"Tagsüber trägt sie oft nichts weiter als ein Kettchen ums Fußgelenk..." (Hobby? Barfuß! 2)
Das Kino Babylon Berlin Mitte würdigt in einer großen Retrosprektive anläßlich des 65. Geburtstages das Filmschaffen des
Rosa von Praunheim mit ingesamt 65 Filmen, die vom vom 22.11. bis 22.12 gezeigt werden.
Der Träger des 1978 verliehenen Bundesfilmpreises (für seinen Film "Tally Brown New York") drehte in den 80er Jahren mehrere Filme mit Lotti Huber, welche durch ihn berühmt wurde (Unsere Leichen leben noch / Horror vacui / Anita - Tänze des Lasters / Affengeil).
Am Do. 22.11. wird im kleinen Saal des Babylon Berlin "Ein Abend mit Lotti Huber" begangen und u.a. der Film "Anita, Tänze des Lasters" (1988) um 18:00 Uhr gezeigt. Lotti Huber spielt die (barfüßige) Nackttänzerin Anita Berber. Im Spiegel-Online Artikel vom 06. August 2006, TÄNZERIN ANITA BERBER, Das nackte Leben, beschreibt Johanna Adorján (die Autorin ) Anita Berber als die wildeste Frau der Weimarer Republik. Anita Berber soll als Nackttänzerin die Bourgeoisie provoziert und eine ganze Ära als Stil-Ikone inspiriert haben.
Aus dem "Spiegel"-Artikel von Johanna Adorján: " 'Im Metropol-Varieté tritt eine Tänzerin Anita Berber auf, die eigentlich in allen ihren Tänzen sich in schamlosester Weise fast nackt produziert', empört sich ein Bürger in einem Schreiben an das Berliner Polizeipräsidium im Jahr 1926 ... Die Tänzerin gefährdet unzweifelhaft ganz erheblich die Sittlichkeit und verletzt das Schamgefühl in unerhörter Weise'..." Ihre Auftritte seien schon zu Lebzeiten legendär gewesen. Sie beherrsche das Kunststück, schreibt Johanna Adorján, nackt einen Standspagat zu machen, ohne obszön zu wirken. Die Brustwarzen hautfarben geschminkt, den Nabel feuerrot, tanze sie Tänze, die in Wahrheit ihr Leben seien, was das Publikum kaum begreife, Tänze mit Namen wie "Kokain", "Morphium".
Am Donnerstag, 20.12., wird im Babylon Berlin der "Abend mit Lotti Huber" im kleiner Saal u.a. mit dem Film "Anita, Tänze des Lasters" (20:00 Uhr) wiederholt.
Viele Grüße und Freude an Rosa von Praunheim wünscht
Johannes (Berlin)