Barfuß in Biasca (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Wednesday, 12.09.2007, 08:57 (vor 6218 Tagen)

Sonntag, 9.9.2007: Es war 6.45 Uhr, als ich mich von meinem Schlafplatz in Bissone erhob, um mich zum Bahnhof von Melide zu begeben. Wenn man gerade aus dem Schlafsack kommt und unmittelbar danach barfuß über unebene Wege geht, dann kommt es einem deutlich schmerzhafter vor als sonst. Vielleicht tat aber auch die Anstrengung vom Vortag ihr übriges dazu bei. Die ersten ca. 200 Meter bergab waren besonders mühsam wegen der Steine. Die Brennnessel konnte ich, da es nicht mehr dunkel war, deutlich sehen, anders als am Abend zuvor. Es folgte Asphalt und die Brücke über die Bahn, die dann folgende Treppe mit sehr "typisch Tessiner" Kopfsteinpflaster empfand ich als unangenehm.

Dann aber blieb ich in der Ebene, als ich den Seedamm überquerte. Bevor mein Zug fuhr, ging ich noch durch den Ortskern von Melide und zum Seeufer. Nur wenige Leute waren zu so "unchristlicher" Zeit an diesem doch recht kühlen Sonntagmorgen unterwegs. Und keiner interessierte sich für meine Füße. Mit der S-Bahn (TILO) fuhr ich nach Biasca, hier sollte ein "Pufferküsser-Festival" (125 Jahre Gotthard) stattfinden. Da dort der Bahnhof unmittelbar neben einer Bergkette liegt, erreicht ihn die Sonne erst relativ spät. Daher war es auch noch recht kühl, als ich die Bahn verließ. Zu diesem Zeitpunkt war außer mir keiner barfuß. Bei den anderen Leuten fiel mir auf, daß diejenigen, die von Norden her anreisten, deutlich winterlicher gekleidet waren als die von Süden kamen. Demnach war das Wetter auf der Alpennordseite kälter als im Tessin. Die aus Norden anreisten, trugen nicht selten geschlossene Schuhe, während die aus Süden oft Sandalen trugen. Da es aber noch recht frisch war, hatten viele noch Wollpullover an, also Kleidungsstücke, die man bei einbrechender Hitze schnell entfernen kann.

In Biasca fand in einem Lokschuppen um 10 Uhr die Radio-Talkshow "Persönlich" (auf deutsch) statt, ich wollte mir die Live-Übertragung auch anhören. Würde man mich barfuß reinlassen? Vor dem Gebäude waren Bahnpolizisten postiert. Aber sie standen nur dort, niemand wurde kontrolliert, auch ich nicht. Es sollte neben der Besitzerin eines Tessiner Steinunternehmens auch der SBB-Chef Andreas Meyer interviewt werden, also sozusagen der "Schweizerische Mehdorn". Lustig fand ich, daß die Moderatorin vor Beginn der Sendung befahl, wo die Zuschauer zu klatschen hatten. Ich klatschte übrigens auch nur mit den Händen, nicht zusätzlich mit den Füßen, dafür bin ich zu unsportlich, ich wollte mir ja auch keine Schmerzen zufügen wie "Butler James" bei Hacken zusammenknallen in "Dinner for One"!

Der SBB-Chef machte auf mich einen sympathischen Eindruck. Es erschien auch nicht im Nadelstreifenanzug, sondern ohne Krawatte (aber in langen Hosen und mit Schuhen). Von seinem Sitzplatz war es sicher möglich zu erkennen, daß ich keine Schuhe trug. Aber er starrte nicht in meine Richtung. Und wenn er es mitgekriegt haben sollte, dann wird es für ihn sicher kein Grund sein, ein Barfußverbot in die Beförderungsbedingungen der SBB einzubauen. Von den erwachsenen Zuschauern interessierte sich auch keiner für meine Barfüßigkeit, nur von den Kindern starrten einige auf meine Füße, darunter auch zwei Mädchen und ein Junge, die selber mit 3/4-Hosen und Sandalen (die Mädchen mit, der Junge ohne Socken) nicht gerade winterlich gekleidet waren und manchmal sich von den Sitzen erhoben und taten, als ob sie dort zu Hause waren. Kein Wunder, es waren, wie sich später herausstellte, die Kinder des SBB-Chefs.

Gegen 11 Uhr war die Sendung vorbei. Mittlerweile war die Sonne hinter dem Berg hervorgekommen und es war glühend heiß geworden, so heiß, daß ich das Träger-T-Shirt im Rucksack verschwinden lassen mußte. Die Wege zwischen den Gleisen empfand ich in Biasca als weniger barfußfreundlich als tags zuvor in Erstfeld. Beide Bahnhöfe liegen in einem Tal, aber in Biasca dürfte es deutlich und weniger feucht sein, so daß Moose in Biasca weniger Chancen haben zum Überleben. Auch mußte man in Biasca mehr auf Unregelmäßigkeiten achten.

Ich nutzte auch die Möglichkeit, eine in mehreren Wagen aufgebaute Schulungseinrichtung zu besichtigen. Dort werde normalerweise Schulklassen durchgeführt, denen erzählt wird, wie man sich in Zügen zu verhalten hat und wie nicht. Es ging um Vandalismus, Gewalt gegen andere Fahrgäste, Schwarzfahren, Vermüllung, unerlaubtes Rauchen. Mit keinem Wort wurde erwähnt, daß das barfüßige Benutzen von Bahneinrichtungen unanständig wäre. Der Mann der den Vortrag (auf deutsch) hielt, nahm auch keinen Anstoß an meiner Aufmachung.

Auch erfuhr ich, daß die Schweizer Bahnpolizei keine Schußwaffen trägt. Gut zu wissen. Wenn mich also in Schweizer Bahneinrichtungen die Bahnpolizisten kontrollieren wollen, etwa weil ich barfuß (und möglicherweise in Kombination mit kurzen Hosen und dann noch außerhalb des Hochsommers) mit dem Zug fahre, dann kann ich mich durch Davonlaufen der Kontrolle entziehen, ohne Gefahr zu laufen, daß man auf mich schießt. Anders als in deutschen Bahnhöfen, wo die Bundespolizei das Sagen hat. Diese trägt Schußwaffen und ist sehr wohl berechtigt, durch Schußwaffengebrauch eine "verdächtige Person" an der Flucht zu hindern. Zwar grenzt es an Unverhältnismäßigkeit, einen Menschen der nichts anderes getan hat außer daß er barfuß ist und für die Jahreszeit zu leicht gekleidet ist, gleich zu schießen, wenn er davonrennt. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit würde nach einer Untersuchung es immer als "bedauerlicher Zwischenfall" abgetan werden, selbst wenn die Schüsse tödlich waren.

Gab es andere Barfüßer auf dem Bahnfestival? Gerade zwei kleine Kinder trugen keine Schuhe, das eine wurde vom Vater am Tragegurt getragen, das andere (unabhängig davon) von der Mutter in der Kinderkarre gefahren . Dann befindet sich unmittelbar neben dem Bahnhof ein Wasserfall. Dort, wo das Wasser sich sammelt, spielten einige Kinder barfuß, hatten jedoch Schuhe dabei.

Als ich hinterher noch durch das Städtchen ging, vorbei an den beiden auffälligen Kirchen, sah ich keine Barfüßer, erst wieder dort, bei den drei Brücken (Eisenbahnbrücke, heutige Straßenbrücke, alte Steinbrücke mit Radweg), wo ich noch einige Zeit am Fluß verbrachte, waren Leute in Badekleidung. Zum Schwimmen ist der Fluß freilich zu flach, aber neben steinigen Flächen gibt es auch ein paar Flächen aus feinstem Sand.

Gegen 18.15 Uhr verließ ich wieder Biasca mit dem Zug, der mich ohne Umsteigen nach Zofingen brachte. Im Zug waren einige Fahrgäste barfuß, jedoch hatte sie Schuhe dabei, die sie sofort wieder anzogen, wenn sie sich vom Platz erhoben (es waren also "unechte Barfüßer" nach der "Ratinger Definition", nach "Badener Art" wurden sie ja im anderen Zusammenhang gebraucht). Als der Zug die Alpennordseite erreichte (dort war es bewölkt und deutlich kälter), wurden plötzlich "Wintersachen" hervorgekramt: Wollpullover oder Jacken wurden angezogen, Trainingshosen über kurze Radlerhosen, Zip-off-Hosen wurde auf maximale Länge gebracht, und diejenigen, die bisherigen "unechten Barfüßer" zogen Socken über. Was lästere ich da überhaupt? Ich war doch selbst nicht besser. Erst auf der Alpennordseite hatte ich registriert, daß ich bisher "vergessen" hatte, mir ein T-Shirt überzuziehen, das holte ich jetzt nach.

Ein komplett barfüßiges Wochenende ging vorbei, und das überwiegend auf "Off-topic-Gelände". Ich habe den Eindruck, daß auf "Pufferküsser-Festivals" die Menschen im allgemeinen toleranter gegenüber Barfüßern sind als anderswo. Wer dorthin geht, den interessieren die Fahrzeuge usw., nicht die Fußbekleidung der anderen.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Dein Beitrag, um Off-Topic-Inhalte gekürzt

Jan, Wednesday, 12.09.2007, 09:21 (vor 6218 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Ich habe deinen Beitrag gelesen und ich habe das Gefühl, dass er immer noch zu viele Off-Topic-Elemente (Bahn-Zeugs, Kleidungsspezifisches) enthält. Ich habe deinen Beitrag gerade um die Inhalte gekürzt, die Off-Topic sind und das barfüßige drinnengelassen. Man sieht, dass mehr rauskommt als "ich war barfuß und keiner hat gekuckt". Somit dürfte das letzte Argument der Off-Topic-Befürworter-Mafia endgültig wegfallen:

--
Sonntag, 9.9.2007: Es war 6.45 Uhr, als ich mich von meinem Schlafplatz in Bissone erhob. Wenn man gerade aus dem Schlafsack kommt und unmittelbar danach barfuß über unebene Wege geht, dann kommt es einem deutlich schmerzhafter vor als sonst. Vielleicht tat aber auch die Anstrengung vom Vortag ihr übriges dazu bei. Die ersten ca. 200 Meter bergab waren besonders mühsam wegen der Steine. Die Brennnessel konnte ich, da es nicht mehr dunkel war, deutlich sehen, anders als am Abend zuvor. Es folgte Asphalt und eine Brücke, die dann folgende Treppe mit sehr "typisch Tessiner" Kopfsteinpflaster empfand ich als unangenehm.

Dann aber blieb ich in der Ebene, als ich den Seedamm überquerte. Zunächst ging ich noch durch den Ortskern von Melide und zum Seeufer. Nur wenige Leute waren zu so "unchristlicher" Zeit an diesem doch recht kühlen Sonntagmorgen unterwegs. Und keiner interessierte sich für meine Füße. Nun fuhr ich nach Biasca, hier sollte eine Veranstaltung stattfinden. Wegen einer Bergkette erreicht der Ort die Sonne erst relativ spät. Daher war es auch noch recht kühl. Zu diesem Zeitpunkt war außer mir keiner barfuß.

In einem Schuppen fand eine Show statt, die ich verfolgen wollte. Würde man mich barfuß reinlassen? Vor dem Gebäude waren Bahnpolizisten postiert. Aber sie standen nur dort, niemand wurde kontrolliert, auch ich nicht. Lustig fand ich, daß die Moderatorin vor Beginn der Show befahl, wo die Zuschauer zu klatschen hatten. Ich klatschte übrigens auch nur mit den Händen, nicht zusätzlich mit den Füßen, dafür bin ich zu unsportlich, ich wollte mir ja auch keine Schmerzen zufügen wie "Butler James" bei Hacken zusammenknallen in "Dinner for One"!

In der Sendung gab es einen Gast. Von seinem Sitzplatz war es sicher möglich zu erkennen, daß ich keine Schuhe trug. Aber er starrte nicht in meine Richtung. Und wenn er es mitgekriegt haben sollte, dann wird es für ihn sicher kein Grund sein, ein Barfußverbot in seinen Einrichtungen durchsetzen. Von den erwachsenen Zuschauern interessierte sich auch keiner für meine Barfüßigkeit, nur von den Kindern starrten einige auf meine Füße, darunter auch zwei Mädchen und ein Junge, die selber mit 3/4-Hosen und Sandalen (die Mädchen mit, der Junge ohne Socken) nicht gerade winterlich gekleidet waren und manchmal sich von den Sitzen erhoben und taten, als ob sie dort zu Hause waren. Kein Wunder, es waren, wie sich später herausstellte, die Kinder des Gastes.

Gegen 11 Uhr war die Sendung vorbei. Mittlerweile war die Sonne hinter dem Berg hervorgekommen und es war glühend heiß geworden. Die Wege empfand ich in Biasca als weniger barfußfreundlich als tags zuvor in Erstfeld. Beide Bahnhöfe liegen in einem Tal, aber in Biasca dürfte es deutlich und weniger feucht sein, so daß Moose in Biasca weniger Chancen haben zum Überleben. Auch mußte man in Biasca mehr auf Unregelmäßigkeiten achten.

Ich nutzte auch die Möglichkeit, eine Schulungseinrichtung zu besichtigen. Dort werde normalerweise Schulklassen durchgeführt. Mit keinem Wort wurde erwähnt, daß das barfüßige Benutzen von Bahneinrichtungen unanständig wäre. Der Mann der den Vortrag (auf deutsch) hielt, nahm auch keinen Anstoß an meiner Aufmachung.

Auch erfuhr ich, daß die Schweizer Bahnpolizei keine Schußwaffen trägt. Gut zu wissen. Wenn mich also in Schweizer Bahneinrichtungen die Bahnpolizisten kontrollieren wollen, etwa weil ich barfuß (und möglicherweise in Kombination mit kurzen Hosen und dann noch außerhalb des Hochsommers) mit dem Zug fahre, dann kann ich mich durch Davonlaufen der Kontrolle entziehen, ohne Gefahr zu laufen, daß man auf mich schießt. Anders als in deutschen Bahnhöfen, wo die Bundespolizei das Sagen hat. Diese trägt Schußwaffen und ist sehr wohl berechtigt, durch Schußwaffengebrauch eine "verdächtige Person" an der Flucht zu hindern. Zwar grenzt es an Unverhältnismäßigkeit, einen Menschen der nichts anderes getan hat außer daß er barfuß ist und für die Jahreszeit zu leicht gekleidet ist, gleich zu schießen, wenn er davonrennt. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit würde nach einer Untersuchung es immer als "bedauerlicher Zwischenfall" abgetan werden, selbst wenn die Schüsse tödlich waren.

Gab es andere Barfüßer auf der Veranstaltung? Gerade zwei kleine Kinder trugen keine Schuhe, das eine wurde vom Vater am Tragegurt getragen, das andere (unabhängig davon) von der Mutter in der Kinderkarre gefahren . Es gibt einen Wasserfall. Dort, wo das Wasser sich sammelt, spielten einige Kinder barfuß, hatten jedoch Schuhe dabei.

Als ich hinterher noch durch das Städtchen ging, vorbei an den beiden auffälligen Kirchen, sah ich keine Barfüßer, erst wieder dort, bei den drei Brücken (Eisenbahnbrücke, heutige Straßenbrücke, alte Steinbrücke mit Radweg), wo ich noch einige Zeit am Fluß verbrachte, waren Leute in Badekleidung. Zum Schwimmen ist der Fluß freilich zu flach, aber neben steinigen Flächen gibt es auch ein paar Flächen aus feinstem Sand.

Gegen 18.15 Uhr verließ ich wieder Biasca mit dem Zug. Im Zug waren einige Fahrgäste barfuß, jedoch hatte sie Schuhe dabei, die sie sofort wieder anzogen, wenn sie sich vom Platz erhoben (es waren also "unechte Barfüßer" nach der "Ratinger Definition", nach "Badener Art" wurden sie ja im anderen Zusammenhang gebraucht). An Alpennordseite (dort war es bewölkt und deutlich kälter) wurden plötzlich "Wintersachen" hervorgekramt: Diejenigen, die bisherigen "unechten Barfüßer" zogen Socken über. Was lästere ich da überhaupt? Ich war doch selbst nicht besser.

Ein komplett barfüßiges Wochenende ging vorbei, und das überwiegend auf "Off-topic-Gelände". Ich habe den Eindruck, daß auf "Pufferküsser-Festivals" die Menschen im allgemeinen toleranter gegenüber Barfüßern sind als anderswo. Wer dorthin geht, den interessieren die Fahrzeuge usw., nicht die Fußbekleidung der anderen.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

*Pufferküsser* Festival

Andreas G. @, Wednesday, 12.09.2007, 09:53 (vor 6218 Tagen) @ Jan

Hallo Michael und Jan,

sicherlich hattest du sehr viel Spass beim Besuch des Eisenbahnertreffen - allerdings frage ich mich warum ausgerechnet hier Eisenbahner Fans mit hoher Frequenz posten?

Oder soll ich hier jetzt einen Beitrag vom englischen Mini In The Park Treffen mit deutlich mehr barfüssigen Besuchern veröffentlichen? In einem entsprechenden Eisenbahnerforum sicherlich eine hochwertige und schöne Bereicherung - dein Bericht liest sich flott und ist mit zahlreichen Informationen gespickt.
Allein durch die Häufung eisenbahnlastiger Berichte fühle ich mich davon fast schon erschlagen. Ist mir einfach viel zu viel Hagen von Ortloffs Eisenbahnromantik!

Nicht das ich Züge links liegen lasse; in meinem Wohnort ist der nächste Bahnhof fast 20km entfernt. Daher nutze ich schlicht und einfach ein Auto.
Habe vor ein paar Jahren mal eine sehr interessanten Fahrt im Blue Train in Südafrika mitgemacht: sehr schöne Landschaft, freundliche Menschen, aufmerksamer Service und das obwohl ich fast die ganze Fahrt über barfuss war. In RSA wird sowas wohl ganz einfach und ohne grosses Aufheben akzeptiert. Ich habe mich sehr wohl gefühlt dort unten - allerdings waren einige Ausflüge vorher/danach nur mit Schuhen möglich. Über Geröll läuft sichs ohne Schuhe verdammt schlecht.

Etwas weniger Eisenbahnromantik - dann wäre das Forum noch interessanter!

Nette Grüße

Andreas

*Pufferküsser* Festival

Tomi, Wednesday, 12.09.2007, 10:30 (vor 6218 Tagen) @ Andreas G.

Hallo Michael und Jan,
sicherlich hattest du sehr viel Spass beim Besuch des Eisenbahnertreffen - allerdings frage ich mich warum ausgerechnet hier Eisenbahner Fans mit hoher Frequenz posten?
Oder soll ich hier jetzt einen Beitrag vom englischen Mini In The Park Treffen mit deutlich mehr barfüssigen Besuchern veröffentlichen? In einem entsprechenden Eisenbahnerforum sicherlich eine hochwertige und schöne Bereicherung - dein Bericht liest sich flott und ist mit zahlreichen Informationen gespickt.
Allein durch die Häufung eisenbahnlastiger Berichte fühle ich mich davon fast schon erschlagen. Ist mir einfach viel zu viel Hagen von Ortloffs Eisenbahnromantik!
Nicht das ich Züge links liegen lasse; in meinem Wohnort ist der nächste Bahnhof fast 20km entfernt. Daher nutze ich schlicht und einfach ein Auto.
Habe vor ein paar Jahren mal eine sehr interessanten Fahrt im Blue Train in Südafrika mitgemacht: sehr schöne Landschaft, freundliche Menschen, aufmerksamer Service und das obwohl ich fast die ganze Fahrt über barfuss war. In RSA wird sowas wohl ganz einfach und ohne grosses Aufheben akzeptiert. Ich habe mich sehr wohl gefühlt dort unten - allerdings waren einige Ausflüge vorher/danach nur mit Schuhen möglich. Über Geröll läuft sichs ohne Schuhe verdammt schlecht.
Etwas weniger Eisenbahnromantik - dann wäre das Forum noch interessanter!
Nette Grüße
Andreas

Ich verstehe Michael.
Wer in der Schweiz lebt kommt kaum an der Eisenbahnen vorbei.
Obschon in der Schweiz die Eisenbahn erst sehr spät Einzug gehalten hat, ist die Schweiz das Eisenbahnland schlechthin. Ich selber interessiere mich auch nicht so stark für Züge, fahre dennoch fast täglich mit der Bahn. Der Standard ist sehr hoch. Man muss "unsere" SBB einfach lieben.

Tomi

*Pufferküsser* Festival

Andreas G. @, Wednesday, 12.09.2007, 11:13 (vor 6218 Tagen) @ Tomi

Hi Tomi,

mag sein das in der Schweiz viele Züge deutlich besser und in hohem Standard Verbindungen schaffen. Während eines längeren Praktika Aufenthalts habe ich selbst die Leichtigkeit von Verbindungen Sankt Gallen - Zürich geschätzt.

Aus eigener Erfahrung weiss ich aber auch das gerade in der Schweiz sehr viele Oldtimer Liebhaber ihre vierrädrigen Schätze hegen, pflegen und trotzdem fahren! Nur dort habe ich wirklich perfekt restaurierte Exemplare von seltensten Autos gesehen. In Amiland wird eher ein oberflächlich wirkender *schöner Schein* gewürdigt - dort kann die Technik völlig vergammelt sein. Hauptsache der Lack glänzt, Chrome ist ohne Pickel und das Leder prangt in der Sonne.

Werde mir nachher die Mühe machen und einen zumindest teilweise bebilderten Bericht vom diesjährigen MITP (Minitreffen in England) erstellen. Schätzungsweise 120 bis 150 barfüssige Besucher und zahlreiche Minifahrer haben den Corso ebenfalls barfuss gefahren.

Mal gucken wann ich damit fertig bin.

Andreas

*Pufferküsser* Festival

Jan, Wednesday, 12.09.2007, 11:47 (vor 6218 Tagen) @ Andreas G.

Haha, der war gut :-)

*Pufferküsser* Festival

Tomi, Wednesday, 12.09.2007, 11:57 (vor 6218 Tagen) @ Andreas G.

Hi Tomi,
mag sein das in der Schweiz viele Züge deutlich besser und in hohem Standard Verbindungen schaffen. Während eines längeren Praktika Aufenthalts habe ich selbst die Leichtigkeit von Verbindungen Sankt Gallen - Zürich geschätzt.
Aus eigener Erfahrung weiss ich aber auch das gerade in der Schweiz sehr viele Oldtimer Liebhaber ihre vierrädrigen Schätze hegen, pflegen und trotzdem fahren! Nur dort habe ich wirklich perfekt restaurierte Exemplare von seltensten Autos gesehen. In Amiland wird eher ein oberflächlich wirkender *schöner Schein* gewürdigt - dort kann die Technik völlig vergammelt sein. Hauptsache der Lack glänzt, Chrome ist ohne Pickel und das Leder prangt in der Sonne.
Werde mir nachher die Mühe machen und einen zumindest teilweise bebilderten Bericht vom diesjährigen MITP (Minitreffen in England) erstellen. Schätzungsweise 120 bis 150 barfüssige Besucher und zahlreiche Minifahrer haben den Corso ebenfalls barfuss gefahren.
Mal gucken wann ich damit fertig bin.
Andreas

Hoi Andreas

Nun ja, ich wollte damit natürlich nicht sagen, dass es keine Autos und auch keine Oldtimer in der Schweiz hat. Es gibt nicht nur Bahnfahrer. Leider kenne ich persönlich keine Oldtimer-Liebhaber. Ich würde gerne mal an so einer Oldtimer-Classic mitfahren. Quer durch Europa.

Dein Bericht tönt interessant. Den würde ich gerne lesen.
Warst Du selber mit einem Mini dort?

Oldtimer

Leo, Stammposter, Wednesday, 12.09.2007, 13:22 (vor 6218 Tagen) @ Tomi

Hallo,

Aus eigener Erfahrung weiss ich aber auch das gerade in der Schweiz sehr viele Oldtimer Liebhaber ihre vierrädrigen Schätze hegen, pflegen und trotzdem fahren!

Viele von denen waren auch vor ca. 4 Wochen auf der Oldtimer Rallye am Schauinsland, hab mich am Vortag miteinem Fahrer am Gipfel-Parkplatz unterhalten.

Nur dort habe ich wirklich perfekt restaurierte Exemplare von seltensten Autos gesehen. In Amiland wird eher ein oberflächlich wirkender *schöner Schein* gewürdigt - dort kann die Technik völlig vergammelt sein. Hauptsache der Lack glänzt, Chrome ist ohne Pickel und das Leder prangt in der Sonne.

Da hat mich mal in Fort Worth (Texas) der viele Chrom im Motorraum erstaunt.

Werde mir nachher die Mühe machen und einen zumindest teilweise bebilderten Bericht vom diesjährigen MITP (Minitreffen in England) erstellen. Schätzungsweise 120 bis 150 barfüssige Besucher und zahlreiche Minifahrer haben den Corso ebenfalls barfuss gefahren.

Interessant!

Dein Bericht tönt interessant. Den würde ich gerne lesen.

Ich auch. mit einer prägnanten Überschrift werden sicher die richtigen Interessenten angelockt.

Gestern bei barfüßiger Autofahrt durch Goslar kam mir ein Schweizer Postauto-Oldtimer entgegen.

Und wie ich hier schon berichtete, machte mir die barfüßige Rundfahrt mit dem Postbus-Oldtimer durch Holzkirchen bei der 150-Jahr-Feier der Bahnstrecke München-Holzkirchen-Rosenheim besonders viel Spaß!

Gruß Leo

Dein Beitrag, um Off-Topic-Inhalte gekürzt

Tomi, Wednesday, 12.09.2007, 14:30 (vor 6218 Tagen) @ Jan

Ich habe deinen Beitrag gelesen und ich habe das Gefühl, dass er immer noch zu viele Off-Topic-Elemente (Bahn-Zeugs, Kleidungsspezifisches) enthält. Ich habe deinen Beitrag gerade um die Inhalte gekürzt, die Off-Topic sind und das barfüßige drinnengelassen. Man sieht, dass mehr rauskommt als "ich war barfuß und keiner hat gekuckt". Somit dürfte das letzte Argument der Off-Topic-Befürworter-Mafia endgültig wegfallen:
--

Man kann jeden Text On-Topic-Redigieren. Nur würde es dann in diesem Forum nur noch 10% zu lesen geben. Und wir hätten hier eine Tristesse sondergleichen.

Ein interessanter Text lebt von einer interessanten Story. Der Faden, welcher durch eine Story führt ist mal dicker oder dünner, hat mal mehr oder weniger Barfussbezug.

Ich kenne zb. Michael aus Zofingen nur vom "lesen" her. Seine Erlebnisse, seine Reisen mit dem Fahrrad sind etwas Spezielles. Auch wenn er nicht in jedem Satz das Wort barfuss erwähnt oder hin und wieder blumige Umschreibungen von Zügen, Schlössern oder sonstigen Dingen wiedergibt, finde ich seine Storys sehr gut. Manchmal kann ich mir Michael richtig vorstellen, wie er durch Dörfer und Städte radelt. Denn ich weis - er ist barfuss unterwegs. Und hier liegt ja auch der Hund begraben.

Ich brauche nicht in jedem Posting einen direkten Barfussbezug. Ich weis ja, dass die meisten hier oft, viel oder immer barfuss unterwegs sind. Für mich sind solche Geschichten interessante Tipps, was ich auch mal ausprobieren könnte. Deswegen darf es auch OF-Topic zu und her gehen. Denn wir sind ja hier unter Gleichgesinnten. Welche sich auch für Politik, Sport, Autos, Züge, Kochen und weis der Hammer was alles interessieren. Und wir können ja alle froh sein, interessieren wir uns nicht alle für Züge. Was für ein Gedränge wäre das an so einer Veranstaltung...

Lasst doch jeden leben so wie er gerne lebt. Nehmt Teil an diesen verschiedenen Lebensarten, Lebensweisen und Lebenseinstellungen. Und geniesst die teils sehr interessanten Storys. Es wird ja niemand zum lesen gezwungen. Man hat freie Auswahl.

Nochmal zu On-Topic und Off-Topic - vielen Dank!

MarkusII, Stammposter, Thursday, 13.09.2007, 01:09 (vor 6218 Tagen) @ Tomi

Hallo Tomi (und hallo zusammen),

hab' vielen Dank für diesen Beitrag!

So oder so ähnlich denken wir Admins auch.

Der gute, (ur)alte "goldene Mittelweg" scheint einfach immer noch das Beste zu sein. :-)

Viele Grüße von

MarkusII

Barfuß in Biasca

Leo, Stammposter, Wednesday, 12.09.2007, 12:13 (vor 6218 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

vielen Dank für Deinen für mich in allen Teilen sehr interessanten Bericht, von dem auch nach Kürzung um den angeblichen Off-Topic-Gehalt noch erstaunlich viel On-Topic übrigblieb! (Diese Kürzung erübrigt sich zwar dank der neuesten liberaleren Regeln, wäre aber bei einigen neuen, in wahren Glaspalästen sitzenden und besonders lauten Off-Topic-Schreiern trotzdem sehr lehrreich...)

Ergänzung: TILO = Ticino-Lombardia / Tessin-Lombardei (grenzüberschreitendes S-Bahn System bis Mailand aber mit Umstieg in Luino oder Chiasso)

Man kann ja eigentlich fast alles zusätzlich zum Barfußlaufen machen und über diese Nebentätigkeit mehr oder weniger ausführlich berichten. Aber jedem logisch denkenden Mensch sollte eigentlich klar sein, das man nicht gleichzeitig barfuß und mit Schuhen laufen kann! Wenn also etwas 100% Off-Topic ist, dann langatmige Diskussionen über Schuh-Modelle wie z.B. gemäß der Badener Definition der Unechten Barfüßigkeit, was man m.E. Besser weniger irreführend Echte Unbarfüßigkeit nennen sollte...

Gruß Leo

Du kannst es nicht lassen

FrankX, Stammposter, Wednesday, 12.09.2007, 13:26 (vor 6218 Tagen) @ Leo

Man kann ja eigentlich fast alles zusätzlich zum Barfußlaufen machen und über diese Nebentätigkeit mehr oder weniger ausführlich berichten. Aber jedem logisch denkenden Mensch sollte eigentlich klar sein, das man nicht gleichzeitig barfuß und mit Schuhen laufen kann! Wenn also etwas 100% Off-Topic ist, dann langatmige Diskussionen über Schuh-Modelle wie z.B. gemäß der Badener Definition der Unechten Barfüßigkeit, was man m.E. Besser weniger irreführend Echte Unbarfüßigkeit nennen sollte...

Ich habe zu meinem Thread überigens noch einen Kommentar angehängt, der Dir gewidmet ist. Du kannst es wirklich nicht lassen. Insbesondere war diese Bemerkung von Dir auf Michaels Posting 100% Off-Topic.

Es ist überigens nicht das 1. mal dass ich einen solchen unzufriedenen Missmacher wie dich in einem Forum erlebt habe.

RSS-Feed dieser Diskussion