Meine Grenzen sind erreicht (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Ulrich,
Hallo Heiner
nun sind meine Grenzen erreicht! Seit gestern ist es mir definitiv
zu kalt, um noch barfuß sein zu können. Ich bin auch schon im ersten
Schnee gegangen. Zuerst war es noch ganz angenehm, aber als ich dann
schon ein gutes Stück gegangen bin, war ich froh, wieder mein Auto
erreicht zu haben. Vor allem die Zehen schmerzten wie Hölle.
Erst war ich schon etwas deprimiert, dies nicht weiter geschafft zu
haben. Dabei mußte ich immer an die Ganzjahresbarfüßer unter Euch
denken.
Ich weiß ja nicht, wie kalt es bei dir nun geworden ist, aber wenn es erstmals im Herbst so kalt wurde, dass man nicht mehr barfuß gehen möchte, dann kann es durchaus auch nochmal wärmere Tage geben. Die Temperaturen schwanken ja immer gerne ein wenig. Daher solltest du nicht definitiv sagen: "Ab jetzt ist es mir zu kalt", sondern nur: "Im Moment ist es mir zu kalt, aber vielleicht wird es nochmal etwas wärmer."
Ja, scheinbar soll es kommende Woche mit den Temperaturen
wieder etwas aufwärts gehen. Bin deswegen nicht böse. Seit heute
bin ich wieder barfuß unterwegs, allerdings habe ich ein kleines
Problem mit dem Splitt, der schon teilweise auf den Straßen bzw.
Gehwegen liegt. Vor allem die öffentlichen Wege, die durch die
Stadtreinigung gereinigt und auch gestreut wird, sind teilweise
übermäßig mit Splitt bestreut. Wenn man dann eine längere Strecke
auf Splitt geht, der ja auf Asphalt, Beton oder Steinplatten liegt
und somit nicht wie in einem Park "nachgeben" kann, tut es nach
einer Weile schon etwas weh. Dieser Splitt liegt dann z.T. oft bis
zum Frühling auf den Wegen.
Im Schnee halte ich es aber auch nicht lange aus. Wenn der auf die Füße fällt und taut, werden insbesondere die Zehen einfach zu kalt. Bleiben die Füße aber trocken, können die Temperaturen durchaus auch bei -2 oder -3 Grad liegen, und ich kann auch längere Wege barfuß zurücklegen. So war ich z. B. vor zwei Jahren mal 1½ Stunden auf einem zugefrorenen Gewässer barfuß herumgelaufen. Dabei haben sich schöne Gespräche mit Schlittschuhläufern ergeben. Ich berichtete hier: []
Deinen Bericht habe ich gelesen. Sehr schön und interessant
geschrieben. Dies müßte ich auch mal probieren, jedoch gibt es
in meiner Nähe kaum einen See. Ich müßte mal weiter wegfahren,
vielleicht zum Bärensee beim Bärenschlößle. Es muß ja ein besonderes
Feeling sein, darauf zu gehen. Sicherheitshalber werde ich auch noch
meine Sabots mitnehmen, falls es mir auf dem See zu kalt werden würde.
Echt, ich beneide diejenigen, die das ganze Jahr barfuß laufen können,
also auch im Winter bei Schnee. Es wäre interessant, sich mit einem
Ganzjahresbarfüßer auszutauschen. Ich wollte gerne wissen, ob er auch
bei strengem Frost barfuß läuft.Kann ich mir schier nicht vorstellen.
Wie kann man so eine Standfestigkeit erwerben?
Ich glaube, zum Teil ist das auch Veranlagung. Der eine ist empfindlicher, der andere weniger. Mehr als dauernd barfuß gehen kannst du ja nicht. Vielleicht wirst du dich in einem Jahr weiter gesteigert haben, davon gehe ich sogar aus, aber zwingen solltest du dich nicht. Barfuß laufen soll Spaß machen, mir macht es noch Spaß, aber wenn es unangenehm wird, lasse ich es.
Es ist eine "Unart" von mir, daß alles sofort klappen muß. Sicher
sollte ich mehr Geduld aufbringen, denn schließlich steckten meine Füße
noch vor einem Jahr in Schuhen - meist Turnschuhen. Solche Füße
sind halt völlig verweichlicht. Ich werde wohl noch ein oder zwei
Jahre intensiv trainieren müssen.
Was die Veranlagung betrifft, denke auch ich, daß es Personen gibt, die
können über Schotter gehen, und manchen wird der Untergrund selbst im
Sandkasten zu pieksig - na ja, ein bißchen übertrieben
Auf der anderen Seite bin ich auch ein bißchen stolz auf meine
Leistungen, denn ich hätte es letztes Jahr um diese Zeit niemals geglaubt,
daß ich es einmal barfuß so weit bringe. Dennoch hoffte ich, daß ich auch
schöne Schneespaziergänge barfuß machen werde,aber es sollte halt
nicht sein. Wie trainiert man sich so eine Ausdauer an, denn ich bin doch auch
ständig barfuß gelaufen, selbst als es schon recht kühl wurde. Vielleicht kann
mir der eine oder der andere einen guten Rat geben. Das würde mich als
Barfuß - "Newcomer" besonders freuen.
Antrainieren kann man sich das nur durch ständiges Barfußlaufen. Wenn du das schon gemacht hast, dann hast du dein Möglichstes getan. Tipps zu Schneespaziergängen habe ich hier schon reichlich gelesen, ohne damit selbst wirkliche erfolge erzielt zu haben. Eine Möglichkeit soll sein, die Füße mit Fett einzureiben, um so den Wärmeverlust einzugrenzen, was ich nie ausprobiert habe. Eine andere Theorie besagt, dass man nur etwa 10 min durchhalten muss, bis die Durchblutung kräftig einsetzt und die Füße trotz Schnee richtig warm werden. Bei mir klappt das aber definitiv nicht.
Das mit den 10 Minuten habe ich auch schon gehört. Bislang schaffte
ich es noch nicht. Man muß es eben immer wieder versuchen.
Die Idee mit dem Fett finde ich interessant, habe es aber noch nicht gehört.
Ich werde es einmal probieren. Hirschtalg soll scheinbar
recht gut dafür sein. Wäre ja genial, wenn dies etwas helfen würde.
Dennoch ist es ein interessantes Erlebnis mal Schnee zu spüren, zu fühlen, wie weich er ist, die hinterlassenen Spuren zu sehen und das ungläubige Staunen anderer Leute zu erleben. Versuch es einfach mal für ein paar Minuten.
Das werde ich bestimmt.
Viele Grüße
Ulrich
Viele Grüße aus Leonberg
Heiner