Als Badner im Norden... (Hobby? Barfuß! 2)

Manfred (Ten), Stammposter, Monday, 18.02.2008, 13:22 (vor 6121 Tagen)

Seit gestern sind wir nun wieder zu Hause und es gibt doch ein bisschen Berichtenswertes - jedenfalls aus meiner Sicht - über die vergangenen Tage .

In Hamburg wohnten wir bei einer Freundin, die neben ihrer Wohnung beruflich mitten in der Stadt noch ein Atelier - mit einem kleinem Schlafraum und Bad hat (in einer ehemaligen Fabrik für Schiffsausstattung, deren Räume heute aber mehrere andere Gewerbe beherbergen). Im Stockwerk darunter hatte ein Schuhmacher sein Domizil, bei dem ich sofort einen Stein im Brett hatte, weil ich ihn gleich als solchen und nicht als "Schuster" bezeichnete (Michael a. Z. wird wissen, warum :-)), und der orthopädische Schuhe herstellt, mir aber auch gleich bestätigte, dass barfusslaufen noch am gesündesten sei, wenn auch selbstverständlich "geschäftsschädigend für ihn...

Die Zeit in HH war - von den schon erwähnten entgeisterten Blicken einiger Teenies in der S-Bahn abgesehen - inklusive dreier barfüssiger Restaurantbesuche völlig problemlos und unspektakulär.

Am beeindruckensten war der Besuch der "Miniaturwelt" in der Speicherstadt. Der Eindruck dieser riesigen und mit unglaublich vielen liebevollen kleinen Details aufgebauten Modellanlage ist einfach unbeschreiblich, deshalb versuche ich es erst gar nicht.
Alleine der Steuerraum für die Anlage erinnert eher an die NASA...

Für Interessierte an diesem (OT-) Wunderwerk hier der Link:

www.miniatur-wunderland.de

Mit der Nord-Ostsee-Bahn fuhren wir am Freitag dann weiter nach Sylt/Westerland.
Im Zug wurde ich mehrfach freundlich auf meine blossen Füsse angesprochen - ein Paar aus dem Raum Hamburg erzählte mir gleich, dass es auch einen Ganzjahresbarfussläufer kenne. Ich dachte sofort an Descalzar, aber anscheinend war ihr Bekannter schon etwas älter und nicht so "exotisch" (entschuldige, Descalzar ! Das ist nicht im Geringsten wertend gemeint!)

Dort am Bahnhof angekommen gewannen wir gleich den Eindruck nicht die einzigen Barfüsser zu sein.

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Allerdings erfuhr ich auf Westerland auch die einzige negative Reaktion: Im dortigen Edeka wurde ich zwar einigermassen höflich, aber massiv rausgeworfen. Vom Kassierer wurde mir auf meine Frage "weshalb" nur geantwortet "das wolle man hier nicht".
Als ich ihm entgegnete, dass ich dann wenigstens meiner Frau Bescheid sagen möchte, die das Ganze garnicht mitbekommen habe, dass ich draussen auf sie warten werde, meinte er "das ginge nicht. Die würde schon wieder auftauchen" und holte gleich ohne weitere Diskussion den Gechäftsführer, der sich dann auf das übliche "Argument" der Haftung und herumliegenden Glasscherben berief...

Selbst am Strand war ich übrigens der einzige Barfüsser.

Sehr positiv empfand ich die Offenheit der Einheimischen, die so gar nicht meinem Klischee der kühlen Nordlichter entsprachen (mit zwei Paaren haben wir sogar die Adressen gewechselt - unter dem Gesichtspunkt eines möglichen Urlaubs-Nord-Süd-Domiziltausches ), sehr schockierend dagegen die absolut unsensible Bauwut der Westerländer: Hochhäuser und Flachdachbunker neben und mitten zwischen schönen alten reetgedeckten Katen - das tat schon weh...
Und dann die höchsten Immobilienpreise Deutschlands ? Für mich unverständlich...

Es war jedenfalls eine tolle Erfahrung, dass der Norden auch mit dem "achten" Sinn (den Fußsohlen) sich deutlich anders anfühlt als Freiburg ;-)

Nun freue ich mich aufs Frühjahr, in dem vielleicht wieder mal ein SüdWest-Treffen möglich wird ?

Grüsse von Manfred


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