Slow-up Basel-Dreiland: 45 km Velostrecke (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 17.09.2007, 12:37 (vor 6278 Tagen)

Basel Rankhofstadion am Sonntag, 16.9.2007: 3,5 Stunden ist es hier, daß ich hier zum Slow-up Basel-Dreiland gestartet war. Nach 22 km barfuß gehen über Asphalt bei ca. 25°C war ich nun reif für eine Pause. Im Stadion fand ich einen schattigen Sitzplatz auf dem Rasen. Und hier hielten sich plötzlich viele Barfüßer auf: Nicht nur Rollerbladerfahrer, auch andere Teilnehmer hatten sich auf diese Weise erleichtert. Auch tobten Kinder barfuß über den Rasen. Auch auf den Bänken vor den Ständen saßen Leute barfuß. Dabei hatte ich während meiner barfüßigen Runde nur barfüßige Baumkletterer in Weil barfüßige Kinder auf einer Rasenfläche unweit der Dreirosenbrücke gesehen. Und nun dieses!

Während ich Kekse aus meinem Rucksack holte, las jemand das Schild auf meinem Rucksack:

Slow-up Basel-Dreiland
Schuhe? Nein danke!

Er fragte, was das bedeutete, und ich klärte ihn auf. Am Rucksack oder am Fahrrad befestigt während der Teilnahme kann sich jeder ausmalen, was das bedeutete. Aber hier auf dem Rasen machte es wenig Sinn. Es wäre fast so, wie wenn man es am Liegeplatz in der Badeanstalt aufstellen würde. Als ich das Stadion verließ, bemerkte ich, daß auch Leute das Schild an meinem abstellten Fahrrad betrachteten. Nun aber ging es weiter mit dem Velo, wo das Schild wieder Sinn machte.

Die Südschleife führte zunächst über das Kraftwerk Birsfelden und vorbei am Barfußpark, der gerade von Kindern in der vorgesehenen "Fußbekleidung" benutzt wurde. Über Muttenz ging es nach Pratteln. Dort hörte ich einen Stimme: "Den haben wir ja heute schon zu Fuß gesehen!" Bei solchen Anlässen folgt man meist wie in Trance den Vordermännern. Diesmal aber ging es schief. Als ich in Frenkendorf angekommen war und an einer Kreuzung keine Hinweisschilder mehr fand, wußte ich, daß ich verkehrt war. An einem Bahnübergang sah ich etliche Leute, die offensichtlich auch nicht weiterwußten. Ich überquerte die Bahn. Als ich merkte, daß ich auch hier verkehrt war, andererseits aber die Schranken nun zu waren, fuhr ich auf eigene Faust weiter, und zwar auf dem Radwanderweg in Richtung Liestal. Als ich dort aber nicht auf die Route traf, radelte ich an der Ergolz nach Augst, dort endlich fand ich die Route.

Bei einer Schleuse ging es über den Rhein. Beim nächsten Festplatz kam mir eine junge Frau auf dem Fahrrad entgegen, sie war barfuß und hatte Rollerblades auf dem Gepäckträger. Vermutlich hatte sie auf Rollerblades am Event teilgenommen und hatte sich für die An- und Abreise des Fahrrades bedient. Und um keine "richtigen" Schuhe während des Laufes im Rucksack tragen zu müssen oder um die Schuhe nicht auf dem Rad zu lassen, war sie gleich barfuß angeradelt. Oder hat man ihr etwa die Schuhe vom Rad geklaut? Wer klaut denn schon Schuhe? Nur Spießer!

Über Grenzach ging es zum Rankhofstadion, ich aber bog automatisch in die Nordschleife ein und fuhr diesmal richtig nach Riehen. Am Wiesenufer lagen etliche Leute barfuß in der Sonne. Ein kleines Mädchen radelte auch barfuß auf der Strecke, während die Eltern fett beschuht waren. Ich erreichte das Festgelände, wo ich die barfüßigen Baumkletterer am Morgen gesehen hatte, diesmal kletterte keiner mehr. Ich sah übrigens auch einen Polizisten, der mit dem Rad auf der Strecke unterwegs war, vermutlich um die Absperrungen zu kontrollieren. Auch er tat mir nichts.

In Weil hörte ich, wie jemand sagte: "... der ist auch im Winter barfuß und in kurzer Hose unterwegs." Ob sie mich meinten? Oder fiel ihnen jemand anders ein, als sie mein Schild lasen? Die Leute sprachen kein Schweizerdeutsch, wohl aber ein ziemlich "südliches" Hochdeutsch. Also nehme ich an, daß sie auch im Raum Weil wohnen. Aber dort bin ich ja nicht so oft, schon gar nicht im Winter.

Beim Überqueren des Rhein gab es einen Stau, ebenso am Kanal in Hüningen. Bis Basel war es nicht mehr weit. Um 16.55 Uhr, also 5 Minuten vor dem Ende der Veranstaltung, erreichte ich das Ziel. Um 10 Uhr, also pünktlich zu Beginn, war ich dort gestartet. Bevor ich aber nach Hause fuhr, machte ich noch eine Pause auf der Birskopfwiese. Es war immer noch 25°C warm, so daß sich dort viele Leute nur in Badekleidung dort aufhielten, andere aber auch "nur" barfuß waren.

In Liestal schlenderte noch ein junges barfüßiges Paar durch die Stadt, in Aarburg und in Zofingen (obwohl es dort schon dunkel war) spielten Kinder noch barfuß auf der Straße. Ich hatte einen ziemlichen Muskelkater. 22 km lang war die Nordschleife, die ich barfuß abgewandert war. Und 45 km waren beide Schleifen zusammen, die ich barfuß abgeradelt war. Da ich mich verfahren hatte, kamen noch weitere ca. 10 km dazu. Und dann noch jeweils ca. 60 km für die An- und Abreise per Velo. Da hat sich doch einiges zusammengeläppert. Aber das ganze hat mir gefallen. Vielleicht werden ich das wieder einmal mitmachen. Und selbstverständlich barfuß!

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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