Einmal ein Hallo in die Runde...

Nachdem ich einige Zeit lang nur stummer Mitleser war, hier einmal ein Hallo in die Runde. Ich habe gerade die erste vollständige Woche barfuß hinter mir und es war sehr spannend - in vielerlei Hinsicht.

Da ich mich schon früher mit dem Fuchsgang und diversen Kampfsportarten beschäftigt habe, war die Umstellung für meinen Gang eigentlich sehr einfach und schnell. Was ich allerdings nicht erwartet hatte, war, dass meine Füsse jetzt bereits das Gehen in Schuhen als eher unangenehm empfinden. Das hat mich auch dazu gebracht, einfach mal eine Woche lang es drauf ankommen zu lassen, auch wenn meine Fußsohle noch nicht so "trainiert" ist, wie ich das gerne hätte.

Insbesondere gibt es hier leider viel zu viel Schotter, der irgendwo rumliegt. Nun ja, das ist eine Gewöhnungssache und ich merke schon, dass meine Füße deutlich besser damit klarkommen als noch vor ein paar Wochen.

Als Einstand hier einmal drei Reaktionen, die ich von Mitmenschen bekommen habe - alle drei gestern. Ich hoffe sie bringen euch zum Schmunzeln, ich fand sie auf jeden Fall irgendwie nett:

Morgens, beim Laufen. Ein Mann kommt aus einer S-Bahnstation, sieht mich, sieht nochmal hin und kommt auf mich zu. "Tut mir leid, ich will dich jetzt nicht blöd von der Seite anmachen oder so, aber: ist alles in Ordnung mit dir?" - "Wieso?" - "Naja, weil du barfuß bist." - "Wieso soll denn barfuß sein ein Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist?" - "Naja. Weiß ich ja nicht. Aber man denkt sich ja irgendwie seinen Teil, es kann ja sein, dass du aus der Irrenanstalt geflüchtet bist oder so..." - "Nein, bin ich nicht. Und danke, alles in Ordnung!"

Morgens, NACH dem Laufen. Ich komme aus dem Stadtpark, da fahren ein Mann, eine Frau und ihre kleine Tochter auf Fahrrädern im Schritttempo an mir vorbei. Die Tochter: "Hä?!? Papa? Seit wann wann läuft man denn barfuß in der Stadt?" Papa: "Wieso? Kann man doch machen? Das ist hin und wieder auch mal ganz gesund!" Tochter: "Aber da kann man doch in eine Glasscherbe treten!" Vater: "Ja, das KANN passieren..." Ich: "Ist aber eigentlich gar nicht so schlimm..." Eltern lachen und die drei fahren weiter.

Abends, im Dunkeln, komme ich aus dem Waschsalon und stehe an der Ampel. Links steht der Kombi einer Autowerkstatt. Der eine Lehrling, schaut etwas gedankenverloren aus dem heruntergekurbelten Fenster. "Soll ich dir ein Paar Socken von mir geben? Ich hab noch eins hinten liegen." - "Danke, aber ich habe selber Socken, komme ja gerade von der Wäsche." worauf ich auf die prall gefüllte Tasche klopfe. "Tut das nicht weh?" - "Ne, nicht wenn man sich dran gewöhnt hat."

Irgendwie fande ich die Situationen schon rührend :)

Liebe Grüße,

Jens

Meine Webseite

Nachdem ich einige Zeit lang nur stummer Mitleser war, hier einmal ein Hallo in die Runde. Ich habe gerade die erste vollständige Woche barfuß hinter mir und es war sehr spannend - in vielerlei Hinsicht.
Da ich mich schon früher mit dem Fuchsgang und diversen Kampfsportarten beschäftigt habe, war die Umstellung für meinen Gang eigentlich sehr einfach und schnell. Was ich allerdings nicht erwartet hatte, war, dass meine Füsse jetzt bereits das Gehen in Schuhen als eher unangenehm empfinden. Das hat mich auch dazu gebracht, einfach mal eine Woche lang es drauf ankommen zu lassen, auch wenn meine Fußsohle noch nicht so "trainiert" ist, wie ich das gerne hätte.
Insbesondere gibt es hier leider viel zu viel Schotter, der irgendwo rumliegt. Nun ja, das ist eine Gewöhnungssache und ich merke schon, dass meine Füße deutlich besser damit klarkommen als noch vor ein paar Wochen.
Als Einstand hier einmal drei Reaktionen, die ich von Mitmenschen bekommen habe - alle drei gestern. Ich hoffe sie bringen euch zum Schmunzeln, ich fand sie auf jeden Fall irgendwie nett:
Morgens, beim Laufen. Ein Mann kommt aus einer S-Bahnstation, sieht mich, sieht nochmal hin und kommt auf mich zu. "Tut mir leid, ich will dich jetzt nicht blöd von der Seite anmachen oder so, aber: ist alles in Ordnung mit dir?" - "Wieso?" - "Naja, weil du barfuß bist." - "Wieso soll denn barfuß sein ein Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist?" - "Naja. Weiß ich ja nicht. Aber man denkt sich ja irgendwie seinen Teil, es kann ja sein, dass du aus der Irrenanstalt geflüchtet bist oder so..." - "Nein, bin ich nicht. Und danke, alles in Ordnung!"
Morgens, NACH dem Laufen. Ich komme aus dem Stadtpark, da fahren ein Mann, eine Frau und ihre kleine Tochter auf Fahrrädern im Schritttempo an mir vorbei. Die Tochter: "Hä?!? Papa? Seit wann wann läuft man denn barfuß in der Stadt?" Papa: "Wieso? Kann man doch machen? Das ist hin und wieder auch mal ganz gesund!" Tochter: "Aber da kann man doch in eine Glasscherbe treten!" Vater: "Ja, das KANN passieren..." Ich: "Ist aber eigentlich gar nicht so schlimm..." Eltern lachen und die drei fahren weiter.
Abends, im Dunkeln, komme ich aus dem Waschsalon und stehe an der Ampel. Links steht der Kombi einer Autowerkstatt. Der eine Lehrling, schaut etwas gedankenverloren aus dem heruntergekurbelten Fenster. "Soll ich dir ein Paar Socken von mir geben? Ich hab noch eins hinten liegen." - "Danke, aber ich habe selber Socken, komme ja gerade von der Wäsche." worauf ich auf die prall gefüllte Tasche klopfe. "Tut das nicht weh?" - "Ne, nicht wenn man sich dran gewöhnt hat."
Irgendwie fande ich die Situationen schon rührend :)
Liebe Grüße,
Jens

Hallo Jens,

Schön dass Du vom Leser zum Schreiber im Forum geworden bist und Dich auch nicht von derzeitigen Streitereien davon hast abhalten lassen wie ich auch seinerzeit. Deine geschilderten Begebenheiten sind wirklich sehr amüsant ;-) Was ist eigentlich der Fuchsgang?

Barfüßige Grüße aus Hannover
Rainer

Hallo Jens,
Schön dass Du vom Leser zum Schreiber im Forum geworden bist und Dich auch nicht von derzeitigen Streitereien davon hast abhalten lassen wie ich auch seinerzeit. Deine geschilderten Begebenheiten sind wirklich sehr amüsant Was ist eigentlich der Fuchsgang?
Barfüßige Grüße aus Hannover
Rainer

Ach, Pack schlägt sich und verträgt sich, wie es so schön heißt. Wenn immer alles Friede, Freude, Eierkuchen wäre, dann wäre die Welt doch irgendwie langweilig.

Den Fuchsgang habe ich im Wildnistraining kennengelernt, das indianisch angehaucht ist. Effektiv ist es ein Vorderfußgang, bei dem der Fuß seitlich aufgesetzt wird, bevor über den Ballen auf die Ferse abgerollt wird. Beine natürlich immer leicht gebeugt. Es ist dabei sehr einfach, den Kopf auf einer Ebene zu halten. Der typische Mensch auf der Straße wippt mit seinem Kopf ständig hoch und runter, da der die Beine beim Aufsetzen durchstreckt. Beim Fuchsgang ergibt es sich fast automatisch, dass der Kopf auf einer Ebene bleibt. Auf diese Art und Weise "verwackelt einem das Bild nicht" - klingt blöd, ist aber gerade in der freien Natur eine interessante Erfahrung. Ich kann mich langsam an ein Tier annähern, und "zoome" dabei, statt das mein Kopf ständig hoch und runter düst.

Beim Fuchsgang hat man eine unglaublich gute Kontrolle über seine Position, Geschwindigkeit, Haltung und vor allem: Lautstärke. Es ist sehr einfach damit, sehr leise zu laufen. So leise, dass einen Tiere erst sehr spät wahrnehmen - wenn überhaupt (vorausgesetzt, man beachtet ein paar andere Regeln, zum Beispiel versuchen, mehr mit der Peripherie zu sehen als direkt mit den Augen).

Hier ist eine Webseite, die den Fuchsgang anhand eines Videos zeigt, die Wilderness Awareness School ist die Schule, die meinen Wildnistrainer auch beeinflußt hat:

http://www.natureskills.com/fox_walking.html

Alles Gute,

Jens

Meine Webseite

Hier ist eine Webseite, die den Fuchsgang anhand eines Videos zeigt, die Wilderness Awareness School ist die Schule, die meinen Wildnistrainer auch beeinflußt hat:
http://www.natureskills.com/fox_walking.html
Alles Gute,
Jens

Hallo Jens,

Danke für den Link. Jetzt kann ich mir schon eher was unter Fuchsgang vorstellen.

BF-Grüße
Rainer

Ein Hallo zurück!

Ich habe gerade die erste vollständige Woche barfuß hinter mir und es war sehr spannend - in vielerlei Hinsicht.

Das hast Dir ja gleich eine besonders schwere Woche wettermäßig ausgesucht. Am 26.08. war ich noch mit einer Freundin barfuß im Stadtpark unterwegs. War da noch recht warm, aber auf der großen Wiese wurde es dann doch etwas windiger - wenn auch nicht kalt.
Erst als die Sonne weg war wurde es dann doch wesentlich frischer.
Und ab dem Tag danach leider richtig mies.

Insbesondere gibt es hier leider viel zu viel Schotter, der irgendwo rumliegt. Nun ja, das ist eine Gewöhnungssache und ich merke schon, dass meine Füße deutlich besser damit klarkommen als noch vor ein paar Wochen.

Das geht schon auf den Wegen im und um den Stadtpark los.
Ich meinte, es würde da irgendwo einen Barfußpfad geben, aber entdeckt haben wir den noch nie.

Morgens, NACH dem Laufen. Ich komme aus dem Stadtpark, da fahren ein Mann, eine Frau und ihre kleine Tochter auf Fahrrädern im Schritttempo an mir vorbei. Die Tochter: "Hä?!? Papa? Seit wann wann läuft man denn barfuß in der Stadt?" Papa: "Wieso? Kann man doch machen? Das ist hin und wieder auch mal ganz gesund!" Tochter: "Aber da kann man doch in eine Glasscherbe treten!" Vater: "Ja, das KANN passieren..." Ich: "Ist aber eigentlich gar nicht so schlimm..." Eltern lachen und die drei fahren weiter.

Bei uns fuhr im Stadtpark ein älteres Pärchen mit dem Rad vorbei.
SIe hatte sich noch umgedreht, irgendwas gemurmelt was wir nicht verstanden haben und verständnislos den Kopf geschüttelt.

Leider wars am Wochenende ja auch nicht gerade toll, hätte sich angeboten zum Mittelaltermarkt in Öjendorf zu fahren, aber alle waren wegen des miesen Wetters letzte Woche krank oder wenig motiviert.

Das hast Dir ja gleich eine besonders schwere Woche wettermäßig ausgesucht. Am 26.08. war ich noch mit einer Freundin barfuß im Stadtpark unterwegs. War da noch recht warm, aber auf der großen Wiese wurde es dann doch etwas windiger - wenn auch nicht kalt.

Finde ich gar nicht! So kalt und ungemütlich war es eigentlich gar nicht. Und durch den Regen ist der Ekelschotter eher matschig und damit eigentlich ganz erträglich.

Das geht schon auf den Wegen im und um den Stadtpark los.

Jupp.

Ich meinte, es würde da irgendwo einen Barfußpfad geben, aber entdeckt haben wir den noch nie.

Vielleicht im Luftbad? Da kommt man über die Hindenburgstraße rein.

Bei uns fuhr im Stadtpark ein älteres Pärchen mit dem Rad vorbei.
SIe hatte sich noch umgedreht, irgendwas gemurmelt was wir nicht verstanden haben und verständnislos den Kopf geschüttelt.

Ach, ich bin Liverollenspieler und Mittelalti, blöde Blicke ist man da gewohnt...

Leider wars am Wochenende ja auch nicht gerade toll, hätte sich angeboten zum Mittelaltermarkt in Öjendorf zu fahren, aber alle waren wegen des miesen Wetters letzte Woche krank oder wenig motiviert.

Auch Mittelalti?

Übrigens: dass naßkaltes Wetter Erkältungen fördert, ist ein sehr häufiger Irrglaube. Tatsächlich haben etliche Studien ergeben, dass das nicht stimmt (Ich weiß, klingt erstmal unglaublich, aber überleg mal: Kneippkuren. Da begießt man die Füße von Leuten mit kaltem Wasser und läßt sie da durchwaten und es soll gesund sein...). Streß und Depressionen hingegen sind da schon eher Faktoren, die den Viren helfen. Also: wer sich das Wetter künstlich schlechter redet als es ist und sich in die Depri fallen läßt, wird eher krank :)

So als Beispiel: ich stand vorigen Donnerstag 2 Stunden lang barfuß auf dem naßen Spielbudenplatz, es regnete regelmäßig und der Kumpel, mit dem ich da war, war dick und fett erkältet. Ich habe mir nichts gefangen.

Lass uns doch mal irgendwann treffen und durch den Stadtpark laufen?

Alles Gute,

Jens

Meine Webseite

Finde ich gar nicht! So kalt und ungemütlich war es eigentlich gar nicht. Und durch den Regen ist der Ekelschotter eher matschig und damit eigentlich ganz erträglich.

Das ist natürlich auch eine Frage des persönlichen Wohlempfindens. Mir wars eher unangenehm, wobei ich jetzt Sonntag Abend auch eine kleinere Strecke nach dem Regen barfuß gelaufen bin und der Boden fast wärmer als die Luft war.

Ich meinte, es würde da irgendwo einen Barfußpfad geben, aber entdeckt haben wir den noch nie.

Vielleicht im Luftbad? Da kommt man über die Hindenburgstraße rein.

Den Begriff Luftbad lese ich zum ersten Mal. Dachte zuerst damit ist das Freibad gemeint, was ich mir nicht vorstellen konnte. Aber habe tatsächlich etwas drüber in google gefunden. Auch wenn auf der Website leider kein Foto vom Licht- und Luftbad ist und ich das vielleicht doch kenne, nur nicht wußte, das es so heißt.

Ach, ich bin Liverollenspieler und Mittelalti, blöde Blicke ist man da gewohnt...

Stimmt, vor allem wnen man zum Zombie wurde und blaß geschminkt durhc den Wald irrt und harmlose Spaziergänger verwirrt.

Leider wars am Wochenende ja auch nicht gerade toll, hätte sich angeboten zum Mittelaltermarkt in Öjendorf zu fahren, aber alle waren wegen des miesen Wetters letzte Woche krank oder wenig motiviert.

Auch Mittelalti?

Rollenspieler, Liverollenspieler und Mittelalti schon in gewissem Sinne, aber lange nicht aktiv gewesen. Eigentlich wollte ich auf die ConQuest im August, weil ich eine Freikarte bekommen hatte und mir jemand seine alten Liverollenspielerklamotten überlassen hatte, aber weil u.a. das Wetter zu dem Zeitpunkt so unbeständig war, habe ichs dnan sein lassen. Vorher habe ich nur kleine Lives mitgemacht mit so 20-30 Teilnehmern. Die ConQuest spielte da natürlich in einer ganz anderen Größenordnung.

Übrigens: dass naßkaltes Wetter Erkältungen fördert, ist ein sehr häufiger Irrglaube.

Hängt sicher auch mit von Vitaminreicher Ernährung mit ab und ob man als Kind öfter barfuß rumlaufen und im Matsch spielen durfte, um ausreichend Abwehrkräfte aufzubauen, was ja auch erwiesen ist.
Wer als Kind bei der kleinsten Kleinigkeit gleich in Sagrotan gebadet wurde, wird auch als Erwachsener schneller erkältet sein.
Also ich bin eigentlich nur sehr selten erkältet und Grippeimpfung brauchte ich auch noch nie. Ich mußte aber auch - undamit sind wir wieder bei Herrn Kneipp - wegen des Kreislaufs jahrelang regelmäßig Wechselduschen machen.

So als Beispiel: ich stand vorigen Donnerstag 2 Stunden lang barfuß auf dem naßen Spielbudenplatz, es regnete regelmäßig und der Kumpel, mit dem ich da war, war dick und fett erkältet. Ich habe mir nichts gefangen.

Ist halt der Abhärtungseffekt.

Lass uns doch mal irgendwann treffen und durch den Stadtpark laufen?

Wäre mal eine Idee, vor allem um dieses Licht- und Luftbad zu finden.
Ich wohne zwar nicht weit weg vom Stadtpark, aber alleine kann man sich selten motivieren, mal eine Runde zu drehen.

Den Begriff Luftbad lese ich zum ersten Mal. Dachte zuerst damit ist das Freibad gemeint, was ich mir nicht vorstellen konnte. Aber habe tatsächlich etwas drüber in google gefunden. Auch wenn auf der Website leider kein Foto vom Licht- und Luftbad ist und ich das vielleicht doch kenne, nur nicht wußte, das es so heißt.

Luftbad ist einfach nur ein alter Name für "FKK-Bereich" :) Da gibt es ein paar blickschützende Hecken und man kann sich da in jeder Zwischenstufe der Nacktheit zeigen.

Stimmt, vor allem wnen man zum Zombie wurde und blaß geschminkt durhc den Wald irrt und harmlose Spaziergänger verwirrt.

Hihi, immer wieder schön :)

Rollenspieler, Liverollenspieler und Mittelalti schon in gewissem Sinne, aber lange nicht aktiv gewesen. Eigentlich wollte ich auf die ConQuest im August, weil ich eine Freikarte bekommen hatte und mir jemand seine alten Liverollenspielerklamotten überlassen hatte, aber weil u.a. das Wetter zu dem Zeitpunkt so unbeständig war, habe ichs dnan sein lassen. Vorher habe ich nur kleine Lives mitgemacht mit so 20-30 Teilnehmern. Die ConQuest spielte da natürlich in einer ganz anderen Größenordnung.

Ich bin auch nicht mehr so aktiv, war jetzt aber auf dem Drachenfest, wo wir einen sehr erfolgreichen Botendienst aufgezogen haben.

Hängt sicher auch mit von Vitaminreicher Ernährung mit ab

Nein :) Auch das nicht :)

Ok, Skorbut solltest du nicht haben, aber man braucht nicht übermäßig sich mit Vitaminen vollzudröhnen.

und ob man als Kind öfter barfuß rumlaufen und im Matsch spielen durfte, um ausreichend Abwehrkräfte aufzubauen, was ja auch erwiesen ist.

Das schon eher, ja.

So als Beispiel: ich stand vorigen Donnerstag 2 Stunden lang barfuß auf dem naßen Spielbudenplatz, es regnete regelmäßig und der Kumpel, mit dem ich da war, war dick und fett erkältet. Ich habe mir nichts gefangen.

Ist halt der Abhärtungseffekt.

Ne :) Das war gerade der 7. Tag barfuß :)

Lass uns doch mal irgendwann treffen und durch den Stadtpark laufen?

Wäre mal eine Idee, vor allem um dieses Licht- und Luftbad zu finden.
Ich wohne zwar nicht weit weg vom Stadtpark, aber alleine kann man sich selten motivieren, mal eine Runde zu drehen.

He, ich wohne auch nicht weit davon entfernt... genauer gesagt, in der Nähe der Ringbrücke. Was hältst du von nächste Woche Montag?

Alles Gute,

Jens

Meine Webseite

Luftbad ist einfach nur ein alter Name für "FKK-Bereich" :) Da gibt es ein paar blickschützende Hecken und man kann sich da in jeder Zwischenstufe der Nacktheit zeigen.

Wieder was dazu gelernt! Wahrscheinlich kenne ich den wegen der blickschützenden Hecken nicht, da man dahinter nichts vermutet, wenn man es nicht weiß, das es einen solchen Bereich gibt.

Ich bin auch nicht mehr so aktiv, war jetzt aber auf dem Drachenfest, wo wir einen sehr erfolgreichen Botendienst aufgezogen haben.

Im Öjendorfer Park scheint ja öfter was los zu sein, ich glaube da war ich noch nie.

Ich wohne zwar nicht weit weg vom Stadtpark, aber alleine kann man sich selten motivieren, mal eine Runde zu drehen.

He, ich wohne auch nicht weit davon entfernt... genauer gesagt, in der Nähe der Ringbrücke. Was hältst du von nächste Woche Montag?

Ja, die ist auch nicht weit von mir, von dort aus kommt man ja schnell über die Neue Wöhr direkt in den Stadtpark.
Ich würde aber sagen, hängt auch etwas vom Wetter mit ab, zumindest wenn die Tour durchgehend barfuß sein soll, weiß noch nicht wie Wetterresistent ich bin. Abgesehen davon, das ich vorher noch arbeite. Ab dem Wochenende solls ja aber auch wieder leicht wärmer/milder werden.
Kannst ja mal eine Mail schreiben, findest Du, wenn Du auf den unterstrichenen Nick klickst.

Warum macht Ihr die Verabredung so heimlich mit e-mail? verabredet Euch doch lieber hier im Forum, vieleicht will ja noch einer dazu- stoßen...

Ich wohne zwar nicht weit weg vom Stadtpark, aber alleine kann man sich selten motivieren, mal eine Runde zu drehen.

He, ich wohne auch nicht weit davon entfernt... genauer gesagt, in der Nähe der Ringbrücke. Was hältst du von nächste Woche Montag?

Ja, die ist auch nicht weit von mir, von dort aus kommt man ja schnell über die Neue Wöhr direkt in den Stadtpark.
Ich würde aber sagen, hängt auch etwas vom Wetter mit ab, zumindest wenn die Tour durchgehend barfuß sein soll, weiß noch nicht wie Wetterresistent ich bin. Abgesehen davon, das ich vorher noch arbeite. Ab dem Wochenende solls ja aber auch wieder leicht wärmer/milder werden.
Kannst ja mal eine Mail schreiben, findest Du, wenn Du auf den unterstrichenen Nick klickst.

Warum macht Ihr die Verabredung so heimlich mit e-mail? verabredet Euch doch lieber hier im Forum, vieleicht will ja noch einer dazu- stoßen...

Hallo!

Weil u.a. ich nicht permanent ins Forum schaue, z.b. für eine kurzfristige Verlegung oder Absage und es ja u.U. auch dauern kann, bis solch ein Posting freigeschaltet wird.
Hat bestimmt niemand etwas dagegen, wenn Du auch noch dazustoßen magst. :)

Leider ist das Wetter nach dem schönen, gestrigen Tag alles andere als schön für solch eine Tour. Jens hat sich aber bislang auch noch nicht wieder deswegen gemeldet.
Aber kann man ja noch ändern hoffe ich.

Hallo Jens, herzlich willkommen! :-)

Was ich allerdings nicht erwartet hatte, war, dass meine Füsse jetzt bereits das Gehen in Schuhen als eher unangenehm empfinden.

Mir graut es auch schon vor der Zeit, wo mir barfuß zu "nasskalt" wird und ich entweder feststellen muss, dass ich wieder ne halbe Nummer größere Schuhe brauche oder aber mir den ganzen Tag in den Schuhen die Füße weh tun... Aber im Winter ist barfuß nach wie vor nix für mich! Leider! ;-)

ICH werde mich nie, nie, niemals an Schotter gewöhnen! Da humple ich noch immer wie ein "Anfänger" und zieh lieber Sandalen an die Füße!
:-(

Als Einstand hier einmal drei Reaktionen, die ich von Mitmenschen bekommen habe - alle drei gestern. Ich hoffe sie bringen euch zum Schmunzeln, ich fand sie auf jeden Fall irgendwie nett:

Jaja, die lieben Kommentare, immer wieder schön!!! :-)

Liebe Grüsse

bix

Hallo Jens

Nachdem ich einige Zeit lang nur stummer Mitleser war, hier einmal ein Hallo in die Runde. Ich habe gerade die erste vollständige Woche barfuß hinter mir und es war sehr spannend - in vielerlei Hinsicht.

Schön, dass du nun auch uns an deinen Berichten teilhaben lässt. Herzlich willkommen im Forum. Mich würde jetzt mal interessieren, ob du die nötige Motivation für deine barfüßige Woche durch das Forum gewonnen hast oder ob du auch ohne das Forum dieses Erlebnis, dass du ja offensichtlich genossen hast, gehabt hättest?

... Was ich allerdings nicht erwartet hatte, war, dass meine Füsse jetzt bereits das Gehen in Schuhen als eher unangenehm empfinden. Das hat mich auch dazu gebracht, einfach mal eine Woche lang es drauf ankommen zu lassen, auch wenn meine Fußsohle noch nicht so "trainiert" ist, wie ich das gerne hätte.

Vielleicht dehnst du die Woche ja auch noch weiter aus? Aber Vorsicht! Irgendwann will man dann nur noch barfuß laufen. :-)

Insbesondere gibt es hier leider viel zu viel Schotter, der irgendwo rumliegt. Nun ja, das ist eine Gewöhnungssache und ich merke schon, dass meine Füße deutlich besser damit klarkommen als noch vor ein paar Wochen.

Wie grob ist denn der Schotter? In den Parkanlagen ist es zumindest in Berlin in der Regel eher feiner Splitt, der die Wege unangenehm werden lässt. In der Natur findet man dagegen herrliche Sandwege. Wie sind denn die natürlichen Bodenverhältnisse in der Umgebung von Hamburg? Da müsste doch steiniger Boden auch eher unüblich sein, oder?

Als Einstand hier einmal drei Reaktionen, ...
Irgendwie fande ich die Situationen schon rührend :)

Auch wenn mancher die Vermutung, man könne aus der Irrenanstalt ausgebrochen sein, nicht als angenehm empfinden würde, so ist es absolut richtig das ganze positiv zu sehen. Es scheinen nette Gespräche gewesen zu sein, und das ist die Hauptsache.
Ich hoffe, du erzählst uns noch öfter mal etwas. :-)

Viele Grüße nach Hamburg

Ulrich

Hallo!

Schön, dass du nun auch uns an deinen Berichten teilhaben lässt. Herzlich willkommen im Forum. Mich würde jetzt mal interessieren, ob du die nötige Motivation für deine barfüßige Woche durch das Forum gewonnen hast oder ob du auch ohne das Forum dieses Erlebnis, dass du ja offensichtlich genossen hast, gehabt hättest?

Ich würde sagen: teils, teils. Euer Forum war sicher ein Ansporn.

Als Mittelalti ist es aber gar nicht mal so unüblich, barfuß zu laufen. Mittelalterliche Schuhe als Repliken sind relativ teuer und außerdem sind damals die Leute halt deutlich häufiger barfuß gelaufen - außer in der Stadt, in der man sich dann Holzschuhe angezogen hat, weil man durch den Dreck auf dem Boden nicht durchlaufen wollte.

Auf Mittelaltermärkte bin ich schon vorher häufiger mal barfuß gegangen und habe meine Mittelalterschuhe zu Hause gelassen. Das aber verbunden mit dem Wildnistraining und dem Kampfsport - und auch Euer Forum, ja, haben mich dazu motiviert einfach mal barfuß zu laufen.

Vielleicht dehnst du die Woche ja auch noch weiter aus? Aber Vorsicht! Irgendwann will man dann nur noch barfuß laufen.

:) Heute werde ich zumindest für die Wege zur Arbeit und zu einem Treffen heute abend Schuhe tragen, da meine Haut eine Pause braucht und sich auch redlich verdient hat. Aber ja, ich plane deutlich häufiger barfuß zu laufen. Mal sehen, wie oft und wie lange man das tun kann.

Wie grob ist denn der Schotter? In den Parkanlagen ist es zumindest in Berlin in der Regel eher feiner Splitt, der die Wege unangenehm werden lässt. In der Natur findet man dagegen herrliche Sandwege. Wie sind denn die natürlichen Bodenverhältnisse in der Umgebung von Hamburg? Da müsste doch steiniger Boden auch eher unüblich sein, oder?

Ähnlich wie in Berlin. Der Schotter ist tatsächlich fein mit blöden, kleinen Steinen.

Auch wenn mancher die Vermutung, man könne aus der Irrenanstalt ausgebrochen sein, nicht als angenehm empfinden würde, so ist es absolut richtig das ganze positiv zu sehen. Es scheinen nette Gespräche gewesen zu sein, und das ist die Hauptsache.
Ich hoffe, du erzählst uns noch öfter mal etwas.
Viele Grüße nach Hamburg

Viele Grüße zurück und danke für das Willkommen :)

Alles Gute,

Jens

Ulrich

Meine Webseite

Als Mittelalti ist es aber gar nicht mal so unüblich, barfuß zu laufen. Mittelalterliche Schuhe als Repliken sind relativ teuer und außerdem sind damals die Leute halt deutlich häufiger barfuß gelaufen - außer in der Stadt, in der man sich dann Holzschuhe angezogen hat, weil man durch den Dreck auf dem Boden nicht durchlaufen wollte.

Hallo Jens,

das ist eine interessante Aussage. Ist das verbrieft? Es könnte erklären, warum es bis heute bei vielen als verpönt gilt, in der Stadt bf zu laufen. Wegen des Drecks (jaja, ich weiß, rein subjektiv) bin auch ich bis heute noch nicht zum begeisterten Großstadtbarfüßer geworden. Da ich aber in einer Großgemeinde mit Kleinstadtcharakter wohne, muß ich das im Alltag auch nicht. Dabei ist der heutige Großstadtdreck vermutlich noch wesentlich angehnehmer und gesünder als der, der im Mittelalter die Städte "zierte"...

Ich selbst bin kein großer Mittelalterfan, meine Frau zieht's aber auch immer mal wieder auf diese Märkte. Am Wochenende findet z.B. einer in Fürstenfeldbruck statt, den wir besuchen wollen (bei mir um die Ecke), ich hoffe, daß das Wetter bis dahin wieder einen bf-Besuch zulässt.

Serfuß,
Jörg

Dabei ist der heutige Großstadtdreck vermutlich noch wesentlich angehnehmer und gesünder als der, der im Mittelalter die Städte "zierte"...

Das ist die Frage. Beim heutigen Dreck wird durchaus etwas Asbest, Öl, etc. mit dabei sein. Ist das karzinogen? (Asbest eigentlich nur beim einatmen nicht beim darüberlaufen,....).
Im Mittelalter war es wahrscheinlich so, dass sich die natürlichen Hinterlassenschaften von Tier und Mensch (Stichwort: Nachttöpfe) auf den Straßen befunden haben. Ansteckungsgefahr mit Hepatitis?

Beende das Thema. Gibt schönere Dinge.
Gruß Dominik

Wir Barfußgänger sind doch abgehärtet, oder?! :-)

Im Mittelalter war es wahrscheinlich so, dass sich die natürlichen Hinterlassenschaften von Tier und Mensch (Stichwort: Nachttöpfe) auf den Straßen befunden haben.

Das war tatsächlich so. Reichere Leute hatten Bedienstete, die in der Stadt einige Schritte voran liefen und riefen: "Haltet ein!", damit man ihnen nicht den Inhalt ihrer Nachttöpfe aufs Haupt schüttete.
Außerdem gab es ja keine Kanalisation und Schweine auf der Straße waren absolut normal. Der Gestank einer Stadt im Mittelalter muß infernalisch gewesen sein und der Dreck ebenfalls.
Wer einen kleinen optischen (olfaktorisch geht leider nicht ;o)) Eindruck möchte, dem sei der Film "Das Parfüm" ans Herz gelegt, das Buch von Patrik Sußkind nebenbei auch.
Üblich waren hölzerne Überschuhe, die die teuren Schuhe vor Verschmutzung schützen sollten.

Im Mittelalter war es wahrscheinlich so, dass sich die natürlichen Hinterlassenschaften von Tier und Mensch (Stichwort: Nachttöpfe) auf den Straßen befunden haben.

Das war tatsächlich so. Reichere Leute hatten Bedienstete, die in der Stadt einige Schritte voran liefen und riefen: "Haltet ein!", damit man ihnen nicht den Inhalt ihrer Nachttöpfe aufs Haupt schüttete.
Außerdem gab es ja keine Kanalisation und Schweine auf der Straße waren absolut normal. Der Gestank einer Stadt im Mittelalter muß infernalisch gewesen sein und der Dreck ebenfalls.

man Bedenke: in London zb. (und in anderen Städten) gab es tausende von Pferdefuhrwerken. Die dabei anfallenden Exkremente wurden in die Ritzen des Kopfsteinpflasters gedrückt. Und wie Du gesagt hast gab es lange Zeit keine Kanalisation. Obschon erste Abwasserkanäle bereits auf die Zeit von 3000 v. Chr. nachgewiesen werden konnten, ging dieses Wissen verloren oder wurde stark vernachlässigt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in London mit dem Bau einer Kanalisation begonnen.

Und viele Menschen - vor allem Kinder liefen auf diesen mit Bakterien verseuchten Böden barfuss. So ist es nicht verwunderlich, dass es viele Seuchen gab.

Wer einen kleinen optischen (olfaktorisch geht leider nicht ;o)) Eindruck möchte, dem sei der Film "Das Parfüm" ans Herz gelegt, das Buch von Patrik Sußkind nebenbei auch.

Das kam mir auch gleich in den Sinn, wo im Buch schon zu Anfang ausführlich beschrieben wird, wonach Paris alles roch bzw. stank.

Als Mittelalti ist es aber gar nicht mal so unüblich, barfuß zu laufen. Mittelalterliche Schuhe als Repliken sind relativ teuer und außerdem sind damals die Leute halt deutlich häufiger barfuß gelaufen - außer in der Stadt, in der man sich dann Holzschuhe angezogen hat, weil man durch den Dreck auf dem Boden nicht durchlaufen wollte.

Hallo Jens,
das ist eine interessante Aussage. Ist das verbrieft?

Das Stichwort heißt: Trippen. Eine Freundin von mir studiert Geschichte und hat mal für eine Hausarbeit Repliken von den Dingern angefertigt.

In Lübeck, das an einigen Stellen noch das mittelalterliche Stadtbild erhalten hat, kann man das eigentlich sehr nett sehen: da gibt es einige Häuser, an denen man genau sehen kann, wie hoch der Schmodder stand. Wie Dominik schon richtig anmerkte: der Unrat wurde einfach auf die Straße gekippt.

Hepatitis war vermutlich auch ein Problem, viel schlimmer war aber die Verbreitung von Cholera, Ruhr und eben auch der Pest. Um das Mittelalter aber mal ein wenig vom Haken zu lassen: wirklich besser wurde es eigentlich erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Als in Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts eine Choleraepidemie ausbrach und Robert Koch als Experte gebeten wurde, sich die Lage hier mal anzusehen, schrieb er schockiert über die hygienischen Zustände in der Stadt an seine Kollegen: "Meine Herren, ich vergesse, dass ich mich in Europa befinde!"

Es könnte erklären, warum es bis heute bei vielen als verpönt gilt, in der Stadt bf zu laufen.

Ich glaube nicht, dass es etwas damit zu tun hat. Ich schätze, dass es so kam: Ritter, Heerführer, Könige, etc. trugen Schuhe, weil sie a) es sich leisten konnten und b) es für ihre Aufgaben notwendig waren. Ein Ritter hat nicht die Zeit, einen anderen Weg zu wählen, wenn der Pfad vor ihm steinig ist. Außerdem hat er schwere Rüstung an, die ihn in den Boden drückt. Das gemeine Volk hingegen konnte es sich aussuchen.

Das führte dazu, dass "barfuß" ein Merkmal für "arm" oder "niedergestellt" ist. Diese Vorstellung haben wir zum Teil heute noch, ich erinnere an das Lied von Harald Juhnke: "Barfuß oder Lackschuh, alles oder nichts..."

Seit dem Mittelalter hat sich zwar viel verändert, aber es gibt immer wieder Phasen, in denen "Wohlstand nachzieht". In der französischen Revolution wurde der Adel geköpft und "das Volk" tat nun Dinge, die eigentlich dem Adel vorbehalten waren. Ich schätze, das irgendwo dort oder bei der deutschen Revolution 1848 oder irgendwann danach langsam die Menschen anfingen, barfuß sein als ein Zeichen des niedrigsten sozialen Standes anzusehen und damit als ein Relikt aus der Zeit der Unterdrückung durch die Oberen. Um zu zeigen, das man frei ist, wurden Schuhe angezogen und es gehörte dann irgendwann zum guten Ton. Und irgendwann dachte niemand mehr darüber nach und jeder machte es, weil es alle machen.

So könnte ich mir das denken.

Wegen des Drecks (jaja, ich weiß, rein subjektiv) bin auch ich bis heute noch nicht zum begeisterten Großstadtbarfüßer geworden.

Ganz ehrlich: soviel Dreck ist da wirklich nicht. Man hat mir prophezeit, meine Füße würden sich schwarz färben. Völliger Quark, meine Füße sind absolut in Ordnung und fleischfarben. Hier und da liegt mal eine Scherbe, die man dann großzügig umschifft - aber schlimm ist was anderes.

Da ich aber in einer Großgemeinde mit Kleinstadtcharakter wohne, muß ich das im Alltag auch nicht. Dabei ist der heutige Großstadtdreck vermutlich noch wesentlich angehnehmer und gesünder als der, der im Mittelalter die Städte "zierte"...

Vermutlich. Dominik sprach zwar von Asbest und Co, aber das ist glücklicherweise doch eher die Ausnahme. Mehr Gedanken würde ich mir über die Luft machen, die wir atmen. Im Mittelalter hatten sie halt noch kein Kohlenmonoxid, kein Benzol und sonstiges...

Ich selbst bin kein großer Mittelalterfan, meine Frau zieht's aber auch immer mal wieder auf diese Märkte. Am Wochenende findet z.B. einer in Fürstenfeldbruck statt, den wir besuchen wollen (bei mir um die Ecke), ich hoffe, daß das Wetter bis dahin wieder einen bf-Besuch zulässt.

Dann viel Spaß dabei :)

Alles Gute,

Jens

Serfuß,
Jörg

Meine Webseite

Es könnte erklären, warum es bis heute bei vielen als verpönt gilt, in der Stadt bf zu laufen.

Ich glaube nicht, dass es etwas damit zu tun hat. Ich schätze, dass es so kam: Ritter, Heerführer, Könige, etc. trugen Schuhe, weil sie a) es sich leisten konnten und b) es für ihre Aufgaben notwendig waren. Ein Ritter hat nicht die Zeit, einen anderen Weg zu wählen, wenn der Pfad vor ihm steinig ist. Außerdem hat er schwere Rüstung an, die ihn in den Boden drückt. Das gemeine Volk hingegen konnte es sich aussuchen.
Das führte dazu, dass "barfuß" ein Merkmal für "arm" oder "niedergestellt" ist. Diese Vorstellung haben wir zum Teil heute noch, ich erinnere an das Lied von Harald Juhnke: "Barfuß oder Lackschuh, alles oder nichts..."

Hallo Jens,

die von Dir gegebene Erklärung stimmt in vielen Ländern (und scheinbar für ganz wenige der ältesten Generation bei uns) auch heute noch und ist sicherlich richtig. Die Frage war ja, warum bf bis heute vor allem in der Stadt so verpönt ist. Oder anders gefragt, gab es im MA (bzw. bis zum vorletzten Jahrhundert) auch einen Unterschied zwischen dem - sagen wir "Ansehen" - von barfuß zwischen Stadt und Land? Da die Reichen vor allem in der Stadt gewohnt haben dürften (oder liege ich da falsch), erklärt sich das eine vielleicht durch das andere und hat sich bis heute als Anachronismus gehalten?

barfuß = arm
Stadt = reich (viele Reiche)
arm ≠ reich
=> barfuß ≠ Stadt

Serfuß,
Jörg (ebenfalls mit unromantischer Ingenieurs-Gehirn-CPU ausgestattet ;-)

Oder anders gefragt, gab es im MA (bzw. bis zum vorletzten Jahrhundert) auch einen Unterschied zwischen dem - sagen wir "Ansehen" - von barfuß zwischen Stadt und Land? Da die Reichen vor allem in der Stadt gewohnt haben dürften (oder liege ich da falsch), erklärt sich das eine vielleicht durch das andere und hat sich bis heute als Anachronismus gehalten?
barfuß = arm
Stadt = reich (viele Reiche)
arm ≠ reich
=> barfuß ≠ Stadt

Hallo Jörg,
es gab früher einen Spruch "Stadtluft macht frei". Das stimmte aber nur bedingt. Denn nicht jeder, der in die Stadt wollte, kam auch hinein, schließlich gab es die Stadtmaueren und Stadttore. Bettler, Wegelagerer, Zigeuner und sonstiges armes Volk, das öfter als andere barfuß liefen, wurden gar nicht erst in die Stadt gelassen, schon gar nicht, um sich da häuslich niederzulassen. Eine Niederlassungbewilligung hatte nur derjenige, der Geld hatte, einen guten Leumund usw. Und diese Leute waren in der Regel fett beschuht.

Aber auch in der Stadt lebten Leute, die nicht reich waren, nämlich die Bediensteten der reichen Leute. Die Bediensteten waren aber auch nicht barfuß im Gegenteil. Da diese Leute oft "Kundenkontakt" hatten (etwa beim Kofferschleppen der Gäste, servieren usw.) waren die Herrschaften darauf bedacht, daß ihre Untertanen zumindest äußerlich einen ordentlichen Eindruck machten. An der Kleidung der Bediensteten erkannten die Gäste, wie wohlhabend deren Herrschaften sind. Das das Schuhwerk der Bediensteten (und auch der Herrschaften) alles andere als gesundheitsfördernd war, überrascht wohl nicht.

Dann gab es aber auch noch Leute, denen es verboten war, innerhalb der Stadtmauern zu leben, obwohl sie Stadtbedienstete waren. Sie hatten ihre Wohnung VOR den Mauern der Stadt. Das waren Leute mit "unehrlichen Berufen", dazu zählten unter anderem der Henker und der Büttel (jawohl!). Diese Leute waren zwar nicht gerade reich, aber immerhin fett beschuht.

Wer damals also barfuß war, mußte einer vom Land sein (aber auch damals war nicht jeder von Land barfuß, die reichen Großgrundbesitzer sicher nicht.

Heute hat sich alles geändert. Die Altstädte nehmen nur einen verschwindend kleinen Teil der Stadtfläche ein. Und viele Dörfer sind zu teilweise gesichtslosen Großgemeinden geworden. Die Grenze zwischen "Stadt" und "Land" verwischt immer mehr.

Früher war es auf dem Land barfußfreundlicher, heute eher in der Stadt.
Früher war das Land völlig naturbelassen, in der Stadt wurden Abfälle nicht selten aus heutiger Sicht unsachgemäß entsorgt. Heute dagegen sind auf dem Land viel Feldwege fies geschottert, während in der Stadt (zumindest in der Innenstadt) die Wege besser barfuß begehbar sind und die Straßenreinigung meistens auch schnell zur Stelle ist, wenn mal was auf den Boden fällt. In den "Problemvierteln" einer Stadt sieht es natürlich ganz anders aus. Dort wird man auch besonders schief angesehen, wenn man barfuß läuft.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Hallo Michael,
was Du schreibst, stimmt sooo nicht. (Man muss allerdings immer genau hinschauen, wann "früher" gewesen sein soll.)
Im Mittelalter lebten in den Städten (allerdings an deren Rand, eher nicht im Zentrum)zahlreiche Bewohner, die zwar eine Art "Bleiberecht", aber kein Bürgerrecht besaßen (für Letzteres benötigte man i.d.R. Grundbesitz). Unter diesen werden - aus Armut, nicht aus Überzeugung - auch etliche barfuß gegangen sein. Sie konnten als Tagelöhner froh sein, wenn sie ab und an Arbeit fanden, und lebten nicht selten unter dem Existenzminimum (in mancher Hinsicht durchaus vergleichbar der heutigen Situation in den Städten der Entwicklungsländer).
Da die Betrachtung jetzt aber off topic wird, sollten wir es dabei belassen.
Serfuß
Georg

Hi Jens,
dieser Bericht spiegelt echt das BFige Alltagsleben wieder, wie es typischer kaum sein könnte - schreib' gerne mehr solche Sachen, es ist das, was ich am liebsten lese.

Alles Gute, Ciao, Jay

PS: Deine Homepage ist echt sehenswert. Ich hab' bisher kaum etwas Amerikanisches gesehen, das das "Essentielle" am BF in so wenig Worten so pragmatisch ausdrückt.

Moin Jay!

PS: Deine Homepage ist echt sehenswert. Ich hab' bisher kaum etwas Amerikanisches gesehen, das das "Essentielle" am BF in so wenig Worten so pragmatisch ausdrückt.

Danke, danke :) Noch ist da nicht sehr viel da, ich bin gerade dabei, das aufzubauen.

Alles Gute,

Jens

Meine Webseite

Hi Jens,

Glückwunsch zur Barfußwoche! Und merci für die geteilten Erlebnisse.
Ich bin seit dem Frühjahr immer öfter barfuß unterwegs und jetzt gerade zwei Wochen am Stück. War allerdings gar nicht spannend, sondern völlig unspektakulär. Von Fremden praktisch gar keine Kommentare - im Büro und in Geschäften, Tanke etc hat man sich wohl schon an mich gewöhnt. Von Freunden und Nachbarn natürlich kleine Sticheleien ;-)

Voll nachvollziehen kann ich Deine Abneigung gegen Schuhe. So geht's mir auch. Aber irgendwann werde ich wohl nicht umhinkommen...

Und auch bezüglich des Schotters sind wir wohl mit den meisten Barfüßern einer Meinung. Also an den groben Schotter auf der Hälfte aller Waldwege werde ich mich nie gewöhnen - einfach nervend, besonders im Dunkeln.

Wünsche Dir einen schönen Herbst
cheers
Charles

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