300 Kilometer Barfußmarsch (Hobby? Barfuß! 2)

Andreas ⌂ @, Sunday, 09.09.2007, 17:33 (vor 6286 Tagen)

300 Kilometer Barfußmarsch

Hallo liebe Freunde des Barfußlaufens;

Wie schon vor ein paar Wochen zugesagt, nun auf die Schnelle, ein paar Eindrücke meines Barfußmarsches vom Bodensee nach Nürnberg.

Schon seit vielen Jahren setze ich mich mit außergewöhnlichen Aktionen für den Schutz der Delfine & Wale ein. Dieses Jahr (UNO-Jahr des Delfins) war nun ein Marsch gegen die Haltung von Delfinarien in Gefangenschaft angesagt. Da sich in Nürnberg die übelste Anlage, der noch vier vorhandenen Delfinarien, in Deutschland befindet (34 tote Delfine bisher) stand natürlich Nürnberg als Zielort fest.

Ich selbst lebe in Radolfzell am Bodensee. Da ich von hier aus schon mehrere Märsche aus startete, - letztes Jahr lief ich mit einem 200 Kilogramm schweren Wal-Anhänger vom Bodensee nach Norwegen- wollte ich das dieses Mal auch tun. Aber natürlich nicht, wie bisher, mit Schuhen, sondern barfuß. Etwa 450 Kilometer lang ist die Strecke. Mitgenommen habe ich einen drei Meter langen und 100 Kilogramm schweren Delfin-Sarganhänger.

Im April d. J. startete ich meine Trainingseinheiten und dehnte sie immer weiter aus. Erst Wiese und Waldwege, dann Sportanlagen und dann Teerstraßen. Ich lief solange, bis ich Blasen hatte und beendete dann das Training und ließ alles verheilen, bis zum nächsten Training. Die Tetanusimpfung wurde aufgefrischt und ich wähnte mich gut vorbereitet für den Marsch, den ich Anfang Juli startete.
Von Radolfzell nach Konstanz: alles Radweg und geteert. Viele Campingplätze. Leider war der Boden schon morgens um 11 Uhr so heiß, dass ich alle 20 Meter ins Gras stehen musste, um meine Füße zu kühlen. War schon krass. Mit dem Anhänger war das Laufen natürlich was ganz anderes, als ohne ihn, wie bei den Trainingsläufen. Andere Fußbereiche wurden belastet und weitere Blasen an anderen Stellen waren die Folge. Die Hitze verpasste mir gar eine fette Brandblase, welche sich mit Blut füllte. Ich stach sie auf, ließ das Blut herausfließen und desinfizierte die Stelle. Vier Tage Zwangspause war angesagt. Ist am See natürlich nicht so schlimm.
Mit der Fähre ging es nach Meersburg und dann nach Friedrichshafen. Wieder gab es in jedem Ort einen Campingplatz. Alles geteerte und auch schattige Radwege. Der Bodenseeradweg war ein echtes Highlight. Überall gab es Einkehr- und Bademöglichkeiten. Leider lagen auf den Radwegen direkt neben den Hauptstraßen viele Glasscherben. Auch in Friedrichshafen selbst. Weiter ging es Richtung Ulm. Zwischen Bodensee und Ulm in Steinhausen nur einen einzigen Campingplatz. Üble Steigungen im Schussental - bis zu 18 %. War natürlich eine fürchterliche Quälerei mit dem Anhänger. In Ravensburg fand gerade das Rutenfest statt. Eine Stadt übersät mit zerborstenen Bierkrügen und Bierflaschen. Ohne Notschuhe wäre ich wahrscheinlich noch heute dort unterwegs.
Ulm - Donauwörth. Meistens Donauradweg und immer geteert. Aber auch viele Scherben. Einige Campingplätze. Gute Einkehrmöglichkeiten. Zwischen Donauwörth und Nürnberg gab es die übelsten Berge, aber auch gute und geteerte Radwege. Weniger Scherben, da die Radwege meistens von den Hauptstraßen etwas abseits liegen und es nur wenige größere Städte gibt. Allerdings auch fast keine Campingplätze.
Der Anhänger bot mir viel Nutzen. Auch war das Mitführen von Getränken (bis zu sechs Liter am Tag brauchte ich) notwendig - es gab kaum Brunnen. Ich lief bis zu 25 Kilometer am Tag und nahm insgesamt acht Kilogramm ab. Von den insgesamt 450 Kilometer konnte ich nur 300 KM ohne Schuhe laufen. Gerade in Städten und an den Hauptstraßen entlang scheint mir das Barfußlaufen kaum noch möglich zu sein. Krass war es bei Regen. Man sieht die Scherben kaum noch. Und dann dieser von Radlern verursachter Matsch von tot- oder angefahrenen Schnecken und sonstigem Getier. Wahrlich kein Vergnügen. Eine schwarze Schlange sah von Weitem wie ein Gummiteil aus. Als es sich bewegte, war ich doch sehr froh, dass ich immer den Weg genau inspizierte. Man blickt fast immer nur auf den Boden und verliert etwas den Blick für die Umgebung.
Dauer der Tour: insgesamt fünf Wochen - zwei Wochen gemütlich am Bodensee und dann drei Wochen Bodensee/Nürnberg - fast ohne Ruhetage und marschieren von morgens bis in den Abend hinein.

Fazit: Ich bin von dem Barfußlaufen begeistert. Es ist faszinierend, die Natur oder auch das Nichtnatürliche hautnah erleben zu können. Selbst der Temperaturunterschied in nur wenigen Metern (Schatten, Sonne) ist schon allein etwas faszinierendes. Ideal war natürlich auch, dass ich unterwegs von vielen Menschen auf diese Aktion angesprochen wurde und somit konnte ich 10 000 Flyer verteilen und auf die Aktion gegen das Delfinarium aufmerksam machen. Es gab gar Leute, die ganz spontan ihre Schuhe auszogen und mich ein Stück begleiteten. Durch die vielen Zeitungsberichte gehe ich davon aus, dass ich so manchen für das Barfußlaufen begeistern konnte. Je mehr Barfußläufer es gibt, umso mehr wird die Natur pfleglicher behandelt, denn nicht nur der Mensch, sondern auch die Haus- und Wildtiere sollten die Möglichkeit haben, sich in der freien Natur aufhalten zu können, ohne sich durch den menschlichen Müll verletzen zu müssen. Ich fragte mich oft, wie man so manchen umweltfrevelnden Autofahrer dazu bewegen könnte, seinen Müll nicht aus dem Auto zu werfen, sondern ihn umweltgerecht zu entsorgen. Strafen durchsetzen? Erziehung? Barfußzwangsmarsch? Führerscheinentzug auf Lebenszeit? Keine Ahnung...

Ich werde wohl noch viele, wohl etwas kleinere, Möglichkeiten nutzen, um auch in Zukunft ohne Schuhwerk unterwegs sein zu können. Was ich mir schon bei meinen Trainingsläufen angewöhnt habe: Um mich nicht ständig bücken zu müssen, um kleine Steine etc. von den Sohlen zu entfernen, habe ich mir größere Schwitzarmbänder, welche man normalerweise an das Handgelenk anbringt, über die Knöchel gezogen. War ne tolle Erleichterung.

Außerordentlich dankbar bin ich natürlich über die vielen Tipps und Hinweise aus diesem Forum, welche mir die Vorbereitungen für so eine Reise doch unheimlich erleichtert haben.

Ich wünsche Euch nun viel Spaß auf all den Wegen, die noch vor Euch liegen.

Andreas

[image] http://www.walschutzaktionen.de

300 Kilometer Barfußmarsch

Kai (Ostfildern) ⌂, Stammposter, Sunday, 09.09.2007, 19:59 (vor 6286 Tagen) @ Andreas

Hallo Andreas,

eindrucksvolle Aktion!!!

Der Anhänger bot mir viel Nutzen. Auch war das Mitführen von Getränken
(bis zu sechs Liter am Tag brauchte ich) notwendig - es gab kaum
Brunnen.

Meine bevorzugte Wasserquelle auf Radtouren sind Friedhöfe. Dort gibt es praktisch immer einen öffentlichen Trinkwasseranschluss.

Grüße
Kai

[image] Kais Journal: Barfußlaufen, Reisen und mehr

Wasser unterwegs

Ralf RSK, Stammposter, Monday, 10.09.2007, 00:22 (vor 6286 Tagen) @ Kai (Ostfildern)

Meine bevorzugte Wasserquelle auf Radtouren sind Friedhöfe.

Hi,

*grins* das habe ich bei der letzten Rheinsteigwanderungsetappe den Teilnehmern auch "beigebracht". Dank Schlauch konnte mann da (in Leutesdorf) sogar duschen ;-) Es war allerdings auch ein richtig heißer Tag (ja, sowas gab es diesen Sommer auch ..).

Viele Grüße, Ralf

Wasser unterwegs

Andreas ⌂ @, Monday, 10.09.2007, 15:29 (vor 6285 Tagen) @ Ralf RSK

Meine bevorzugte Wasserquelle auf Radtouren sind Friedhöfe.

Hi,
*grins* das habe ich bei der letzten Rheinsteigwanderungsetappe den Teilnehmern auch "beigebracht". Dank Schlauch konnte mann da (in Leutesdorf) sogar duschen ;-) Es war allerdings auch ein richtig heißer Tag (ja, sowas gab es diesen Sommer auch ..).
Viele Grüße, Ralf

--------------
Ich bevorzuge ja, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, neben einem Friedhof mein Zelt aufzustellen. Ruhig ist es ja dort allemal.
Allerdings wollte ich, um auch Wasser zu "tanken", mich mit meinem Sarganhänger nicht zu lange in so einer Gegend aufhalten. Mißverständnisse und langes Fragebeantworten wollte ich vermeiden.

Liebe Grüße

Andreas

[image] http://www.walschutzaktionen.de

300 Kilometer Barfußmarsch

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 09.09.2007, 21:14 (vor 6286 Tagen) @ Andreas

Hallo Andreas

Wie schon vor ein paar Wochen zugesagt, nun auf die Schnelle, ein paar Eindrücke meines Barfußmarsches vom Bodensee nach Nürnberg.

Vielen Dank, für diesen Bericht. Ich bin wirklich beeindruckt von dieser Leistung, einen so weiten Marsch speziell für die Delphine zurückgelegt zu haben. Was mich noch interessieren würde: Hast du den weg, den du gewandert bist, vorher schon gekannt bzw. die Bodenverhältnisse erkundet oder bist du nur nach Straßenkarte drauf los marschiert? Sicher waren ja auch Steigungsstrecken nicht die angenehmsten Passagen, wenn man einen schweren Anhänger hinter sich her zieht. Hast du versucht Steigungen weitgehend zu vermeiden und dabei vielleicht auch unangenehmere Abschnitte, wo du dir vielleicht Schuhe anziehen musstest, in Kauf genommen?

...Die Hitze verpasste mir gar eine fette Brandblase, welche sich mit Blut füllte. Ich stach sie auf, ließ das Blut herausfließen und desinfizierte die Stelle. ...

Das tut mir leid. Ich selbst hatte noch nie eine Brandblase, obwohl ich auch bei größter Hitze barfuß laufe. Möglicherweise hilft da auch Training weiter, eventuell ist es aber auch eine Frage der Veranlagung.

...Und dann dieser von Radlern verursachter Matsch von tot- oder angefahrenen Schnecken und sonstigem Getier. ...

Das ist wirklich eklig, aber bisher konnte ich da immer irgendwie daneben treten.

Fazit: Ich bin von dem Barfußlaufen begeistert. Es ist faszinierend, die Natur oder auch das Nichtnatürliche hautnah erleben zu können. Selbst der Temperaturunterschied in nur wenigen Metern (Schatten, Sonne) ist schon allein etwas faszinierendes.

Es freut mich, dass es dir so viel Spaß gemacht hat, und ich hoffe, dass wir noch oft etwas von dir zu lesen bekommen. :-)

Ideal war natürlich auch, dass ich unterwegs von vielen Menschen auf diese Aktion angesprochen wurde und somit konnte ich 10 000 Flyer verteilen und auf die Aktion gegen das Delfinarium aufmerksam machen. Es gab gar Leute, die ganz spontan ihre Schuhe auszogen und mich ein Stück begleiteten. Durch die vielen Zeitungsberichte gehe ich davon aus, dass ich so manchen für das Barfußlaufen begeistern konnte.

Dann war es ja zumindest für unsere Sache ein voller Erfolg. Ich wünsche dir, dass du mit den Delphinen auch Erfolg haben wirst.

Viele Grüße

Ulrich

300 Kilometer Barfußmarsch

Andreas @, Monday, 10.09.2007, 15:16 (vor 6285 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Andreas

Wie schon vor ein paar Wochen zugesagt, nun auf die Schnelle, ein paar Eindrücke meines Barfußmarsches vom Bodensee nach Nürnberg.

Vielen Dank, für diesen Bericht. Ich bin wirklich beeindruckt von dieser Leistung, einen so weiten Marsch speziell für die Delphine zurückgelegt zu haben. Was mich noch interessieren würde: Hast du den weg, den du gewandert bist, vorher schon gekannt bzw. die Bodenverhältnisse erkundet oder bist du nur nach Straßenkarte drauf los marschiert? Sicher waren ja auch Steigungsstrecken nicht die angenehmsten Passagen, wenn man einen schweren Anhänger hinter sich her zieht. Hast du versucht Steigungen weitgehend zu vermeiden und dabei vielleicht auch unangenehmere Abschnitte, wo du dir vielleicht Schuhe anziehen musstest, in Kauf genommen?

...Die Hitze verpasste mir gar eine fette Brandblase, welche sich mit Blut füllte. Ich stach sie auf, ließ das Blut herausfließen und desinfizierte die Stelle. ...

Das tut mir leid. Ich selbst hatte noch nie eine Brandblase, obwohl ich auch bei größter Hitze barfuß laufe. Möglicherweise hilft da auch Training weiter, eventuell ist es aber auch eine Frage der Veranlagung.

...Und dann dieser von Radlern verursachter Matsch von tot- oder angefahrenen Schnecken und sonstigem Getier. ...

Das ist wirklich eklig, aber bisher konnte ich da immer irgendwie daneben treten.

Fazit: Ich bin von dem Barfußlaufen begeistert. Es ist faszinierend, die Natur oder auch das Nichtnatürliche hautnah erleben zu können. Selbst der Temperaturunterschied in nur wenigen Metern (Schatten, Sonne) ist schon allein etwas faszinierendes.

Es freut mich, dass es dir so viel Spaß gemacht hat, und ich hoffe, dass wir noch oft etwas von dir zu lesen bekommen. :-)

Ideal war natürlich auch, dass ich unterwegs von vielen Menschen auf diese Aktion angesprochen wurde und somit konnte ich 10 000 Flyer verteilen und auf die Aktion gegen das Delfinarium aufmerksam machen. Es gab gar Leute, die ganz spontan ihre Schuhe auszogen und mich ein Stück begleiteten. Durch die vielen Zeitungsberichte gehe ich davon aus, dass ich so manchen für das Barfußlaufen begeistern konnte.

Dann war es ja zumindest für unsere Sache ein voller Erfolg. Ich wünsche dir, dass du mit den Delphinen auch Erfolg haben wirst.
Viele Grüße
Ulrich

Hallo Ulrich;

Also, die Bodenseegegend kenne ich ja ganz genau. Da war mir ja klar, dass ich auf dem geteerten Bodenseeradweg laufen kann. Ansonsten benutze ich Radler- und ganz normale Straßenkartenkarten. 1:110 000 und 2:200 000 Maßstab, also 1,1 Zentimeter Karte = 1,1 KM Natur und 2 cm Karte = 2 KM Natur. Das reichte mir völlig aus. Die Wege vom Bodensee weg kannte ich nicht. Einfach drauflos. Da ich an dem Anhänger Vollgummireifen montiert hatte, mied ich eh Wald- und Wiesenwege. Allerdings auch die Bundesstraßen und ging eher Umwege auf Nebenstrecken.
Mit den Steigungen war mir schon vorher klar, dass es bis kurz vor Ulm nur hochgehen wird - gerade durch das Schussental. Die Donau entlang bis Donauwörth war fast alles flach. Aber dann musste ich ja irgendwo die Alb (Schwäbische oder Fränkische Alb) überqueren und da schien mir die Strecke von Donauwörth nach Treuchtlingen zwar steil, aber nicht so weit zu sein. Die Berge hätte ich nur vermeiden können, wenn ich einen etwa 100 Kilometere langen Umweg gemacht hätte. Aber ein wenig Schwitzen muss halt auch mal sein. Aber die Berge waren schon übel. Der Anhänger hatte ja keine Bremsen. Hoch eine Schinderei und runter ebenfalls. Meine Füße sind heute noch sauer auf mich...wenn es ging, dann mied ich es mit Schuhen zu laufen. Allerdings ohne "Notschuhe" wäre dieser Marsch nicht möglich gewesen. Höchstens man nimmt einen Besen mit und hat ein Jahr lang Zeit...
Tja, mit der Brandblase war es so ne Sache. Das Problem ist einfach die Haut. Fehlt sie, muss Neue nachwachsen und das kostet halt a bisserl Zeit. Hm...mangelndes Training? Wohl kaum. Hatte mir ja schon im heißen April beim Training keine zugezogen. Habs wohl am Anfang der Tour etwas übertrieben...

Das mit dem Drumherumlaufen bei totgefahrenen Tieren ist gar nicht so einfach. Wenn ein Igel, Katze, Hase etc. auf ner Straße plattgefahren werden, dann liegen die ja nicht am Stück so herum, sondern die verteilen sich dann auf eine ganz schön große Distanz. Schnecken auf Radwege, das ging ja...nur auf Straßen ist es halt etwas anders...

Ja, eine tolle Werbung fürs Barfußlaufen war es allemal. ich bleibe dran, dass es auch ein Erfolg für die Delfine wird.

Noch was zum Schmunzeln: In Ellingen bot mir eine Frau an, die Schuhe ihres Mannes zu holen, damit ich mich nicht so schinden muss...ich lehnte natürlich dankend ab.

Liebe Grüße nach Berlin

Andreas

300 Kilometer Barfußmarsch

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Tuesday, 11.09.2007, 21:15 (vor 6284 Tagen) @ Andreas

Hallo Andreas

Also, die Bodenseegegend kenne ich ja ganz genau. Da war mir ja klar, dass ich auf dem geteerten Bodenseeradweg laufen kann. Ansonsten benutze ich Radler- und ganz normale Straßenkartenkarten. 1:110 000 und 2:200 000 Maßstab, also 1,1 Zentimeter Karte = 1,1 KM Natur und 2 cm Karte = 2 KM Natur. Das reichte mir völlig aus. Die Wege vom Bodensee weg kannte ich nicht. Einfach drauflos. Da ich an dem Anhänger Vollgummireifen montiert hatte, mied ich eh Wald- und Wiesenwege. Allerdings auch die Bundesstraßen und ging eher Umwege auf Nebenstrecken.

Demnach bist du also die gesamte Strecke auf Asphalt gelaufen? Dann wird dir sicher auch aufgefallen sein, dass Asphalt sehr unterschiedlich ausfallen kann. Manchmal fühlt er sich sehr glatt und angenehm an, manchmal aber auch extrem rau und unangenehm. Gerade auf den Hauptverkehrsstraßen wird ja eher der unangenehme Asphalt bevorzugt, um die Rutschgefahr für den Straßenverkehr zu minimieren, aber wie ist das auf den Nebenstrecken? Sind auch da die meisten Wege eher unangenehm, oder wie ist da wohl das Verhältnis von "angenehm" zu "unangenehm"?

Mit den Steigungen war mir schon vorher klar, dass es bis kurz vor Ulm nur hochgehen wird - gerade durch das Schussental. Die Donau entlang bis Donauwörth war fast alles flach. Aber dann musste ich ja irgendwo die Alb (Schwäbische oder Fränkische Alb) überqueren und da schien mir die Strecke von Donauwörth nach Treuchtlingen zwar steil, aber nicht so weit zu sein. Die Berge hätte ich nur vermeiden können, wenn ich einen etwa 100 Kilometere langen Umweg gemacht hätte.

Flacher und mit bedeutend geringerem Umweg wäre es eventuell entlang der ersten Eisenbahnstrecke gegangen, die München mit Nürnberg verband, also über Donauwörth - Nördlinger Ries - Wassertrüdingen - Gunzenhausen - Pleinfeld. Man hat damals schließlich bewusst die Eisenbahnstrecke dort erbaut, wo die geringsten Steigungen sind.

Aber ein wenig Schwitzen muss halt auch mal sein. Aber die Berge waren schon übel. Der Anhänger hatte ja keine Bremsen. Hoch eine Schinderei und runter ebenfalls. Meine Füße sind heute noch sauer auf mich...wenn es ging, dann mied ich es mit Schuhen zu laufen.

Dann wünsche ich dir weiterhin gute Erholung.

Allerdings ohne "Notschuhe" wäre dieser Marsch nicht möglich gewesen. Höchstens man nimmt einen Besen mit und hat ein Jahr lang Zeit...

Daraus entnehme ich, dass der Splitt, der vielfach auf den Straßen liegt, auch ein großes Problem war. Es ist einfach bedauerlich, dass das Streugut vom Winter auf Landstraßen scheinbar nie beseitigt wird.

Tja, mit der Brandblase war es so ne Sache. Das Problem ist einfach die Haut. Fehlt sie, muss Neue nachwachsen und das kostet halt a bisserl Zeit. Hm...mangelndes Training? Wohl kaum. Hatte mir ja schon im heißen April beim Training keine zugezogen. Habs wohl am Anfang der Tour etwas übertrieben...

Eigentlich kann ich da auch gar nicht mitreden. Ich hatte zwar noch nie eine Brandblase, aber ich habe meine Füße auch noch nie so stark belastet. Ich wandere ausschließlich auf Tagestouren. Solche Gewaltmärsche habe ich noch nie probiert. Umso mehr gilt dir meine Hochachtung.

Das mit dem Drumherumlaufen bei totgefahrenen Tieren ist gar nicht so einfach. Wenn ein Igel, Katze, Hase etc. auf ner Straße plattgefahren werden, dann liegen die ja nicht am Stück so herum, sondern die verteilen sich dann auf eine ganz schön große Distanz. Schnecken auf Radwege, das ging ja...nur auf Straßen ist es halt etwas anders...

Na gut, da fehlt mir auch die Erfahrung, da ich normalerweise eher vermeide auf Landstraßen zu wandern.

Ja, eine tolle Werbung fürs Barfußlaufen war es allemal. ich bleibe dran, dass es auch ein Erfolg für die Delfine wird.

Prima. :-)

Noch was zum Schmunzeln: In Ellingen bot mir eine Frau an, die Schuhe ihres Mannes zu holen, damit ich mich nicht so schinden muss...ich lehnte natürlich dankend ab.

Herrlich! Solche Details gefallen mir. :-D

Viele Grüße zurück

Ulrich

300 Kilometer Barfußmarsch

Andreas ⌂ @, Tuesday, 11.09.2007, 22:38 (vor 6284 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich;

Mir fiel gerade was zu meinem letzten Posting auf. Die Karte war natürlich 1:200 000 = 1 cm Karte = 2 cm Natur. Dass mein Fehler niemandem auffiel, schließe ich darauf zurück, dass die wenigsten Barfußläufer eine Karte benutzen oder momentan eher mit dem ganzen TraRa hier beschäftigt sind.

Zurück zum Marsch:
Hast Recht...ich bin immer auf Asphalt gelaufen, wegen den Rädern und dem Gewicht des Anhängers. Auf den Campingplatzwiesen versank er ja schon...genau das meinte ich ja letztens. Die Vielfalt die man beim Barfußlaufen erleben darf. Temperatur-, Straßenbelag- und Umgebungsunterschiede. Einfach genial. Schade, dass ich damit nicht schon viel früher angefangen habe. Na, es hat und braucht halt alles seine Zeit. Das Verhältnis von Haupt- oder Nebenstraßen beurteile ich als gleich. Da kann man nichts davon ableiten, auf was man bei der Planung einer solchen Tour bevorzugen sollte. Es kommt eh anders, als man es plant. Nebenstraßen haben den Vorteil, dass meistens weniger Verkehr ist, es allerdings halt auch weniger Einkaufs- oder Getränkebeschaffungsmöglichkeiten. Erstaunlich war, dass ich, egal wo ich nach Getränken nachfragte (oftmals Bauernhöfe), ich immer welche bekam. Du musst dir das ja mal bildlich vorstellen. Ich stand barfuß mit einem Sarg vor der Türe ;)

Ulrich. Du bist ganz nah dran. Diese Strecke bin ich ja fast gelaufen. Donauwörth - Kaisheim - Monheim (da gabs ein Kloster mit einem Riesebiergarten und hinten dran einen Knast - ich glaube schlimmer kann man Menschen nicht bestrafen - verzeih mir meine Ironie) - dann nach Treuchtlingen und dann über Graben (Forsa Carolina = Überbleibsel eines Kanals (Mein-Donau-Kanal) vor 1200 Jahren! Es blieb beim Versuch, denn der Boden war mit der damaligen Technik nicht für einen Kanalbau geeignet. Sie kannten ja auch keine Schleusen damals) - dann ging ich nicht nach Gunzenhausen, sondern direkt nach Pleinfeld. Georgsgmünd usw. Das hast du genau richtig erkannt. An Bahnlinien entlang ist es meistens relativ flach - zumindest flacher, als über andere Wege.

Man sollte für den Splitt ein Pfandsystem einführen "schmunzel". Dann ärgert er uns nicht mehr so. In der Schweiz rennen die Kinder ja auch nach einem Karnevalsumzug mit Kehrschaufel und Besen rum und sammeln das Konfetti für das nächste Jahr wieder ein. Liegt wohl eher am Geiz bei denen.

Ulrich, noch ein "Detail" zum Schluß. Vor Friedrichshafen kam mir auf dem Radweg ein VW-Bus des Malteser Hilfsdienst rückwärts entgegengefahren. Der nette Herr sagte zu mir spontan: "Hey, ich öffne die Klappe und du setzt dich hintendrauf und hälst deinen Anhänger fest, dann geht es schneller". Ich stutzte kurz. "Wo willst du denn eigentlich hin?", fragte er. "Nach Nürnberg", entgegnete ich im. Verblüfft und weniger so lächelnd stand er da und musterte mich von oben bis unten. Hehe. Er schloß die Klappe seines Fahrzeugs, wünschte mir eine gute Reise, fuhr davon und ich konnte weiterlaufen. Da hätte ich mich ja selbst betrogen.

Liebe Grüße vom Bodensee nach Berlin

Andreas
-----------

Hallo Andreas

Also, die Bodenseegegend kenne ich ja ganz genau. Da war mir ja klar, dass ich auf dem geteerten Bodenseeradweg laufen kann. Ansonsten benutze ich Radler- und ganz normale Straßenkartenkarten. 1:110 000 und 2:200 000 Maßstab, also 1,1 Zentimeter Karte = 1,1 KM Natur und 2 cm Karte = 2 KM Natur. Das reichte mir völlig aus. Die Wege vom Bodensee weg kannte ich nicht. Einfach drauflos. Da ich an dem Anhänger Vollgummireifen montiert hatte, mied ich eh Wald- und Wiesenwege. Allerdings auch die Bundesstraßen und ging eher Umwege auf Nebenstrecken.

Demnach bist du also die gesamte Strecke auf Asphalt gelaufen? Dann wird dir sicher auch aufgefallen sein, dass Asphalt sehr unterschiedlich ausfallen kann. Manchmal fühlt er sich sehr glatt und angenehm an, manchmal aber auch extrem rau und unangenehm. Gerade auf den Hauptverkehrsstraßen wird ja eher der unangenehme Asphalt bevorzugt, um die Rutschgefahr für den Straßenverkehr zu minimieren, aber wie ist das auf den Nebenstrecken? Sind auch da die meisten Wege eher unangenehm, oder wie ist da wohl das Verhältnis von "angenehm" zu "unangenehm"?

Mit den Steigungen war mir schon vorher klar, dass es bis kurz vor Ulm nur hochgehen wird - gerade durch das Schussental. Die Donau entlang bis Donauwörth war fast alles flach. Aber dann musste ich ja irgendwo die Alb (Schwäbische oder Fränkische Alb) überqueren und da schien mir die Strecke von Donauwörth nach Treuchtlingen zwar steil, aber nicht so weit zu sein. Die Berge hätte ich nur vermeiden können, wenn ich einen etwa 100 Kilometere langen Umweg gemacht hätte.

Flacher und mit bedeutend geringerem Umweg wäre es eventuell entlang der ersten Eisenbahnstrecke gegangen, die München mit Nürnberg verband, also über Donauwörth - Nördlinger Ries - Wassertrüdingen - Gunzenhausen - Pleinfeld. Man hat damals schließlich bewusst die Eisenbahnstrecke dort erbaut, wo die geringsten Steigungen sind.

Aber ein wenig Schwitzen muss halt auch mal sein. Aber die Berge waren schon übel. Der Anhänger hatte ja keine Bremsen. Hoch eine Schinderei und runter ebenfalls. Meine Füße sind heute noch sauer auf mich...wenn es ging, dann mied ich es mit Schuhen zu laufen.

Dann wünsche ich dir weiterhin gute Erholung.

Allerdings ohne "Notschuhe" wäre dieser Marsch nicht möglich gewesen. Höchstens man nimmt einen Besen mit und hat ein Jahr lang Zeit...

Daraus entnehme ich, dass der Splitt, der vielfach auf den Straßen liegt, auch ein großes Problem war. Es ist einfach bedauerlich, dass das Streugut vom Winter auf Landstraßen scheinbar nie beseitigt wird.

Tja, mit der Brandblase war es so ne Sache. Das Problem ist einfach die Haut. Fehlt sie, muss Neue nachwachsen und das kostet halt a bisserl Zeit. Hm...mangelndes Training? Wohl kaum. Hatte mir ja schon im heißen April beim Training keine zugezogen. Habs wohl am Anfang der Tour etwas übertrieben...

Eigentlich kann ich da auch gar nicht mitreden. Ich hatte zwar noch nie eine Brandblase, aber ich habe meine Füße auch noch nie so stark belastet. Ich wandere ausschließlich auf Tagestouren. Solche Gewaltmärsche habe ich noch nie probiert. Umso mehr gilt dir meine Hochachtung.

Das mit dem Drumherumlaufen bei totgefahrenen Tieren ist gar nicht so einfach. Wenn ein Igel, Katze, Hase etc. auf ner Straße plattgefahren werden, dann liegen die ja nicht am Stück so herum, sondern die verteilen sich dann auf eine ganz schön große Distanz. Schnecken auf Radwege, das ging ja...nur auf Straßen ist es halt etwas anders...

Na gut, da fehlt mir auch die Erfahrung, da ich normalerweise eher vermeide auf Landstraßen zu wandern.

Ja, eine tolle Werbung fürs Barfußlaufen war es allemal. ich bleibe dran, dass es auch ein Erfolg für die Delfine wird.

Prima. :-)

Noch was zum Schmunzeln: In Ellingen bot mir eine Frau an, die Schuhe ihres Mannes zu holen, damit ich mich nicht so schinden muss...ich lehnte natürlich dankend ab.

Herrlich! Solche Details gefallen mir. :-D
Viele Grüße zurück
Ulrich

[image] http://www.walschutzaktionen.de

300 Kilometer Barfußmarsch

Jörg (Hanna), Stammposter, Tuesday, 11.09.2007, 23:14 (vor 6284 Tagen) @ Andreas

*Klugscheißmodus ein*

Mir fiel gerade was zu meinem letzten Posting auf. Die Karte war natürlich 1:200 000 = 1 cm Karte = 2 cm Natur.

Wäre das nicht eher der Maßstab 1:2 ? ;-)

Dass mein Fehler niemandem auffiel, schließe ich darauf zurück, dass die wenigsten Barfußläufer eine Karte benutzen oder momentan eher mit dem ganzen TraRa hier beschäftigt sind.

Fehler hiermit aufgefallen und korrigiert

*Klugscheißmodus aus*

300 Kilometer Barfußmarsch

Andreas @, Wednesday, 12.09.2007, 11:53 (vor 6283 Tagen) @ Jörg (Hanna)

*Klugscheißmodus ein*

Mir fiel gerade was zu meinem letzten Posting auf. Die Karte war natürlich 1:200 000 = 1 cm Karte = 2 cm Natur.

Wäre das nicht eher der Maßstab 1:2 ? ;-)

Dass mein Fehler niemandem auffiel, schließe ich darauf zurück, dass die wenigsten Barfußläufer eine Karte benutzen oder momentan eher mit dem ganzen TraRa hier beschäftigt sind.

Fehler hiermit aufgefallen und korrigiert
*Klugscheißmodus aus*

Haha, klar heißt es 1 cm Karte = 2 KILOMETER Natur. Verflixt, falsch getippelt. Sorry noch einmal ;)

300 Kilometer Barfußmarsch

Ulrich (Berlin), Stammposter, Wednesday, 12.09.2007, 01:32 (vor 6284 Tagen) @ Andreas

Hallo Andreas

Mir fiel gerade was zu meinem letzten Posting auf. Die Karte war natürlich 1:200 000 = 1 cm Karte = 2 cm Natur. Dass mein Fehler niemandem auffiel, schließe ich darauf zurück, dass die wenigsten Barfußläufer eine Karte benutzen ...

Mir ist das zwar durchaus aufgefallen, aber ich pflege auf Schreib- und Tippfehler prinzipiell nicht zu reagieren. So etwas kann schließlich jedem passieren, und ich habe such so begriffen, was du meinst. Selbst wenn jemand offensichtlich aus Unwissenheit Fehler macht, werde ich ihn/sie bestimmt nicht deshalb bloßstellen. Sowas überlese ich einfach. Das einzige was mich stört, ist, wenn jemand aus Bequemlichkeit prinzipiell Dinge falsch macht, etwa grundsätzlich auf Großschreibung oder Zeichensetzung verzichtet. Sowas geschieht absichtlich und macht das Lesen mühsam.
Im übrigen habe ich sogar eine umfangreiche Sammlung von Landkarten und vor allem von Stadtplänen. Ich bin nie ohne Karten unterwegs. Insbesondere wenn man barfuß wandert, sollte man auch das Risiko sich zu verlaufen minimieren, da man sonst doch Probleme bekommen kann, wenn z. B. ein Weg irgendwo im Wald zwischen Dornengestrüpp endet oder man womöglich ins Dunkle gerät und Gefahren für die Füße nicht mehr erkennen kann.

Schade, dass ich damit nicht schon viel früher angefangen habe.

Der Gedanke ist mir auch schon oft gekommen. :-)

Erstaunlich war, dass ich, egal wo ich nach Getränken nachfragte (oftmals Bauernhöfe), ich immer welche bekam. Du musst dir das ja mal bildlich vorstellen. Ich stand barfuß mit einem Sarg vor der Türe ;)

Das muss wirklich ein seltsames Bild gewesen sein. :-)

Ulrich. Du bist ganz nah dran. Diese Strecke bin ich ja fast gelaufen. Donauwörth - Kaisheim - Monheim (da gabs ein Kloster mit einem Riesebiergarten und hinten dran einen Knast - ich glaube schlimmer kann man Menschen nicht bestrafen - verzeih mir meine Ironie) - dann nach Treuchtlingen und dann über Graben (Forsa Carolina = Überbleibsel eines Kanals (Mein-Donau-Kanal) vor 1200 Jahren! Es blieb beim Versuch, denn der Boden war mit der damaligen Technik nicht für einen Kanalbau geeignet. Sie kannten ja auch keine Schleusen damals) - dann ging ich nicht nach Gunzenhausen, sondern direkt nach Pleinfeld. Georgsgmünd usw. Das hast du genau richtig erkannt. An Bahnlinien entlang ist es meistens relativ flach - zumindest flacher, als über andere Wege.

Richtig. Ich meinte aber eine andere Bahnlinie, nämlich die über Nördlingen und Gunzenhausen (heute stillgelegt). Die Strecke, der du gefolgt bist, ist erst über 50 Jahre später entstanden, als die Lokomotiven schon deutlich größere Steigungen bewältigen konnten. Allerdings konntest du dadurch auch abkürzen, worüber deine Füße sicher glücklich waren.
Die Fossa Carolina ist übrigens auch ein höchst bemerkenswertes Relikt mittelalterlichen Bauens, das ich mir auch mal angesehen habe. Da gibt es ganz in der Nähe auch den "Wasserscheidebrunnen", der mich faszinierte, weil dort das hochgepumpte Wasser gleich in zwei Richtungen abfließt, zur Nordsee und zum Schwarzen Meer. Auf diesen Brunnen wurde ich übrigens durch ein Buch über die Fossa Carolina aufmerksam, in dem er zusammen mit einer barfüßigen Frau, die daran gerade pumpt, abgebildet ist.

Man sollte für den Splitt ein Pfandsystem einführen "schmunzel".

Prima Idee. :-)

Ulrich, noch ein "Detail" zum Schluß. Vor Friedrichshafen kam mir auf dem Radweg ein VW-Bus des Malteser Hilfsdienst rückwärts entgegengefahren. Der nette Herr sagte zu mir spontan: "Hey, ich öffne die Klappe und du setzt dich hintendrauf und hälst deinen Anhänger fest, dann geht es schneller". Ich stutzte kurz. "Wo willst du denn eigentlich hin?", fragte er. "Nach Nürnberg", entgegnete ich im. Verblüfft und weniger so lächelnd stand er da und musterte mich von oben bis unten. Hehe. Er schloß die Klappe seines Fahrzeugs, wünschte mir eine gute Reise, fuhr davon und ich konnte weiterlaufen. Da hätte ich mich ja selbst betrogen.

Auch eine schöne Geschichte. Es ist schon erstaunlich, wie hilfsbereit manche Menschen sein können, wenn man es gar nicht braucht. Nett gemeint war es ja wohl, aber wenn du die Strecke wandern wolltest, kannst du ja nicht einfach ein Stück mit dem Auto fahren.

Viele Grüße zum Bodensee

Ulrich

300 Kilometer Barfußmarsch

Ralf RSK, Stammposter, Monday, 10.09.2007, 00:13 (vor 6286 Tagen) @ Andreas

300 Kilometer Barfußmarsch

Hallo Andreas,

meine Hochachtung für diese Aktion! Ich denke, du hast vielen dazu verholfen, die Delfinarien nun anders zu sehen.

Ich glaube ich hatte auf deine Anfrage hin damals auch ein bisschen was zum Trainieren von Barfußlaufen geschrieben (und zur Nicht-Verwerflichkeit des Mitnehmens von "Notschuhen") und bin jetzt ganz froh, vielleicht auch ein klitzekleines Fitzelchen zum Gelingen beigetragen zu haben ;-)

Danke dass du dein Versprechen eingelöst hast, hinterher hier zu berichten.

Weiter viel Erfolg!

Viele Grüße, Ralf

300 Kilometer Barfußmarsch

Andreas @, Monday, 10.09.2007, 15:23 (vor 6285 Tagen) @ Ralf RSK

300 Kilometer Barfußmarsch

Hallo Andreas,
meine Hochachtung für diese Aktion! Ich denke, du hast vielen dazu verholfen, die Delfinarien nun anders zu sehen.
Ich glaube ich hatte auf deine Anfrage hin damals auch ein bisschen was zum Trainieren von Barfußlaufen geschrieben (und zur Nicht-Verwerflichkeit des Mitnehmens von "Notschuhen") und bin jetzt ganz froh, vielleicht auch ein klitzekleines Fitzelchen zum Gelingen beigetragen zu haben ;-)
Danke dass du dein Versprechen eingelöst hast, hinterher hier zu berichten.
Weiter viel Erfolg!
Viele Grüße, Ralf

Hallo Ralf,

Du hast Recht. Nicht nur ein Fizelchen. Ohne die Infos aus diesem Forum und deren Teilnehmer hätte ich den Marsch niemals erfolgreich bewältigen können. Lange Märsche bin ich ja gewohnt. Der längste ging 1500 Kilometer letztes Jahr. Aber Barfußlaufen ist dann doch etwas ganz Besonderes und es bedarf eine Menge dazu...
Sicher ist: ich bin ein großer Barfußfan geworden. Aber klar ist auch: ohne Notschuhe gehe ich nirgendwo hin. Lieber vermeide ich eine Blutvergiftung und das anschließende Antibiotika-Prozedere, als das ich mir (oder noch schlimmer anderen) etwas beweisen müsste.

Sei lieb gegrüßt

Andreas

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