Immer öfter barfuß einkaufen (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Sunday, 19.09.1999, 18:38 (vor 9132 Tagen) @ Andreas S.

Hallo Andreas (und Dir ein "Willkommen" im Forum) und andere Barfußeinkäufer,

das Thema hat uns ja schon mehrfach beschäftigt, wie man bei Interesse im "Best of" auch in den Beiträgen "Barfuß einkaufen" bzw. "Amerikanisierung" nachlesen kann.
Darin ist auch ein Beitrag von mir (geschrieben etwa Anfang Juni ‘99), in dem ich recht kategorisch ausschloß , in unserem Vorort barfuß einkaufen zu gehen.
Beflügelt durch das wunderbare und außerordentlich barfußfreundliche diesjährige Sommerwetter im Rheinland habe ich das inzwischen aber sehr wohl regelmäßig gemacht (auch gestern im Supermarkt und heute beim Bäcker) und neben einigen seltenen erstaunten Blicken keinerlei irgendwie negativ zu interpretierende Reaktionen feststellen müssen, auch nicht bei Kassiererinnen oder dem Inhaber des Supermarkts, mit dem ich mich auch mal barfuß unterhalten habe.
Ob ich so zum (befürchteten) Gesprächsthema in der Nachbarschaft wurde, weiß ich nicht - jedenfalls gibt es keine Indizien dafür (und wenn doch, wäre es mir inzwischen auch egal).
Ob man mit einzelnen Mitarbeitern Streß bekommen kann (wie gesagt - ich hatte keinen), hängt meines Erachtens nicht von irgend einem "Stil des Hauses" ab, der Barfußlaufen auf einer Verbotsliste hätte, sondern von den mehr oder weniger verqueren Vorstellungen darüber in den Köpfen einzelner Leute.
Wenn man denen sonstwo begegnet, arbeiten deren Vorurteile vermutlich auch in ihnen, aber das kann uns ja ganz egal sein. Schlimmer wird es, wenn diese Leute an irgendwelchen "Schalthebeln der Macht" sitzen, wie zum Beispiel an einer Mensakasse (dieses Problem hat sich nach Markus’ Bericht ja auch durch die Rückkehr der Stammkassiererin sofort aufgelöst) oder an der Kasse im Supermarkt.
Während das Abheben auf Verletzungsgefahren durch Scherben ja durchaus noch als fürsorglich und positiv verstanden werden kann (wenn es auch überflüssig ist), so zeugt die Behauptung, Barfußlaufen sei unhygienisch, einfach nur von Fehlinformation oder gar böswilliger Unterstellung.
Das geht sicher auf einerseits fehlende eigene Erfahrung mit Barfußlaufen zurück - und andererseits - so vermute ich jedenfalls - auf eine falsche Zuordnung von Phänomenen :
Schweißfüße (und die finde ich auch reichlich unhygienisch) sind, wie wir hier alle wissen, das Ergebnis vom Schuhetragen - und eben gerade nicht die typische Begleiterscheinung von Barfüßen - aber ich bin sicher, die Unhygiene - Apostel sehen das genau umgekehrt.
Insofern spiegelt sich in diesen Verhaltensweisen nur der zwiespältige Informationsstand der Gesellschaft zum Thema wider. Und kein Wunder, daß er in den barfußfreundlicheren Regionen besser ist und der "Streß" deshalb seltener auftritt.
Für den Fall der Fälle weist Du, Andreas, allerdings auch auf zwei richtige "Strategien" hin (die längst nicht nur im Supermarkt beachtenswert sind) :
!) >Verkäuferinnen, die mich anfangs kritisch beäugten habe ich dann einfach nach irgendwelchen Artikeln gefragt, um ihnen zu zeigen, daß ich kein durchgeknallter Exot bin. Auch im Wal-Mart führte diese Strategie zum Erfolg. Bevor eine Verkäuferin etwas sagen kann, einfach zum Gegenangriff blasen.
2) >Auch wenn man Arbeitskollegen oder Bekannten begegnet, immer den Kopf hoch tragen und nicht zeigen, daß man eventuell unsicher ist.
Noch einen schönen Herbst mit vielen Gelegenheiten zum Barfußeinkaufen und -laufen in der Öffentlichkeit wünscht Euch
Georg


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