Krass! (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Lorenz,
über diese widersprüchlichen Vorschriften kann man sich wirklich amüsieren, wenn man darüber liest. Anders verhält es sich, wenn man einen freien Tag für den Besuch einer solchen Badeanstalt vorgesehen hat und dann entsetzt feststellt, dass die eigene Freiheit hier und da eingeschränkt wird. Ziemlich desillusionierend, wie ich finde!
Zugegeben, ich kenne nur Badelandschaften, in denen die Leute selbst entscheiden, ob sie barfuß oder in Badeschuhen ihren Spaß haben. In einer hessischen Saunalandschaft habe ich allerdings mal auf einem Hinweisschild gelesen, dass die Geschäftsleitung darauf hinweist, ab sofort sei - aufgrund zahlreicher Beschwerden - das Fußnägelschneiden in den Nassbereichen untersagt.
Wo ich allerdings etwas pingelig bin:
Gerade im Restaurant-Bereich begrüße ich es, wenn mir der Anblick diverser unförmiger Körper erspart bleibt. Will heißen: Wenn ich einen Kaffee trinke oder eine Mahlzeit zu mir nehme, will ich nicht unbedingt auf überhängende Fettwülste, Dehungsstreifen, schlaffe Büsten, Orangenhaut oder Bierbäuche schauen. Mir verginge wohl der Appetit. Liegt aber daran, dass ich Ästhet bin.
Viele Grüße
Bernd
Zum Abschluss einer kalten und gar nicht barfußfreundlichen Woche brauchte ich etwas für Leib und Seele. Also fuhr ich gestern abend nach Schwangau zum textilfreien Abend in der Kristalltherme. Dies ist die beste Sauna- und Thermenlandschaft in unserer (weiteren) Umgebung. Wer mehr darüber wissen will, kann diesen Besuchsbericht lesen.
Da gingen etwa ein Drittel der Leute barfuß, die anderen in Badeschlappen. Die muss man dann vor der Saunatüre stehen lassen, so dass sich auch die Fußpilz-Hysteriker den Bodenkontakt nicht ganz ersparen können.
Bei den Recherchen für mein Verzeichnis der textlifreien Badezeiten habe ich auch öfters in die Badeordnungen des Bade- und Saunaanstalten geschaut. Und da fand ich oftmals, dass Badeschuhe vorgeschrieben sind! Ein einem Fall hieß es: "die Anlage ist textilfrei, jedoch sind im Gastronomiebereich Bademantel und Badeschuhe vorgeschrieben (wobei ich ersteres eher verstehe).
In der Therme Erding sind auch große Schilder, die auf die Badeschuhpfilcht hinweisen, und auch unserem Penzberger Wellenbad steht an der Saunatüre: Zutritt zur Schwimmhalle nur mit Badeschuhen. In Penzberg hält sich niemand an diesem Blödsinn, in Erding gehen wirklich fast alle mit Schlappen. Ich hatte dort weder Schuhe noch Schlappen dabei, und niemand hat sich wegen meiner Füße beschwert. Ich weiß auch nicht, wie man die neue Rutschenlandschaft mit Schlappen erleben soll, ohne dass sich diese permanent selbstständig machen und den anderen Leuten um die Ohren fliegen.....
Warum man die Leute mit diesen Badeschlappenvorschriften nervt, kann man nur vermuten. Wahrscheinlich ist das einfach eine Reaktion auf die Wichtigtuerei der Gesundheitsämter, die mit überzogenen Hygieneanforderungen ihre Duftmarken setzen wollen.. Beim Jordanbad in Biberach musste auch erst ein langer Kampf gegen diese Bürokraten geführt werden, bis ein Barfußpfad im Saunagarten eingerichtet werden konnte. Dank Georgs Presseübersichten habe ich diese Diskussion ein wenig verfolgt.
Jedenfalls haben unsere Städte einen großen Vorteil gegenüber den Schwimmbädern: in der Stadt ist Barfußlaufen überall erlaubt!
Barfüßige Grüße von Lorenz