Jahren) haben sich damit ganz deutlich von den Affen unterschieden. Ich denke, daß in dieser Phase der Evolution der Fußabdruck seine Signalwirkung entwickelt hat, um die menschliche Art deutlich von den anderen "mit dem Zottelfell" abzuheben. Wir sollten dieses Zeichen unserer Zugehörigkeit zu einer hochentwickelten Art nicht verbergen, sondern voll Selbstbewußtsein und ohne Komplexe als Menschen in Erscheinung treten! Daß wir nebenbei noch an Attraktivität gewinnen (ich erlebe das in Maßen auch als Mann), sollte doch zu verkraften sein?
Serfuß, Lorenz