Yahoo! Schlagzeilen: Barfußpark Dornstetten ist voller Erfolg (Hobby? Barfuß! 2)

MarkusII, Wednesday, 31.05.2000, 22:26 (vor 8874 Tagen)

Hallo zusammen,

offensichtlich ist der Barfußpark Dornstetten ein voller Erfolg. Und - was bisher meist verneint wurde - mit dem Barfußgehen läßt sich auch noch Geld verdienen. Da letzteres ja oft für diejenigen, die das Sagen haben, mehr zählt als das Wohlbefinden der Menschen, könnte es vielleicht auch von dieser Seite Rückenwind geben:

"Yahoo! Schlagzeilen
Dienstag 30. Mai 2000, 10:03 Uhr

Mit nackten Füßen die Natur erleben

Deutschlands einziger Barfußpark liegt im Nordschwarzwald -
«Schritt für Schritt der Wahnsinn»

Von AP-Mitarbeiterin Claudia Steeb

Dornstetten (AP) Der Wanderweg in Dornstetten gleicht vielen anderen: Er führt über Gras und Kies, dann über Sand und Pflastersteine und auch mal kurz durch flaches Wasser. Besonders wird der 2,5 Kilometer lange Pfad erst durch die Wanderer, die auf ihm gehen. Sie alle tragen weder Schuhe noch Strümpfe, sondern laufen auf nackten Füßen. Sie sind im Barfußpark unterwegs, dem einzigen in Deutschland, wie Bürgermeister Hans Jürgen Pütsch betont. «Die Natur mit den Sinnen der Füße erfühlen», so umschreibt er das Motto des Parks, der vor den Toren Freudenstadts im Nordschwarzwald liegt.

Die ungewöhnliche Idee kam den Stadtoberen vor rund einem Jahr: Damals hatten sie zusammen mit Tourismus-Experten schon monatelang nach einer Idee gesucht, wie man wohl den Tourismus in ihrem Luftkurort ankurbeln könne. Die Entscheidung fiel auf den Barfußpark. Mit Zuschüssen des Landes Baden-Württemberg wurde das 500.000 Mark teure Projekt verwirklicht. Ein Volltreffer, wie sich bereits im ersten Jahr herausstellte: Bis zu 800 Personen pilgerten täglich zu der natürlichen Fußmassage im Nordschwarzwald. An Wochenenden zählte man teilweise 2.000 Besucher. Prompt schnellten auch die Übernachtungszahlen von einst 50.000 auf 56.000 in einem Jahr nach oben.

«Keiner von uns hat gedacht, dass es ein solcher Erfolg wird», räumt man auch bei der Touristen-Information ein. Nun, nach den Aufräumarbeiten, die der Orkan «Lothar» zu Weihnachten verursacht hatte, ist der Park wieder geöffnet.

Auch der vierjährige Sven und sein Freund Thomas sind in ihrem Element. Schon nach wenigen Metern müssen ihre Füße erste Bewährungsproben im Kiesbecken überstehen, was zu einigen Aua-Rufen führt. Davon ist wenig später nichts mehr zu hören, als sie über eine Grasfläche gehen und ein kleines Fußbad nehmen.

«Ich habe schon lange nicht mehr ein so gutes Gefühl in den Füßen gehabt», erzählt eine Besucherin, als sie nach dem Mosaikkleinpflaster eine kurze Pause einlegt. Zusammen mit ihrem Mann hat sie sich auf den Weg gemacht. Mal geht es über Rindenmulch, dann über Holzpflaster, mal wird durch Sand spaziert, dann warten kleine Pflastersteine und ein Knüppelweg auf die Besucher.

Ob Kegelclubs oder Turnvereine, ob Managerkurse oder ganz normale Familien: Auf den 1,5 und 2,5 Kilometer langen Rundwegen ist jedermann zu treffen. Die einen krempeln die Hosen hoch, andere kommen gleich in der Badehose. Viele beginnen im Storchenschritt, um den Schmerz abzufedern, die meisten laufen aber schon bald so auf dem Weg, als ob sie in der Stadt zum Einkaufen gehen.

Genau auf diesen Effekt setzen auch die Mediziner: Das Barfußlaufen auf verschiedenen Belägen soll das Herz-Kreislaufsystem anregen und durchblutungsfördernd wirken. Dadurch wird auch das Abwehrsystem des Körpers gestärkt. Informationstafeln entlang der einzelnen Stationen zeigen dem Besucher, was mit den Füßen passiert.

Das ältere Ehepaar ist seit gut einer Stunde unterwegs. Beide sind zu Gast in der benachbarten Hallwänger Venenschule. Sie sind sich einig: Wer die ersten Meter hinter sich gebracht hat, möchte gar nicht mehr aufhören.

Auch Sven und sein Freund sind mittlerweile fast am Ziel. Vor ihnen liegen noch der Splitt, der Lattenrost und die Sandsteinplatte, ehe an der Fußwaschanlage die Spuren der Natur beseitigt werden. Wer danach in die Stöckelschuhe oder Sandalen steigt, empfindet ein «wohliges Prickeln», wie es eine Besucherin umschreibt. Ihr Sohn formuliert es etwas drastischer: «Das war Schritt für Schritt der Wahnsinn»."

Ein prima Bericht, wie ich denke, nur: wenn ich nach dem Barfußlaufen in Schuhe steigen muß, denke ich immer "wie schrecklich".

Viele Grüße,

MarkusII


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