Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln und Prager Kälte (Hobby? Barfuß! 2)

Tiziana, Stammposter, Thursday, 06.12.2007, 16:33 (vor 6132 Tagen)

Hallo ihr Lieben,

schön, dass ich nicht immer am Computer hocke, um diese ewigen Auseinandersetzungen zu den neuen Regeln bzw. deren Einhaltung zu verfolgen, und dafür manchmal ins Theater gehe oder verreise.
Dadurch habe nämlich ich ab und zu etwas zum Thema Barfußlaufen zu erzählen.

Im Musical "Aida" von Elton John und Tim Rice, das ich am 23.11. gesehen habe, waren die nubischen Sklavinnen realistischerweise durchgehend barfuß auf der Bühne. Hingegen trug Aida unrealistischerweise flache Sandalen: Vielleicht wollte man dadurch betonen, dass sie die Prinzessin des nubischen Volks war und nicht einfach eine normale Volksfrau, aber sie war ebenfalls als Sklavin gefangen worden, weshalb ich meine, nackte Füße wären passender gewesen. Oder vielleicht hat die Darstellerin Sandalen getragen, weil sie nicht barfuß laufen wollte. Wie auch immer, es war eine schöne Darstellung trotz Aidas Sandalen, die aber sehr passend waren.
Ich fand dagegen ok, dass die ägyptische Prinzessin Amneris bei jedem Auftritt ein anderes Kleid mit jeweils dazu passenden Schuhen trug: sie gab sich als modebewusste Schönheit, um mit ihrer unglücklichen Existenz als "Gefangene in einem goldenen Käfig" irgendwie zurechtzukommen.
Mir fiel spontan ein, dass die Qual ihrer Füße in den hohen Schuhen die Qual ihrer leeren Existenz widerspiegeln konnte - und musste dabei schmunzeln, da ich mir an dem Abend gegönnt hatte, in Bluejeans und barfuß in Theater zu gehen (es war ein kleines Theater), was überhaupt kein Problem gewesen ist.

Am Tag danach war Oper angesagt, nämlich "Il cappello di paglia di Firenze" (Der Florentiner Hut) von Nino Rota. Die sehr lustige Geschichte drehte um eine Hochzeitsgesellschaft und - natürlich! - einen Damenstrohhut, aber oft stand ein Paar unbequemer Lackherrenschuhe im Mittelpunkt: viele männliche Darsteller jammerten um die Schmerzen, die ihnen elegante aber enge Lackschuhe zufügen, zogen dann konsequent die "Qualinstrumente" aus und promenierten oder sogar tanzen kurz in Socken auf der Bühne. Hierfür sah das Libretto fröhliche Sätze, die die Befreiung von den Folterdingern priesen, vor.
Da musste das ganze Publikum schmunzeln, nicht nur, weil die Sänger auch sehr gut schauspielern konnten, sondern auch, weil es das Problem wohl sehr gut kennt....
Ich musste umso mehr schmunzeln, weil ich meine nicht gerade engen Ballerinas schon vor dem Anfang der Aufführung ausgezogen hatte und die Performace mit freien Füßen genießen konnte. Das ganze fand in einem wichtigen italienischen Opernhaus statt, in dem Schuhe erwünscht sind. Ich ziehe meine uralten Ballerinas immer am Theatereingang an und dann an meinem festen Abo-Platz sofort wieder aus. Das Theater verlasse ich aber immer barfuß, denn da freuen sich die Platzanweiser schon auf ihren ersehnten Feierabend, und es kümmert sie nicht mehr, ob die Theaterbesucher den Hausdresscode noch einhalten oder nicht. Die meisten Platzanweiser haben mich schon oft barfuß weggehen sehen und dabei vergnügt geschmunzelt.

Ich bin letzte Woche in Prag gewesen. Wunderschöne Stadt.
Interessant war die Reaktion der Polizistin während der Sicherheitskontrolle am Mailänder Flughafen: Sie hat mir eine Menge Fragen zu meiner Barfüssigkeit gestellt und hat mein Handgepäck überhaupt nicht kontrolliert. Ihr Kollege hat es aber getan und wollte meine Sticknadeln einziehen. Ich habe ihn flehentlich gebeten, meinen gerade in Produktion stehenden Pullover, den ich an Weihnachten anziehen will, nicht kaputt zu machen. Es wurde mir doch erlaubt, meine Strickarbeit schnell einchecken zu lassen. Ich musste dazu das ganze Flughafen weit und breit durchlaufen, aber ich habe es geschafft. Ich bin fest überzeugt, dass ich die Maschine eben deshalb noch erreichen konnte, weil ich barfuß war, denn ungehindert konnten meine Füße schneller laufen und die Aufgabe meines kaputten Rückens wohl auch teilweise übernehmen.

In Prag musste ich meine Barfüssigkeit wegen der eisigkalten Temperaturen zwischen -7 und -4°C sehr beschränken. Ich lief die meiste Zeit sogar in dicken Socken und Ballerinas rum, aber in den Mittagsstunden habe ich mir an den sonnig liegenden Stellen der Prager Altstadt doch getraut, meine Füße kurz zu befreien und ein paar Schritte barfuß zu genießen. Die längste Strecke, die ich zurücklegen konnte, war der Moldauübergang über die Karlsbrücke: Der Sonnenschein auf der Brückenfläche hat mich zwar inspiriert, Schuhe und Socken auszuziehen, aber am anderen Ende der Brücke bin ich wieder darin geschlüpft. Ich schäme mich aber nicht, meine Grenzen zuzugeben.
Im Frühstücksraum im Hotel waren meine bloßen Füße auch kein Problem. Nur einige spanische Touristen haben sie baff angestarrt und ließen einige Kommentare los. Ich habe meine knappen Spanischkenntnisse zusammengerafft und freundlich reagiert, was mit vielen neugierigen Fragen und einer gewissen Sympathie entgegengenommen wurde.

Ich entschuldige mich für die Länge meines Beitrags.

Liebe Grüße nach Norden.
Tiziana

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln und Prager Kä

Ralf RSK, Stammposter, Thursday, 06.12.2007, 17:38 (vor 6132 Tagen) @ Tiziana

Ciao ragazza ;-)

schön, dass ich nicht immer am Computer hocke, ...
Dadurch habe nämlich ich ab und zu etwas zum Thema Barfußlaufen zu
erzählen.

Ja, das ist wirklich schön, für dich wie auch für uns, die auf diese Weise wieder mal was "Ordentliches" zu Lesen bekommen. Danke für deinen netten Bericht!

Viele Grüße, Ralf

P.S.: Hattest du damals meine Anfrage an dich gelesen:
index.php?id=994271574
(für andere völlig uninteressant)
Ich glaube, du warst damals für einige Zeit nicht im Forum präsent, deshalb frage ich nochmal.

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln und Prager Kälte

Dieter H., Stammposter, Thursday, 06.12.2007, 18:01 (vor 6132 Tagen) @ Tiziana

Da muß ich mich Ralf anschließen: Danke für deinen unterhaltsamen Beitrag. Und bei -7 Grad würde ich auch lieber dicke Socken und Schuhe tragen - brrrr.... da ist's bei uns schon einiges wärmer.

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln, Prager Kälte

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 06.12.2007, 18:40 (vor 6132 Tagen) @ Tiziana

Hallo Tiziana

Ein wunderschöner Beitrag.

Ich ziehe meine uralten Ballerinas immer am Theatereingang an und dann an meinem festen Abo-Platz sofort wieder aus. Das Theater verlasse ich aber immer barfuß, denn da freuen sich die Platzanweiser schon auf ihren ersehnten Feierabend, und es kümmert sie nicht mehr, ob die Theaterbesucher den Hausdresscode noch einhalten oder nicht. Die meisten Platzanweiser haben mich schon oft barfuß weggehen sehen und dabei vergnügt geschmunzelt.

Na ja, was sollten sie auch tun? Es hätte ja keinen Sinn dich rausschmeißen zu wollen, wenn du ohnehin gehst. :-)

Ich bin letzte Woche in Prag gewesen. Wunderschöne Stadt.

Darum beneide ich dich. :-) Prag würde ich auch gerne mal kennen lernen.

In Prag musste ich meine Barfüssigkeit wegen der eisigkalten Temperaturen zwischen -7 und -4°C sehr beschränken. Ich lief die meiste Zeit sogar in dicken Socken und Ballerinas rum, aber in den Mittagsstunden habe ich mir an den sonnig liegenden Stellen der Prager Altstadt doch getraut, meine Füße kurz zu befreien und ein paar Schritte barfuß zu genießen. Die längste Strecke, die ich zurücklegen konnte, war der Moldauübergang über die Karlsbrücke: Der Sonnenschein auf der Brückenfläche hat mich zwar inspiriert, Schuhe und Socken auszuziehen, aber am anderen Ende der Brücke bin ich wieder darin geschlüpft. Ich schäme mich aber nicht, meine Grenzen zuzugeben.

Bei diesen Temperaturen ist das schon eine großartige Leistung. Da würde ich auch nicht länger barfuß kaufen.

Ich entschuldige mich für die Länge meines Beitrags.

Aber er ist keineswegs zu lang. Schöne Berichte, wie deiner, können doch kaum lang genug sein. :-)

Liebe Grüße in den Süden

Ulrich

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln, Prager Kälte

Tiziana, Stammposter, Saturday, 08.12.2007, 11:12 (vor 6131 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Tiziana

Na ja, was sollten sie auch tun? Es hätte ja keinen Sinn dich rausschmeißen zu wollen, wenn du ohnehin gehst. :-)

Ich glaube, sie würden mir auch erlauben, barfuß einzutreten, wenn sie sich nicht vor einem Rüffel von ihren Vorgesetzten fürchten würden...................

Darum beneide ich dich. :-) Prag würde ich auch gerne mal kennen lernen.

Ich wollte schon lange Prag sehen, und jetzt hat es endlich geklappt. Prag ist wirklich eine Reise wert. Nächstes Mal möchte ich es aber gerne auch durchgehend unter den Füßen spüren.

Tschüs.
Tiziana

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln, Prager Kälte

Otto, Sunday, 09.12.2007, 17:26 (vor 6129 Tagen) @ Tiziana

Hallo Tiziana

Hier ist eine nostalgische Geschichte die fast "gegen die Regeln" , aber fuer Opernfreunde vielleicht doch lesenswert ist. Ende der 60ziger Jahre gab es fuer die Metropoltanische Oper in Neu-York Stehplatz Eintrittskarten fuer zwei Dollar (sage und schreibe). Man musste sich dafuer frueh am Sonntagmorgen in die Schlange stellen,aber nach ein oder zwei Stunden hatte man dann eine Karte fuer die kommende Woche. Das Anstehen machte Spass weil man sich ueber alles Moegliche unterhalten konnte Die meisten wussten wirklich Bescheid ueber die Opern und die Saenger, (ich allerdings nicht,). Mit Glueck konnte man sogar ein Stelldichein verabreden. Derzeit war barfuss laufen in Neu-York die grosse Mode, allerdings hauptsaechlich fuer die wirklich Jungen.("die zwischen dreizehn und neunzehn Jahre alten, die noch in den Kinderschuhen steckten" -sic-,-Uebersetzung des verbotenen englischeb Wortes aus dem Cassells Woerterbuch.) Oft waren da ein paar Barfuessler in der Schlange, ich traute mich allerdings nicht weil ich zu alt fuer die Mode war. Von den Stehplaetze konnte man sehr gut hoeren und sehen, sie waren hinter Sitzen in der obersten Preislage und fuer mich war Stehen sowieso bequemer als Sitzen. Zwar kam niemand barfuss in die Oper, aber auf den Stehplaetzen war es ueblich sobald der Vorhang aufging sich die Schuhe auszuziehen. Uebrigens, da die Pausen lang waren konnte man sich fuer eine Weile auf einen Sitz setzen und die Fuesse ausstrecken. Das Ganze war wirklich wunderbar.
Freundliche Grusse von Otto, der Gottseidank einen guten alten deutschen Namen hat.

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln und Prager Kälte

Luc @, Thursday, 06.12.2007, 21:14 (vor 6132 Tagen) @ Tiziana

Dadurch habe nämlich ich ab und zu etwas zum Thema Barfußlaufen zu erzählen.

Das tut immer gut.

da ich mir an dem Abend gegönnt hatte, in Bluejeans und barfuß in Theater zu gehen (es war ein kleines Theater), was überhaupt kein Problem gewesen ist.

Du hast recht gemacht; mann macht sich vielmal umsonst Gedenken.

weil es das Problem wohl sehr gut kennt....

Das "Publikum" war trotzdem nicht BF.

Ich ziehe meine uralten Ballerinas immer am Theatereingang an und dann an meinem festen Abo-Platz sofort wieder aus.

Dann sind vielleicht die selben Abo-Leute neben dir?

Ich bin letzte Woche in Prag gewesen. Wunderschöne Stadt.

Sicher wunderschön: das bestädigte meine Tochter, die vor Jahren dort gewesen war. Sie hatte mir nichts von BF erzählt.

Ich schäme mich aber nicht, meine Grenzen zuzugeben.

Besonders du brauchst dich nicht schämen!

Ich entschuldige mich für die Länge meines Beitrags.

Im Gegenteil; und es hat mich gefreut, etwas von dir zu lesen.

Liebe Grüße nach Norden.
Tiziana

Zurück von Frankreich nach schönes Italien. Luc

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln und Prager Kälte

Tiziana, Stammposter, Saturday, 08.12.2007, 11:46 (vor 6131 Tagen) @ Luc

Du hast recht gemacht; mann macht sich vielmal umsonst Gedenken.

Ich hatte meine Notschuhe zwar in die Tasche gesteckt, aber ich freue mich sehr, dass sie dort bleiben konnten ;-)

weil es das Problem wohl sehr gut kennt....

Das "Publikum" war trotzdem nicht BF.

Eben deswegen konnte es das, was auf der Bühne vonstatten ging, sehr gut nachvollziehen.............

Dann sind vielleicht die selben Abo-Leute neben dir?

Ja, klar. In dem Bereich sind fast alle Plätze an Abonnenten vergeben. Im Theater suche ich mir immer einen sehr guten Platz genau in der Mitte der Reihe, aber oft ziemlich weit hinten, weil es etwas billiger ist, und vor allem weil dort überwiegend Kenner und Liebhaber zu treffen sind. Diesen ist die Aufführung wichtiger als meine Füße, die nur ab und zu kurz und ganz nebenbei Gesprächthema sind. Man tauscht sich viel lieber Eindrücke über das, was von der Bühne kommen wird bzw. gekommen ist.

Ich bin letzte Woche in Prag gewesen. Wunderschöne Stadt.

Sicher wunderschön: das bestätigte meine Tochter, die vor Jahren dort gewesen war. Sie hatte mir nichts von BF erzählt.

Eure Hauptstadt soll auch wunderschön sein. Was ist mit barfuss dort?

Besonders du brauchst dich nicht schämen!

Keine(r) braucht sich wegen seiner/ihrer Grenzen zu schämen :-)
Schließlich sind wir alle nur Menschen.

Tschüs.
Tiziana

Hlavni mesto Praha

malo, Stammposter, Thursday, 06.12.2007, 21:31 (vor 6132 Tagen) @ Tiziana

Ahoj Tiziana,

Prag dürfte in Europa mit auf dem vordersten Platz der Hauptstädte liegen. Wenn nicht sogar auf Platz 1!

Warum?
Es steckt trotz ihrer Größe, trotz gerade wegen ihrer Größe und des damit verbundenen schnelleren Wandels zur EU-einheitlichen Stadt, noch die meiste originale Identität aus der Zeit zuvor drin. Und sie bietet mit Abstand das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Ich wüßte nicht, wo ich in Europa im absoluten Zentrum einer Hauptstadt das Bier 0,5 Liter noch zu umgerechnet einem!!! Euro, frisch gezapft vom Faß erhalte! Und obendrein in den restauraces die wirklich günstigen Speisen.

Die Karlsbrücke ist ein überschwemmter Platz. Als wenn man in Rom zur Engelsburg hinauf geht :-(
Und da glaube ich, das dort auf der karluv most keiner weiter auf barfuß schaut aufgrund extremer Internationalität auf diesem Weg.

Barfuß (bozynohy) kenne ich Praha in der Zeit April - Oktober. Wie eben meine Heimat auch ;-) Beschuht war ich erst vorigen Samstag dort. Und der nächste Besuch steht am 22.12. auf dem Plan.

Ohne Flugzeug: aufstehen daheim 2.45 Uhr, 3.10 Uhr mit dem PKW über die Grenze bis Cheb (27 km). Am Bahnhof in den Zug mit Abfahrt 4.12 Uhr. Praha an 7.39 Uhr... Der Spaß beginnt. Mindestens einmal pro Monat ist das der Fall. Heuer komme ich auf 26 Besuche dieser Stadt. Mal nur kurz zur Durchreise, mal einen halben Tag. Oder gar zur Übernachtung.

Barfüßer sind in Praha durchaus zu sehen. Erheblich mehr aber in den bekannten Reisemonaten im Sommer.

Gruß,
malo (Markus)

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln und Prager Kälte

RainerL @, Stammposter, Friday, 07.12.2007, 13:04 (vor 6132 Tagen) @ Tiziana

Hallo Tiziana,

auch von mir ein Dankeschön für deinen schönen Beitrag der wirklich nicht zu lang ist. Ich bin ja schon einige Zeit nicht mehr barfüßig draußen unterwegs und habe daher nichts zu berichten. Heute hätte ich vielleicht sogar was zu berichten gehabt. Ich bin nämlich barfuß im Büro (bin ich dort meistens) Richtung Fenster gelaufen und habe mir den Z2 an einem Rollcontainer angeschlagen. Dabei habe ich einen Teil des Nagels beschädigt bzw. abgerissen. Zum Glück hatte ich Sprühpflaster dabei. Der Schmerz hat auch schon einige Zeit danach nachgelassen. Also: Barfußlaufen kann auch indoor gefährlich sein ;-)

Grüße vom Norden in den Süden nach Italien
Rainer

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln und Prager Kälte

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 07.12.2007, 19:59 (vor 6131 Tagen) @ Tiziana

Ich entschuldige mich für die Länge meines Beitrags.

Na, soweit sind wir hoffentlich noch nicht gesunken, daß man sich nun schon für lange on-topic-Beiträge entschuldigen muß! ;-)

Ciao,
Jörg (jahreszeit- und wetterbedingt zur Zeit bf fast nur in der Wohnung)

Barfüßige Sklavinnen, drückende Schuhe, fliegende Stricknadeln und Prager Kälte

Tiziana, Stammposter, Saturday, 08.12.2007, 11:04 (vor 6131 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Na, soweit sind wir hoffentlich noch nicht gesunken, daß man sich nun schon für lange on-topic-Beiträge entschuldigen muß! ;-)

Aber anscheinend sind wir schon so weit, dass man sich bedankt, wenn jemand ab und zu mal wieder einen on-topic-Beitrag postet. Zumindest haben sich manche bei mir für dieses Posting bedankt. In der Tat scheint es manchen z.Z. wichtiger zu sein, ihre Intoleranz gegen andere Hobbys ihrer Gleichgesinnten zum Ausdruck zu bringen, als über das eigentliche Forumsthema zu berichten.........

Natürlich kann es manchmal schwer sein, etwas Originelles zum Forumsthema zu schreiben, aber man muss nicht unbedingt schreiben, wenn man nichts zu sagen hat. Ich freue mich immer sehr, wenn ein bekannter Name nach einiger Zeit mit einem bombastischen Beitrag wieder auftaucht. Dagegen bin ich etwas genervt, wenn ich routiniertes "Off-Topic-Meckerblabla" lese.

Ich poste hier auch nicht mehr so oft wie früher, nicht nur weil ich z.Z. temperaturbedingt meine Barfüssigkeit stark beschränkt habe, sondern auch weil ich den Eindruck habe, ich hätte das Thema "Barfuß" komplett ausgesprochen. Ich schreibe hier seit 2001 und kann deshalb unmöglich frischen Wind bringen.
Meine Barfüssigkeit ist mir so selbstverständlich geworden, dass ich die Reaktionen meiner Mitmenschen darauf kaum noch wahrnehme. Meine Mitmenschen haben sich anscheinend auch daran gewöhnt. Die meisten Freunde und engeren Bekannten von mir meinen sogar, sie wundern sich, wenn sie mich in Schuhen sehen, was sehr selten der Fall ist. Sie sind auch baff, wenn sie nach meiner Barfüssigkeit gefragt werden. Es wundert sie, dass manche Leute so erstaunt auf meine bloßen Füße starren und sich nicht trauen, mich direkt darauf anzusprechen und ihre Neugierde lieber von dritten stillen lassen.

Barfüssigkeit ist offensichtlich gewöhnungsbedürftig sowohl für angehende Barfußläufer als auch für überzeugte Schuhträger, aber dann härten sich beide ab.

Vielleicht könnte ein bisschen Abhärtungswillen zu mehr Toleranz gegen anderer Geschmäcke führen, unter den Schuhträgern wie hier im Forum. Mag sein, dass dann die Admins nicht so schnell zurücktreten ...........

Ich bedanke mich bei allen, die nette Worte zu meinem Beitrag gepostet haben, und ich freue mich, dass die Länge kein Problem war.
Ich schreibe immer in den flüchtigen Arbeitspausen, die ich mir zwischendurch gönnen kann (wenn überhaupt), so habe ich zu wenig Zeit für eine gute Verfassung und eine gründliche Korrektur meiner Texte. Ich war z.B. ganz wütend, als ich beim Wiederlesen viele blöde Fehler feststellte, und vor allem dass ich den Mailänder Flughafen sachlich gemacht hatte, aber der Beitrag war leider schon abgeschickt worden.

Meine nackten Füße sind immer noch sehr fit, meine Augen sind es leider nicht mehr so - trotz der Brille! :-(((

Liebe Grüße gegen Norden.
Tiziana

keine falsche Bescheidenheit

Guenther, Saturday, 08.12.2007, 08:06 (vor 6131 Tagen) @ Tiziana

Hallo Tiziana!

Insofern Dein Beitrag der seit langer Zeit einzig themenbezogene und interessante war, brauchst Du Dich wegen der Länge gewiß nicht uu entschuldigen ...
Die Barfüßigkeit der Darstellerinnen in der von Dir beschriebenen Aida-Aufführungen kann man in der Tat sehr gut naturalistisch erklären. Ein anderer Aspekt wäre eine künstlerisch entfremdende Barfüßigkeit, die mir - besonders bei klassischen Stücken - häufig auffällt. Erwa eine - auch beim Kindermord - durchgehend barfüßige Medea, ist doch wohl eher ein Element Brechtscher Entfremdung, vermute ich ... Ebenso sieht man auch häufig barfüßige Antigonen, Iphigenien u.ä. auf der Bühne.

Gruß
Guenther

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