Grüss Dich Andi,

also ich bin von Deinem Posting hier im Forum total begeistert. Ich glaube ich habe mich Ende Oktober auf der Alpe Oberberg bei Gunzesried mit anderen Bergwanderern über meinen Barfuss-Berglauf unterhalten, und diese Leute haben von Dir erzählt. Sie erzählten von einem Barfuss-Bergsteiger oder -Wanderer den sie auf einer Tour in der Nähe von Reutte/Tirol getroffen haben. Dieser würde barfuss auf die Berge gehen, weil seine Gelenke das beschuhte Bergsteigen nicht mehr vertragen. Das kannst doch fast nur Du gewesen sein?

Du scheinst ja nur Pi mal Daumen 50 km östlich von mir daheim zu sein, wenn ich bei Deinen bestiegenen Bergen zum Beispiel den Säuling bei Schwangau finde? Ich habe hier in meiner Nähe einen guten Bergfreund, der oft mit mir wo hochgeht, der aber alles ganz brav mit Schuhen macht und auch ordentlich gegen Kälte angezogen ist. Dennoch ist ihm meine Begleitung angenehm, er ist da meinen Spleens gegenüber sehr tolerant. Vielleicht könntest Du, Andi, ja auch mal mit uns auf Bergtour gehen?

Nun möchte ich gerne auf ein paar Textstellen in Deinem Beitrag eingehen:

>Hallo Leute, "aufgeschreckt" durch einen Beitrag im BR über einen fast 80-jährigen, der schon über 300 mal barfuß auf der Zugspitze war, habe ich letzten Juni auch mal erste vorsichtige Schritte gewagt.

Der fast 80-jährige ist erst 74 oder 75 Jahre jung, er ist nämlich 29 Jahre älter als ich. Sein Name ist Johann Sanktjohanser und er ist an der Zugspitze schon eine Berühmtheit. Ende September 2000 habe ich ihn mal kurz persönlich kennengelernt, als wir beide bei einem Berglauf-Wettkampf von Partenkirchen bis zum Haus Sonnalpin auf dem Zugspitzplatt teilnahmen. Ich war damals in Laufschuhen, er aus Wettkampfgründen mal ausnahmsweise in Trekking-Sandalen unterwegs.

>Ich muß sagen: bin begeistert. Da ich beschuht immer Schwierigkeiten mit meinen Menisken hatte, ist Bergwandern in den letzten Jahren leider vollkommen eingeschlafen. Und jetzt - keinerlei Beschwerden mehr. (außer die Schmerzen, wenn bergab mal wieder ein Steinchen an der falschen Stelle liegt...)

Ich hoffe es wird uns beiden gelingen, all die Lästerer Lügen zu strafen, die mir schon seit ich 18 bin, also seit 27 Jahren prophezeihen, ich würde wegen meiner extremen Sport-Varianten mal ganz schlimm unter Rheuma leiden und der Krankenkasse zur last fallen. Ich muss zugeben, das Risiko einer schweren Arthrose ist auch bei mir ernst zu nehmen und ich muss da aufpassen. (Rheuma ist weniger die Gefahr, eher eine Verschleiss-Arthrose.)

>Dieses Jahr hab ich mir für den Spätsommer auch die Zugspitze vorgenommen. Wer kann mir da eine gute Barfuß-Tour empfehlen?

Im Juli 2005 und 2006 habe ich am Zugspitz-Extremberglauf Teilgenommen und zwar ging der von Ehrwald in etwa 1020 m Höhe über die Ehrwalder Alm, das Gatterl, die Knorrhütte, das Haus Sonnalpin schliesslich in einen klettersteigartig ausgebauten Aufstieg bis zur Tirolen Gipfelstation in etwa 2940 m Höhe. Von mehreren hunder Bergläuferinnen und Bergläufern war ich wohl der einzige der den ganzen Aufstieg barfuss mitmachte. Der Sieger brauchte knapp über 2 Stunden, ich rund 4 1/2 Stunden und war ganz weit hinten im Teilnehmerfeld. Es war bei den weiten Strecken mit sehr steinigem Gelände eine ziemlich schmerzhafte Herausforderung für mich. Der oben erwähnte Johann Sanktjohanser besteigt die Zugspitze meines Wissens am liebsten über den Höllental-Aufstieg, genaues kann ich zu seiner Tour aber nicht sagen. Leider werde ich 2008 den Zugspitzberglauf-Wettkampf nicht mitmachen können, weil er diesmal terminlich mit "meinem" Nebelhornlauf in Oberstdorf zusammenfällt.

>Außerdem wollte ich den höchsten Allgäuer Gipfel, den Hochvogel erklimmen. Hat da schon jemand Barfuß-Erfahrungen gemacht?

Ich war zwar schon mal irgendwann barfuss auf der 2645 m hohen Mädelegabel, bin dann MIT SCHUHEN abgestiegen. Auf dem 2593 m hohen Hochvogel war ich noch nicht barfuss. Der Hochvogel ist vielleicht der "schönste" oder einer der schönsten Allgäuer Berge, aber bei weitem nicht der höchste. Wie gesagt ist der Hochvogel 2593 m hoch, die Mädelegabel 2645 m, die Hochfrottspitze 2649 m das Hohe Licht 2652 m und der Grosse Krottenkopf 2657 m hoch. "Meine" Mädelegabel ist also in etwa der 4.-höchste Allgäuer Berg, wenn man die 2-gipfelige Hochfrottspitze (2648 und 2649 m) nur als 1 Berg rechnet. Der Hochvogel ist noch ein Stück weiter hinten, da es nach der Mädelegabel noch einige 2600-ter gibt.

>Und bitte keine hoch erhobenen Zeigefinger. Vor meinen Meniskusbeschwerden war ich oft beim (teilweise seilgesicherten) Bergsteigen, ich weiß also sehr wohl, was ich mir zutrauen kann... Außerdem hab ich Notfall-Bergschuhe im Rucksack dabei. Grüßle an alle Barfuß-begeisterten, Andi

Nach Deinem Text zu urteilen vermute ich dass Du, Andi, was technisch anspruchsvolles oder gefährliches Gelände betrifft, Du wohl ein fähigerer bergsteiger bist wie ich. Ich stosse sehr schnell an meine Grenzen wegen mässig grosser Höhenangst.

Ich würde mich sehr freuen, Andi, wenn Du regelmässig hier ins Forum beiträge setzen würdest. Vielleicht kannst Du früher oder später mal an Ulrich eine mail schreiben und um ein Stammposter-Passwort bitten? Ich persönlich fühle mich hier manchmal ein wenig einsam, da es hier nicht viele Leute gibt die "BARFUSS" zum "Extremsport" machen. Diese Gruppe könntest Du verstärken.

Meine Mailadresse ist hier angelinkt, meine Homepage-Adresse ebenfalls. Meine Telefonnummer lautet 08323 / 95238.

Berg-sportliche Grüsse nicht nur an Dich, Andi, sondern auch an alle anderen Leser dieser Replik,

Euer Karl Heinz.

http://www.allgaeuyeti.de/

Hallo Andi,

obwohl ich 11 von 12 Monaten im Jahr barfuss unterwegs bin und von der Rappenseehütte die erste Stunde des Heilbronner Weges barfuss aufgestiegen bin, habe ich den barfüssigen Aufstieg auf die Zugspitze überhaupt nicht versucht: Ich kam von der Reintalangerhütte. Bekanntermassen geht der Weg über die Knorrhütte und den Schneeferner. Dann kommt ein echt anstrengender Aufstieg von etwa einer Stunde über ein Geröllfeld. Zwei Schritte vor, einer wieder abgerutscht. Steine unter den Sohlen und auf den Sohlen/ Schuhen. Hier barfuss halte ich für eine echte Herausforderung. Der zweite Aufstieg über die Höllentalangerhütte geht ebenfalls über den Gletscher. Diesen Weg bin ich vorletztes Jahr nicht gegangen, weil ich keineSteigeisen dabei hatte. Ich traf einen, der es ohne Steigeisen wagte, aber oft auf dem Eis stürtzte. Hier barfuss halte ich doch für extrem rutschig. Der Weg über den Jubiläumsgrat ist eine Klettertour Grad 3. Ob Du Dir das barfuss traust überlasse ich Dir. Den Weg über die Neustädter Hütte kenne ich selber ebenfalls noch nicht.

Vielleicht treffen wir uns ja dieses Jahr auf der Zugspitze.

Unbeschuhte Grüsse aus dem Elsass

Jens

Hallo Andi,

obwohl ich 11 von 12 Monaten im Jahr barfuss unterwegs bin und von der Rappenseehütte die erste Stunde des Heilbronner Weges barfuss aufgestiegen bin, habe ich den barfüssigen Aufstieg auf die Zugspitze überhaupt nicht versucht: Ich kam von der Reintalangerhütte. Bekanntermassen geht der Weg über die Knorrhütte und den Schneeferner. Dann kommt ein echt anstrengender Aufstieg von etwa einer Stunde über ein Geröllfeld. Zwei Schritte vor, einer wieder abgerutscht. Steine unter den Sohlen und auf den Sohlen/ Schuhen. Hier barfuss halte ich für eine echte Herausforderung. Der zweite Aufstieg über die Höllentalangerhütte geht ebenfalls über den Gletscher. Diesen Weg bin ich vorletztes Jahr nicht gegangen, weil ich keineSteigeisen dabei hatte. Ich traf einen, der es ohne Steigeisen wagte, aber oft auf dem Eis stürtzte. Hier barfuss halte ich doch für extrem rutschig. Der Weg über den Jubiläumsgrat ist eine Klettertour Grad 3. Ob Du Dir das barfuss traust überlasse ich Dir. Den Weg über die Neustädter Hütte kenne ich selber ebenfalls noch nicht.

Vielleicht treffen wir uns ja dieses Jahr auf der Zugspitze.

Unbeschuhte Grüsse aus dem Elsass

Jens