Barfuß in Istrien (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Gerald,
Deine Erfahrung deckt sich weitgehend mit meinen schönen Erinnerungen an meinen letztjährigen Pfingsturlaub in derselben Gegend.
In der Stadt erntete ich so manchen erstaunten Blick. Hier ist der uralte Steinboden erhalten. Durch die jahrhundertelange Benuztung ist er richtig glattgeschliffen und es ist ein tolles Gefühl, den geschichtsträchtigen Boden hautnah zu erleben. Außerdem war der Halt mit nackten Sohlen wesentlich besser. Die Leute mit ihren Ledersohlen rutschten ständig auf dem glatten Boden aus, aber ans Barfußgehen dachte interessanterweise niemand.
War das Rovinj? Von dort habe ich die großen glatten Pflastersteine besonders gut in Erinnerung. Diese haben auch den Vorteil, daß die Glasscherben in den Ritzen dazwischen verschwinden. Im Prinzip ist das auch bei grobem Asphalt so.
Ein einziges Mal wünschte ich mir tatsächlich Schuhe an die Füße: Die meisten Städte Istriens sind sehr sauber. Lediglich in Pula, der größten Hafenstadt, sind vornehmlich die Nebenstraßen gespickt mit Glassplittern. Prompt mußte ich an jeder zweiten Ecke Halt machen und einen blöden Splitter aus den Sohlen entfernen - was nicht nur meine Freundin ziemlich nervte, da die Prozedur manchmal ziemlich langwierig war.
Auf den glatten Steinfließen von Perpignan habe ich mir kürzlich auch so einen Mini-Splitter (<1 mm, aber schmerzhaft) in den Fußballen getreten, den ich dann mühselig mit Nadel und Pinzette wieder herauspuhlen mußte.
Dieses kleine Problem konnte mir die vier schuhfreien Tage nicht vermiesen. Es war eine wunderbare Erholung für die Füße mit vielen neuen - sinnlichen - Erfahrungen.
Das ist eben unser Plus, daß wir noch ein Sinnesorgan mehr als andere haben, um die Welt zu erleben!
Serfuß, Lorenz