Berlin-Wochenende (Hobby? Barfuß! 2)

Leo, Stammposter, Monday, 07.01.2008, 12:33 (vor 6166 Tagen)

Hallo,

Zum verlängerten Wochenende war ich bei Ulrich in Berlin zu Besuch.

Am Freitag fuhren wir mit Ulrichs Auto nach Brandenburg an der Havel, wo wir allerdings erst recht spät ankamen. Als erstes besichtigten wir nämlich das Haus der Wannseekonferenz, in dem sich ein Museum befindet:

http://www.ghwk.de/

Das Tor war zwar geschlossen, aber als ich ausstieg, um mich näher zu informieren, wurde auch schon der elektrische Türöffner des Eingangstores betätigt. In der Villa wurden ich zwar freundlich interessiert zu meiner Barfüßigkeit befragt, aber gar nicht daran gehindert, den historischen Holzfußboden zu spüren.

Nach einer Runde durch den Park und fuhren wir schließlich weiter über Potsdam nach Werder an der Havel. Hier fuhren wir nur mit dem Auto durch die hübsche, mir bis dahin unbekannte Innenstadt . Dann ging es weiter am Lilienthaldenkmal zwischen Derwitz und Krielow vorbei nach Brandenburg an der Havel. Der erste Halt war natürlich fällig, als uns am Straßenbahndepot eine Straßenbahn entgegenkam.

Zunächst parkten wir am Dom, wo wir uns wegen der maximal halbstündigen Parkzeit etwas mit der Besichtigung beeilen mußten. Ulrich verzichtete klugerweise auf die Abkürzung durch den kalten Schnee auf der Wiese; mangels Heizung konnte ich meine kalten Füße nämlich danach nicht wie geplant während der Dombesichtigung wieder aufwärmen. Zum Schluß waren wir noch im (auch nur sehr sparsam geheizten) Domladen, wo wir erst interessierte Nachfragen zu unser Barfüßigkeit beantworteten und dann auch noch etwas kauften.

Wir fuhren weiter durch die Altstadt, wo wir zum Fotografieren kurz anhielten, und dann weiter in die Neustadt. Wir parkten in der Nähe des Neustädter Marktes und gingen dann im eisigen Wind bei laut Anzeige angeblichen -3 Grad durch die Fußgängerzone ("Hauptstraße”). Gegen 16h wurde es nun doch langsam Zeit für ein kurzes verspätetes Mittagessen zwischendurch, wozu uns ein Dönerstand gerade recht kam. Leider mußte man alles auf der Straße verzehren, und da zum Essen nun langes Stehen bzw. nur langsames Weitergehen angesagt war, zog sich Ulrich vorsichtshalber seine Sandalen an. Bevor ich mich zu einer Entscheidung durchringen konnte, kam schon der Döner. Meine Füße waren nun sehr kalt; ich verzog mich in einen Hauseingang, um den üppig gefüllten Döner wenigstens soweit zu verzehren, dass langsames Weitergehen ohne Essensverluste möglich war.

Nachdem ich aufgegessen hatte, zog auch ich mir umgehend meine Sandalen an. Die restliche Stadtbesichtigung wurde nun etwas abgekürzt: Nach einem Abstecher über die Jahrtausendbrücke und dem Fotografieren einiger Straßenbahnen mit (bei mir: trotz Handschuhen zwischen den Aufnahmen) klammen Fingern flüchteten wir bei gefühlten -15 (aber immer noch angezeigten -3) Grad durch den eisigen Gegenwind zum Auto.

Am Samstag versprach das Thermometer angenehmere Gefühle. Wir fuhren nach Tegel und spazierten an der Greenwichpromenade über die Sechserbrücke in Richtung Nordwesten. Der Boden war noch viel kälter als die Luft, die hohe Luftfeuchtigkeit war auch nicht sehr angenehm. Als dann auch noch Regen einsetzte, verlagerte sich mein Interesse dann doch weg von der eigentlich angepeilten Borsig-Villa hin zu einem richtigen Mittagessen. So landeten wir dann in der Knesebeckstr. in der Rosalinde, wo wir ja auch beim Berliner Barfußtreffen schon eingekehrt waren. Dies erzählten wir auch der erstaunten Bedienung zum Beweis, dass wir durchaus nicht die einzigen sind, die so rumlaufen, wie sie vermutete.

Am Sonntag gingen wir bei Schnee über Glatteis zu Fuß zum Alliertenmuseum, wo wir zwar unbeanstandet, aber von einem Wärter ausführlich ausgefragt eingelassen wurden. Die kurze Strecke konnten man zwar barfuss gut durchhalten, aber so richtig Spaß machte es doch nicht. Ich kam gerade ins Rutschen, als wir von 2 jüngeren Männern überholt wurden. Einer bemerkte sehr richtig, dass ich barfuss offenbar auch keinen besseren Halt habe; dann ergab sich noch ein kurzes nettes Gespräch.

Um 13:41h begab ich schließlich mich auf den Heimweg nach Holzkirchen, wo ich um 20:36 ankam.

Gruß

Leo


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