Das Drama um "ß" - "ss" (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Tuesday, 15.04.2008, 23:33 (vor 5989 Tagen) @ AllgäuYeti (Karl Heinz)

Hallo Anna und andere recht(-schreib-)schaffene Leute,
ich weiß/ss, dass "bafuß" in der bundesrepuplik-deutschen Sprache offiziell mit "ß" und nicht mit "ss" geschrieben wird.

Soweit ich weiß, kommt in dem Wort "barfuß" auch ein "r" vor.

Aber ich protestiere gegen die Existenz des Buchstaben "ß", denn dieser ist für mich "typografisch krank". Dafür habe ich folgenden Grund: Für jeden anderen Buchstaben des Alphabethes gibt es einen "kleinbuchstaben" und einen "GROSSBUCHSTABEN".

Und für mich ist das "ß" der absolute Lieblingsbuchstabe, weil es ein DEUTSCHES Schriftzeichen ist, welches in keiner anderen mit lateinischen Buchstaben geschriebenen Sprache und auch in keiner amtlichen Umschrift vorkommt.

Sogar so deutsche Sonderbuchstaben wie ä-ö-ü gibt es noch in der Version Ä-Ö-Ü.

Hier handelt es sich keineswegs um deutsche Sonderbuchstaben, denn die Umlaute "ö" und "ü" kommen auch in der ungarischen und türkischen Sprache sehr häufig vor, und "ä" ist im Schwedischen, Finnischen und Estnischen gebräuchlich.

Nur das "Scharfe S", also das "ß" existiert einzig als "kleinbuchstabe". Damit ist das "ß" für mich kein vollwertiger Buchstabe, sondern eine "typiografische Krankheit". Am liebsten wäre mir, das "ß" würde gar nicht mehr in unserem Alphabeth existieren - da sind die Schweizer konsequenter.

Das liegt daran, daß kein wort mit "ß" beginnt. Ich wäre übrigens dafür, auch im Sinne einer Einsparung von Zeichen die mir sehr unsympathische "ss"- Kombination durchgängig durch "ß" zu ersetzen, Eigennamen natürlich ausgenommen.

Ein praktisches Beispiel für die "Hässlichkeit" des Buchstaben "ß": Ich kenne einen Bergläufer Namens "Georg Groß". In einer Starter- oder Ergebnisliste einer Berglauf-Veranstaltung hat der Veranstalter alle Nachnamen der Teilnehmer in durchgehenden "GROSSBUCHSTABEN" geschrieben. Da sah dann der Name dieses Athleten so aus: "GROß" - Also ich meine, typografisch stilbrüchiger kann es kaum noch aussehen! Und warum das Dilemma? Weil die Germanistik-Professoern bei der Erfindung der deutschen Sprache vergessen haben, dem "kleinen ß" einen entsprechenden "GROSSBUCHSTABEN" zu zu ordnen.

Ich bediene mich gerne dieses "Stilbruchs" und empfinde ihn sogar als ausgesprochen stilvoll, denn als Großbuchstaben ist mir die Kombination "SS" erst recht unsympathisch.

Barfuß,
Markus U.


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