Meine Theorie zu "Wenig barfuß im Film" ... (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Sunday, 18.11.2007, 21:24 (vor 6150 Tagen)

lautet:
neben anderen denkbaren Gründen liegt es auch daran, dass viele Schauspieler nicht barfuß laufen wollen (warum sollen bei denen nicht die gleichen absurden Anschauungen über die lebensgefährlichen Risiken des Barfußlaufens verbreitet sein wie in anderen Teilen der Bevölkerung?) und vor allen Dingen auch nicht KÖNNEN. Und ehe sich der Regisseur bei Außenaufnahmen über das unnatürliche Herumgeeiere auf Naturböden etc. ärgert, lässt er sie halt lieber Schuhe anziehen.
Serfuß
Georg

Da sieht man mal, wie sich die Zeiten ändern.....

Don Primo, Stammposter, Sunday, 18.11.2007, 22:27 (vor 6150 Tagen) @ Georg

...bei Leni Riefenstahl 1927 hat der Regisseur weniger Rücksicht auf die Befindlichkeit seiner Schauspieler genommen ;o). Für die, die nicht immer auf dem Laufenden sind: Ich hatte hier ein Filmschnipselchen gepostet, in dem Leni Riefenstahl 1927 vom Regisseur barfüßig eine Felsnadel in den Dolomiten hochgescheucht worden war, was nach ihrer Aussage zu blutigen Füßen geführt hatte.

Meine Theorie zu "Wenig barfuß im Film" ...

Guenther, Monday, 19.11.2007, 07:41 (vor 6150 Tagen) @ Georg

Hi zusammen!

Zu Georgs Theorie stimmt eine Nachricht, die ich über die Dreharbeiten zu dem Film "Barfuß" gelesen habe: Für die Schauspielerin (die ja nun definitiv keine Schuhe tragen konnte) wurden die Wege (meist normaler Asphalt in der Stadt, wie ich den Film in Erinerung habe), über die sie sich bloßen Fußes bewegte, mit einem Besen präpariert (Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/27/0,6911,2278363,00.html). Das ist schon ein erheblicher Unterschied zu Leni Riefenstahl, die das schmerzhafte Barfußlaufen auf den Dolomitenfelsen sich erst mal antrainieren mußte ...

Gruß, Guenther

Vom Können...

Jörg (Hanna), Stammposter, Monday, 19.11.2007, 20:03 (vor 6149 Tagen) @ Guenther

Genau, warum sollte auch meine hier schon öfter geäußerte These, die auf der Beobachtung meiner Mitmenschen fußt (sic!), nämlich daß viele unserer Mitmenschen schlicht nicht mehr bf laufen können ausgerechnet vor Schauspielern halt machen?

Es ist schon erstaunlich, wie oft selbst ich als reiner Sommer- und Freizeitbarfüßer zu hören bekomme: "Das könnte ich nicht!":

1) Beim BF-Joggen über (sehr feinen, runden) Kies
2) Beim BF-Laufen im Gelände
3) bei der bf 5 min Erfrischung im Schnee (selbst in der Sauna)
4) beim BF-Laufen auf Asphalt
5) und und und

Es laufen viele wirklich nur noch auf dem Bettvorleger barfuß... :-(
Wenn's so weitergeht, können wir in 30 Jahren im Circus auftreten ;-)

Serfuß,
Jörg

Die Herausforderungen des Schauspielerberufs

Unci, Monday, 19.11.2007, 21:02 (vor 6149 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Genau, warum sollte auch meine hier schon öfter geäußerte These, die auf der Beobachtung meiner Mitmenschen fußt (sic!), nämlich daß viele unserer Mitmenschen schlicht nicht mehr bf laufen können ausgerechnet vor Schauspielern halt machen?

Ach was, solche Sprüche kommen doch nur von denen, die es nie probiert haben. Und im nächsten Urlaub laufen sie dann problemlos barfuß am Strand auch über Kies und Pflaster .....

Es gibt doch sicher zwischen denen, die leidenschaftlich barfuß laufen und das auch in den widrigsten Lebenslagen, und denen, denen es nie im Leben einfallen würde und die ihre Füße den ganzen Tag vor der Welt verstecken, auch viele (normalerweise müsste das die Mehrheit sein), die dann barfuß gehen können und wollen, wenn die Bedingungen dafür ihrer Meinung nach gut sind. Sicher auch unter Schauspielern.

Und wer wird schon Schauspieler ohne die Bereitschaft, sich auch in unbekannte Lebenssituationen einzufühlen und einzuleben? Ob das nun abnehmen, zunehmen, Motorrad fahren, barfuß laufen, Geige spielen, Bart wachsen lassen oder Kopf rasieren ist (um nur ein paar völlig zusammenhanglose Schauspielerherausforderungen aufzuführen).

Wenn nun in einem Film Barfußszenen vorkommen (das ist nun wirklich nicht der halsbrecherischste Stunt), dann kann das beim Casting erwähnt werden; es gibt garantiert genug Schauspieler, die bereit sind, sich darauf einzulassen, auch wenn sie noch nicht lebenslang trainiert sind.

Die Herausforderungen des Schauspielerberufs

Ralf RSK, Stammposter, Tuesday, 20.11.2007, 23:13 (vor 6148 Tagen) @ Unci

Wenn nun in einem Film Barfußszenen vorkommen (das ist nun wirklich nicht der halsbrecherischste Stunt), dann kann das beim Casting erwähnt werden; es gibt garantiert genug Schauspieler, die bereit sind, sich darauf einzulassen, auch wenn sie noch nicht lebenslang trainiert sind.

Hi,

na klar. Schauspieler weden ja bezahlt dafür, dass sie machen, was Drehbuch und Regie wollen. Und notfalls wird dafür halt geübt, ob das nun Degenfechten, Reiten, Kirschkernweispucken oder Barfußlaufen ist.

Was mir gerade so einfällt: In "Little Indian" rennt Ludwig Briand barfuß durch Paris (und klettert sogar am Eiffelturm hoch). Dustin Hoffmann und Barbra Streisand ärgern ihre Gäste zum Teil barfuß in "Meet the Fockers". Béatrice Dalle verdreht Jean-Hugues Anglade barfuß den Kopf in "Betty Blue", wie auch Brigitte Bardot Curd Jürgens und anderen Herren im Klassiker "Et Dieu... créa la femme". Milla Jovovich fällt in "Das fünfte Element" barfuß in Bruce Willis' Taxi und gibt ganz wunderbar die verletzliche (und barfüßige) Eloise im "Million Dollar Hotel". Durchgehend barfuß ist z. B. Radost Bokel in "Momo" (korrekt wie im Buch mit Dreckfüßen), Jodie Foster in "Das Mädchen am Ende der Straße", Kevin Kostner in "Waterworld", Yul Brunner in "The King and I" (wie auch Chow Yun-Fat im Remake "Anna und der König"), Keisha Castle-Hughes im wunderschönen "Whale Rider", Keanu Reeves als Prinz Siddharta in "Little Budha" und natürlich Johanna Wolalek in "Barfuß".

Es gibt sicher noch viel mehr, aber das sollte nur mal zur Illustration dienen.

Viele Grüße, Ralf

Meine Theorie zu "Wenig barfuß im Film" ...

Thomi, Monday, 19.11.2007, 11:06 (vor 6150 Tagen) @ Georg

Wer kennt noch die Serie "die Waltons"?

In den ersten Serien liefen die Kinder der Waltons immer barfuss.
Doch dann gab es Reklamationen der Zuschauer. Man wolle keine barfüssigen am TV sehen. So wurde umgestellt und die Waltons waren beschuht.

Auch bei "unsere kleine Farm" wollte der Regisseur, dass die Kinder der Ingells barfuss auf den Bildern zu sehen sind. Der Hauptdarsteller (Michael Landon oder wie der heisst) war dagegen. Ein Kind könne sich an einem Stachel verletzen oder von eine Schlange gebissen werden. Der Regisseur konnte sich nicht durchsetzen und musste sich Michael Landon beugen.

Aberhunderte barfuß im Film ...

JohnK ⌂, Stammposter, Wednesday, 21.11.2007, 00:17 (vor 6148 Tagen) @ Georg

lautet:
neben anderen denkbaren Gründen liegt es auch daran, dass viele Schauspieler nicht barfuß laufen wollen (warum sollen bei denen nicht die gleichen absurden Anschauungen über die lebensgefährlichen Risiken des Barfußlaufens verbreitet sein wie in anderen Teilen der Bevölkerung?) und vor allen Dingen auch nicht KÖNNEN. Und ehe sich der Regisseur bei Außenaufnahmen über das unnatürliche Herumgeeiere auf Naturböden etc. ärgert, lässt er sie halt lieber Schuhe anziehen.
Serfuß
Georg

Hi Georg,

"Wenig barfuß im Film"???? Ich hab hier den Film "Poem" mit Hunderten barfüßiger Frauen und Männer, gedreht in einer Sandabraumhalde in der Nähe von Berlin, in dem u.a. Smudo von den Fantastischen Vier mitwirkte:

[image] Smudos Seite: Poem

Aberhunderte barfuß im Film ...

Georg, Stammposter, Wednesday, 21.11.2007, 21:08 (vor 6147 Tagen) @ JohnK

Hi Georg,
"Wenig barfuß im Film"???? Ich hab hier den Film "Poem" mit Hunderten barfüßiger Frauen und Männer, gedreht in einer Sandabraumhalde in der Nähe von Berlin, in dem u.a. Smudo von den Fantastischen Vier mitwirkte:

Hallo John und Ralf und unci und ...,
das ist insgesamt sicher "multikausal", wie das heute so schön heißt. Ich wollte nur einen denkbaren Erklärungsansatz aufzeigen.
Serfuß
Georg

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