Verspäteter Beitrag 1 (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen!
Ich möchte Euch, wenn auch recht spät, berichten, was ich über die Faschingstage erlebt habe, allerdings habe ich nicht jeden Tag notiert, was ich vielleicht besser mal tun sollte, wie Ulrich und Michael aus Zofingen das immer so schön tun. Ich werde daher meinen Beitrag auch nicht geordnet wiedergeben, sondern nur, grob überschlagen, über das berichten, was ich in Sachen barfuß erlebt habe.
Mir kam ganz spontan der Gedanke, dass ich doch über die Faschingstage wieder zu meinem Kumpel Stephan, nach Nersingen, bei Neu-Ulm und Ulm, fahren könnte, da ich am Rosenmontag und dem Dienstag Urlaub hatte. Am Aschermittwoch musste ich wieder arbeiten, sodass mir aber immerhin vier Tage bei Stephan blieben, da ich ja freitags, nach der Arbeit, von zu Hause abreisen und auch bleiben konnte, bis zum späten Dienstagabend.
Eigentlich war geplant, dass der Tischfußballverein, in dem ich bin, an dem Rosenmontagsumzug eines Nachbarortes Teil nimmt und ich sagte schon einige Zeit vorher zu, wollte sie auch nicht im Stich lassen. Ich rief, ca. eine Woche vor dem Termin, unseren ersten Vorsitzenden an, der uns fragte, wer am Umzug Teil nehme und ich fragte ihn, ob genug Leute für den Umzug anwesend wären. Ich unterbreitete ihm mein Vorhaben und er meinte, wir wären sehr knapp "bestückt", aber er würde mich anrufen, wenn sich noch ein oder zwei Leute für den Umzug melden, damit ich nach Ulm fahren könne.
Letztendlich rief er mich auch tatsächlich an, mit der Mitteilung, dass er die Teilnahme am Umzug abgesagt hätte, da nun auch noch zwei Leute, die eigentlich ebenfalls daran Teil nehmen wollten, arbeiten müssten und wir dann zu wenig Leute wären. Er meinte, ich könne dann ja auf meine "Tour" gehen oder so ähnlich und das tat ich dann natürlich auch.
Auch dieses Mal fuhr ich, Socken und Schuhe tragend, nach Nersingen und zog beides erst aus, als ich bei Stephan angekommen war und meine Sachen aus dem Auto, in Stephan´s Wohnung getragen hatte.
Es war über diese Tage noch ein weiterer ehemaliger Mitschüler aus dem Internat, in dem wir waren, bei Stephan auf Kurzurlaub und wir kannten uns natürlich.
Freitags lief natürlich nicht mehr viel, denn es war ja schon später Abend, aber, ich ging natürlich noch ein wenig auf die Pirsch und zwar barfuß! ) Ich fuhr wieder nach Neu-Ulm, in die Gaststätte "Sonder Bar", von der ich bereits berichtete, als ich zwischen Weihnachten und Neujahr bei Stephan war.
Samstags fuhren wir drei dann nach Ulm und dieses Mal war und blieb ich gleich barfuß, doch ich hatte, für den Fall der Fälle, meinen Rucksack dabei, in dem sich nichts als ein Paar Socken und Schuhe befanden.
Die Luft und auch der Boden, waren recht kalt und ich war gerade im Begriff, meine Schuhe und Socken an zu ziehen, die ich schon aus dem Rucksack genommen hatte, in einer Türniesche stehend, als Stephan mir sagte, wir müssten genau dort hinein, wo ich jetzt stünde.
Es war die Eingangstür eines Second Hand-Laden, wo unser ehemaliger Mitschüler Roland, einige Sachen abgeben wollte, was für mich so viel hieß wie: barfuß bleiben, denn es geht ins Warme. ) Als wir dort, nach ca. einer halben Stunde, wieder heraus kamen, ging es wieder recht gut, wobei eine Menge kleiner Steinchen, auf ebenem und kaltem Pflaster, einem beim Gehen doch recht zusetzen können und zugegeben, ist ja auch logisch, waren die Füße äußerlich nicht gerade warm, wenngleich mir im Ganzen nicht kalt war, aber, das kennen wir wohl alle.
Wir gingen über den Ulmer Wochenmarkt, zu einer Metzgerei und holten uns etwas zu essen, dann bummelten wir noch durch einige Geschäfte, da ich mir noch irgend ein Faschingskostüm kaufen wollte und schließlich fand ich etwas, worauf Barfüßigkeit nicht besser passen könnte: einen weißen Schlafkittel mit Bommelmütze, für 19,99 €.
Danach gingen wir noch in eine Bäckerei, die auch Sitzmöglichkeiten bietet, wo man seine Backwaren und Getränke zu sich nehmen kann, ich denke, Café kann man das dann auch nicht nennen, oder? Auf jeden Fall saßen an jedem Tisch Leute, an einem langen Tisch eine einzelne Person, ein Mann, um die Mitte Vierzig und ich fragte ihn höflich, ob wir uns zu ihm setzen könnten. Roland war bei mir, Stephan stand noch an der Theke um sich etwas zu kaufen.
Da sagte der Typ, in meinem Beisein, doch tatsächlich zu Roland: "Wenn der da Schuhe anzieht, dann könnt ihr euch setzen", worauf ich wörtlich sagte (Entschuldigung, aber, das musste `raus): "Ich scheiße dir auf deinen Platz" und ich ging wieder an die Theke zu Stephan, Roland folgte mir.
Doch etwas angekotzt, vom Verhalten dieses Idioten, erzählte ich Stephan den Vorfall und kam dadurch mit einer Frau, die neben uns stand, ins Gespräch und sie fand das auch idiotisch und fragte, ob der Typ rechts oder links in der Ecke säße, denn ihr Mann säße links. Ich sagte, dieser Typ säße rechts, worauf sie meinte, dass es dann nicht ihr Mann sei und dass sie das auch schwer gewundert hätte, aber, wir könnten uns gerne zu ihnen an den Tisch setzen.
Sie waren sehr freundlich und ihr Mann meinte, als ich auch ihm von dem Vorfall erzählte (er bekam es aber am Rande mit, da es der Tisch in der anderen Ecke war), er habe schon am Verhalten dieses Typen gemerkt, dass mit dem etwas nicht stimmt, er habe erst gedacht, der sei besoffen.
So weit zu diesem ersten "hervorstechenden" Erlebnis, ansonsten waren nur mal erstaunte, verwunderte oder auch freundlich amüsierte Blicke das, was ich vernahm.
Montags, nachdem wir, von nachmittags, bis abends, ins "Bad Blau", nach Blaustein schwimen waren, fuhren Stephan und ich in die Blautalhalle nach Blaustein, Roland hat nichts an Fasching und sagte zu uns, er würde sich einen gemütlichen Abend am Fernsehen machen.
Ich zog meinen neu gekauften "Schlafwandleranzug" an, doch, da ich nicht wusste, was mich dort in der Halle erwartet: viele Leute auf engstem Raum, Glas etc., zog ich es vor, meine "Birkenstock"-Clogs, aus hellbraunem Wildleder, anzuziehen, natürlich zum Wenigsten ohne Socken, das musste dann aber schon sein.
Ich muss schreiben, dass ich meine Birki´s nicht gebraucht hätte, denn, es ging recht "barfußfreundlich" zu: der komplette Hallenboden war mit schwarzen, nicht zu weichen, Gummiplatten ausgelegt, es gab an Glas nur Flaschen, die nicht so schnell kaputt gehen und auf diesem Boden zumal nicht. Ansonsten gab es Getränke in Plastikbechern und Tassen, aus, wie wir im Internat immer sagten, Chromagan, sie scheinen aus einer Art dünnem Edelstahlblech zu sein.
Lediglich unten, in der Kellerbar, wo sich die Raucher aufhielten und ich diesen Ort, als Raucher, natürlich auch aufsuchte, lag an einer Wand ein zerbrochener Aschenbecher, zudem war hier doch eine ganz schöne Menschenmenge, wobei man mit etwas Vorsicht aber dennoch hätte barfuß gehen können.
Oben, in der Halle, war genau die richtige Menge um sich wohl zu fühlen: es war schön etwas los, aber man musste sich nicht durch eine Menge quetschen und ständig auf seine Füße aufpassen, man konnte sich gut bewegen. Leider war es aber so, dass keine typische Faschingsmusik gespielt wurde, die an Fasching einfach dazu gehört, z.B.: "Da steht ein Pferd auf´m Flur", "Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse", "An der Nordseeküste" oder Ähnliches, die einfach schon "Kult" sind, sondern, es spielte eine Band, die Rock und zum Teil auch Rock´n Roll spielte, gute Oldie´s.
Stephan und mir gefiel das, zumindest an solchen Tagen, allerdings nicht und zudem war es auch ein "Stück" zu laut und Stephan meinte, wenn in einer halben Stunde immer noch keine Faschingsmusik gespielt würde, sondern immer noch diese Band spiele, dann möchte er gerne gehen. Er war erst lebhaft am tanzen, ist also gewiss kein Muffel, aber, ich stimmte ihm da eindeutig zu, denn wirkliche Faschingsstimmung kommt dann nicht auf, auch, wenn die Stimmung schon gut war!
Es änderte sich nichts und wir beschlossen, zu gehen, fuhren dann noch Richtung Ulm und Neu-Ulm, aber Stephan, der fast jede Ecke kennt (langjähriger Briefträger, kennt alle Bezirke in sehr großem Umkreis, also auch diese Umgebungen fast, wie seine Westentasche), wusste nicht, wo noch etwas vergleichbares los sein könnte und in normale Gaststätten, wollte er an solchen Tagen nicht. Wir fuhren also nach Hause und ich wollte natürlich noch auf die Pirsch, worauf Stephan meinte, ihm fiele da jetzt nur noch die Stadthalle in Langenau ein (das ist etwa 10 km von Nersingen entfernt), aber er wolle jetzt dann doch nicht mehr mit, er sei etwas müde (wir fuhren ja auch noch eine Zeit lang bestimmte Orte ab, die noch hätten in Frage kommen können).
Stephan beschrieb mir, wie ich nach Langenau komme, es war nicht schwer, sodass ich mich locker zurecht finden konnte und ich fuhr dann los um mal zu schauen, was dort in der Stadthalle abgeht.