Am Kanalufer war heute italienisches Fest. Man konnte Drachenboot und
mit zwei italienischen Gondeln zum Vorzugspreis fahren. Und überall waren Tische und Bänke aufgestellt.
Leider waren die Temperaturen alles andere als italienisch.
Es war zwar trocken aber es waren gerade mal 16 Grad und dazu blies ein unangenehm kalter Wind.
Hatte mich trotzdem barfuss und in Bermudajeans auf den Weg gemacht und muss zugeben, dass es auf dem Fahrrad doch recht kalt an den Füßen war. Laufen dagegen war sehr angenehm.
Habe aber schon lange nicht mehr so ein Aufsehen erregt wie heute.
Es gab viele komische Blicke, die üblichen Kommentare wie:
"Hast du denn schon gemerkt, dass sie dir die Schuhe geklaut haben?"
und eine ganze Reihe Kinder, die ihre Eltern auf mich aufmerksam gemacht haben. Hinter mir gab es eine Diskussion zwischen einem kleinen Mädchen und ihrer Mutter. Da ich weiterlief habe ich nicht alles mitbekommen, aber sie diskutierten darüber ob es zu kalt sei oder nicht um barfuss zu laufen.
Ganz toll war ein Stück am Kanal entlang zu einem Fischstand zu laufen. Man hatte die Tische und Bänke auf den Weg gestellt und
das ganze neben dem Weg wachsende Grünzeug fiel der Aktion zum Opfer,
so dass es dort wunderbaren sandigen Naturboden gab. Ein absoluter Genuss, dort zu laufen.
Zu verdanken hatte ich dies sich beschwerenden Anwohnern.
Der Fischerei betrieb hat drei historische Fischteiche mitten in der
Altstadt gepachtet. Vor dem letzten Fischfest, das dort statt fand, wusste ich nicht einmal, dass diese existierten, da sie hinter einem
neu gebauten Altenheim versteckt liegen. Laut einer ausliegenden Erklärung wurden die Fischteiche erstmals im Jahre 1602 urkundlich erwähnt und stehen unter Denkmalschutz, da es sich um eine Besonderheit handelt. Die Fischteiche befinden sich zwischen zwei Wasserläufen, der ursprünglichen Regnitz und einem Kanal. Man hatte entdeckt, dass der Wasserstand der Regnitz höher ist, als der des Kanals und nutzte diese natürliche Gegebenheit um permanent Frischwasser durch die Fischgewässer zu leiten. Und die Fischzucht und Fischbraterei wollte jetzt in regelmäßigen Abständen Fischfeste veranstalten und ihren Fisch direkt an den Fischweihern verkaufen.
Nachdem man das zwei Tage gemacht hatte kam heute eine Verfügung, der Stadt Bamberg, die dies untersagte und der Fischzucht zugleich die Auflage machte, dass das Fischfest künftig nur noch einmal pro Jahr stattfinden dürfe. Grund waren Anwohner, die sich über die Rauchentwicklung und den Lärm beschwert hatten. Aber da gerade das
Canalissimofest stattfindet, dürfen direkt am Ufer Verkaufsstände aller Art aufgebaut werden und so wurden kurzerhand die Bänke auf den
Weg gestellt, alles was neben dem Weg gewachsen ist, so auf ca. drei
Meter Breite entfernt und der Fischgrill statt hinter nun vor der Mauer aufgestellt.
Es lag eine Unterschriftenliste aus um gegen die Beschränkung auf
einmal pro Jahr zu demonstrieren und man erklärte, dass man alle
unmittelbar angrenzenden Anwohner befragt hätte und sich von diesen
keiner bei der STadt beschwert hätte. Der Leiter des sich in unmittelbar Nachbarschaft befindlichen Seniorenwohnheims begrüßte die
die Veranstaltung sogar weil viele seiner Bewohner dies als Abwechslung empfänden und auch gerne den Fisch verspeisten.

Na ja, gibt halt immer Leute die sich beschweren.