Wenige Grad Unterschied ... (Hobby? Barfuß! 2)

Bernd, Tuesday, 06.07.1999, 23:10 (vor 9207 Tagen) @ Kai

Hi Lorenz und alle anderen,

erst, wenn sommerliches Wetter Urlaubsstimmung verbreitet, löst sich
der Bann. Dann wird der Einfluß der inneren Stimme stärker, die sich
der Einengung durch alle die Zwänge der Zivilisation widersetzt. Und
trotz glühend heißem Asphalt sieht man Barfüßige, die es im April und
Mai viel angenehmer hätten haben können .....

nachdem ich jetzt etwa 1 1/2 Wochen mit Ausnahme von 3 Stunden (mähen mit der Sense...) nur barfuß lief, fielen mir heute vermehrt verwunderte Blicke auf. Was war geschehen? Es war plötzlich kühler geworden, die ersten holten bei 20 Grad und leichtem Niesel bzw. Gewitterneigung ihre Jacken heraus und stellten sich wohl mental schon auf Herbst ein. Zumindest wirkte ich barfuß anscheinend ziemlich exotisch.
Generell fiel mir auf - aber vielleicht bilde ich mir das ja auch nur ein - daß Barfußlaufen am ehesten akzeptiert wird wenn man einerseits kurze Hosen trägt und es mindestens 25 Grad hat. Ansonsten ist halt mal wieder etwas mehr Selbstbewußtsein gefragt. (Letzteres läßt sich gut trainieren, wenn man sich überwindet und zu Schulschluß oder ähnlichen Anlässen an eine Bushaltestelle geht, an der gerade ein Dutzend Jugendlicher stehen ... Ich ziehe es da aber auch gerne mal vor, einen Bus später zu fahren ... Barfußlaufen hat ja nichts mit Masochismus zu tun.)
Wie haltet Ihr es denn mit dem Barfußlaufen, wenn plötzlich der Wetterwechsel vor der Tür steht und es von "für jedermann offensichtlich barfußfreundlich" zu "jetzt ist es gerade angenehm barfuß zu laufen" abkühlt. Steigt bei Euch da auch (wie bei mir) die Hemmschwelle wieder etwas an oder hält die (hoffentlich vorhandene) Euphorie der Vortage an?
Interessierte barfüßige Grüße
Kai
P.S.: falls jemand meine alte eMail bei AOL gespeichert haben sollte - bitte löschen, da sie demnächst abgeschaltet wird.

Ja, also auch ich muß zugeben, daß ich diese Bremse im Kopf habe, wenn es etwas kühler wird, obwohl barfußlaufen dann genau so viel Spaß macht. Aber irgendwie erwarte ich dann eben doch blöde Kommentare, mit denen ich nicht umgehen kann. Aber mein Ausflug an den Bodensee vor einigen Wochen (siehe mein entsprechender Beitrag dazu) hat mich doch ein wenig eines esseren belehren können. Im Prinzip bleiben nämlich Kommentare eher aus. Allerdings vermutlich nicht wegen Toleranz, sondern weil die Leute einen gar nicht so genau anschauen. Ich hatte vor einigen Wochen mit einem älteren Herrn ein Gespräch über sein Wohnmobil auf einem Supermarktparkplatz. Das ging locker 10 Minuten. Erst als ich mich verabschiedete, fiel ihm auf, daß ich barfuß war. Dennoch: trotz derart positiver Erlebnisse traue ich mich häufig dann doch nicht so, wie ich gerne möchte.

Auf der anderen seite ist es nahezu grotesk, daß die Leute jetzt wirklich sich wider so kleiden, als sei der Winterangebrochen, nur weil es mal gerade nicht ganz so warm ist. Ich habe heute schon wieder Frauen in Stiefeln gesehen! Irgendwie ist das krank!

Bernd


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