Konformisten, Reaktionäre und Individualisten (Hobby? Barfuß! 2)

Jens aus HH, Tuesday, 18.09.2007, 09:40 (vor 6277 Tagen)

Mmmh. Nach einer Nacht drüber schlafen will ich doch einmal zu "dem Streit" was sagen.

Sobald mindestens zwei Menschen zusammenkommen, hat jeder einzelne in dieser Gruppe für sich die Frage zu beantworten, wie "stabil", "gefährlich", "freundlich", "unterstützend" die Gruppe ist. Das machen wir an verschiedenen Dingen fest, aber auch an bestimmten Erwartungshaltungen, die wir an Menschen richten. Dadurch entsteht der vielzitierte "soziale Code" - Ansammlungen von Dingen, die "man macht". Je mehr ich mich mit einer anderen Person auf so einen Code einigen kann, desto beruhigender ist es für den anderen - denn er muss keine "bösen Überraschungen" fürchten, sondern kann darauf vertrauen, dass ich bestimmte Spielregeln befolge.

Es gibt jetzt drei große Extrempositionen:

1. Der Konformist.

Der Konformist ist jemand, der, aus welchem Grund auch immer, sich fast ausschließlich am sozialen Code orientiert und nur das absolute Minimum an Individualität offenbart. Überhaupt zeigt er wenig Individualität. Dieser Mensch wird schnell verwirrt, wenn er in eine Gruppe mit einem anderen sozialen Code kommt und reagiert häufig mit Ablehnung ("Das tut MAN doch nicht!"). Im "richtigen" Code verschwindet er im Hintergrundrauschen, denn durch seine mangelnde Eigenidentität gibt es nichts herausragendes an ihm zu entdecken. Unter genetischen oder entwickelten Eigenheiten an ihm, auf die er keinen Einfluß hat, die aber die Konformität einschränken, leidet er Höllenqualen, denn er kann sich in diesen Aspekten nicht anpassen.

Der Konformist ist Opportunist. Er ist zu allen Zeiten der Liebling der Regierungen gewesen. Er macht keinen Aufstand, führt ein langweiliges Leben und vertraut darauf, dass ihn seine Konformität vor allem Übel bewahrt.

(Wer glaubt, dass es diese Extremposition nicht gibt, den muss ich enttäuschen: ein Bekannter von mir ist ein perfekter Konformist. Und er leidet Höllenqualen, weil er schwul ist und dies in "nicht konform" macht. Um sich in den sozialen Code einzufügen hat er meinen besten Freund einmal nachts um 3 angerufen um ihn zu fragen, ob er mit jemanden anderen Sex haben darf oder nicht.)

2. Der Reaktionär.

Der ist das exakte Gegenteil. Während der Konformist immer darauf bedacht ist, sich an die Regeln zu halten, will der Reaktionär sie alle brechen. Wenn alle Hüte tragen, trägt er keinen. Wenn alle keine Hüte tragen, trägt er einen. Er will provozieren, er will Reaktionen sehen, er will Leuten zumindest ideell Ohrfeigen verpassen. Erstaunlicherweise ist er damit genausowenig indivuell wie der Konformist, denn eine Regel bestimmt auch immer ihr Gegenteil. Damit orientiert sich auch der Reaktionär an den Regeln und seine Individualität entfaltet sich nur daran, das Gegenteil der Regeln auszulegen.

Diese Extremposition ist seltener, aber zum Beispiel sind Christentum - Satanismus oder Raucher - militante Nichtraucher Beispiele für reaktionäre Bewegungen.

Der Reaktionär ist immer erstmal dagegen und wettert wie ein Rohrspatz gegen die aktuelle Tagesmeinung, egal wie die aussieht. Wenn die Revolution kommt, ist er als erstes auf den Barrikaden.

3. Der Individualist

Dem Individualisten sind die Regeln sch**ßegal. Er empfindet die Gesellschaft von anderen Menschen durchaus als angenehm, möchte sich aber nicht irgendwelchen Regeln anpassen - er wehrt sich aber auch nicht, wenn eine seiner Wesenszüge zufällig regelkonform ist. Er macht seine eigenen Verhaltensweisen, schreibt aber niemandem vor, danach zu leben. Er will einfach nur er selbst sein. Auf der Schattenseite sind diese Menschen häufig egozentrisch oder egoistisch veranlagt.

Wenn die Revolution kommt, sind diese Menschen irgendwo in einem Bunker und warten ab, bis die Reaktionäre und die Konformisten sich die Köpfe eingeschlagen haben.

So welche kenne ich übrigens und sie sind sehr interessante Menschen - wenn auch etwas anstrengend von Zeit zu Zeit.

Normalerweise hat jeder von uns etwas von allen dreien und wir können selbst entscheiden, inwieweit wir konform, reaktionär oder individuell sind. Keine dieser drei Position ist "böse" oder "schlecht", aber jede hat andere Reaktionen zur Folge. Manchmal müssen wir konform sein. Manchmal müssen wir reaktionär sein. Manchmal müssen wir individuell sein. Aber meistens haben wir die freie Wahl.

Fakt ist: wenn wir barfuß draußen rumlaufen, verstoßen wir gegen eine dieser gesellschaftlichen Regeln. Die Frage ist nur: warum tun wir das oder mit welcher Idee? Wenn wir dies reaktionär tun, dann werden wir automatisch Leute damit provozieren, denn das ist der Grund, warum wir dies tun. Wir werden Leute gegen den Strich bürsten. Die Frage ist: ist das sinnvoll? Ich schließe mich da den anderen an, die sagen: Nein.

Für mich ist Barfußlaufen ein Ausdruck meiner Persönlichkeit, da bin ich Individualist. Wenn ich aber im Namen meines Chefs irgendwo unterwegs bin oder als mein eigener Chef, dann gebe ich eventuell für eine Zeit meine Individualität auf, wenn Konformität gerade wichtiger ist. Dies entscheide ich situationsabhängig und frage zur Not, ob mein Verhalten ok ist. Die Grenze ist individuell und die muss jeder für sich entscheiden.

So. Lange Rede, kurzer Sinn: statt dass wir uns gegenseitig anblaffen, lasst uns doch mal gegenseitig erzählen, wo wir die Grenze ziehen, das finde ich nämlich spannend.

Arno erzählte, dass er keine schwarzen Barfußspuren auf frisch gewischtem Boden hinterlassen möchte. Mir ist das zum Beispiel egal, wenn im Raum es auch ok ist, wenn Leute mit verdreckten Schuhen rumlaufen. Wie seht ihr das?

Konformisten, Reaktionäre und Individualisten

Descalzar, Stammposter, Tuesday, 18.09.2007, 10:56 (vor 6277 Tagen) @ Jens aus HH

Hi Jens,
ich kann deinem Beitrag im vollsten Umfang beipflichten.

wie "stabil", "gefährlich", "freundlich", "unterstützend" die Gruppe ist. Das machen wir an verschiedenen Dingen fest, aber auch an bestimmten Erwartungshaltungen, die wir an Menschen richten. Dadurch entsteht der vielzitierte "soziale Code" - Ansammlungen von Dingen, die "man macht". Je mehr ich mich mit einer anderen Person auf so einen Code einigen kann, desto beruhigender ist es für den anderen - denn er muss keine "bösen Überraschungen" fürchten, sondern kann darauf vertrauen, dass ich bestimmte Spielregeln befolge.
Es gibt jetzt drei große Extrempositionen:
1. Der Konformist.
Der Konformist ist jemand, der, aus welchem Grund auch immer, sich fast ausschließlich am sozialen Code orientiert und nur das absolute Minimum an Individualität offenbart. Überhaupt zeigt er wenig Individualität. Dieser Mensch wird schnell verwirrt, wenn er in eine Gruppe mit einem anderen sozialen Code kommt und reagiert häufig mit Ablehnung ("Das tut MAN doch nicht!"). Im "richtigen" Code verschwindet er im Hintergrundrauschen, denn durch seine mangelnde Eigenidentität gibt es nichts herausragendes an ihm zu entdecken. Unter genetischen oder entwickelten Eigenheiten an ihm, auf die er keinen Einfluß hat, die aber die Konformität einschränken, leidet er Höllenqualen, denn er kann sich in diesen Aspekten nicht anpassen.
Der Konformist ist Opportunist. Er ist zu allen Zeiten der Liebling der Regierungen gewesen. Er macht keinen Aufstand, führt ein langweiliges Leben und vertraut darauf, dass ihn seine Konformität vor allem Übel bewahrt.

Da kann ich aus Erfahrung sprechen. Wenn ich mir z.B. meine Arbeitskollegen genauer betrachte, kann man diese Leute der ersten Gruppe zuordnen. Langhaarige Bombenleger sind ihnen generell suspekt. Wenn man dann noch keinem Verein angehört, ein anderes Auto, als einen VW oder Opel fährt und dann zu allem Übel noch barfuß läuft, ist man ganz außen vor. Ich lebe aber sehr gut damit, daß ich mich nicht der Masse angepaßt habe.
Ich lebe auch damit, daß ich manchmal irgendwelchen dummen Sprüchen oder Anspielungen ausgesetzt bin. Denn ich weiß, daß mich so mancher "angepaßter" Kollege insgeheim bewundert oder gar beneidet.
Aber diese Menschen führen lieber ein "langweiliges" Leben, als irgendein Risiko einzugehen. Diesen Menschen haftet zum großen Teil auch ein vorauseilender Gehorsam an.Das gefällt den Vorgesetzten natürlich besonders. Sie mögen diese "menschlichen Roboter", denn bei ihnen sind sie vor Überraschungen sicher.

2. Der Reaktionär.
Der ist das exakte Gegenteil. Während der Konformist immer darauf bedacht ist, sich an die Regeln zu halten, will der Reaktionär sie alle brechen. Wenn alle Hüte tragen, trägt er keinen. Wenn alle keine Hüte tragen, trägt er einen. Er will provozieren, er will Reaktionen sehen, er will Leuten zumindest ideell Ohrfeigen verpassen. Erstaunlicherweise ist er damit genausowenig indivuell wie der Konformist, denn eine Regel bestimmt auch immer ihr Gegenteil. Damit orientiert sich auch der Reaktionär an den Regeln und seine Individualität entfaltet sich nur daran, das Gegenteil der Regeln auszulegen.
Diese Extremposition ist seltener, aber zum Beispiel sind Christentum - Satanismus oder Raucher - militante Nichtraucher Beispiele für reaktionäre Bewegungen.
Der Reaktionär ist immer erstmal dagegen und wettert wie ein Rohrspatz gegen die aktuelle Tagesmeinung, egal wie die aussieht. Wenn die Revolution kommt, ist er als erstes auf den Barrikaden.

Diese Menschen machen sich das Leben selbst sehr schwer. Interessant in dieser Hinsicht waren auch die Fernsehbeiträge über die RAF, die in den letzten Wochen über die Schirme flimmerten. Die knallharten Terroristen erschienen plötzlich in einem ganz andren Licht und waren in meinen Augen nur reaktionäre, arme Würstchen.

3. Der Individualist
Dem Individualisten sind die Regeln sch**ßegal. Er empfindet die Gesellschaft von anderen Menschen durchaus als angenehm, möchte sich aber nicht irgendwelchen Regeln anpassen - er wehrt sich aber auch nicht, wenn eine seiner Wesenszüge zufällig regelkonform ist. Er macht seine eigenen Verhaltensweisen, schreibt aber niemandem vor, danach zu leben. Er will einfach nur er selbst sein. Auf der Schattenseite sind diese Menschen häufig egozentrisch oder egoistisch veranlagt.

Diese Menschen versuchen aber auch nicht mit Gewalt, anderen ihre Meinung aufzuzwingen, sondernm tendieren eher dazu, andere zum Nachdenken anzuregen.

Wenn die Revolution kommt, sind diese Menschen irgendwo in einem Bunker und warten ab, bis die Reaktionäre und die Konformisten sich die Köpfe eingeschlagen haben.

Man kann vielleicht blumiger sagen, daß sie sich zwei Meinungen anhören, in Ruhe drüber nachdenken und dann eine Entscheidung fällen.

So welche kenne ich übrigens und sie sind sehr interessante Menschen - wenn auch etwas anstrengend von Zeit zu Zeit.
Normalerweise hat jeder von uns etwas von allen dreien und wir können selbst entscheiden, inwieweit wir konform, reaktionär oder individuell sind. Keine dieser drei Position ist "böse" oder "schlecht", aber jede hat andere Reaktionen zur Folge. Manchmal müssen wir konform sein. Manchmal müssen wir reaktionär sein. Manchmal müssen wir individuell sein. Aber meistens haben wir die freie Wahl.
Fakt ist: wenn wir barfuß draußen rumlaufen, verstoßen wir gegen eine dieser gesellschaftlichen Regeln. Die Frage ist nur: warum tun wir das oder mit welcher Idee? Wenn wir dies reaktionär tun, dann werden wir automatisch Leute damit provozieren, denn das ist der Grund, warum wir dies tun. Wir werden Leute gegen den Strich bürsten. Die Frage ist: ist das sinnvoll? Ich schließe mich da den anderen an, die sagen: Nein.
Für mich ist Barfußlaufen ein Ausdruck meiner Persönlichkeit, da bin ich Individualist. Wenn ich aber im Namen meines Chefs irgendwo unterwegs bin oder als mein eigener Chef, dann gebe ich eventuell für eine Zeit meine Individualität auf, wenn Konformität gerade wichtiger ist. Dies entscheide ich situationsabhängig und frage zur Not, ob mein Verhalten ok ist. Die Grenze ist individuell und die muss jeder für sich entscheiden.
So. Lange Rede, kurzer Sinn: statt dass wir uns gegenseitig anblaffen, lasst uns doch mal gegenseitig erzählen, wo wir die Grenze ziehen, das finde ich nämlich spannend.
Arno erzählte, dass er keine schwarzen Barfußspuren auf frisch gewischtem Boden hinterlassen möchte. Mir ist das zum Beispiel egal, wenn im Raum es auch ok ist, wenn Leute mit verdreckten Schuhen rumlaufen. Wie seht ihr das?

Das mit den verdreckten Schuhen sehe ich auch so. Aber so mancher macht sich ja schon ins Hemd, wenn Leute in Schuhen seine Wohnung betreten wollen. Ich frage mich, wie diese Fußbodenfetischisten reagieren, wenn man beim erscheinen keine Schuhe trägt. Muß man dann wieder Schuhe anziehen ?
Ich jedenfalls würde keine Wohnung betreten, wenn mich der Gastgeber vorher dazu auffordern würde, die Schuhe auszuziehen.

Gruß und Fuß,

Des

Konformisten, Reaktionäre und Individualisten

Jens aus HH, Tuesday, 18.09.2007, 12:52 (vor 6277 Tagen) @ Descalzar

Ich jedenfalls würde keine Wohnung betreten, wenn mich der Gastgeber vorher dazu auffordern würde, die Schuhe auszuziehen.

Hihi, dann wünsche ich dir, dass du nie mit Schweden Geschäfte machen musst :)

In Schweden gilt GRUNDSÄTZLICH beim Betreten einer Privatwohnung, dass man die Schuhe aussieht. Das ist dabei völlig gleichgültig wer das ist. Es kann auch der Chef sein, den man zum Essen eingeladen hat. In Schweden gilt die einfache Gleichung: Privatwohnung = Schuhe aus. Wer bei einem Schweden einkehrt und nicht sofort spätestens hinter der Türschwelle sein Schuhwerk löst, wird verstörte oder sogar verärgerte Blicke ernten.

Was das mit Barfußsein angeht: früher einmal, in denen Barfußlaufen deutlich häufiger war, wurde dafür ja eine Schüssel mit Wasser und ein Handtuch gereicht. Darum würde ich einen schwedischen Gastgeber (oder auch allgemein) dann bitten.


Gruß und Fuß,
Des

Konformisten, Reaktionäre und Individualisten

Charles B., Tuesday, 18.09.2007, 20:34 (vor 6277 Tagen) @ Jens aus HH

In Schweden gilt GRUNDSÄTZLICH beim Betreten einer Privatwohnung, dass man die Schuhe aussieht.

Jens, danke für die Nachhilfe in kultureller Kompetenz. Das wusste ich noch nicht, obwohl ich hier in multi-kulti-Frankfurt schon Familien aus fast aller Welt kennengelernt habe. Wenn ich eine fremde Wohnung besuchte und am Eingang viele Schuhe sah, zog ich meine auch aus, ungefragt, als ich noch welche anhatte :-)

Was das mit Barfußsein angeht: früher einmal, in denen Barfußlaufen deutlich häufiger war, wurde dafür ja eine Schüssel mit Wasser und ein Handtuch gereicht. Darum würde ich einen schwedischen Gastgeber (oder auch allgemein) dann bitten.

Wer hatte das kürzlich erwähnt? Engel, glaub ich, hat auch eine Waschschüssel am Eingang. Ich hatte nach Tipps fürs barfüßige Betreten fremder Wohnungen gefragt... Ein guter Tipp waren feuchte Hygienetücher. Ich würde aber erstmal dezent ins Bad zum Füßewaschen verschwinden.

cheers
Charles

Vom Füße-Reinigen

Eva, Stammposter, Tuesday, 18.09.2007, 23:07 (vor 6277 Tagen) @ Charles B.

Hi Jens!

Vielen Dank für Deinen Beitrag, der mich sehr anspricht.

Wer hatte das kürzlich erwähnt? Engel, glaub ich, hat auch eine Waschschüssel am Eingang. Ich hatte nach Tipps fürs barfüßige Betreten fremder Wohnungen gefragt... Ein guter Tipp waren feuchte Hygienetücher. Ich würde aber erstmal dezent ins Bad zum Füßewaschen verschwinden.

Hi Charles!

Bei mir hängt im Bad sowohl ein Handabtrocken- als auch ein Fußabtrockentuch; beides entsprechend gekennzeichnet. Dem Gast bleibt es dann selbst überlassen, ob er seine Füße als schmutzig empfindet und kurz verschwindet oder ob er einfach so weiter voran schreitet. - Eine entfernte Verwandte hat im Juli meinem Sohn und mir Handtücher gereicht, als wir barfüßig durch ihren feuchten, kuschlig-weichen Rasen gelaufen waren und das vornehme Haus wieder betreten wollten. - Ergo: Meistens kommen die Leute schon selbst auf einen zu und sagen, was sie wollen. Und wenn nicht: Fragen kann nicht schaden :-). - Für Feuchtetücher kann ich mich allerdings nicht so begeistern: Ist nichts Ganzes und nichts Halbes (oder wie sagt man so schön?) ;-).

Nächtliche barfuß-Grüße
Eva

Vom Füße-Reinigen

Lothar, Stammposter, Wednesday, 19.09.2007, 12:41 (vor 6276 Tagen) @ Eva

Hi Jens!
Vielen Dank für Deinen Beitrag, der mich sehr anspricht.

Wer hatte das kürzlich erwähnt? Engel, glaub ich, hat auch eine Waschschüssel am Eingang. Ich hatte nach Tipps fürs barfüßige Betreten fremder Wohnungen gefragt... Ein guter Tipp waren feuchte Hygienetücher. Ich würde aber erstmal dezent ins Bad zum Füßewaschen verschwinden.

Hi Charles!
Bei mir hängt im Bad sowohl ein Handabtrocken- als auch ein Fußabtrockentuch; beides entsprechend gekennzeichnet. Dem Gast bleibt es dann selbst überlassen, ob er seine Füße als schmutzig empfindet und kurz verschwindet oder ob er einfach so weiter voran schreitet. - Eine entfernte Verwandte hat im Juli meinem Sohn und mir Handtücher gereicht, als wir barfüßig durch ihren feuchten, kuschlig-weichen Rasen gelaufen waren und das vornehme Haus wieder betreten wollten. - Ergo: Meistens kommen die Leute schon selbst auf einen zu und sagen, was sie wollen. Und wenn nicht: Fragen kann nicht schaden :-). - Für Feuchtetücher kann ich mich allerdings nicht so begeistern: Ist nichts Ganzes und nichts Halbes (oder wie sagt man so schön?) ;-).
Nächtliche barfuß-Grüße
Eva

Das ist aber auch nicht so einfach.
Meist muss man ein Stück durch die Wohnung um ins Bad zu kommen.
Die Hausmeisterin in unserem Haus z. B. würde das nicht zulassen.
Im Bad ist es auch schwierig. Vor allem wenn die Füsse sehr schwarz und schmierig sind. Ohne Waschschüssel, Bürste und Handtuch ist das nicht so einfach ohne hier auch im Bad eine gewisse Sauerei anzurichten. Ich habe auch schon dran gedacht Socken mitzunehmen und die vor Betreten einer Wohnung überzuziehen. Es gibt auch Leute die es nicht wollen, dass jemand überhaupt barfuss in der Wohnung läuft egal ob mit schmutzigen oder sauberen Füßen z. B. wegen Fusspilzsporen.

Vom Füße-Reinigen

Michael aus Zofingen, Stammposter, Wednesday, 19.09.2007, 13:24 (vor 6276 Tagen) @ Eva

Bei mir hängt im Bad sowohl ein Handabtrocken- als auch ein Fußabtrockentuch; beides entsprechend gekennzeichnet. Dem Gast bleibt es dann selbst überlassen, ob er seine Füße als schmutzig empfindet und kurz verschwindet oder ob er einfach so weiter voran schreitet.

Hallo Eva,
wie sind die Tücher bei Dir gekennzeichnet? Mit einem Hand-Piktogramm und mit einem Fuß-Piktogramm? Oder mit einem "H" und einem "F".

Auch ich besitze 2 Sorten Handtücher für verschiedenen Zwecke: die helleren für die saubereren Körperteile, zum Beispiel das Gesicht, die dunkleren für dreckigere Körperteile, etwa die Füße. Bei meinen Großeltern mütterlicherseits wurden auch verschiedene Handtücher verwendet, diese waren mit Buchstaben versehen, das eine mit einem "A" und das andere mit einem "G".
"A" stand für "Antlitz" und "G" für "Gesicht". Meine Großeltern hielten sich nämlich für vornehme Leute. Allerdings kam es auch schon mal zu Verwechselungen, weil wenigere vornehme Gäste das "G" als Abkürzung für "Gesicht" interpretierten und das "A", ach lassen wir das!

Dann doch lieber unterschiedlich helle Farben. Und wenn man den Schmutz darauf sieht, ist eine Wäsche fällig. Bei der Gelegenheit möchte ich sagen, daß ich meine Fußabtrockentücher nicht häufiger waschen muß, seitdem ich öfters barfuß gehe. Und die Bettwäsche auch nicht.

Über "Hauseulen", die schimpfen, wenn jemand barfuß durchs Treppenhaus läuft, mußte ich mich zum Glück nicht ärgern.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Vom Füße-Reinigen

Dieter H., Stammposter, Wednesday, 19.09.2007, 15:05 (vor 6276 Tagen) @ Michael aus Zofingen

"A" stand für "Antlitz" und "G" für "Gesicht". Meine Großeltern hielten sich nämlich für vornehme Leute. Allerdings kam es auch schon mal zu Verwechselungen, weil wenigere vornehme Gäste das "G" als Abkürzung für "Gesicht" interpretierten und das "A", ach lassen wir das!

Du meintest natürlich in der Zeile oben "G" für "Gesäß", denk ich. Klar, man kann sich mal vertun.
Ich finde auch Bilder auf Handtüchern besser als mißverständliche Buchstaben.

Vom Füße-Reinigen

Eva, Stammposter, Wednesday, 19.09.2007, 21:54 (vor 6276 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael,

wie sind die Tücher bei Dir gekennzeichnet?

Über dem einen Haken steht Hände und über dem anderen Füße.

@Lothar: Das WC mit Waschbecken ist bei uns direkt im Eingangsbereich ... Sollen die Leutchen ihre Häuschen und Wohnungen man zweckmäßiger konstruieren ;-).

Barfußgruß
Eva

Gewischte Bäckerei

malo, Stammposter, Tuesday, 18.09.2007, 12:30 (vor 6277 Tagen) @ Jens aus HH

Mahlzeit,

gewischter, feuchter, sauberer! Boden?

Was schallt mir da entgegen, wenn ich noch auf die Person treffe, die gerade den Boden putzt, oder geputzt hat. Bzw. auf eine andere "Zuständigkeit" treffe?

"Vorsicht, da werden die Füße naß!" (Aha...)
Da gebe ich nur zur Antwort "Heut abend daheim in der Dusche auch."
Noch nie gab es da blöde Kommentare, ehern das freundliche Lächeln.

Anders umher stehende Kunden, die mit ihren vermeintlich sauberen Schuhen genauso ihren Abdruck hinterlassen haben, wie ich 1:1 von meinen Fußsohlen.
Teils gibts schadenfreudige Blicke, weil wohl die Füße naß!!! werden...
Teils dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen ein "Iiiiihhh, da rein treten....!"
Ja und? Das ist sauberer Fußboden, und kein Nährboden in den eigenen verschwitzten Schuhgefängnissen. Wenn es da Kommentare gibt, dann von mir so beantwortet nach dem Motto: Wie es in den Wald ruft, so schallt es heraus. Es kommt auf die Einzelperson an, wie sie auf mich wirkt.

Was ich mir aber denke: Vorsicht! Rutschgefahr!!!
Und sonst nix.
Ich denke mir in Grunde also nur:
Wo soll da der Unterschied sein zwischen Schuhsohlen und Fußsohlen?
Abdrücke hinterlassen beide.

Fünf Meter vom Laden draußen sind sie rocken, wenn es eh nicht gerade regnet...

Gruß,
malo

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