Sechs Wochen barfuß - meine Eindrücke (Hobby? Barfuß! 2)
Liebe virtuelle Freunde
über meine Suche nach Rückentraining war ich hier gelandet, bin auf den Barfuß-Trip gekommen und habe Spaß daran gefunden. Ihr seid wirklich ein nettes buntes Völkchen hier, und natürlich seid Ihr echt und nicht virtuell. Ihr habt mich maßgeblich mitmotiviert, diese Saison seit dem sonnigen Frühling zunehmend bis vollständig (mittlerweile über sechs Wochen) barfuß zu er-leben. Herzlichsten Dank dafür!
Meine Erfahrungen werden den Routiniers unter Euch banal vorkommen. Ich möchte sie als Teil meiner Freude trotzdem teilen
Zuhause ohnehin und im Büro bei entsprechenden Temperaturen ebenfalls problemlos barfuß, startete ich im Frühjahr zu gelegentlichen Barfußspaziergängen in die nähere Umgebung. Auch Alltagstätigkeiten wie Treppeputzen und Einkäufe erledigte ich bei Sonnenschein barfuß. Das kümmerte niemanden, aber ich fühlte neugierig die verschiedenen Untergründe, gewöhnte mich an einen prüfenden Blick auf den Untergrund, lernte groben Schotter zu hassen und freute mich über eine stabilere Haut an den Sohlen. Rückenschmerzen gab's, zufällig oder nicht, keine mehr.
Motiviert durch dieses Forum und die Barfußseiten von Lorenz steigerte ich meine Barfußanteile im Alltag, traute mich auch in Kaufhäuser, an Tankstellen, zu 'unvorbereiteten' Leuten, querfeldein in Wald und Wiesen, hatte irgendwann auch gar keine Reserveschuhe mehr dabei. Jeder kleine Fußweg wurde zum sinnlichen Genuss! Unglaublich, wieviele Sinneseindrücke einem beschuht ent-gehen!
Wie schon an anderer Stelle hier erwähnt, gab es natürlich hier und da Erklärungsbedarf für meinen neuen Spleen, ich bin ja kein unantastbarer Druidenfreak oder sowas. Das ist ja auch gut so, und ich erkläre gern, weil ich den persönlich gefühlten ganzheitlichen Effekt des Barfußlaufens insbesondere bezüglich Gesundheit und Wahrnehmung weitergeben möchte.
Auch gewöhnte ich mir öfteres Füßewaschen an und habe immer ein kleines Handtuch im Rucksack und ein Sanipack - für alle Fälle. Außerdem veränderte sich die Fußpflege. Da wird regelmäßig mit dem Bimsstein der Hornhautrand gerubbelt und anschließend gut eingecremt und massiert.
Erst jetzt nach mehreren Wochen durchgängiger Barfüßigkeit bemerke ich unter der schon recht widerstandsfähigen Lederhaut meiner Fußsohlen auch eine stärkere 'Schwarte', die groben Untergrund besser wegfedern kann. Sieht ein wenig wie Babyspeck aus
Noch keine optimale Lösung habe ich für's Radfahren. Am Rennrad konnte ich ein Stückchen Schaumstoff-Isomatte in die Pedale (Dura-Ace '87) knoten, damit läßt's sich prima barfuß radeln. Am Stadtrad klappt das nicht so gut. Ständig Gummiblockpedale an und wieder abzuschrauben ist mir zu lästig... Suche also weiterhin barfußfreundliche Pedale mit Haken.
Huh, das sind ja schon viele Worte. Also zum Schluss: Barfußlaufen ist gesund und sinnlich und macht riesig Spaß! Mit etwas Umsicht lassen sich mögliche Gefahren um-gehen. Ich hoffe auf noch viele sonnige Herbsttage, da ich einfach keinen Bock mehr auf Schuhe habe. Wer weiß, vielleicht wird's ja ein milder Winter
Schönen Sonntag zusammen!
cheers