Di Fa. Kyburn hat mit ihren Kissen jetzt jedenfalls eine Möglichkeit der Vermarktung des Ohne-Schuhe-Seins gefunden: Weil wir nicht mehr in der Natur auf unebenen Böden barfuss laufen können/dürfen, wird es jetzt jedenfalls zeitweise in Schule/Büro simuliert und für das, was man in der Natur umsonst haben könnte, Geld ausgegeben. Liegt irgendwie auf derselben Linie wie MBT-Schuhe.
Dass das zu einer höheren Akzeptanz von echtem Barfusssein führt, kann ich mir nicht vorstellen. Ich befürchte im Gegenteil, dass für die teuren Kissen aus "hygienischen Gründen" Sockenpflicht besteht.
Um nicht missverstanden zu werden: Unter den real bestehenden barfussfeindlichen Bedingungen halte ich die Programme für eine gute Sache zur Gesundheitsförderung. Nur werden dadurch eben die real bestehenden Bedingungen eher zementiert, da erträglicher gemacht, anstatt geändert. Wesentlich besser sowohl von der gesundheitlichen Wirkungen, als auch von der Akzeptanz des Barfussgehens her, wäre es meines Erachtens, wenn Schulen ihre Schüler dazu ermuntern (nicht unbedingt verpflichten) würden, beim Sport insbesondere auch im Freien und auch in der großen Pause ganz barfuss zu sein und barfuss im Unterricht tolerieren (und nicht wie häufig per Schulordnung verbieten) würden.
Ich hoffe nur, dass ich nicht bald auch außerhalb bestimmter Läden und Museen hören muss, dass wenn ich barfuss gehen will, ich gefälligst einen Barfusspark besuchen, und wenn ich was für meinen Rücken tun will, ich mir gefälligst ein Stehpult mit Kyburn-Kissen kaufen soll, es aber angesichts dieser Möglichkeiten keinerlei Rechtfertigung (mehr) dafür gäbe, (immer noch) in aller Öffentlichkeit meine nackten Füße zu zeigen.
Liebe Grüße
Oliver S.