freundliche Warnung (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar @, Sunday, 09.04.2000, 19:12 (vor 8931 Tagen)

Heute habe ich mich entschlossen einen kleine Barfußausflug auf die Burg Gleichen der Drei Gleichen bei Wechmar zu machen. Vorsichtshalber fragte ich meine Freundin, ob es sie sehr stören würde und ich bekam zur Antwort: Solange Du nicht von mir verlangst da barfuß hochzulaufen ist mir das egal. Fand ich erst mal gut.
Da sie eine relativ unansehnliche Behinderung am Fuß hat kann ich das auch gut verstehen, daß sie sich nicht entblößen will.
Ich hatte bedenken, da ich den Weg nicht kannte und auch so einen Aufstieg unter den Augen der Öffentlichkeit noch nicht gewagt hatte.
Ich bevorzugte zunächst einen Trampelpfad neben dem offiziellen Weg. Das war sehr schön. Leider bog der dann auf den offiziellen Weg ein und da lagen jede Menge Steine und Schotter aber es ging besser als ich dachte. Trotzdem würde ich den von Lorenz beschriebenen DreiStundenAufstieg in Benediktbeuren noch nicht wagen.
Erste Begegnung mit einem älteren Ehepaar. Beide fallen beim Anblick meiner nackten Füße in schallendes Lachen. Ich grinse die Frau freundlich an und sie grinst freundlich zurück.
Dann kaufte ich die Eintrittskarten. Als die Verkäuferin meine nackten Füße erblickte, machte sie mich sehr freundliche darauf aufmerksam, daß sehr vorsichtig laufen solle, da auf dem Gelände viele
kleine Scherben liegen würden, womit sie leider recht hatte und was auch verhinderte, daß ich ein dunkler Kellerloch betrat weil ich den Boden nicht sehen konnte; gewarnt wurde hier zwar nur vor Wasser aber da könnten dann auch Scherben liegen.
Ein weiterer Kommentar kam von Jungen der mit ein paar anderen Kindern mir entgegenkam als ich den Turm herabstieg. Der erste grüßte mich übertrieben freundlich; der zweite fragte mich, ob man hier denn barfuß gehen müsse. Leider hatte ich mit dieser Frage überhaupt nicht gerechnet, so daß ich im Begegnungsverkehr nicht ordnungsgemäß reagieren konnte. Alle anderen Leute inklusive deren Kinder zeigten keine Reaktionen. Danach wanderten wir noch über eine Stunde über ein paar Wiesenwege und durch den Wald. Bis auf einen Abstieg, der normalerweise von Pferden genutzt wird und schon extrem hart war, war es sehr angenehm. Ich war aber selbst überrascht, daß ich über zwei Stunden durchgehalten hatte, insbesondere bei den relativ kühlen Temperaturen. Kurz vor Schluß touchierte ich mit einem Fuß dann noch eine Brennessel; aber das soll ja gesund sein.

Lothar


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