Die 10. Etappe der Wanderung Rund um Berlin (m. 13 B.) (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo
Es wird Zeit von unserer Wanderung am letzten Wochenende zu erzählen. Bei angenehm warmem und meist sonnigem Wetter hatte ich mich am Sonntag den 26. August mit Timo am Bahnhof Dallgow-Döberitz verabredet, wo wir unsere vorherige Etappe beendet hatten. Genau genommen hatte ich mich dann sogar schon am Bahnhof Zoo mit ihm getroffen, aber das war auch ein bisschen Zufall.
Vom Bahnhof aus wanderten wir dann durch ein ausgedehntes Siedlungsgebiet nach Falkensee. Beide Orte sind zusammengewachsen, so dass kein freies Gelände dazwischen liegt. Die Straßen sind inzwischen fast überall asphaltiert, was zumindest besser ist als Schotter, aber an den natürlichen Sandboden, der noch vor wenigen Jahren auch auf den kleinen Straßen vorherrschend war, kommt er leider nicht heran.
Als eine der letzten Straßen zeigt diese noch wie optimal die Straßenverhältnisse für Barfüßer früher in dieser Gegend waren. Mit dem Auto würde ich da allerdings auch nur ungern lang fahren.
Am Bahnhof Falkensee trafen wir dann noch auf Johannes, der seinen Sohn Berno mitbrachte. Damit waren wir komplett.
Bahnhof Falkensee - Früher gab es dort auch mal ein richtiges Bahnhofsgebäude
In einem kleinen Stadtpark ergab sich noch eine nette Gelegenheit ein wenig das Gleichgewicht zu trainieren.
Johannes auf einem umgefallenen, aber nicht abgestorbenen Baum
Es folgte noch ein wenig Siedlungsgebiet von Falkensee, bevor wir im Wald verschwanden und den Scheinwerferberg erreichten. Hierbei handelt es sich um einen riesigen Sandberg, wie bei einer Düne. Leider hatte ich ihn nicht aktuell neu fotografiert, deshalb greife ich mal auf ein Foto vom Januar zurück.
Auf dem Scheinwerferberg im Januar 2007
Nach weiteren sandigen teilweise aber auch schlammigen Wegen. Erreichten wir schließlich die Landstraße bei Schönwalde, auf der wir den Nieder-Neuendorfer-Kanal überquerten.
Der Nieder-Neuendorfer-Kanal ist heute nicht mehr schiffbar
Um Schönwalde möglichst landschaftlich reizvoll zu umgehen, wanderten wir einen Weg durch Wald, wo wir erstaunt feststellten, dass wir Waldflächen der Berliner Forsten betraten. Berlin besitzt nämlich durchaus auch Wälder in Brandenburg.
Auch im Wald der Berliner Forsten gibt es sehr schöne Wegstellen
Wie wir erfreut feststellen konnten, war auch vor uns hier schon jemand barfuß! Der Fußgröße nach dürfte es ein Kind gewesen sein, dass bei seinen Barfußerkundungen wohl keine Pfütze ausließ.
Diese älteren Spuren stammen nicht von uns
Bald erreichten wir den Havelkanal, der um 1950 von der DDR gebaut wurde, um der Schifffahrt einen Weg anbieten zu können, der um West-Berlin herum führte. Auch heute noch bietet er der Schifffahrt eine sinnvolle Abkürzung auf dem Weg von der Unterhavel zur Oberhavel.
Nach einer kleinen Pause bei einem Holzlagerplatz überquerten bald wieder die Landstraße nach Schönwalde und folgten dann unmittelbar dem Südufer des Havelkanals auf angenehm teils sandigem teils grasbewachsenem Boden über ungefähr fünf Kilometer. Das war ein sehr schöner Weg, der sich allerdings am Schluss doch ein wenig zog.
Wanderweg am Havelkanal
Irgendwann erreichten wir endlich Niederneuendorf, wo wir am Yachthafen herauskamen. Ein hübscher moderner, recht maritim wirkender kleiner Stadtteil ist hier in den letzten Jahren entstanden.
Zugbrücke über den Yachthafen in Niederneuendorf
Wir erreichten dann bald die verkehrsreichen Straße von Spandau nach Hennigsdorf, deren Fußweg mit höchst unangenehmem Asphalt versehen ist. Glücklicherweise kann man dort aber gut auf Rasenflächen ausweichen. Die Brücke über den Havelkanal ist dann besser begehbar.
Blick von der Brücke über den Havelkanal auf dessen Mündung in die Havel
Hinter der Brücke entschieden wir uns an der Havel entlang zu gehen und der Straße den Rücken zu kehren.
Nichts scheint mehr daran zu erinnern, dass hier bis 1990 ein Grenzübergang für Binnenschiffe zwischen der DDR und West-Berlin lag.
Wir folgten weiter dem Weg, der zwischen der Havel und dem Werksgelände des Schienenfahrzeugherstellers Bombardier liegt. Häufig ergeben sich dort für den Eisenbahnfan interessante Einblicke über den Zaun.
Neue Berliner U-Bahn-Wagen vor ihrer Auslieferung
Unsere Wanderung wurde nun eine Zeit lang von Musik begleitet, oder was manche Leute dafür halten. Zunächst dachten wir, dass wir uns von dieser "Musik" ja irgendwann entfernen müssten, aber sie kam auf einem Schiff neben uns her.
Party auf dem Schiff
Bald darauf wendete das Schiff aber und wir hatten wieder Ruhe.
Nun erreichten wir auch endlich Hennigsdorf. Nach etwa zwanzig Kilometern war es durchaus erholsam sich in die S-Bahn setzen und nach Hause fahren zu können.
Ein wunderschöner Tag ging zu Ende.
Viele Grüße
Ulrich