Hoffentlich zahlt Versicherung! ... Meteorologische Sprachhygiene (Hobby? Barfuß! 2)

AllgäuYeti (Karl Heinz) ⌂ @, Stammposter, Sunday, 23.03.2008, 13:33 (vor 6021 Tagen) @ Manfred (Ten)

Hallo Manfred,

erst einmal hoffe ich sehr für Dich und Deinen Nachbarn, dass Ihr mögichst eine Haus-Versicherung habt die Euch diesen Schaden zahlt! Und/oder dass der Sachschaden nicht allzu hoch sein möge.

>...Es gab ganz plötzlich - wie angeknipst - eine gewaltige Sturmbö. Ich sah durchs Fenster, wie ganze Äste von einem nahestehenden Baum abbrachen und herumgewirbelt wurden. Dieser Spuk war nach höchstens 30 Sekunden wieder vorbei und es war fast wieder windstill.
...
[quote]Für mich unbegreiflich, dass es lediglich unser und das Nachbarhaus erwischt hatte - es muss wohl so eine Art Mini-Tornado gewesen sein. Auch das so unvermittelte Entstehen und wieder Verschwinden spricht wohl dafür...
[/quote]

(Ich weiss, Manfred und andere Leute hier, meine Replik wird jetzt ganz schön off-topic. Aber erstens bietet sich das Thema durch Manfreds Erfahrung an und zweitens geht es ja nicht um ein politisches Streitthema.)

Jedenfalls, Manfred, Deine Diagnose es könnte sich um einen ("Mini-")Tornado gehandelt haben, ist ziemlich realistisch wegen unserer hochreichend feucht-labilen Luftmassen mit Höhen-Kaltluft.

Dass es in Deutschland und Europa überhaupt Tornados gibt hat ja der berühmte Jörg Kachelmann erfunden. Vor rund 30 Jahren hatte es den Anschein, dass die US-Amerikaner die einzigen Urheberrechts-Inhaber an "Tornados" sind, dass es diese Dinger nur im Mittleren Westen der USA gebe.

So ähnliche Dinger nannte man in Deutschland ganz kitschig "Windhose", später manchmal "Mini-Tornado". Doch Jörg Kachelmann sagte nach meiner Erinnerung mal, dass wenn sich in Deutschland aus so einer rotierenden Cumulonimdus-Superzelle dieser eng begrenzte Wirbelsturm-Rüssel herabsenkt, dann ist das auch in Deutschland schlichtweg ein waschechter Tornado, genau wie in den USA, und "Windhose" oder "Mini-Tornado" sind verniedlichende Bezeichnungen dafür.

Natürlich wünsche ich allen Menschen, dass sie wie zum Glück in Teningen geschehen unverletzt solche Naturkräfte überstehen. Und Privatleute die mühsam ihr Geld zusammengespart haben sollen auch keinen Sachschaden behalten, der nicht von der Versicherung gedeckt würde.

Trotzdem gebe ich zu, dass ich ein richtiger Fan von spektakulären Naturgewalten bin. Auch da bin ich seelenverwandt mit dem Meteorologen und Moderator Jörg Kachelmann. Kachelmann erzählte aus seiner Kindheit, dass er mit seinen Eltern auf dem Bodensee segeln war. Und als sich eine dunkle Wolkenfront näherte war sein inneres Stoss-Gebet sinngemäss in etwa: "Lieber Gott, lass den Gewittersturm ordentlich lostoben, damit ich was spektakuläres erlebe."

Und jetzt wird mein Vortrag doch wieder ein wenig ON-TOPIC: Wenn ich bei Schnee und Eis, manchmal bei dichtem Schneegestöber in kurzer Hose, kurzem Hemd und BARFUSS durch die Gegend und auf meine Berge laufe, dann ist das auch eine der Auswirkungen meiner Liebe für spektakuläre Naturgewalten.

Naturverbundene Grüsse,

Euer Karl Heinz.

PS.: Ich habe zwar nicht Meteorologie studiert, aber ich glaube weniger, dass ich bei mir in Immenstadt einen Tornado erleben werde. Denn ich vermute dass durch unsere HOHEN Berge verhindert wird, dass starke Gewitterzellen ausreichend in Rotation geraten können.

[image] http://www.allgaeuyeti.de/


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