Oktoberpresse (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
es gibt zwar Tage, an denen ich mir die Frage stelle, ob ich hier überhaupt noch etwas veröffentlichen kann oder sollte, aber weil ich weiß, dass einige darauf warten ...
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Colbie Caillat
Colbie Caillat hat’s gut: Sie hat über 200.000 Freunde. Natürlich muss sie nicht alle persönlich kennen. "Freunde", das sind auf der Internet-Seite My Space Leute, die einen gut finden. Und My Space war gut für Colbie Caillat. Nachdem eine unfassbare Menge von Menschen dort ihre Lieder gehört hatte, bekam sie einen Plattenvertrag und die Platte ist natürlich ein Mega-Erfolg. [...]
Die Videoclips zeigen eine Barfuß- Jeans-Frau mit Akustik-Gitarre, die das Strandleben genießt. Colbie Caillat ist 22 und stammt aus Newbury Park, Kalifornien. Wenn sich nächstes Jahr niemand mehr an sie erinnert, bleibt ihr immer noch der Strand. [...]
[Tagesspiegel, 05. 10. 2007]
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Zehlendorf
Die Villa zur heilen Welt [...]
Die Zehlendorfer Königstraße ist von herbstlich verfärbten Bäumen gesäumt. Die vom Wind heruntergefallenen Blätter bedecken das Kopfsteinpflaster und unterstreichen die Idylle. Hinter einem großen grünen Tor verbirgt sich die herrschaftliche Villa aus der Gründerzeit, die dem Nachbarschaftsheim Mittelhof seit nunmehr 56 Jahren als Sitz dient. Gegründet wurde Mittelhof 1947 als erstes Nachbarschaftsheim Berlins. [...]
Auch für die Arbeit mit Migranten sei bereits ein Projekt in Planung. Unter dem Titel "Fernreisen in die Nachbarschaft" werde man ab den Herbstferien Migrantenkinder aus Schöneberg Nord in die zum Mittelhof gehörende Villa Folke Bernadott in Lichterfelde-Ost einladen. Dort sollen Eltern und Kinder gemeinsam Barfuß- und Sinneswege gemäß der Kneipp-Medizin nachbauen und sich so über kulturelle Grenzen hinweg kennen lernen. [...]
[taz , 03. 10. 2007]
Um einen Kneipp - Kindergarten geht es auch hier:
Paula Print bekam keine nassen Füße [...]
Hallo Kinder! Ihr habt doch bestimmt auch gelernt, dass man keine nassen Füße bekommen darf, wenn man nicht krank werden will, oder? Unsere Paula Print war zu Besuch im Fristinger Kindergarten und hat mit der "Maxi-Gruppe" erfahren, dass nasse Füße manchmal auch ganz schön gesund sein können.
"Unser Kindergarten ist seit einigen Wochen kneipp-orientiert" [...] "Es gab in Dillingen einen Mann namens Sebastian Kneipp, der fünf Säulen aufgestellt hat, die für die Gesundheit der Menschen hilfreich sind [...] Bewegung, Ernährung, Wohlbefinden, Lebensordnung und Wasser", so die Kindergartenleiterin. Das Element Wasser ist neu im Kindergarten und die Kinder sind auch schon ganz aufgeregt, was [...]
"Komm wir machen jetzt ein Taulaufen [...] Wir ziehen alle die Socken aus und rennen barfuß durch den Garten" [...] "Aber da werden wir doch krank", ist sich die neugierige Ente sicher. "Normalerweise schon, aber wenn wir vorher warme Füße haben und uns danach schnell wieder anziehen, ist es eine pure Erholung", ermuntern sie die Kinder. [...]
"Ich hoffe ihr macht noch mehr so tolle Sachen und lernt ganz viel über Sebastian Kneipp, dann werdet ihr nie krank", sagt Paula und lacht. Auf jeden Fall ist sie ganz begeistert in die Redaktion zurück geflattert und hat alle Kollegen aufgefordert mit ihre ab jetzt jeden Tag einen Taulauf zu machen.
[Augsburger Allgemeine, 20. 10. 2007]
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Zurück ins Mittelalter [...]
Ein Dutzend Zelte ist aufgebaut, es riecht nach verbranntem Holz. Vorn hämmert ein Schmied, weiter hinten wird Wolle gefilzt - und mittendrin rangeln einige junge Männer barfuß und laut gröhlend um einen Kohlkopf. Das Mittelalter ist zurück! Im John-Steinbeck-Park veranstaltete die Evangelische Jugend am Wochenende ihren 2. Mittelaltermarkt. Von Bäumen umgeben bot das Wiesengelände eine nahezu perfekte Kulisse. [...]
"Silva Hilinci" - was so viel bedeutet wie heiliger oder heller Wald - nennt sich die Gruppe der Evangelischen Jugend, die sich der mittelalterlichen Geschichte verschrieben hat. "Es ist einfach ein Hobby" [...]
[Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 08. 100. 2007 ]
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Shi Xiao Hu barfuß auf Messers Schneide [...]
Waldkirchen. Viele Besucher haben sich das Tournee-Buch mit nach Hause genommen und es sich signieren lassen. Auch wenn sie die Unterschriften wohl nicht lesen können - Shi Be Ji oder Shi Xiao Hu in chinesischen Schriftzeichen ist nun mal für deutsche Augen nicht zu entziffern - so sind diese Souvenirs bleibende Erinnerungen für ein Ereignis, das das Modehaus Garhammer möglich gemacht hat: Der Auftritt der weltberühmten Shaolin-Mönche in Waldkirchen. [...]
Sie kommen aus der Provinz Henan (rund 700 Kilometer von Peking) und das Kloster hatte 1995 das 1500-jährige Jubiläum gefeiert. Aus diesem Grund war damals beschlossen worden, sich zu öffnen und die aus einer jahrhundertealten Tradition entstandenen Künste einem breiten Publikum vorzustellen. [...]
Der zehnjährige Novize Shi Xiao Hu war das andere Extrem: So klein er ist, so groß ist schon jetzt sein Können. Als er barfuß über eine Treppe aus scharfkantigen Messerschneiden wandelte, hätte man eine Stecknadel fallen hören. Und die jungen, durchtrainierten Mönche in ihrem orangen Outfit zeigten in der Gruppe waghalsige Aktionen [...]
[Passauer Neue Presse, 08. 10. 2007]
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Und täglich grüßt der Rochen zum Aperitif
Die Malediven gelten als Traumziel für den Traumurlaub. Das sind sie auch, vorausgesetzt, die Besucher haben eine üppige Reisekasse zur Verfügung. [...]
"Huvafen Fushi" ist wohl das entspannteste Fünfsternehotel der Welt. "No news, no shoes" (keine Nachrichten, keine Schuhe), so das Insel-Motto. Und tatsächlich: Alle laufen barfuß herum. Der Generalmanager, ein Australier, gibt sich lässig. Zum elsässischen Gourmet-Abend (!) im Weinkeller erscheint er nach Malediven-Sitte im Rock, eng gewickelt, knöchellang. Nun ja, wer es tragen kann ... [...]
[WELT ONLINE, 08. 10. 2007]
Oder auch hier ... Falls jemand noch nach einem Ziel für den nächsten Kurzlaub suchen sollte
Florida's Gulf Islands - Strandwandern auf zuckerweißem Pulversand
Florida-Reisende, die mehr möchten als in der Sonne zu liegen, finden auf Florida's Gulf Islands einige der schönsten Strandwander-Routen im Sunshine State. [...]
Von der Küstenstadt Bradenton aus gelangen Reisende mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Auto über die Anna Maria Island Bridge ins Herzstück der gleichnamigen Insel: den Manatee County Public Beach. Von hier aus sind es nur circa sechs Kilometer bis ans Nordende und sechs Kilometer bis zum Südpunkt der Insel. Strandwanderer können barfuß den ganzen Weg auf feinstem Sandstrand erkunden. Richtung Norden führt der Traumstrand vorbei am Ort Anna Maria bis zum nördlichsten Punkt der Insel - Bean Point. [...]
[inar.de (Pressemitteilung), 12. 10. 2007]
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Zwei erfolgreiche Jahrzehnte [...]
Einen weiteren Wettkampf richtet der PV-Triathlon mit dem 1. Wittener Ruhrtal-Marathon am Samstag, 13. Oktober (ab 9 Uhr), aus. Bisher haben sich bereits 250 Läufer angemeldet. [...]
Ungewöhnlich auch der Start eines Läufers, der den 10 km-Lauf barfuß zurücklegen und damit auf die Anwendungen von Johann Sebastian Kneipp aufmerksam machen will. [...]
[Westfälische Rundschau, 10. 10. 2007]
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Hedwig (16. Oktober)
Namenstag [...]
Um 1174 in Andechs geboren, erhielt die heilige Hedwig ihre Erziehung im Benediktinerinnenkloster in Kitzing am Main. Die erst Zwölfjährige folgte 1186 auf Wunsch ihrer Eltern als Gemahlin dem jungen Herzog Heinrich I. nach Schlesien. Hedwig gebar ihm in glücklicher Ehe sechs Kinder. [...]
Die hl. Hedwig lebte trotz ihres Reichtums in Armut und war sehr wohltätig. Sie soll zur Abtötung des Fleisches barfuß gegangen sein und, um dies zu verbergen, Schuhe ohne Sohlen getragen haben. Daher der Ausdruck "Hedwigssohlen". [...]
[Kirchenzeitung der Diözese Linz, 11. 10. 2007]
Im Unterschied zu Hedwig gehe ich nicht zur Abtötung des Fleisches, sondern ganz im Gegenteil zu dessen Erfrischung und Belebung barfuß.
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Viele Gründe zum Feiern und Danken [...]
Als letzter Erntemonat des Jahres bot der Oktober in der früheren bäuerlichen Welt zahlreiche Zeitzeichen. [...]
Jeder Landwirt hatte ein paar Strangen Weiß- und Blaukraut im Wesentlichen für den Eigenbedarf angebaut, die im Laufe des Oktobers abgeerntet wurden. So türmten sich in den Höfen der Bauern ganze Berge von Krautsköpfen. Um sie zu verarbeiten, wurde ein "Krauthobler" bestellt, der im Lohnverfahren von Hof zu Hof zog und das Kraut mittels eines großen Hobels an Ort und Stelle zerkleinerte. Das geschnittene Kraut wurde dann in Krautfässer gestampft oder von Kindern barfüssig "ei’dappt" und als Sauerkraut für den Jahresbedarf der Familie angesetzt. [...]
[Augsburger Allgemeine, 12. 10. 2007]
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"Wildsau" im Musikverein
Patricia Kopatchinskaja in Wien
"Die anderen sind die Hausschweine. Ich bin die Wildsau!" Patricia Kopatchinskaja sieht sich selbst sehr gerne als Extremgeigerin, als eine, die gegen den Strich bürstet. Dass sie gemeinhin barfuß auftritt, ist eine Äußerlichkeit! Von unglaublicher Wirkung ist ihr emotionales Spiel, das einen förmlich anspringt, das Klassiker oder Moderne geradezu physisch erlebbar macht. [...]
[Deutschlandradio, 11. 10. 2007 ]
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Auf dem Laufsteg gab"s Pariser Allerlei [...]
Wie subtil der Edelöko-Zeitgeist in Mode verwandelt werde kann, bewies vor allem Olivier Theyskens bei seiner zweiten Kollektion für das Haus Nina Ricci. Elfengleich schritten Models in wunderschön fallenden Kleidern über den Laufsteg, so als ob sie barfuß durch einen Bach wandeln würden. Vor allem die raffiniert geschlungenen Abendkleider in Blauschwarz-Schattierungen begeisterten und zeigen, dass Ökoschick nicht automatisch mit dem Look einer Ortsgruppenversammlung der Grünen zu tun haben muss. [...]
[WELT ONLINE, 15. 10. 2007]
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Krabbel-Käfer im langen Bart
Klamauk pur: "Die Wandelgermanen"
Oliver Uschmann schreibt Klamaukbücher, Geschichten voller Unsinn und Witz, die dem Leser manchmal keine andere Wahl lassen, als laut loszulachen. Welche Bücher schaffen das schon? [...]
Barfuß durch die Wälder
Alles verkappte Nazis, sagt Hartmut. Doch sie sind hilfsbereit und stark und packen im Haus mit an. Dafür müssen dessen Eigentümer natürlich auch einen Preis zahlen: Hartmut schließt sich den Wandelgermanen an und stapft mit ihnen stundenlang barfuß durch den Wald, der Erzähler, der gedient hat, wird Mitglied der Wehrsportgruppe. Diese Konstellationen bergen Konfliktpotenzial, denn beide sind Pazifisten. Wie sie sich aus der Affäre ziehen, warum die Frauen mit einem Mal verschwunden sind und das Haus sich jeder Renovierung widersetzt, erzählt Oliver Uschmann auf seine unnachahmliche Art. [...]
[mt-online.de, 16. 10. 2007]
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Zulu-Tänze in Kloster Schweiklberg
Schüler aus Südafrika begeisterten mit musikalischen Darbietungen [...]
Vilshofen. Kälte scheint für sie ein Fremdwort zu sein, denn obwohl die Buben und Mädchen eigentlich aus einem sehr heißen Land kommen, liefen sie bei 12 Grad Celsius barfuß! »Nein, mir ist nicht kalt«, schüttelt der 15-jährige Simphiwe aus Südafrika den Kopf, als er zusammen mit seinen Mitschülern aus der Inkamana-High-School beim Weltmissionssonntag in Schweiklberg Zulutänze in entsprechender Tracht vorführt.
Sehr zur Freude der zahlreichen Gäste, die bei strahlendem Sonnenschein vor der Kirche an den Bänken und Tischen Platz genommen hatten, um das bunte Treiben zu beobachten. »Schön haben sie getanzt, die haben das halt im Blut« [...]
Sieben Buben und sieben Mädchen sind am Samstag aus Südafrika angereist. Sie alle singen im High-School-Chor [...]
[Vilshofener Anzeiger, 16. 10. 2007]
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Zerbackene Schuhe
Die Herbstwinde wehen kühl über das Land, die Blätter treiben bunt von den Bäumen. Ein schöner Anblick. Und zu Hause wartet die gemütliche warme Stube. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hatten nur wenige Muße für diese Oktoberidylle. Die Buchautorin Christa Jäger aus Neudietendorf erinnert in ihrem neuesten Buch daran.
THÜRINGEN. "Die Kinder liefen damals oft bis in den Winter hinein mit Klapperlatschen und Sandalen zur Schule. Viele liefen gar barfuß", erzählt Christa Jäger, die damals ein kleines Mädchen war und ihre Kindheit im Süden Thüringens verbrachte. Meistens passten die alten Schuhe vom vorigen Winter nicht mehr. Auch das mit dem Auftragen der Schuhe der älteren Geschwister klappte nicht immer. In den Laden gehen und neue kaufen, das war schier unmöglich. Entweder es gab keine oder man hatte keinen Bezugsschein. Diesen gab es für Kinderschuhe bloß einmal im Jahr. [...]
Diese Igelittschuhe, die älteren Leser werden sich vielleicht mit einem Schaudern an sie erinnern, gab es ohne Bezugsschein. Obwohl sie labbrig waren und bei glatten Straßenverhältnissen kaum zu gebrauchen, freut sich des Mädchen in Jägers Geschichte mächtig darüber. Es waren ihre ersten eigenen Schuhe. Gegen die Eiseskälte darin halfen Großmutters Wintersocken wenigstens ein bisschen. Stolz wurden die Schuhe überall herumgezeigt. Doch die Freude währte nicht lange. Die Schuhe waren im Herbstmatsch nass geworden und die fürsorgliche Tante Gerda, die sich in den Eigenschaften von Igelitt noch nicht so recht auskannte, schob sie kurzerhand zum Trocknen in die Herdröhre. Übrig blieb ein zusammengeschrumpfter Batzen Kunststoff, der dunkle, übel riechende Wölkchen absonderte. Das war das Ende [...]
[Thüringer Allgemeine, 17. 10. 2007]
Hier geht es jetzt noch einmal um Schuhe, aber ganz anders
These boots are made for walking
Einen ungewöhnlichen Hilferuf erhielt die Freiburger Polizei am Montagabend, kurz nach 19 Uhr, aus dem Stadtteil Opfingen:Eine 14-Jährige rief die Polizei, da sie gezwungen sei, barfuß unterwegs zu sein. Ihre Mutter habe ihr die Schuhe weggenommen.
Vor Ort stellte sich heraus, dass sich die Mutter und ihre Tochter, die außerhalb der Familie lebt, im Ort begegnet waren und die Mutter bemerkte, dass die Tochter ihre schicken Stiefel trug. Diese zog sie ihr kurzerhand aus und ließ das Mädchen schuhlos stehen. [...]
[Fudder, 17. 10. 2007]
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Weltenbummler zwischen Himmel und Hölle [...]
Die Trainerstationen von Michael Nees klingen nach einer Reise zwischen Himmel und Hölle: Als Nationaltrainer der Seychellen und Ruandas leistete der 40 Jahre alte Badener fußballerische Aufbauhilfe [...]
Selbstverständlichkeiten wie funktionierende Flüge, gebuchte Hotels und gute Trainingsplätze gebe es für eine Nationalmannschaft in Ruanda längst nicht immer. Die Erfahrungen und persönlichen Bekanntschaften, die Nees dort gemacht hat, möchte er dennoch nicht missen. Zumal er sich in Ruanda freier und sicherer gefühlt habe, als in jedem anderen afrikanischen Land zuvor. [...]
Verblüfft hat den Deutschen auch die Robustheit der Ruander: «Ich kann mich an keinen erinnern, der in meiner Zeit dort umgeknickt ist oder eine Muskelverletzung hatte. Trotz der teilweise sehr schlechten Platzverhältnisse.» Eine wissenschaftliche Erklärung dafür hat er nicht parat. «Vielleicht entwickeln sie eine so starke Fußmuskulatur, weil sie als Kinder keine Schuhe haben und barfuß spielen.» [...]
[Financial Times Deutschland, 17. 10. 2007]
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Rhythmische Stromstöße [...]
Stuttgart - Wie der Rattenfänger von Hameln kommt Stefan Charisius die Treppe herunter, verzaubert durch seine magischen Saitenklänge folgt ihm langsam eine Reihe von Jugendlichen in schwarzweißer Tanzkleidung. Der Musiker spielt die Kora, eine afrikanische Stegharfe, die über einen Kürbis gespannt ist. [...]
"Move the Music" heißt das Tanzprojekt, das nun bereits im zweiten Jahr Stuttgarter Jugendliche zum Tanzen verführt. Die beiden Aufführungen im Theaterhaus waren umjubelt - und viel spannender, als man es von tanzenden Amateuren vielleicht erwarten würde. Seit die Berliner Philharmoniker und der Choreograf Royston Maldoom im Film "Rhythm is it!" vorgemacht haben, wie stark Tanzen zu klassischer Musik das Sozialverhalten fördert, sprießen deutschlandweit die so genannten Education-Projekte aus dem Boden, Tanzprojekte für Kinder und Jugendliche. [...]
Manche der 30 Jugendlichen - die immerhin vier Jungs schlugen sich prachtvoll - haben eine tänzerische Vorbildung, andere nicht, aber das ist völlig egal. Wichtig ist ihr Engagement, das regelmäßige Proben, die beim Tanzen unabdingbare Rücksicht auf andere und die Koordination des Körpers. Viele beschäftigen sich hier zum ersten Mal näher mit klassischer Musik [...]
Getanzt wurde zu Ravel, Mussorgsky und zu durchaus moderner Musik des lettischen Komponisten Peteris Vasks. Als Bonbon gab es zum Schluss die fetzigen afrikanischen Rhythmen des Percussionisten Koné Bakary. [...] Unterstützt wurden die durchweg barfuß tanzenden Jugendlichen von [...] zwei Solisten der neuen Theaterhauskompanie Gauthier Dance. [...]
[Esslinger Zeitung, 20. 10. 2007]
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Trekking in der Einsamkeit
In den norditalienischen Alpen sind Wanderer auf schmalen Pfaden mit sich und der Natur weitestgehend allein [...]
"Italiens größte Wildnis", wie der Nationalpark Val Grande auch genannt wird, liegt zwischen dem Lago Maggiore und den Alpentälern Val Vigezzo und Val d'Ossola im Piemont. Ein traumhaftes Wandergebiet für alle, die auf gepflegte und gesicherte Wege, Ruhebänke, ausführliche Wegweiser an jeder Ecke und Einkehrstationen gern verzichten können.
Früher wurde hier Holz- und Weidewirtschaft betrieben - ein karges, beschwerliches Leben. Der letzte Hirte verließ das Tal 1969. Seitdem ist die Natur sich selbst überlassen und wuchert kräftig vor sich hin. Die einfachen Steinhütten verfallen, einige wurden restauriert oder ganz neu errichtet und dienen heute als Biwak. [...]
So ein bisschen können wir Gianfrey verstehen. Der 52-jährige ehemalige Kinderanimateur aus Mailand lebt seit zehn Jahren im Nationalpark - von dem, was die Natur ihm bietet oder Wanderer liegen lassen. Der kleine, dunkelbraun gebrannte Mann ist im Sommer wie im Winter barfuß unterwegs. So sehen seine Fußsohlen auch aus. Angst vor Vipern, die hier öfter mal herumschlängeln, hat er nicht. Die größte Gefahr, meint er, sind die Menschen und ihr Abfall, besonders Glasscherben. Von der Forstverwaltung wird er geduldet. Er sammelt Müll ein, den er zum Rand des Nationalparks bringt, und hilft verirrten Wanderern je nach Sympathie wieder auf den richtigen Weg.
Als wir am nächsten Morgen schlaftrunken durchs Dunkle tappen, sitzt Gianfrey bereits mit verklärter Miene draußen und beobachtet den Himmel. [...]
[WELT ONLINE, 21. 10. 2007]
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Bürgerschreck und Paradiesvogel
Albert Nufers Rücktritt aus dem Stadtparlament - Ein Wanderer zwischen Grün und Liberal
st. gallen. Gestern zum letzten Mal in der Baukommission, nächsten Dienstag Abschied im Stadtparlament. Albert Nufer geht in den politischen Halbruhestand. Im Kantonsrat macht er noch weiter. [...]
Als Albert Nufer ins Stadtparlament einzog, im Winter mit klobigen Schuhen, im Sommer barfuss, reagierte das Kollegium zwischen erheitert und irritiert. Und Nufer schien die Rolle des Bürgerschrecks zu gefallen, zum Beispiel dem werten Kollegium seinen Allerwertesten entgegenzustrecken. Doch bald schon entdeckte man hinter der rauhen Waldschratschale den intelligenten Kern. Wenn Nufer redet, wird es still. Er gehört zu den begabtesten Rednern, dessen Position man selten im Voraus erraten kann. [...]
Er ist für jedermann «de Albert», was nicht schulterklopfend, sondern respektvoll gemeint ist. Gerade auch von den jungen Leuten. Vielen hat er Mut zur Politik gemacht. Er ist eine Institution. Sie wird der Stadtpolitik fehlen.
[St. Galler Tagblatt, 23. 10. 2007 ]
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Leben auf der Suche nach Gott
Karmeliterorden feiert Jubiläum [...]
Vor 800 Jahren wurde die Ordensregel des Karmel in Form eines Briefs zu Papier gebracht. Auch heute noch ist sie die Grundlage des geistlichen Lebens und der Suche nach Gott für die Mitglieder des Karmeliterordens. Mit einer Feierstunde begingen die Mainzer Ordensbrüder ihr Jubiläum in der Karmeliterkirche.
Eine eindrucksvolle liturgische Tanzdarbietung zur Karmelregel vermochte die Gäste eingangs in ihren Bann zu ziehen. "Bei der Quelle auf dem Berg Karmel - Der Tanz der Liebe Gottes" lautete der Titel der Performance der beiden Tänzerinnen [...] Zu den liturgischen Klängen "O rubor sanguis", die Hildegard von Bingen zugeschrieben werden, betraten sie barfuss die Kirche, ein rotes Stofftuch vor sich auslegend. Ausgesprochen bedächtig, nahezu meditativ wirkten dabei ihre fließenden Bewegungen.
Zu anderen musikalischen Einspielungen [...] stellte sich ihr Tanz als eine Art Abfolge dar. Als tänzerisch zum Ausdruck gebrachter Weg zu einem Leben, auf den Grundsätzen der Karmelregel basierend. Zwischen den einzelnen Musikstücken lasen zwei Ordensbrüder aus der Ordensregel vor. [...]
[Rhein Main Presse, 23. 10. 2007]
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Sendenhorst, OT Albersloh, Wollbecker Straße, 500 Paar Schuhe bei Einbruch erbeutet [...]
Auf einen Haufen Schuhe hatten es in der letzten Nacht unbekannte Gangster in Albersloh abgesehen. [...] In einem Lagerraum wurden ca. 500 Paar Schuhe aus den Kartons genommen und abtransportiert. Die Einbrecher suchten auch den Verkaufsraum und andere Räume des Ladens auf. Von dort wurden Fußpflegeartikel, wie Lotionen und Cremes, sowie Einlagen mitgenommen. [...]
Fraglich ist, ob die Einbrecher barfuß zum Tatort gelangt sind.
[news aktuell, 24. 10. 2007]
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Frauenfeld
Häftling bricht durch die Wand [...]
Im Kanton Thurgau ist ein Häftling bereits zum wiederholten Mal der Justiz entwischt und aus einem Gefängnis ausgebrochen. Dem 30-jährigen Mann gelang spektakulär die Flucht aus dem Kantonalgefängnis in Frauenfeld. In der Nacht auf gestern brach der Untersuchungshäftling durch die Wand seiner Zelle und verschwand. [...]
Er kratzt an den Tapeten des historischen Altbaus und bemerkt, dass einige Wandteile seiner Zelle verschalt sind. Also mit einem Holzgerüst versehen und dazwischen mit Steinen gefüllt sind. Wie bei Fachwerkhäusern. Der Mann kratzt weiter, schraubt sein Metallbett auseinander und benutzt dessen harte Stangen als Grab- und Brechwerkzeuge [...] Nach einiger Zeit stößt er hinter der aufgebrochenen Wand auf eine zweite. Auch diese durchbricht er mit seinen Bettstangen. Dann ist er draußen, gelangt in den Hof. Er trägt in der eiskalten Nacht nur Hose und T-Shirt. Schuhe hat er keine an. Halsbrecherisch klettert er über Vorsprünge, an Fassaden empor, überwindet mit bloßen Händen und barfuss einen scharfen Stacheldraht und gelangt auf das Dach der Strafanstalt. Plötzlich heult die Alarmanlage los, die Wärter sind alarmiert. Doch der sportliche Mann spurtet weiter, klettert und entflieht gegen Mitternacht ins Dunkel, bevor die Wärter feststellen können, wo er sich aufhält. [...]
[Südkurier, 27. 10. 2007]
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Gallenblase immer barfuß [...]
Einer, zwei, drei... "Und der vierte sitzt noch verkapselt in der Gallenblase." Was der 58-jährigen Patientin in den letzten Monaten solch heftige Beschwerden gemacht hat, rollt jetzt aus der frisch aufgeschnittenen Galle heraus, die glatt und rosig in einer Nierenschale liegt. Vier gelblich-braune, gut erbsengroße Gallensteine hatten sich abgelagert. [...]
Die Patientin im Operationssaal [...] liegt in tiefer Narkose, während Martin Oechsner und seine Assistenten auf dem Bildschirm Galle und Leber studieren. "Die Kamera ermöglicht einen extrem genauen Blick", erklärt Oechsner und klappt den Leberlappen nach oben. Dann zieht er die Schuhe aus. Die Schuhe? "Das Stromhäkchen bediene ich mit dem Fuß. Das geht barfuß wesentlich genauer." [...]
[Neue OZ Online, 30. 10. 2007]
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Belesene Füße
und viele Gelegenheiten zum Barfußlaufen in 2008
Georg