Barfuß an einem trüben Sonntag (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 14.01.2008, 13:20 (vor 6093 Tagen)

Sonntag, 13.1.2008: Als gegen 9.30 Uhr einige Löcher in der Hochnebeldecke erschienen, interpretierte ich das als beginnende Nebelauflösung und machte mich auf den Weg, barfuß und nur mit blauer Sommerjacke und kurzen Hosen bekleidet, selbstverständlich ohne Mütze. Der Asphalt fühlte sich recht kalt unter den Füßen an, er war feucht und vermutlich auch leicht salzhaltig (geleckt habe ich nicht). Es dauerte sicher eine halbe Stunde, bis die "lausige Zeit" vorbei war. Anfangs Asphalt, dann Kopfsteinpflaster in der Zofinger Altstadt, dann wieder Asphalt. Ein Polizeifahrzeug fuhr vorbei, jedoch ohne anzuhalten oder auch nur die Geschwindigkeit zu reduzieren, Glück gehabt.

So ging es bis zum Restaurant Bad Lauterbach. Dann aber hörte der Asphalt auf, es folgte ein Weg aus Jurabruchstein. Teilweise war er recht fein zermalen, so daß ich recht gut voran kam. Dann war er wieder grob und scharfkantig, was alles andere als schön war, besonders dort, wo es bergab ging. Ausgerechnet hier kamen mir recht viele Leute entgegen. Ich war froh, als ich wieder Asphalt unter den Füßen spürte.

Ich erreichte Olten und unterquerte die Gleise am Bahnhof. Zufällig war auch ein Zug eingerollt und die Leute, die die Treppe hinunter in die Unterführung gingen, waren teilweise recht schockiert, als sie mich freien Fußes dahinschreiten sahen. Ich wanderte aareabwärts bis zur Trimbacher Brücke, überquerte sie und ging über neuen, sehr glatten Asphalt bis zur Hauensteinstraße Drei Schwarze schienen ziemlich erstaunt zu sein und fragten, ob ich Hilfe benötigte, was natürlich nicht der Fall war.

Ich folgte der Hauensteinstraße stadteinwärts, ging noch mal durch den Oltner Stadtpark, wo der nasse Rasen angenehm begehbar war. Noch angenehmer waren aber die Gummimatten vor den Spielplatzgeräten. Auch in der Oltner Altstadt gab es große Glotzaugen. Ein Kind fragte die Mutter: "Wieso ist der so blutt?" Ich wanderte in Richtung Aarburg, jedoch nicht auf der Hauptverkehrsstraße, sondern am anderen Ufer der Aare. Ein Frau überholte mich mit dem Auto. Sie fragte mich, ob das nicht zu kalt wäre, ebenso ob der Boden nicht schmerzen würde. Ich konnte sie beruhigen und sie wünschte mir noch viel Spaß.

Über verkehrsarme Wege gelangte ich nach Zofingen. Das Pflaster der Altstadt kam mir unangenehmer vor als noch am Morgen, ein typisches Zeichen dafür, daß ich zur Ruhe kommen mußte. Also machte ich mich auf den Heimweg. Etwa 30 Meter vor meiner Wohnung überholte mich ein Auto und blieb in der Bucht einer Bushaltestelle stehen. Wegen mir? Ich näherte mich dem Auto, bog aber dann nach links ab (hätte ich auch getan, wenn das Auto nicht gewesen wäre). Dann versperrte ein Haus meine Blick auf das Auto. Sofort ging ich zurück. Der Wagen war nicht mehr zu sehen. Der Fahrer muß demnach einen Kavaliersstart gemacht haben. Wäre er normal abgefahren, hätte ich ihn noch sehen müssen. Somit stand für mich fest, daß der Fahrer in der Bushaltestelle gewartet hatte, um mich zu beobachten und möglicherweise bei der Polizei anzuschwärzen. Hätte er in der Bucht nur gewartet, um etwa die Karte zu studieren oder einen Telefonanruf entgegen zu nehmen, wäre er wohl kaum gerade dann fluchtartig verschwunden, während ich um die Ecke verschwand. Gegen 17 Uhr war ich zu Hause, bei +2°C. Die Sonne war übrigens nicht aufgetaucht, der Hochnebel blieb zäh.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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