Ist das nicht ein bisschen memmenhaft? (Hobby? Barfuß! 2)

Jörg (Hanna), Stammposter, Sunday, 20.01.2008, 17:24 (vor 6087 Tagen)

... fragte mich heute ein Nachbar nicht ganz ernst gemeint, weil ich auf dem Rad Schuhe anhatte ;-) Wir kennen das ja fast alle, kaum hat man mal Schuhe an, schon versteht das Umfeld die Welt nicht mehr.

Was war passiert? Bei schönstem Vorfrühlingswetter mit rund 11°C im Großraum München entschied ich mich für eine kurze Radltour mit dem Treckingrad (hatte keine Lust, das Rennrad für möglicherweise nur einen Tag auszumotten). Zwar hatte ich es noch barfuß aus der Tiefgarage gefahren, bin aber für meine Tour in Radklamotten und immerhin kurzer Radhose in Schuhe gestiegen, da wegen kräftigen Westwinds und Windchillfaktors (auch durch den Fahrtwind) die gefühlten Temperaturen vor allem im Schatten doch sehr deutlich unter den gemessenen 11°C lagen und die Füße im Gegensatz zu den Beinen (kurze Hose) sich auf dem Rad nicht sonderlich bewegen. Weshalb ein großer Unterschied zwischen barfuß Laufen und barfuß Radfahren bei der Temperaturschwelle - zumindest nach meinem Empfinden - liegt. Konsequenterweise hätte ich auch Handschuhe tragen müssen; daß ich es nicht tat, bezahlte ich mit eiskalten Pfoten, während Beine (Bewegung) und Füße (Schuhe) warm blieben.

Als ich das Rad wieder in die Tiefgarage fuhr, kam mir besagter Nachbar mit dem oben erwähnten Spruch entgegen. Er sagte noch, daß er mich doch erst vor kurzem noch bei vielleicht 3°C barfuß zum Müllhäuschen gehen sah und jetzt würde ich bei diesen Temperaturen Schuhe anziehen. Nunja, es soll ja bald wieder kälter werden und der Mülleimer ist auch bald wieder voll, dann kann ich meinen Ruf wieder herstellen... ;-)

Ein vergnügliches Serfuß aus dem Südosten der Republik,
Jörg

Aber ich war heroisch :-))

Lorenz ⌂, Stammposter, Sunday, 20.01.2008, 20:49 (vor 6087 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hallo Jörg,

.... da wegen kräftigen Westwinds und Windchillfaktors (auch durch den Fahrtwind) die gefühlten Temperaturen vor allem im Schatten doch sehr deutlich unter den gemessenen 11°C lagen und die Füße im Gegensatz zu den Beinen (kurze Hose) sich auf dem Rad nicht sonderlich bewegen.

Das merkte ich auch, als ich heute mittag bei 10 Grad und strahlendem Sonnenschein barfuß losradelte. An einigen Stellen durch den Wald zwickte die Kälte doch ganz schön in die Zehen. Mein Lebenszweck war heute allerdings nicht sportliches Radfahren, sondern ein Barfußspaziergang auf sonnenbeschienenen Wiesen. Dazu fuhr ich zu einem Hügelzug nördlich von Penzberg und ließ das Rad auf halber Höhe stehen. Ein Stück ging ich auf einem Teerweg weiter hoch, der lag an der Südseite und war schon richtig warm!

Auf den Wiesen wechselten matschige Stellen, die noch recht kalt waren, mit trockenem Gras ab, das auf der Südseite des Hügels angenehm warm war. Vor allem an den Wiesenrändern fand ich immer wieder Stellen mit längerem, vertrocknetem Gras, das sich überhaupt nicht nach Winter anfühlte. An einigen Stellen lag auch warmes, trockenes Laub.

Dazu war auch herrlichste Sicht auf das Bergpanorama, vom Wendelstein über Karwendel, Zugspitze bis ins Allgäu. Es war ein toller Spaziergang für alle Sinne -- und ich musste keine extremer Winterbarfußläufer sein, um das zu genießen! Danach bin ich noch eine dreiviertel Stunde geradelt und letztendlich wieder mit kalten Zehen nach Hause gekommen. Ich kann bestätigen, dass bei wechselwarmem und etwas windigem Wteer wie heute Barfußgehen weit angenehmer ist, als Barfußradeln.

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

[image] www.barfusspark.info

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