Leider kriegt man so manches nicht einfach geschenkt... (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Lupu!
Klar, die Vorurteile der anderen gegenüber dem Barfußlaufen kosten ständig Kraft. Wenn man sich nicht gut fühlt, kann dieser Aderlaß so groß sein, daß es mehr Kraft kosten würde, barfuß zu gehen, als sich anzupassen. Bei mir war es viele, viele Jahre der Fall, und wenn, eben nur auf den möglichst heimlichen Dämmerungsspaziergängen.
Nur: Zufrieden ist man dann auch nicht, und wenn das Bedürfnis nach dem Barfußlaufen sehr stark ist (wie bei mir) und die Zeit für Spaziergänge viel zu knapp, dann fühlt man sich einfach schlecht!
Nach meiner Erfahrung hilft letztenendes nur noch die Entscheidung für sich selbst.
Auch wenn man nur zu gern beides hätte, das Barfußlaufen UND das Vermeiden des Auffallens und damit des ständigen "Sofort-Bewertet-Werdens auf äußerst schmaler und meist falscher Datenbasis" - man bekommt es vom Schicksal einfach nicht "geschenkt".
Es bleibt nichts anderes übrig, als... - aber dies steht ja alles schon im "Best Of".
Für sehr interessant und zutreffend halte ich das, was Kai in seinem Beitrag "Re: Kleine Anläufe III .../ barfuß auf dem Land" geschrieben hat (und auch das in seinem und Lorenz Beitrag unmittelbar darüber).
Ich glaube, daß wir eben doch nicht die "Clowns" sind: Wie Miguela schrieb, überträgt sich die eigene Einstellung zu den eigenen Füßen in etwa auf die anderen, und was Kai im o.g. Beitrag schreibt, weist ja auch in diese Richtung. Ich gehe noch etwas weiter als Kai und behaupte, daß dies zu einem deutlichen Anteil auch in der Stadt gilt, und Du schreibst ja selbst vom guten Beispiel als bester Werbung. Am allerbesten ist das Beispiel m.E., wenn der Anteil der bewußt ausgestrahlten Werbung eher klein und der der unbewußt ausgestrahlten "ganzheitlichen Person" (eben mit unbeschuhten Füßen einfach dazu gehörend) möglichst groß ist. Doch dies ist gar nicht so einfach zu erreichen...
Ebenso auch, nicht irgendwie (und wenn auch nur in einer kleinen Ecke versteckt) wütend und empört über die "empfindungslosen, abgestumpften, blöden Anderen" zu sein, die - überspitzt ausgedrückt - "die sich in ihrer Ahnungslosigkeit erdreisten, über mich zu urteilen".
Auf jeden Fall freut es mich sehr zu hören, daß Du seit drei Tagen sogar permanent barfuß bist. Bei mir sind alle ein bis zwei Tage kurze beschuhte Strecken dazwischen (im Nebenjob z.B. sind Schuhe leider Pflicht). In der Fortbildung klappt es inzwischen jedoch Gott sei Dank ganz ohne diese Zumutung.
Vor kurzem bin ich sogar (mit Schuhen in der Tasche, für alle Fälle) zum Helfen beim Renovieren "angetreten". Es hat prima geklappt; die Sinnesvielfalt auf den vielen Untergründen ist sogar besonders schön. Die weißen Kleckse an den Sohlen laufen sich draußen schnell wieder ab, die im Längsgewölbe sind nach ein- bis zweimal Duschen verschwunden. Da man sich ja viel vorsichtiger bewegt als beschuht, tut man sich nach dieser Erfahrung auch hier nichts.
Viele Grüße aus dem Rheinland
MarkusII