Barfuß ganz oder garnicht? Hast Du Deine Schuhe schon weggeschmissen? (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Sunday, 19.11.2000, 18:10 (vor 8773 Tagen) @ Chris

Hi Chris!

Beim Lesen Deiner Botschaft kann ich mir einige Anmerkungen nicht verkneifen:

Also, barfuß laufen kann auch eine "Kettenreaktion" auslösen. Erst bin ich nur in der Wohnung barfuß.......dann, egal ob man in einem Mehrfamilienhaus wohnt, bringt man provokativ nur noch barfuß den Müll runter (so ging es bei mir los). Selbst die Post oder die Zeitung morgens holt man barfuß. Und irgendwann ist man so weit und überlegt: Was soll ich eigentlich noch mit Schuhen? Dann geht man barfuß aus dem Haus. Fährt barfuß mit dem Bus in eine andere Stadt, geht barfuß durch die Geschäfte usw.... Schon gemerkt? DAS IST TYPISCHES SUCHTVERHALTEN. Erst leichte Dosierung, dann mehr, und irgenwann?

Mit Suchtverhalten hat die von Dir beschriebene "Kettenreaktion" nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr darum, daß jemand, und etliche aus diesem Forum werden solche Erfahrungen gemacht haben, die Natürlichkeit des Barfußlaufens (wieder)entdeckt und sich nach und nach von den tiefsitzenden, anerzogenen eigenen Vorbehalten gegen das Barfußlaufen sowie dem gesellschaftlichen Druck zum Tragen von Schuhen und Strümpfen befreit und sich auf diese Weise immmer mehr Freiräume zur natürlichen Art menschlicher Fortbewegung erobert, was doch sehr begrüßenswert ist.

Deshalb die Frage an Leute die eigentlich immer barfuß laufen wollen, und es dann doch aus irgendwelchen Gründen (Schwiegereltern, Nachbarn, usw), außer Julia, nicht machen. Was hindert euch eigentlich daran (außer auf der Arbeit..aber das ist ein Sonderfall) IMMER barfuß zu laufen? Schmeisst die Schuhe in die Tonne und kümmert euch nicht darum was andere sagen! Und irgendwann nach ein paar Wochen und Monaten werdet ihr froh sein, diesen letzten Schritt gemacht zu haben!

Da liegt der Hase im Pfeffer! Es ist genau, wie Du selbst treffend erkannt hast, der "Sonderfall" Arbeit, der mich persönlich daran hindert, die Schuhe in die Tonne zu schmeißen und IMMER barfuß zu laufen. Für mich als Rechtsanwalt sind barfüßige Mandantengespräche oder gar Gerichtsverhandlungen schlichtweg undenkbar! Da sind Schuhe unbedingt ein "Muß" (was mich freilich nicht hindert, wenigstens ganzjährig auf Socken zu verzichten). Ohne diesen Aspekt wäre ich auch für radikale "Schuhentsorgung".

Oder ist da nicht doch noch eine "Stimme" im Hinterkopf die sagt: Warum mache ich das eigentlich? Warum bin ich so auf meine Füsse fixiert (ich meine keinen Fetisch)?

Überlegt mal!!! ;)))

Die Antwort hast Du eigentlich schon gegeben:
Die den meisten von uns in früher Kindheit geraubte Freiheit der Füße muß Stück für Stück und manchmal gegen beachtliche innere und äußere Widerstände mühsam erkämpft werden. Und wie alle Kämpfe erfodert auch dieser Anspannung, Konzentration und sorgfältiges Abwägen von Risiken, was den Eindruck erweckt, auf die eigenen Füße "fixiert" zu sein. Ich bin jedoch überzeugt, daß sich das gibt, sobald jeder sein persönliches "Barfußziel" erreicht hat. Für mich sind beispielsweise Socken kein Thema mehr, und ich erwähne sie nur, um anderen Mut zu machen...
Zum Schluß noch eine direkte Frage an Dich, Chris:
Hast DU Deine Schuhe schon weggeschmissen?

Herzliche Barfußgrüße,
Markus U.


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