Hi Rainer,

Zunächst muß ich mal erklären, daß ich kein permanenter Barfußläufer bin, aber trotzdem recht häufig keine Schuhe anhabe. Nach euren Regeln gehöre ich nun hier nicht rein, und bin auch einverstanden, wenn ich in ein paar Tagen aus formalen Gründen wieder gelöscht werde.

Da mal keine Sorge. Ich bin auch noch nicht so lange hier unterwegs, aber ich schätze, dass jede Art von Beiträgen und Fragen, die das Barfußlaufen und alle damit verbundenen Aspekte betreffen (bis auf Beiträge mit sexueller Ausrichtung), hier willkommen sind - und auch beantwortet werden.

Aber ich kenne jemanden, der immer barfuß rumläuft. Nachdem es sich in den letzten Tagen mächtig abgekühlt hat, hat er sich natürlich eine mordsmäßige Erkältung eingefangen, aber will nach dem Auskurieren gleich wieder barfuß loslegen.
Erkältungen kann man verschleppen. Ist es nicht vernünftiger, erst mal ein paar Wochen auf das Barfußlaufen zu verzichten?

Na, soo kalt war's ja noch nicht, zumindest nicht tagsüber. Wenn Dein Bekannter an's Barfußlaufen gewöhnt ist, dann sollte er ein relativ stabiles Immunsystem haben. Die Erkältung hat er sich trotzdem, aber vermutlich nicht wegen kalter Füße eingefangen, sondern sonstwie. Hoho, nein, ich bin in keinster Weise Fachmann und schmeiße hier nur mal so meine Vermutung rein

Gleisdreiecke gibt's ja überall. Welches ist Deins?

cheers aus Frankfurt
Charles

Wie meine Vorschreiber schon sagen: Regeln gibt es nicht. Einfach nur Spaß am Barfußlaufen, egal ob dauernd oder ab und zu.
Ich bin zwar gottseidank nur sehr selten erkältet und dann auch nur kurz, aber ich merke dann, dass sich das Barfußlaufen auf kühlem Boden für mich dann nicht gut anfühlt, und so lasse ich es. Man spürt es selbst, ob man es machen soll oder nicht.
Dass sich jemand erkältet, kann verschiedene Gründe haben, z.B. Stress. Aber ich glaube, die Chance, sich eine Erkältung einzufangen, verringert sich, wenn man sich körperlich abhärtet, z.B. durch häufiges Barfußlaufen und Bewegung in frischer Luft. Hauptsache ist, dass der Körper nicht auskühlt.

Hallo Rainer,

wenn Du hier nach "den Regeln" nicht reingehörst, kann es nur zwei Gründe geben: Du bist ein Faker oder ein Störer. Zumindest für zweiteres kann ich hier kein Indiz feststellen...

Die meisten Erkältungen werden verschleppt, weil sich die Leute viel zu früh wieder den Arbeitsstress antuen, statt sich einen oder zwei Tage länger eine Auszeit zu gönnen (ist jedenfalls meine Beobachtung in meiner Firma, in der es nur "Volldampf" gibt). Als Barfußläufer, Rennradler und (gelegentlicher) Bergwanderer habe ich aber gleich drei Möglichkeiten, mich abzuhärten, d.h. das Immunsystem zu stärken und die Seele baumeln zu lassen. Neben den fehlenden Abwehrkräften bedingt durch Bewegungs- und Frische-Luft-Mangel sind meiner Meinung nach nämlich die Vollstressarbeitsbedingungen des modernen Büromenschen der Hauptgrund für die Anfälligkeit z.B. gegen Erkältungen etc. Barfußlaufen härtet ab (nicht nur den Körper, sondern auch gegen dumme Sprüche von dummen Menschen) und tut der Seele gut, es "erdet" sozusagen. Trotz Vollstressjobs habe ich so seit Jahren keine Erkältung mehr gehabt.

Was das Barfußlaufen (oder Saunieren oder Schwimmen im Baggersee oder Radfahren im Regen oder oder oder ...) unmittelbar nach einer Erkältung angeht, kann ich mich nur Lorenz anschließen: Alles was es braucht ist gesunden Menschenverstand und die Fähigkeit, in seinen eigenen Körper hineinzuhören. Aber an beidem scheint's bei immer mehr Menschen doch deutlich zu fehlen...

Serfuß,
Jörg

Hallo!

Aber ich kenne jemanden, der immer barfuß rumläuft. Nachdem es sich in den letzten Tagen mächtig abgekühlt hat, hat er sich natürlich eine mordsmäßige Erkältung eingefangen,

"natürlich"?

Zum Begriff: das Wort "Erkältung" kommt aus einer Zeit, in der die Ärzte glaubten, dass Krankheiten durch ähnliches verursacht würden und sich auf die Säfte des Körpers auswirken. Die (auch im Mittelalter weit verbreitete) Erkältung wurde dabei so genannt, weil sie dieselben Symptome aufzeigt, die man bei Kälte empfindet: die Nase läuft, man fröstelt, man läuft rot an, Gelenke schmerzen, etc. Daher kommt der alte Volksglaube, dass man sich erkältet, wenn es draußen kalt ist oder wird.

In einer Studie wurde 1969 in Massachusetts das mal nachgeprüft. Man weiß heute ja, dass nicht Säfte oder so etwas Erkältungen verursachen, sondern Renoviren. Davon gibt es 200 unterschiedliche Hauptstämme und unzählige Abarten, die den immer verschiedenen Verlauf erklären. Die Frage der Forscher war jetzt: wirkt sich Kälte oder sogar Naßkälte auf die Ansteckungsgefahr mit Renoviren aus?

Ergebnis: Nö.

Für dein Immunsystem ist es bei der Abwehr oder Kurierung einer Erkältung völlig unerheblich, ob es draußen 30°, 20°, 10° oder -5° sind oder wie warm du dich einmummelst.

Erstaunlicherweise hat auch die Ernährung keinen Einfluß darauf, auch wenn die Pharmaindustrie in Herbst und Winter wie verrückt damit wirbt, dass man seine "Abwehrkräfte aktivieren" muss oder dass man ohne Vitamin-C-Tabletten stirbt.

Was aber einen erheblichen Einfluß auf eine Erkältung hat sind Stress, Depressionen, der Drang der Leute bei jedem kühleren Grad die Heizung aufzureißen und damit die Atemwege zu reizen, häufiger in engen Räumen sein (U-Bahn fahren statt Fahrrad, "weil es so kalt ist").

Man muss bedenken, dass die Tage deutlich kürzer werden und die Sonne nicht mehr so doll scheint und unser Körper reagiert darauf. Gönnen wir uns Atempausen und Entspannung, lassen wir uns von dem Streß nicht einwickeln, reißen wir nicht sofort die Heizung auf, werden wir auch nicht krank.

Ich laufe seit 6 Wochen fast ununterbrochen barfuß. Dabei stand ich einmal drei Stunden lang in einer riesigen Pfütze auf der Reeperbahn, bin einmal bei einem massiven Kälteeinbruch anderthalb Stunden mit dem Fahrrad bei hohen Geschwindigkeiten durch die Gegend gefahren und trainiere regelmäßig im taunassen Gras im nahen Park. Ich weigere mich desweiteren eine Jacke zu tracken und habe damit nur zwei Schichten am Oberkörper, ein T-Shirt und einen (nicht wirklich isolierenden) Cardigan. Das war nicht immer angenehm und ab und an werden die Füße auch taub - was prinzipiell bedeutet, dass es gerade an die Grenze geht.

Aber ich habe nicht eine einzige Erkältung in der Zeit gehabt.

Ich mache das jetzt erst seit 6 Wochen. Das "Abhärtung"sargument zieht also nicht. Das mit der Pfütze war nach 2 Wochen.

Erkältungen kann man verschleppen. Ist es nicht vernünftiger, erst mal ein paar Wochen auf das Barfußlaufen zu verzichten?

Nein. Siehe oben.

Wie die anderen schon sagten: wenn man sich barfuß wohler fühlt, dann ist das sogar noch Therapie.

Seele baumeln lassen - sich nicht übernehmen - dann wird das schon.

Mich würde die Meinug dazu vom einen oder anderen interessieren.
Viele Grüße Rainer "Gleisdreieck"

Alles Gute,

Jens

Wenn ich eine akute, dicke Erkältung habe, dann habe ich ein großes Bedürfnis nach Wärme und habe sowieso keine Lust, draußen in der Kälte barfuß zu gehen, also mach ich's auch nicht.

Wenn es aber nur eine leichte Erkältung ist, oder wenn eine dicke Erkältung schon beinahe abgeklungen ist, gehe ich wieder barfuß raus. Soweit ich feststellen konnte, hat das keine Auswirkung auf den weiteren Verlauf der Erkältung.

Aus Erfahrung gehe ich mit Erkältungen inzwischen grundsätzlich nihilistisch um:
Da Erkältungen in aller Regel unerwartet ohne klar erkennbare Ursache hereinbrechen, da es keinen zuverlässigen Schutz dagegen gibt und auch kein wirklich wirksames Heilmittel, nehme ich sie als lästige Übel einfach hin und verzichte auf alle nutzlosen Versuche, irgend etwas dagegen zu tun.