Fernsehfilm "Contergan" zeigt die ARD seit gestern und heute (Hobby? Barfuß! 2)

JohnK, Stammposter, Thursday, 08.11.2007, 11:53 (vor 6226 Tagen)

"Die Geschichte des Films "Contergan", den die ARD seit gestern und
heute zeigt, ist ein Drama für sich. Es stand lange in Frage, ob der
Zweiteiler laufen würde (F.A.Z. vom 6. November). Der Contergan-
Hersteller Grünenthal suchte die Ausstrahlung vor Gericht zu
verhindern. Nun ist er im Programm, doch ist der Gerichtsstreit im
Grundsatz noch nicht entschieden. Und die Firma Grünenthal glaubt,
wie sie in einer Broschüre darlegt, die Auseinandersetzung habe sich
gelohnt.

Man habe sich nach reiflicher Überlegung dafür entschieden, "für die
historisch korrekte Wahrheit zu kämpfen, um Imageschäden vom
Unternehmen abzuwenden - in letzter Konsequenz auch vor Gericht".
...
Der Produzent Michael Souvignier, der "Contergan" für den WDR
erstellt hat, verweist darauf, dass von 32 vor Gericht angegriffenen
Punkten nur "ein halber" nicht durchgegangen sei. Für Souvignier ging
es um die Existenz. Als Produzent trug er das volle Prozessrisiko
...
Das Hauptziel von Grünenthal aber sei "vereitelt - unser Film läuft."
Nun könne sich "jeder, der den Film sieht, ein eigenes Urteil
bilden." Vor allem freue er sich, "dass das Thema nicht der
Vergessenheit anheim fällt, im Sine der Betroffenen und ihrer Eltern.
Das berührt mich sehr und macht mich stolz", sagt Souvignier. Die
Firma Grünenthal habe er als "beratungsresistent und aggressiv"
erlebt. "Contergan" sei "der wichtigste Film, den ich je gemacht
habe. Es ist ein Kamp David gegen Goliath gewesen." Die ARD ergänzt
den Spielfilm am Donnerstag durch eine Dokumentation über den
Contergan-Skandal."
(F.A.Z, 7. November)

Fernsehfilm "Contergan" zeigt die ARD seit gestern und heute

Markus (Oberbayern), Thursday, 08.11.2007, 20:15 (vor 6226 Tagen) @ JohnK

Wo ist da der Bezug zu barfuß?

Oder meinst du, dass Contergan-Kinder aufgrund ihrer fehlenden Arme ihre nackten Füße als Hand-Ersatz nehmen und dabei erstaunliche Geschicklichkeit mit dem Fuß entwickeln.

Fernsehfilm "Contergan" zeigt die ARD seit gestern und heute

Franek, Stammposter, Tuesday, 13.11.2007, 20:31 (vor 6220 Tagen) @ Markus (Oberbayern)

Wo ist da der Bezug zu barfuß?
Oder meinst du, dass Contergan-Kinder aufgrund ihrer fehlenden Arme ihre nackten Füße als Hand-Ersatz nehmen und dabei erstaunliche Geschicklichkeit mit dem Fuß entwickeln.

Eine mögliche Erklärung liefert der Film zum Film, nämlich über die junge Hauptdarstellerin (verzeiht, daß ich den Namen nicht behalten habe), die ohne Arme und mit nur einem Bein ihr Leben meistert.
Essen, Trinken, Schminken, Schreiben etc.
Allerdings; Obwohl sie eine Contergan geschädigte spielt, beruht ihre Fehlbildung nicht auf dieses Medikament. Der genaue Grund ist -laut Bericht- selbst den Ärzten nicht bekannt.

Spätestens nach dem Erfolg des Filmes (er wurde ausgezeichnet), hat sich die junge Dame entschlossen, später die Schauspielschule zu besuchen.

Liebe Grüße,
Franek

Fernsehfilm "Contergan" zeigt die ARD seit gestern und heute

Ralf RSK, Stammposter, Tuesday, 13.11.2007, 20:51 (vor 6220 Tagen) @ Franek

Allerdings; Obwohl sie eine Contergan geschädigte spielt, beruht ihre Fehlbildung nicht auf dieses Medikament. Der genaue Grund ist -laut Bericht- selbst den Ärzten nicht bekannt.

Hi,

Denise Marko hat, nach allem, was ich über den Film gelesen habe, einen seltenen Gendefekt, der für die fehlenden Gliedmaßen verantwortlich ist. Da das Medikament hier nicht mehr am Markt ist, gibt es keine "neuen" Kinder im passenden Alter für den Film mehr. Die gibt es zwar in Afrika, denn dort wird Thalidomid (der Contergan-Wirkstoff) als Mittel gegen Lepra eingesetzt und dementsprechend gibt es "Unfälle" bei der Einnahme durch Schwangere bzw. weil manche Frauen den grafischen Warnaufdruck so interpretieren, dass es ein Mittel zur Schwangerschadtsverhütung ist. Man kann das z. B. nachlesen im Spiegel-Interview mit dem Produzenten des Films, Michael Souvignier. Das Interview findet man hier :
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,515724,00.html
(direkt hier reinsetzen soll man ja nicht mehr.)

Viele Grüße, Ralf

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