Vorfrühlingstag in Zürich (Hobby? Barfuß! 2)
Am 08.01 fuhr ich nach Schaffhausen und stempelte erst mal den ZVV-9h-Paß ab, wobei ein Zöllner erstaunt auf meine Füße starrte. Trotzdem durfte ich ohne Kontrolle passieren und rannte zur Haltestelle Rhybadi (Rheinbad, auf der Fahrplanhalterung steht "Badanstalt"), wo ich den Bus nach Marthalen bestieg. Meine Barfüßigkeit interessierte niemand, noch nicht einmal die vielen Kinder. Mit S33 und S12 fuhr ich nach Zürich-Stadelhofen und dann weiter mit der/dem Tram bis zur Hornbachstr. und begab mich dort zum Büro der Stiftung Schweizer Museumspaß.
Bei meiner Recherche zum City-Ticket war ich vor einiger Zeit nämlich erst auf die Site [www.mobilbonus.ch] aufmerksam geworden, wo man als Halbtax-Besitzer durchaus nützliche Gutscheine downloaden kann, wie z.B. CHF 30 Rabatt auf den Museumspaß ([www.museumspass.ch]), der mir so für CHF 92 ein Jahr lang den Eintritt in sehr viele Schweizer Museen ermöglicht.
Im Büro wurde meine Barfüßigkeit zwar bemerkt, aber keines Kommentares für Wert befunden. Der Museumspaß wurde sofort ausgestellt und ich wurde trotz Barfüßigkeit und mittlerweile wilder Mähne für so kreditwürdig befunden, dass man kein Geld in bar haben wollte, sondern mir einen Einzahl-Beleg mitgab.
Obwohl der Eintritt dort ohnehin kostenlos ist, begab ich mich angesichts des schönen Wetters zunächst in den nahe gelegenen Botanischen Garten, mit trotz Splitt angenehm begehbaren Wegen, den ich in Richtung Hegibachplatz verließ. Mit der 3 ging es zum Hauptbahnhof, wo die Uetlibergbahn leider gerade abgefahren war.
So besichtigte ich kurz entschlossen das Schweizerische Landesmuseum, von dem ich bisher nur die Postkutsche am Eingang und die Toiletten kannte. Große Attraktion war hier gerade die Sonderausstellung "Swiss Press Photo 07, für die mit dem Hauptpreis in DINA4-Größe geworben wurde. Daher sind auch die weißen Schlappen gut zu erkennen, AUF (nicht: IN!!) denen die bis zum Hals barfüßigen Akteure stehen, wohl um etwas Wärmeisolation zu bewirken, damit sie den bedrohten Aletschgletscher nicht noch mehr antauen...
Barfuss war hier im Museum überhaupt kein Problem so dass ich die vielen Holzböden ungestört genießen konnte. Fast allen Wärtern war meine Barfüßigkeit ziemlich egal; nur eine recht junge schaute etwas merkwürdig. Als ich zum 3. (und offensichtlich letzten Mal) vorbeikam, sprach sie mich schließlich mit dem üblichen Aufmacher an. Ich antwortetet, nein, mir sei nicht zu kalt, der Split sei zwar lästig, aber die Sohle werde Widerstandsfähiger und man gewöhne sich an kältere Temperaturen. Ihr Fazit zum Schluß: "Ja wir sind wirklich etwas verweichlicht, ich muß es im Sommer auch mal probieren!
Angesichts der strahlenden Sonne und den weißen Toggenburger/Glarner Bergen im Hintergrund ging ich nach einer guten Stunde dann aber doch zur Uetlibergbahn und fuhr bis zur Endstation Uetliberg. Der Weg von der Station bis zum Gipfel war aber ganz anders als sonst: Die im Sommer sehr störenden Schotterstrecken waren dank des weichen Untergrundes erstaunlicherweise viel angenehmer als der sonst so harmlose Asphalt, der jetzt mit reichlich Splitt bedeckt war, was bei der harten Unterlage extrem störte. Die Treppen des Turms fühlten sich auch viel angenehmer an als im Sommer und waren nach dem gut gesplitterten Asphalt die reinste Erholung. Oben hatte man einen Super-Ausblick mit vielen Schneebedeckten Bergen im Hintergrund; die Glarner und Toggenburger schienen viel näher als normal und wirkten durch den Schnee hinter dem nicht eingenebelten Zürichsee besonders schön aus (im Gegenstz zur in entgegengesetzter Richtung auch besonders deutlich sichtbaren Wasserdampf-Fahne des Kernkraftwerks bei Laufenburg).
Nach längerer Pause oben auf dem Turm kam auf den Metalltreppen bergab dann aber doch eher das übliche Sommerfeeling auf, wurde aber danach sofort durch den bergab auf dem harten Asphalt besonders intensiven Splitt relativiert. Schließlich ging es zurück zum Zürcher Hauptbahnhof und dann mit der S2 nach Pfäffikon(SZ). Für meine übliche Runde weiter nach Rapperswil und am anderen Seeufer mit der S7 zurück war keine Zeit mehr; ich fuhr nonstop mit dem Glarner Sprinter nach Zürich HB zurück, mit dem IC nach Winterthur, der S33 nach Dachsen und dann weiter mit dem Bus.
In Schaffhausen hatte ich noch etwas Zeit, aber leider waren alle Geschäfte schon zu, und so machte ich noch einen kurzen Abstecher auf den (für den Abstieg ZU) gut beleuchteten aber geschlossenen Munot, bevor ich nach Hause fuhr.
Gruß
Leo