Barfuss auf Amrum (Hobby? Barfuß! 2)

Walter (CH) @, Stammposter, Friday, 14.09.2007, 22:29 (vor 6281 Tagen)

Fast vierzehn Tage lang konnte ich das Barfüsserleben auf der Nordseeinsel Amrum geniessen. Am riesigen Strand, dem sogenannten "Kniepsand", und im Wattenmeer ist barfuss schon fast Verpflichtung. Aber auch das Inselinnere, die wunderschönen Waldwege und die Wanderwege entlang des Wattenmeeres eignen sich für Barfusswanderungen. Die Insel ist sehr sauber und Scherben wird man wohl kaum finden, ausser, dass einzelne Wege mit gemahlenem Bauschutt gekiest sind. Einzig die Bohlenwege, die durch die Dünen führen, sind eigentlich nicht für Barfüsser bestimmt, wie die Tafeln am Anfang dieser Wege unmissverständlich verkünden. Aber Schwierigkeiten, wenn ich eben trotz der Tafeln barfuss über die Bohlenwege ging, bekam ich nie. Nur zweimal fühlten sich Touristen verpflichtet, mich auf die grosse Gefahr (!!) durch Splitter hinzuweisen. Den einen Hinweis überhörte ich grosszügig, im anderen Fall erklärte ich, dass meine Füsse gegen Splitter resistent seien. "Wir wollen Sie ja nicht bevormunden, aber...". Gelegentlich kann ja schon ein Nagelkopf etwas aus dem Holz vorstehen, aber dafür hat man ja schliesslich Augen. Wer die Füsse hebt und sie nicht über das Holz zieht, wird sich kaum Splitter fangen (und wenn schon, für etwas gibt es Pinzetten).

Die einzigen Auch-Dauerbarfüsser, die ich sah, waren Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer auf Langeness und in Wittdün (ob sie wohl auch auf diesem Forum anzutreffen sind? Leider hatte ich keine Gelegenheit, sie darauf anzusprechen). Der eine führte uns sehr gekonnt in die Geheimnisse der Salzwiesen ein und kein Mensch staunte, dass er dies barfuss tat.

Die Wattwanderung von Dagebüll (Festland) zur Hallig Ohland wurde von fast allen Teilnehmern barfuss absolviert, einzelne behielten Socken an (puuh! Nasse Socken an den Füssen!). Auf der Hallig angekommen, zogen die allermeisten allsogleich die Schuhe wieder an, nur wenige absolvierten den Halligbesuch barfuss.

Unsere Hausmeistersfamilie akzeptierte den barfüssigen Gast problemlos und würde uns, die beschuhte Gattin und den barfüssigen Ehemann auch in Zukunft beschuht oder unbeschuht wieder gerne empfangen. Überhaupt hatte man auf der ganzen Insel den Eindruck freundlicher Toleranz.

Nach Amrum geht man entweder einmal und nie wieder oder immer wieder. Ich war das dritte Mal dort... ob es noch mehr werden? Wer nach Amrum geht, muss die Weite des Strandes und des Meeres, den Wind, das Schreien der Vögel, das Schimmern des Wattenmeers lieben. Für Betrieb, Klamauk, Shopping usw. geht man wohl besser nach Westerland auf Sylt (aber auch Sylt ist wunderschön!)

Barfuss auf Amrum

Pfützenhüpfer, Stammposter, Saturday, 15.09.2007, 00:10 (vor 6281 Tagen) @ Walter (CH)

Hallo Walter,
ja, da hast Du völlig Recht, Amrum muss man lieben, ich war schon 2 mal dort und wenn ich wieder mal im hohen Norden bin, werde ich Amrum wieder besuchen.
Ich komme aus Hessen und bin eher ein Bergfan, aber auch der Norden ist was schönes, ich bin auch von Dagebüll losgestapft, Barfuss durchs schöne weiche- warme Watt, einfach super Gut.
Das habe ich eben noch meinem Arbeitskollegen erzählt, wie schön das war.
Der Kniepsand auf Amrum ist das tollste Barfussvergnügen, was man haben kann.
Barfuss - absolute Pflicht.
Sand, wie in der Eieruhr so fein.
Das kann man nicht mit normalem Sand vergleichen.
ich habe auch eine Wanderung mit der Vogelschutzwarte gemacht, die junge Frau auch Barfuss.
Man kanns kaum glauben, ja schon 2 Hobby's Barfusslaufen und Vogelkunde genau wie bei mir.
Nur wohnen wollte ich dort nicht, zu viel Wind und keine Wälder wie bei mir in Hessen.
LG. in die Scheiz

Leider habe ich auf Amrum mein liebstes Taschenmesser verloren, mein gutes Spyderco ist wohl irgendwo im Sand versunken oder ein anderer Strandläufer hat es gefunden;
da kann man nix machen. ich habe mir dann ein neues gekauft.

Barfuss auf Amrum

Nobsi(Schlit/Kassel) Nobsi (Schlitz/Kassel), Stammposter, Saturday, 15.09.2007, 10:31 (vor 6280 Tagen) @ Walter (CH)

Hallo Walter,

ja - Amrum ist wunderschön. Ich werde Ende November zum ungefähr 13. Mal (ich kann es schin nicht mehr mitzählen) nach Amrum gehen. Ich mache dort immer. Meinen letzten Kuraufenthalt habe ich komplett barfuss verbracht - auch wenn es anfangs Probleme gab mit barfuss in der Klinik. Aber das konnte ich schnell zu meinen Gunsten klären ;)
Zu den Bohlenwegen - ja bla. Die Schilder stehen nur da, damit sich der Tourismusverband gegen eventuelle Verletzungen absichert. Ohne Problem kann man die barfuss betreten. Mann muss eben nur wissen, wie man drauf laufen muss ;)

Ich freue mich schon wieder auf 4 Wochen Amrum - das erste mal jedoch, dass ich erste zu einer solch späten Jahreszeit dort hoch fahre. Aber Amrum ist immer schön - egal wie das Wetter ist =)

Gruß Nobsi

Barfuss auf Amrum

Jörg (Hanna) ⌂, Stammposter, Sunday, 16.09.2007, 19:50 (vor 6279 Tagen) @ Walter (CH)

Hallo Walter,

da Dir schon zwei Hessen geantwortet haben, darf ich als dritter im Bunde natürlich auch nicht fehlen :-) (Allerdings wohne ich seit fast 20 Jahren nicht mehr in Hessen).

[...] Nur zweimal fühlten sich Touristen verpflichtet, mich auf die grosse Gefahr (!!) durch Splitter hinzuweisen. Den einen Hinweis überhörte ich grosszügig, im anderen Fall erklärte ich, dass meine Füsse gegen Splitter resistent seien. "Wir wollen Sie ja nicht bevormunden, aber...".

Deswegen habe ich beim Kochen ja auch immer Handschuhe an: Wegen der möglichen Splitter im Kochlöffel ;-)

Die Wattwanderung von Dagebüll (Festland) zur Hallig Ohland wurde von fast allen Teilnehmern barfuss absolviert, einzelne behielten Socken an (puuh! Nasse Socken an den Füssen!). Auf der Hallig angekommen, zogen die allermeisten allsogleich die Schuhe wieder an, nur wenige absolvierten den Halligbesuch barfuss.

Ja, dieses interessante Phänomen konnte ich vor einigen Jahren auch schon ein paar Kilometer weiter südlich beobachten. Ich hatte damals im Forum davon berichtet; Georg hat's für die Forumsewigkeit im Best-Of konserviert (s. Link unten, ein bischen nach unten scrollen)

Unsere Hausmeistersfamilie akzeptierte den barfüssigen Gast problemlos und würde uns, die beschuhte Gattin und den barfüssigen Ehemann auch in Zukunft beschuht oder unbeschuht wieder gerne empfangen. Überhaupt hatte man auf der ganzen Insel den Eindruck freundlicher Toleranz.

Wie Lorenz auch immer wieder betont, sind naturverbundene Leute (und da gehören die Bewohner der Nordseeinseln mehrheitlich dazu) bf gegenüber neutral bis freundlich eingestellt. Auch ich habe "auf dem Land" - egal ob im Norden, Süden oder im Ausland (z.B. toskanischer Bauernhof und Weingut) - bf noch nie Probleme gehabt.

Serfuß in die Schweiz,
Jörg

[image] Urlaub in Cuxhaven

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