Bestes Mützenwetter (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 22.10.2007, 10:25 (vor 6243 Tagen)

Sonntagnachmittag, 21.10.2007: Die Sonne gewann die Oberhand, keine weiße Sch.... , aber es wehte eine fiese Bise. Trotz Sonne stiegen die Temperaturen nicht über 5°C. Nicht unbedingt Wetter, um barfuß Fahrrad zu fahren, aber barfuß (und ohne Mütze) wandern bringt auch unter solchen Bedingungen noch Spaß. Wo die Sonne den Asphalt bestrahlte, war er angenehm warm. Auch unter dem trocknem Laub bildete sich ein angenehmes Mikroklima.

Ich wanderte zunächst am Wiggerufer entlang. In Brittnau ging ich auf dem Trottoir an einer vor einer roten Ampel wartenden Autoschlange vorbei. Ein Fahrer rief mit fiesem Unterton: "Heute zu kalt zum Velofahren!" Das hat man nun davon. Wenn ich die letzte Zeit barfuß unterwegs war, dann mit dem Velo. Und wenn man dann zu Fuß unterwegs ist, dann kommen gleich solche Anfragen. Zum Glück bin ich niemanden darüber Rechenschaft schuldig, warum ich keine Schuhe trage oder warum ich nicht mit dem Velo unterwegs bin. Selbst wenn es zum barfüßigen Velofahren nicht zu kalt wäre, darf ich barfuß (oder mit Schuhen) wandern, ohne mir vorher eine "Erlaubnis" dafür zu holen. Welche Art von Fußbekleidung dieser Autofahrer trug, kann ich nicht sagen. Zumindest trug er eine Mütze, und das am Steuer!

Es waren nur wenig Leute unterwegs, meistens gab es keine Reaktion zu meiner Aufmachung. Auch ein Arbeitskollege, der in voller Wintermontur und mit Helm mit dem Rennvelo unterwegs war, grüßte nur freundlich. Lediglich Kinder machten nicht selten große Glotzaugen. In Dagmersellen rannten dick bemützte Kinder extra vom Hof an die Straße, um sich zu überzeugen, ob das wahr war, was sie nicht glauben konnten. Und in Reiden rollerte ein kleines Mädchen (ebenfalls mit Mütze) hinter mir her. Vermutlich sah es nur gebannt auf meine Füße, so daß es ein abgestelltes Velo nicht sah und dagegen rollerte.

Ebenfalls in Reiden begegnete mir ein älterer Mann (ohne Mütze). Er fand es gut, daß ich barfuß unterwegs war, das wäre gesund. Wir unterhielten uns etwa 10 Minuten, über meine Herkunft, unsere Berufe. Auch über die Polizei wurde geredet. Er meinte, daß in der heutigen Zeit die natürlichsten Dinge nicht mehr normal sind. Er wünscht mir noch eine gute Heimkehr.

Während ich bisher meistens auf Asphalt unterwegs war, befand sich zwischen Wikon und Zofingen ein Stück steiniger Weg. Hier kam es mir recht unangenehm vor, vor allem, weil dort auch noch Bucheckern lagen. Zu guter letzt ging ich noch durch die Zofinger Altstadt. Eine Gruppe Jugendlicher ging ebenfalls durch die Stadt, allesamt fett beschuht und mit Baseballmütze. Einer von denen rief, als er mich sah: "Ach du Scheiße!" Hat der ne Ahnung! Auf der Straße lag keine Spur der weißen Sch....! Und vom braunen Analogon erst recht nichts.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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