Unauffälligkeit ist gefragt... :-( (Hobby? Barfuß! 2)

Maddin_BN @, Friday, 31.08.2007, 18:11 (vor 6295 Tagen)

Hallo an alle,

ich wollte mal fragen, wie Eure Barfußerfahrungen am Arbeitsplatz sind.

Nachdem ich bis heute barfuß am Arbeitsplatz war (Bürojob ohne Kundenkontakt), bin ich heute von meinem Chef aufgefordert worden, ab Montag Strümpfe und zumindest Sandalen zu tragen.

Argument: Andernfalls wäre ich schnell Hausthema. Außerdem wäre das nicht gut für mich (er meinte meinen Ruf im Hause und infolgedessen auch eventuelle - meiner Erfahrung nach aber nicht vorhandene - Entwicklungs-Chancen), und außerdem würde das negativ auf ihn als Chef zurückfallen nach dem Motto "da laufen die Mitarbeiter barfuß rum", "da können die Mitarbeiter machen was sie wollen". Manchmal sei es eben "besser, sich unauffällig zu verhalten". Ohne Schuhe und Strümpfe sollten daher mein Füße nur unter dem Schreibtisch sein.

Ich habe ihm gesagt, dass mir mein Ruf egal ist, die Leute reden ohnehin was sie wollen (haben anscheinend nix Anderes zu tun). Über mich halten sich ohnehin hartnäckig etliche Sch...hausparolen ohne jeden Wahrheitsgehalt. Ich mache meine Arbeit, bin normal gekleidet (Anzug und Kulturstrick müssen zum Glück nicht sein und trage ich daher auch nicht) und verhalte mich den Leuten anständig gegenüber. (Nebenbei bemerkt bringen mir Schuhe und Strümpfe nichts als Knieschmerzen und Schweißfüße.)

Umgekehrt macht es mir auch nichts aus, dass einige Kolleginnen sich die Haare extrem bunt (grün, blau, pink, lila etc.) färben, Ringe durch die Nase ziehen oder... sagen wir mal "auffällig körperbetont" kleiden, was genauso unangebracht ist, wenn man denn schon einen Dresscode einführt.

Mir persönlich ist es gleich, wie sich jemand kleidet, was für Schmuck er trägt und welche Farbe seine Haare haben, Hauptsache die Leute sind menschlich o.k. und machen ihren Job.

Aber anscheinend kommt es immer wieder vor, dass man nur auf die baren Füße reduziert wird, und "sowas macht man einfach nicht". Zumindest nicht im Job.

Wie sind da Eure Erfahrungen im Job, und was meint Ihr, wie ich mich jetzt verhalten sollte?

Schöne Grüße aus Bonn,
und ein schönes Wochenende,
Maddin

Unauffälligkeit ist gefragt... :-(

Rolf (F), Stammposter, Friday, 31.08.2007, 20:51 (vor 6295 Tagen) @ Maddin_BN

Hallo an alle,
ich wollte mal fragen, wie Eure Barfußerfahrungen am Arbeitsplatz sind.
Nachdem ich bis heute barfuß am Arbeitsplatz war (Bürojob ohne Kundenkontakt), bin ich heute von meinem Chef aufgefordert worden, ab Montag Strümpfe und zumindest Sandalen zu tragen.
Argument: Andernfalls wäre ich schnell Hausthema. Außerdem wäre das nicht gut für mich (er meinte meinen Ruf im Hause und infolgedessen auch eventuelle - meiner Erfahrung nach aber nicht vorhandene - Entwicklungs-Chancen), und außerdem würde das negativ auf ihn als Chef zurückfallen nach dem Motto "da laufen die Mitarbeiter barfuß rum", "da können die Mitarbeiter machen was sie wollen". Manchmal sei es eben "besser, sich unauffällig zu verhalten". Ohne Schuhe und Strümpfe sollten daher mein Füße nur unter dem Schreibtisch sein.
Ich habe ihm gesagt, dass mir mein Ruf egal ist, die Leute reden ohnehin was sie wollen (haben anscheinend nix Anderes zu tun). Über mich halten sich ohnehin hartnäckig etliche Sch...hausparolen ohne jeden Wahrheitsgehalt. Ich mache meine Arbeit, bin normal gekleidet (Anzug und Kulturstrick müssen zum Glück nicht sein und trage ich daher auch nicht) und verhalte mich den Leuten anständig gegenüber. (Nebenbei bemerkt bringen mir Schuhe und Strümpfe nichts als Knieschmerzen und Schweißfüße.)
Umgekehrt macht es mir auch nichts aus, dass einige Kolleginnen sich die Haare extrem bunt (grün, blau, pink, lila etc.) färben, Ringe durch die Nase ziehen oder... sagen wir mal "auffällig körperbetont" kleiden, was genauso unangebracht ist, wenn man denn schon einen Dresscode einführt.
Mir persönlich ist es gleich, wie sich jemand kleidet, was für Schmuck er trägt und welche Farbe seine Haare haben, Hauptsache die Leute sind menschlich o.k. und machen ihren Job.
Aber anscheinend kommt es immer wieder vor, dass man nur auf die baren Füße reduziert wird, und "sowas macht man einfach nicht". Zumindest nicht im Job.
Wie sind da Eure Erfahrungen im Job, und was meint Ihr, wie ich mich jetzt verhalten sollte?
Schöne Grüße aus Bonn,
und ein schönes Wochenende,
Maddin

Hi Maddin,

mich hat vor vielen Jahren unsere Sekretärin mal mit einem Augenzwinkern in Richtung Tür des Seniorchefs gefragt, ob ich nicht fände, dass meine Hose (Bermudas) zu kurz wäre. Daruaf habe ich ihr gesagt (natürlich so, dass der Chef, der kurze Hosen bei Männern nicht leiden konnte, es hören musste): "Nein , das finde ich nicht - aber dass die Frau W.... ein Kleid trägt, so kurz, dass man ohne sich zu bücken ihren Slip sehen kann, das stört offensichtlich niemanden!"

Das war der letzte Kommentar, den ich über kurze Hosen gehört habe (außer, dass unsere Sekretärin eine Frostbeule ist und bei meinem Anblick manchmal friert *lach*)

Ich weiß natürlich nicht, in was für einer Firma du arbeitest, aber wenn grellbunte Haare und Gesichtspiercings kein Problem sind, dann sollte barfuß erst recht kein Problem sein.

Angriff ist manchmal die beste Verteidigung!

Grüße aus Frankfurt,

Rolf (F)

Das richtige Gespür ist gefragt...

Bernd (Frankfurt), Stammposter, Friday, 31.08.2007, 21:11 (vor 6295 Tagen) @ Maddin_BN

Hi Maddin,

Rolf ist der Meinung, Angriff sei die beste Verteidigung. Manchmal schon, aber wäge besser selbst ab, ob offensive Bemerkungen die richtige Reaktion auf die Aufforderung deines Vorgesetzten sind. Ich kann verstehen, wenn du dir bei folgendem Zustand die Haare raufst: Du selbst darfst nicht barfuß laufen, aber deine viel zu fetten Kolleginnen lassen ihre gepiercte Speckwulst über den Bund ihrer Hüft-Jeans wabbeln, dein männlicher Kollege trägt hellbraune Kunststoffstrümpfe mit weißen Fußbettsandalen und wenn die Chefsekretärin beim Sitzen die Beine übereinander schlägt, erkennst du das Bändchen ihres Tampons. Und ausgerechnet von dir erwartet man, dass du dein Verhalten änderst. In genau der gleichen Situation war auch ich vor ein paar Jahren. Ich fühlte mich ungerecht behandelt und stellte ernsthaft Konventionen in Frage.
Egal, wie oft du die Frage nach Gerechtigkeit oder Sinnhaftigkeit im Kopf hin und her wirfst: Letzten Endes ist es intelligenter, der Aufforderung deines barfuß-intoleranten Chefs Folge zu leisten und im Büro Sandalen zu tragen. Fakt ist, dass geschmacklose Kleidung an geschmacksresistenten Menschen toleriert wird, Barfüßer jedoch in ihre Schranken gewiesen werden.
Glücklich ist der, dessen nackte Füße im Beruf toleriert werden, aber dies ist die Ausnahme. Erwarte nicht, dass sachliche Argumente bei deinem Boss ankommen. Er wird für ein offenes Gespräch über nackte Füße im Büro nicht offen sein, weil der Dialog Chef-Mitarbeiter ein vertikaler ist, d.h. die Kommunikationsebene ist nicht auf Augenhöhe, sondern verläuft von oben nach unten.

Nachdem ich 2002 aufgefordert wurde, geschlossene Schuhe und dunkle Strümpfe zu tragen, machte es mir besonders viel Spaß, meine Schuhe unterm Schreibtisch auszuziehen, bevorzugt im Büro meines Chefs, während der Koordinationssitzungen. Der Alte konnte dann am Duft meiner Schweißfüße teilhaben. Er riss demonstrativ immer wieder das Fenster auf. "Soll er doch", dachte ich mir.
Abgesehen davon habe ich oft eine markante Schweißfußfahne hinterlassen, selbst wenn ich Schuhe anhatte. Das kommt davon! ;-)

Alternative: Such dir einen Job, in dem du dich verwirklichen kannst!

Gruß
Bernd

Hallo an alle,
ich wollte mal fragen, wie Eure Barfußerfahrungen am Arbeitsplatz sind.
Nachdem ich bis heute barfuß am Arbeitsplatz war (Bürojob ohne Kundenkontakt), bin ich heute von meinem Chef aufgefordert worden, ab Montag Strümpfe und zumindest Sandalen zu tragen.
Argument: Andernfalls wäre ich schnell Hausthema. Außerdem wäre das nicht gut für mich (er meinte meinen Ruf im Hause und infolgedessen auch eventuelle - meiner Erfahrung nach aber nicht vorhandene - Entwicklungs-Chancen), und außerdem würde das negativ auf ihn als Chef zurückfallen nach dem Motto "da laufen die Mitarbeiter barfuß rum", "da können die Mitarbeiter machen was sie wollen". Manchmal sei es eben "besser, sich unauffällig zu verhalten". Ohne Schuhe und Strümpfe sollten daher mein Füße nur unter dem Schreibtisch sein.
Ich habe ihm gesagt, dass mir mein Ruf egal ist, die Leute reden ohnehin was sie wollen (haben anscheinend nix Anderes zu tun). Über mich halten sich ohnehin hartnäckig etliche Sch...hausparolen ohne jeden Wahrheitsgehalt. Ich mache meine Arbeit, bin normal gekleidet (Anzug und Kulturstrick müssen zum Glück nicht sein und trage ich daher auch nicht) und verhalte mich den Leuten anständig gegenüber. (Nebenbei bemerkt bringen mir Schuhe und Strümpfe nichts als Knieschmerzen und Schweißfüße.)
Umgekehrt macht es mir auch nichts aus, dass einige Kolleginnen sich die Haare extrem bunt (grün, blau, pink, lila etc.) färben, Ringe durch die Nase ziehen oder... sagen wir mal "auffällig körperbetont" kleiden, was genauso unangebracht ist, wenn man denn schon einen Dresscode einführt.
Mir persönlich ist es gleich, wie sich jemand kleidet, was für Schmuck er trägt und welche Farbe seine Haare haben, Hauptsache die Leute sind menschlich o.k. und machen ihren Job.
Aber anscheinend kommt es immer wieder vor, dass man nur auf die baren Füße reduziert wird, und "sowas macht man einfach nicht". Zumindest nicht im Job.
Wie sind da Eure Erfahrungen im Job, und was meint Ihr, wie ich mich jetzt verhalten sollte?
Schöne Grüße aus Bonn,
und ein schönes Wochenende,
Maddin

Das richtige Gespür ist gefragt...

Dominik R., Stammposter, Friday, 31.08.2007, 21:24 (vor 6295 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Alternative: Such dir einen Job, in dem du dich verwirklichen kannst!
Gruß
Bernd

Hallo Bernd,
kurz und knapp: Welche Jobs sind das?

Wir können mal sammeln. Ein paar Leute schrieben hierzu schon etwas:
Jay, selbständiger Entwicklungsingenuer; Bix, Verwaltungsangetellte (wenn ich mich nicht irre),.....

Gruß Dominik

Jobs...

Bernd (Frankfurt), Stammposter, Friday, 31.08.2007, 22:34 (vor 6295 Tagen) @ Dominik R.

Hi Dominik,

gute Frage!
Dazu fällt mir spontan ein: die Selbstständigkeit!
Und dies ist auch keine passende Antwort, vor allem nicht zu einer Zeit, in der jeder Beschäftigte sein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vor dem Hintergrund der derzeit noch hohen Arbeitslosenzahlen zu schätzen weiß.
Nicht zuletzt deshalb plädiere ich dafür, den Barfußdrang im Job zurückzustellen, denn es geht schließlich um die Existenz. Wer vielleicht nicht nur sich selbst, sondern auch noch seine Familie zu versorgen hat, möge sich bitte überlegen, ob die Ausübung des Berufes ohne Schuhe absoluten Vorrang hat.

Nun gut...
Welche Berufe kann man barfuß ausüben?
...vielleicht geb ich die Frage einfach weiter ins Forum!

Ciao
Bernd

Alternative: Such dir einen Job, in dem du dich verwirklichen kannst!
Gruß
Bernd


Hallo Bernd,
kurz und knapp: Welche Jobs sind das?
Wir können mal sammeln. Ein paar Leute schrieben hierzu schon etwas:
Jay, selbständiger Entwicklungsingenuer; Bix, Verwaltungsangetellte (wenn ich mich nicht irre),.....
Gruß Dominik

Jobs...

RainerL @, Stammposter, Sunday, 02.09.2007, 13:28 (vor 6293 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Hallo Bernd, Hallo Dominik,

Nun gut...
Welche Berufe kann man barfuß ausüben?

...vielleicht geb ich die Frage einfach weiter ins Forum!

Jay, selbständiger Entwicklungsingenuer; Bix, Verwaltungsangetellte (wenn ich mich nicht irre),.....
Gruß Dominik

Ergänzung:

- Softwareentwickler ohne oder mit geringem Kundenkontakt (ich)
- selbstständige Übersetzer (Tiziana)
- Kampfsportlehrer
- Yogalehrer
- Lehrer für Segelkurse
- Schwimmlehrer
- Allgemein: Kursleiter für Sportkurse die barfuß ausgeführt werden
- Strandaufseher
- Pilot für Wasserflugzeuge (davon war hier zu lesen)
- (Zirkus)-Artisten (oft barfuß)
- Tänzer
- Musiker (davon wurden bereits einige hier im Forum erwähnt)
- Barfußpfad-Betreuer *scherz*
- Fährmann (davon wurde berichtet)
- Mönch in Barfüßerkloster *scherz*
- Theoretisch Astronaut (aber meist mit Socken in Raumfahrzeug warum eigentlich?) *scherz*

mehr fällt mir momentan nicht ein ...

BF-Grüße
Rainer

Jobs...

Ralf RSK, Stammposter, Monday, 03.09.2007, 09:49 (vor 6293 Tagen) @ RainerL

Welche Berufe kann man barfuß ausüben?

Ergänzung:

- Crewmitglied auf einer Yacht (belegt durch eigene Anschauung in St. Tropez ;-) )
- Fischer in südlichen Gefilden (vom Aussterben bedroht)

aber ohne Flachs:

- Erzieherin im Kindergarten (ich traf diesen Sommer eine Bekannte bei einem Konzert. Sie sagte, wenn sie gewusst hätte, dass der Veranstaltungsort so angenehm gepflastert sei, wäre sie auch barfuß gekommen - auf der Arbeit sei sie ohnehin meist barfuß, wie auch die Kids ..)

Wahrscheinlich muss es nur der richtige Kindergarten sein ;-)

Viele Grüße, Ralf

Jobs...

Tomi, Monday, 03.09.2007, 12:04 (vor 6292 Tagen) @ Ralf RSK

Ich hatte vor einigen Tag die Möglichkeit, einen Segelkurs zu machen.
Kaum zu glauben. Die beiden weiteren Schüler und auch der Segellehrer waren beschuht.

Meine Barfüssigkeit gab nicht zu reden - und nach 3 Tagen waren der Lehrer und ein weiterer Schühler auch barfuss...ok, ich gebe zu...die ersten beiden Tage war es teils eher kühl. Danach wurde es bedeutend wärmer.

Im Ausbildungsbüchlein steht übrigens geschrieben: Ziehen sie aus Sicherheitsgründen Schuhe an, denn man kann sich schnell irgendwo verletzen. Ich hatte die ganze Woche keine Schuhe an und konnte nicht feststellen, wo ich mich hätte verletzen können.

Der Segelkurs fand in Neuenburg statt. Auf den Uferwegen, auf dem Campingplatz, in den Hafengebieten etc. hatte es weitere barfüsser. In der Stadt selber wurde ich dann teils als Ausserirdischer angeschaut. Angesprochen hat mich aber niemand.

Unauffälligkeit ist gefragt... :-(

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 31.08.2007, 23:04 (vor 6295 Tagen) @ Maddin_BN

Hallo Maddin

ich wollte mal fragen, wie Eure Barfußerfahrungen am Arbeitsplatz sind.
Nachdem ich bis heute barfuß am Arbeitsplatz war (Bürojob ohne Kundenkontakt), bin ich heute von meinem Chef aufgefordert worden, ab Montag Strümpfe und zumindest Sandalen zu tragen.

[...]

Wie sind da Eure Erfahrungen im Job, und was meint Ihr, wie ich mich jetzt verhalten sollte?

Mein direkter Chef geht wie ich auch eher in Richtung "Non-Konformist" und mag mich gerade wegen meines Nicht-Angepasstseins (das sich bei mir aber weniger in Äußerlichkeiten zeigt), unser Standortleiter (und Vorgesetzer meines Chefs), der im ständigen "Krieg" mit meinem Chef liegt und zudem Etikette-Fetischist ist, hat letztes Jahr aber blöde Kommentare zu meinen nackten Füßen gemacht ("Hier riechts...", wir kennen die dämlichen Sprüche ja). Diesen Sommer hat er sich solche Sprüche gänzlich verkniffen, weil auch er mittlerweile erkannt hat, was das Unternehmen an mir hat (bin erst 1½ Jahre im neuen Job) und daß es beim derzeitigen Ingenieurs- und Facharbeitermangel Schlimmeres gibt, als gelegentliche Barfüßig- und sonstige Aufmüpfigkeit. Dazu muß ich sagen, daß ich allenfalls vielleicht 10% der jährlichen Arbeitstage barfüßig verbringe (bin ja sowieso eher Sommerbarfüßer), bei Kundenbesuch den üblichen Dresscode befolge und auch bei anderen externen Besuchern (habe auch sehr viel mit Lieferanten zu tun) zumindest Schuhe und Hemd (statt T-Shirt) anhabe.

Ich will in der Arbeit nicht unnötig mit meiner Barfüßigkeit provozieren (das tue ich schon anderweitig genug ;-), daher beschränke ich mich auf die Zeiten, wenn es in Schuhen & Socken wirklich unerträglich wird. Die meiste Zeit habe ich die "offiziellen" ESD-Sandalen an, die bei uns in der Produktion obsolet sind (Alternative: ESD-Clocks; sind zum "bf-Verstecken" sogar besser geeignet). BF-Nachahmer habe ich bisher nur bei den Damen (Sachbearbeiterinnen) erlebt.

In meinem 1. Job (als Dipl.-Ing.) hatte ich Home-Office, in dem ich natürlich bf war ;-) (Details s. Best-Of), im 2. Job, in dem ich es ähnlich wie oben beschrieben handelte, hatte ich zunächst einen bf-toleranten Chef, der im Sommer selber schon mal Schuhe und Socken im Büro ausließ. Ihm folgte eine karrierebewußte und schon eher etikette-bewusste Chefin, die als bekennende Lesbe Minderheitenprobleme kannte und meine Barfüßigkeit duldete. Ihre nonverbalen Reaktionen zeigten, daß sie meine (ja auch nur gelegentliche) Barfüßigkeit zwar nicht wirklich mochte, auf meine Loyalität bei ihren diversen (Mobbing-) Gegnern innerhalb der Fa. aber auch nicht verzichten wollte (ich zog auch aus Eigeninteresse meist am gleichen Strang wie sie), daher sagte sie offiziell nie was. Überhaupt habe ich in den gut 4 Jahren in diesem Job einige bf-Anekdoten erlebt, die ich hier irgendwann mal zum Besten geben muß (mir fehlt leider einfach die Zeit :-(.

In meinem jetztigen Job sind wir alle so am Anschlag, daß für Stil- und Etikettefragen sowieso keine Zeit ist, so daß der oben beschriebene Status erst mal bleiben wird.

Als Ratschlag kann ich Dir geben: Wenn Dir DIESER Job wichtiger ist, als Deine Barfüßigkeit, trage Schuhe, falls nicht, lasse es auf einen Eklat ankommen. Dann mußt Du aber auch mit den Konsequenzen leben und solltest Dir Gedanken machen, womit Du Deine Brötchen evtl. sonst verdienen willst. Auch ich habe meine Prinzipien und Grenzen, für die ich meinen Job opfern würde, Barfüßigkeit gehört bei aller Liebe definitiv NICHT dazu. Insofern bin ich mit meinem oben beschriebenen Status-Quo ganz zufrieden. Als berufserfahrener Ingenieur kann man momentan allerdings auch gut reden, allerdings habe auch ich schon andere Zeiten erlebt...

Serfuß und viel Glück,
Jörg

Korrektur

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 31.08.2007, 23:12 (vor 6295 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Die meiste Zeit habe ich die "offiziellen" ESD-Sandalen an, die bei uns in der Produktion obsolet sind

Au weia, man sollte nach 4 Gläsern Wein keine Fremdwörter mehr benutzen :-( Natürlich sind ESD-Schuhe in unseren Produktionsräumen nicht obsolet sondern vorgeschrieben; obsolet sind sie im Büro, in dem ich sie - im Gegensatz zum ein oder anderen Kollegen - dann meist auch den ganzen Tag anlasse statt sie wieder gegen die geschlossenen Straßenschuhe zu tauschen.

Unauffälligkeit ist gefragt... :-(

Engel, Stammposter, Saturday, 01.09.2007, 14:13 (vor 6294 Tagen) @ Maddin_BN

Hi Maddin,

ich arbeite in einem relativ kleinen Betrieb (z.Zt. 10 Angestellte). Wie hier schon berichtet bauen wir Luxus-Pferdetransporter, Wohnmobile, Motorsport-Fahrzeuge und sonstige Sonderfahrzeuge. Ursprünglich wurde ich als Konstrukteur und Entwickler eingestellt, mittlerweile erstreckt sich mein Tätigkeitsbereich aber auch über Kundenbetreuung, Werbung und heranschaffen von Spezialteilen; wodurch ich sehr viel Kontakt mit Firmenfremden Leuten habe.
Mein Chef hat schon beim Einstellungsgespräch gesagt ihm sei es egal wie ich im Betrieb herum laufe, sofern unsere professionalität nicht darunter leidet.
Er muß sich zwar hin und wieder von Neukunden nen Spruch wegen mir anhören, aber er tut das mit ner lässigen Antwort ab. Die meißten die sich neu an uns wenden wurden eh von "Altkunden" zu uns geschickt und sind dem entsprechend schon instruiert :-).
Für mich ist diese Anstellung n echter Glücksgriff, es stört keinen ob ich BF, LH, nur in schwarzen "Metal-Klamotten" und mittags um 12 Uhr zur Arbeit komme. Hauptsache ich erledige sie zu aller Zufriedenheit.
Und so sollte es auch sein.
Würde mir das untersagt, wäre das für mich ein sofortiger Kündigungsgrund. Würde dann auch, wenn ich in diesem Beruf so keine Anstellung mehr finde wieder in die Gastronomie oder so zurück gehen.
Meinen Lebensstil laß ich mir von niemandem madig machen und das weiss mein Chef auch.
Wie von anderen hier schon erwähnt solltest Du natürlich abwägen was Dir wichtiger ist, Deine berufliche Zukunft (Sicherheit, vielleicht hast Du ja Familie), oder Deine persönliche Freiheit. Aber ein Disput mit Vorgesetzten wegen BF anzufangen dürfte wohl der Anfang vom Ende sein, schon allein deshalb, weil sich ein Vorgesetzter (von sich aus gesehen) immer im Recht befindet :-). Da hilft kein noch so gutes Argument.
Versuch doch mal mit Schuhen, blauen Haaren und n paar Piercings zur Arbeit zu kommen. Meckert er dann auch noch rum unterstell ihm einfach sexsistisch zu sein, da er es ja bei den weiblichen Angestellten auch toleriert :-).

Kopf hoch, nicht entmutigen lassen.

Noch fröhliche BF-Grüße
(morgen vielleicht nicht mehr, muß ja mit Karl-Heinz zum Hochgrat-Lauf) ;-).

Engel

Empfehle längerfristig Veränderung nach einem sicher BF ausführbaren Job

Jay, Stammposter, Sunday, 02.09.2007, 12:35 (vor 6293 Tagen) @ Maddin_BN

Hallo an alle,
ich wollte mal fragen, wie Eure Barfußerfahrungen am Arbeitsplatz sind.
Nachdem ich bis heute barfuß am Arbeitsplatz war (Bürojob ohne Kundenkontakt), bin ich heute von meinem Chef aufgefordert worden, ab Montag Strümpfe und zumindest Sandalen zu tragen.
Argument: Andernfalls wäre ich schnell Hausthema.

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Hi Maddin,
mit [durch BF Hausthema Werden] hab' ich, wenn man sonst in der Fa. gut etabliert & beliebt ist, nur beste Erfahrungen gemacht. Schadet überhaupt nicht.
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Außerdem wäre das nicht gut für mich (er meinte meinen Ruf im Hause und infolgedessen auch eventuelle - meiner Erfahrung nach aber nicht vorhandene - Entwicklungs-Chancen)

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Ach wie entzückend! Da versucht´s der Chef aber wirklich - einstweilen noch - "fürsorglich"-diplomatisch (um deinen hausinternen Ruf & um dein "Weiterkommen" besorgt). Er möchte dich zunächst dazu bringen, daß du - um Ruf & Karriere besorgt - dich selbst dazu kriegst, auf BF zu verzichten.
Wenn du diese "Einsicht" nicht zeigst, könnte es allerdings sein, daß er sich auf seine 'Weisungsbefugnis' beruft und dir S & S einfach befiehlt. Das Schlimme ist, daß er das - lt. heutiger Rechtssprechung, im krassen Unterschied zu früher - auch in Abteilungen ohne 'Kundenverkehr' tatsächlich kann. Bei "Nicht-Folgeleistung" auf diesen Befehl kann er abmahnen und kündigen. 8ung: Wird - bereits mündlich - erklärt, man werde den Grund der Abmahnung (hier Nichterfüllung der Schuhe- & Socken-Anforderung) nicht beseitigen, berechtigt dies den Arbeitgeber zur fristlosen Kündigung (frag mich nicht, welches AZ das ist, denkbar, daß Markus U. [er ist übrigens Rechtsanwalt & beträchtlich im Arbeitsrecht tätig] das grad' auf die Schnelle weiß).
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und außerdem würde das negativ auf ihn als Chef zurückfallen nach dem Motto "da laufen die Mitarbeiter barfuß rum", "da können die Mitarbeiter machen was sie wollen". Manchmal sei es eben "besser, sich unauffällig zu verhalten". Ohne Schuhe und Strümpfe sollten daher mein Füße nur unter dem Schreibtisch sein.

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Nun, jetzt weiß man alles. Da hat dein Chef wahrscheinlich von seinem Chef eins auf den Deckel bekommen ('da können die Mitarbeiter machen was sie wollen & sich auch kleidungsmäßig ungewöhnliche Freiheiten herausnehmen' → Führungsschwäche wurde unterstellt). Die Chemie zwischen dir & deinem Chef scheint aber nicht allzu schlecht zu sein, da die Message auch lautet: Bitte nicht mehr BF, auch mir zuliebe!
Zwar scheint dein Chef darauf zu setzen, daß du ihm "von Mensch zu Mensch" den Gefallen tust, dies ist jedoch ebenfalls nichts anderes ein zusätzlicher Strategiebestandteil, um dich aus eigener Initiative dazu zu kriegen, BF zu unterlassen.
Ich wollte insbesondere mit Obigem (Möglichkeit, S & S einzufordern, schlimmstenfalls unter Abmahnungs- & Kündigungsdruck*) keine Panik machen, sondern nur darstellen, was passieren kann, wenn´s absolut bekackt läuft (Worst Case-Fall). Mir gefällt aber an der Sache folgendes nicht:
Hier ist jemand bereits mit deutlicher Akribie dahinter, dein BF am Arbeitsplatz abzustellen, vorläufig noch auf die sanfte Tour mit mäßigem Druck (es fiel immerhin von dir das Wort "ab Montag zu S & S aufgefordert "). Das Normale ist nämlich, daß wenn jemand BF am Arbeitsplatz erstmalig ausprobiert, keine oder - insbesondere an schönen Sommertagen - leicht positive Reaktionen mit "Ansteckungseffekt" kommen.

Das Wesentliche ist, daß normal ganz wenig darüber geredet wird.

Ist dies jedoch nicht der Fall, sollte man davon ausgehen, daß keine Ruhe sein wird - zumal der Chef ja bereits zielstrebig Sprechblasen 'rausläßt, etwas zu bewirken - nämlich daß du zukünfitg im Job nicht mehr BF bist.
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Ich habe ihm gesagt, dass mir mein Ruf egal ist, die Leute reden ohnehin was sie wollen (haben anscheinend nix Anderes zu tun). Über mich halten sich ohnehin hartnäckig etliche Sch...hausparolen ohne jeden Wahrheitsgehalt. Ich mache meine Arbeit, bin normal gekleidet (Anzug und Kulturstrick müssen zum Glück nicht sein und trage ich daher auch nicht) und verhalte mich den Leuten anständig gegenüber. (Nebenbei bemerkt bringen mir Schuhe und Strümpfe nichts als Knieschmerzen und Schweißfüße.)

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Wie hat er darauf reagiert? Resignierend, daß er mit seiner Taktik (Besorgnis des Unterstellten um seinen eigenen Ruf) nichts ausrichtet? [Stoßseufzer]. Merkte man ihm an: Um bei diesem Typ [gegen BF] 'was auszurichten, muß man zu Höherem greifen...?
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Umgekehrt macht es mir auch nichts aus, dass einige Kolleginnen sich die Haare extrem bunt (grün, blau, pink, lila etc.) färben, Ringe durch die Nase ziehen oder... sagen wir mal "auffällig körperbetont" kleiden, was genauso unangebracht ist, wenn man denn schon einen Dresscode einführt.

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Dieses Argument solltest du bei Debatten (sie sind zu erwarten) in allgemeiner Form zur Verfügung haben: Man stößt sich ja in dieser Firma auch nicht daran, wenn [grüne Haare etc. etc.]...
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Mir persönlich ist es gleich, wie sich jemand kleidet, was für Schmuck er trägt und welche Farbe seine Haare haben, Hauptsache die Leute sind menschlich o.k. und machen ihren Job.

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Tja, dies ist die Haltung eines - Gott sei´s gedankt - normalen Mitarbeiters & eines normalen Managements. Ein Glück, daß es noch genug davon & - bix´s "Ein Lebenszeichen von mir" ließ hoffen - evtl. sogar wieder mehr davon.
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Aber anscheinend kommt es immer wieder vor, dass man nur auf die baren Füße reduziert wird, und "sowas macht man einfach nicht". Zumindest nicht im Job.
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Es ist vor allem auch ein Establishment-Problem. BF in der Gesellschaft & im Job ist nicht etabliert, grüne Haare offenbar schon. Mir ist noch in Erinnerung, welch' unendliche Mühe & Nervenverschleiß vor nicht allzulanger Zeit ein Polizist opfern mußte, um einen winzigen Ohrsticker tragen zu dürfen (Gerichtsverfahren, GdP etc. etc.) Man stelle sich einmal vor: Die 1950er Jahre & eine Mitarbeiterin wäre mit grünen Haaren ins Büro gekommen. Sie wäre praktisch sofort ärztliche [Psychiater-]Klientel gewesen. Noch 1971 regten sich konservative TV-Leserbriefschreiber über die violetten Damen-Mähnen in der Science-Fiction-Serie "UFO" auf. Man müßte irgendeinen speziellen "Kick", irgendeine spezielle "Action" machen, um BF am Arbeitsplatz genauso zu etablieren wie violette Haare (sind fast nirgendswo mehr ein Problem). Warum, so frage ich mich jetzt, gelingt das mit BF nicht (von den großen gesundheitlichen Vorzügen für die Mitarbeiter ganz zu schweigen)?
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Wie sind da Eure Erfahrungen im Job, und was meint Ihr, wie ich mich jetzt verhalten sollte?
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Nach langer Überlegung bin ich jetzt zu folgender Empfehlung gelangt: Rücke morgen, Montag, wieder in der Fa. BF ein, nimm dir aber in einer verdeckenden Plastiktüte irgendwelche MinimalSTschuhe, z. B. Flipflops mit. Wird der Chef mit seiner [S & S]-Aufforderung tatsächlich "verbindlich", hast du immer noch die Option offen, dir deine Pranken auf der Toilette zu waschen & die Dinger anzuziehen. Ich würde ihn dann aber in einem darauffolgenden Gespräch zu einem Gentlemen Agreement auf diese Schuhe & zu einem [Bis hierher & nicht weiter] verbindlich festnageln, damit er nicht nach einigen Monaten wieder auf neue Ideen kommt (etwa, daß diese Schuhe nicht "gut" genug sind).
Ob du natürlich einfach riskieren willst, es schlimmstenfalls auf das Äußerste ankommen zu lassen, muß dir allein überlassen bleiben - da ich mich nicht in deinen beruflich-biografischen Werdegang einmischen kann & darf. Wenn du aber genügend Berufserfahrung & gute Referenzen hast, kannst du evtl. riskieren, dich wg. BF aus diesem evtl. noch nicht lange bestehenden Arbeitsverhältnis feuern zu lassen & das Zeugnis zu verbrennen. Ich würde es aber trotzdem nicht tun - seit über 30 Jahren ist es alles andere als einfach, einen Job zu erhalten.
Keineswegs ist dann übrigens gesagt, daß dann BF an diesem Arbeitsplatz für immer verloren ist. Du kannst dann auch mit säuerlich-mitleidig lächelndem Gesicht in der Fa. 'rumlaufen & den übrigen Mitarbeitern, die dich ja jetzt seit einigen Monaten BF kennen, die entsprechende Message vermitteln. Wenn die Belegschaft gut 'drauf ist, sagt sie: Und jetzt auf einmal Schuhplicht in dieser Abteilung - ein solcher Schmarn. (Ordentlichen Chefs "geht der Arsch", wenn sie merken, daß die Belegschaft sich über sie mockiert).
Kannst auch einen Brief an höhere Stellen in der Fa. schreiben & die Begründung für [nach mehreren Monaten jetzt auf einmal nicht mehr BF] auszuloten versuchen...

Ohne Veränderung wird´s aber wahrscheinlich tatsächlich nicht gehen, wenn man dein BF tatsächlich ab morgen nicht mehr haben will. Laß dich am besten von anderen aktiven Forumsusern beraten, wo am ehesten voll BF ausführbare Jobs zu erwarten sind (ich möchte jetzt keinen neuen Längenrekord für Beiträge aufstellen & bin ab morgen bis ca. Mitte Oktober nicht da).
--

Schöne Grüße aus Bonn,
und ein schönes Wochenende,
Maddin

--
Das gleiche aus Freising (30 km nordöstlich von München),
& (mit etwas Glück bei der Gesprächsführung) allzeit schuh- & sockenfreie Arbeits-Erlebniswelt, Jay
--
*) kann auch im Nachhinein noch Ärger mit dem Arbeitsamt geben. Die Kündigung muß begründet werden, & irgendwelche Spießer dort könnten sagen: Durch BF Kündigung "grob fahrlässig herbeigeführt" - mit evtl. temporären Folgen für Sozialleistungen (kenne die genaue Rechtslage nicht).

Empfehle längerfristig Veränderung nach einem sicher BF ausführbaren Job

Kai (VS), Sunday, 02.09.2007, 13:25 (vor 6293 Tagen) @ Jay

Hallo,

wenn Ihr einen Betriebsrat habt, kannst Du mal mit dem sprechen. Fragen der "Ordnung des Betriebs" sind mitbestimmungspflichtig durch den Betriebsrat. Was genau zur Ordnung des Betriebs gehört, ist Auslegungssache, aber Kleiderordnung sollte wohl dazu gehören. Wenn Du also Fürsprecher im BR hast, kann der Vorsitzende zu Deinem Chef gehen und ihm sagen, er soll Dich lassen.

Gruß, Kai

Betriebsrat? Stimmt, hab' ich vergessen. (+ Fehlerkorrektur)

Jay, Stammposter, Sunday, 02.09.2007, 14:48 (vor 6293 Tagen) @ Kai (VS)

Hi Kai,
natürlich ist auch dieser Weg noch offen, & ein ordentlicher Betriebsrat sollte selbstverständlich ein Bewußtsein für sinnlose Mitarbeiter-Schikanen haben, von denen sich die Fa. nichts kaufen kann.

In meinem Ausgangsreplikenbeitrag hab' ich 1 Wort vergessen (in Fettdruck):
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Tja, dies ist die Haltung eines - Gott sei´s gedankt - normalen Mitarbeiters & eines normalen Managements. Ein Glück, daß es noch genug davon gibt & - bix´s "Ein Lebenszeichen von mir" ließ hoffen - evtl. sogar wieder mehr davon.

----------------
Mir ging es im Wesentlichen nur darum, auf Psychologismen im Verhalten industrieller Führungskräfte aufmerksam zu machen - man kann oft eine Menge daraus ablesen. So besteht Grund zu der Annahme, daß der Typ bei Maddin keine Ruhe geben wird.

Übrigens: Firmen, die wie Großfamilien sind (so war´s bei mir einst mit immerhin 1640 Beschäftigten) bedurften damals tatsächlich keines Betriebsrates. Der kam tatsächlich erst, als die großen 'Rausschmeißwellen einsetzten - & konnte gegen diese 'betriebsbedingten Kündigungen' (Arbeitsplatz kann, egal von wem besetzt, nicht aufrechterhalten werden) nichts ausrichten.

Das Betriebsklima ist sehr wesentlich. Geht es "familiär" zu, wird niemand mit BF am Arbeitsplatz Probleme haben. Die Fa., in der ich fast 10 Jahre angestellt war, war eine Fa. für jung & alt. Sie setzte nicht auf Monokulturen (Gestylte, zuverlässig Anzug, Krawatte, Schuhe auch bei höchsten sommerlichsten Temperaturen Tragende, zu denen dann "wer anders" [als nicht "Teamfähiger", wie die heutigen Personaler sagen] nicht paßt), sondern auf Vielfalt. Es hat sich bewährt. Wir bauten einst (im Hochsommer bis zu ca. 20% "belegschaftsmäßig" barfuß) anerkanntermaßen die besten Logicanalyzer der Welt (vor Tektronix, Hewlett Packard, LeCroy...)

Freundliche barfüßige Sunday-Afternoon-Grüße von einem ehemaligen kleinen Forschungs- & Entwicklungs-Bereichsleiter,
Jay

Empfehle längerfristig Veränderung nach einem sicher BF ausführbaren Job

Maddin_BN @, Monday, 03.09.2007, 01:17 (vor 6293 Tagen) @ Jay

Hallo an alle,
ich wollte mal fragen, wie Eure Barfußerfahrungen am Arbeitsplatz sind.
Nachdem ich bis heute barfuß am Arbeitsplatz war (Bürojob ohne Kundenkontakt), bin ich heute von meinem Chef aufgefordert worden, ab Montag Strümpfe und zumindest Sandalen zu tragen.
Argument: Andernfalls wäre ich schnell Hausthema.

--
Hi Maddin,
mit [durch BF Hausthema Werden] hab' ich, wenn man sonst in der Fa. gut etabliert & beliebt ist, nur beste Erfahrungen gemacht. Schadet überhaupt nicht.

Das freut mich für Dich! Ich kann im Moment nicht sagen, wie sich das für mich auswirkt. Aber immerhin habe ich zahlreiche Reaktionen von den Kolleg/-innen erhalten, und sie waren durchaus positiv.

--

Außerdem wäre das nicht gut für mich (er meinte meinen Ruf im Hause und infolgedessen auch eventuelle - meiner Erfahrung nach aber nicht vorhandene - Entwicklungs-Chancen)

--
Ach wie entzückend! Da versucht´s der Chef aber wirklich - einstweilen noch - "fürsorglich"-diplomatisch (um deinen hausinternen Ruf & um dein "Weiterkommen" besorgt). Er möchte dich zunächst dazu bringen, daß du - um Ruf & Karriere besorgt - dich selbst dazu kriegst, auf BF zu verzichten.
Wenn du diese "Einsicht" nicht zeigst, könnte es allerdings sein, daß er sich auf seine 'Weisungsbefugnis' beruft und dir S & S einfach befiehlt. Das Schlimme ist, daß er das - lt. heutiger Rechtssprechung, im krassen Unterschied zu früher - auch in Abteilungen ohne 'Kundenverkehr' tatsächlich kann. Bei "Nicht-Folgeleistung" auf diesen Befehl kann er abmahnen und kündigen. 8ung: Wird - bereits mündlich - erklärt, man werde den Grund der Abmahnung (hier Nichterfüllung der Schuhe- & Socken-Anforderung) nicht beseitigen, berechtigt dies den Arbeitgeber zur fristlosen Kündigung (frag mich nicht, welches AZ das ist, denkbar, daß Markus U. [er ist übrigens Rechtsanwalt & beträchtlich im Arbeitsrecht tätig] das grad' auf die Schnelle weiß).

Im Hinblick auf meine Knieprobleme, die sich seit dem Barfußlaufen verringert haben - wäre hier ein Gutachten vom Orthopäden hilfreich? Es kann ja wohl nicht sein, dass sich auf der einen Seite um Arbeitssicherheit gekümmert wird, auf der anderen Seite aber Bemühungen des Arbeitnehmers, gesund zu bleiben, torpediert werden.

--

und außerdem würde das negativ auf ihn als Chef zurückfallen nach dem Motto "da laufen die Mitarbeiter barfuß rum", "da können die Mitarbeiter machen was sie wollen". Manchmal sei es eben "besser, sich unauffällig zu verhalten". Ohne Schuhe und Strümpfe sollten daher mein Füße nur unter dem Schreibtisch sein.

--
Nun, jetzt weiß man alles. Da hat dein Chef wahrscheinlich von seinem Chef eins auf den Deckel bekommen ('da können die Mitarbeiter machen was sie wollen & sich auch kleidungsmäßig ungewöhnliche Freiheiten herausnehmen' → Führungsschwäche wurde unterstellt). Die Chemie zwischen dir & deinem Chef scheint aber nicht allzu schlecht zu sein, da die Message auch lautet: Bitte nicht mehr BF, auch mir zuliebe!

In "meiner" Organisationseinheit ist im Moment personell ziemlich viel Bewegung, möglich, dass mein Chef in der Tat von seinem Vorgesetzten eins "auf den Deckel bekommen" hat. Übrigens ist die Chemie zwischen mir und meinem Chef in der Tat recht gut. Gottseidank ist er einer von den Chefs, die eigentlich auf dem Boden geblieben sind und in der Regel einen kooperativen Führungsstil pflegen. Wenn ihm einer auf der Nase herumtanzt, bemüht er aber - wie ich denke, zu Recht - einen "konservativen" Führungsstil von oben nach unten.

Zwar scheint dein Chef darauf zu setzen, daß du ihm "von Mensch zu Mensch" den Gefallen tust, dies ist jedoch ebenfalls nichts anderes ein zusätzlicher Strategiebestandteil, um dich aus eigener Initiative dazu zu kriegen, BF zu unterlassen.
Ich wollte insbesondere mit Obigem (Möglichkeit, S & S einzufordern, schlimmstenfalls unter Abmahnungs- & Kündigungsdruck*) keine Panik machen, sondern nur darstellen, was passieren kann, wenn´s absolut bekackt läuft (Worst Case-Fall). Mir gefällt aber an der Sache folgendes nicht:
Hier ist jemand bereits mit deutlicher Akribie dahinter, dein BF am Arbeitsplatz abzustellen, vorläufig noch auf die sanfte Tour mit mäßigem Druck (es fiel immerhin von dir das Wort "ab Montag zu S & S aufgefordert "). Das Normale ist nämlich, daß wenn jemand BF am Arbeitsplatz erstmalig ausprobiert, keine oder - insbesondere an schönen Sommertagen - leicht positive Reaktionen mit "Ansteckungseffekt" kommen.

In der Tat habe ich bei einigen Kolleg/-innen bemerkt, dass BF ansteckend wirkt und sie sich von mir haben "anstecken" lassen, als es ziemlich warm war.

Das Wesentliche ist, daß normal ganz wenig darüber geredet wird.

Davon kann man hingegen nicht ausgehen, dafür habe ich zu viele Reaktionen aus dem Kollgenkreis (sogar über die Organisationseinheit hinaus) erhalten, die übrigens in den meisten Fällen positiv waren.

Ist dies jedoch nicht der Fall, sollte man davon ausgehen, daß keine Ruhe sein wird - zumal der Chef ja bereits zielstrebig Sprechblasen 'rausläßt, etwas zu bewirken - nämlich daß du zukünfitg im Job nicht mehr BF bist.

Das steht in der Tat zu befürchten, auch wenn ich - und das habe ich meinem Chef auch mitgeteilt - die Reaktionen der Kolleg/-innen teilweise für überzogen halte.

--

Ich habe ihm gesagt, dass mir mein Ruf egal ist, die Leute reden ohnehin was sie wollen (haben anscheinend nix Anderes zu tun). Über mich halten sich ohnehin hartnäckig etliche Sch...hausparolen ohne jeden Wahrheitsgehalt. Ich mache meine Arbeit, bin normal gekleidet (Anzug und Kulturstrick müssen zum Glück nicht sein und trage ich daher auch nicht) und verhalte mich den Leuten anständig gegenüber. (Nebenbei bemerkt bringen mir Schuhe und Strümpfe nichts als Knieschmerzen und Schweißfüße.)

--
Wie hat er darauf reagiert? Resignierend, daß er mit seiner Taktik (Besorgnis des Unterstellten um seinen eigenen Ruf) nichts ausrichtet? [Stoßseufzer]. Merkte man ihm an: Um bei diesem Typ [gegen BF] 'was auszurichten, muß man zu Höherem greifen...?

Er hat ausgeschweift auf die Zusammenarbeit innerhalb der Organisationseinheit, um am Ende klarzustellen, dass ER der Chef ist und im Zweifelsfall der Mitarbeiter zu gehen hat. Obwohl er am Anfang des Gesprächs durchaus festgestellt hat, dass er mit meiner Arbeit und meinen Umgangsformen mit den Kolleg/-innen sehr zufrieden ist...

--

Umgekehrt macht es mir auch nichts aus, dass einige Kolleginnen sich die Haare extrem bunt (grün, blau, pink, lila etc.) färben, Ringe durch die Nase ziehen oder... sagen wir mal "auffällig körperbetont" kleiden, was genauso unangebracht ist, wenn man denn schon einen Dresscode einführt.

--
Dieses Argument solltest du bei Debatten (sie sind zu erwarten) in allgemeiner Form zur Verfügung haben: Man stößt sich ja in dieser Firma auch nicht daran, wenn [grüne Haare etc. etc.]...

Auch dies habe ich ihm mitgeteilt. Dagegen konnte er nichts einwenden.

--

Mir persönlich ist es gleich, wie sich jemand kleidet, was für Schmuck er trägt und welche Farbe seine Haare haben, Hauptsache die Leute sind menschlich o.k. und machen ihren Job.

--
Tja, dies ist die Haltung eines - Gott sei´s gedankt - normalen Mitarbeiters & eines normalen Managements. Ein Glück, daß es noch genug davon & - bix´s "Ein Lebenszeichen von mir" ließ hoffen - evtl. sogar wieder mehr davon.

Bislang hat "man" sich daran auch weder von der Seite der Vorgesetzten noch von Mitarbeiterseite daran gestört, sondern effektiv die Menschen und ihre Arbeit gesehen. Die Haltung in "meiner Branche" scheint aber teilweise widersprüchlich und grundsätzlich eher konservativ zu sein.

--
Aber anscheinend kommt es immer wieder vor, dass man nur auf die baren Füße reduziert wird, und "sowas macht man einfach nicht". Zumindest nicht im Job.
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Es ist vor allem auch ein Establishment-Problem. BF in der Gesellschaft & im Job ist nicht etabliert, grüne Haare offenbar schon. Mir ist noch in Erinnerung, welch' unendliche Mühe & Nervenverschleiß vor nicht allzulanger Zeit ein Polizist opfern mußte, um einen winzigen Ohrsticker tragen zu dürfen (Gerichtsverfahren, GdP etc. etc.) Man stelle sich einmal vor: Die 1950er Jahre & eine Mitarbeiterin wäre mit grünen Haaren ins Büro gekommen. Sie wäre praktisch sofort ärztliche [Psychiater-]Klientel gewesen. Noch 1971 regten sich konservative TV-Leserbriefschreiber über die violetten Damen-Mähnen in der Science-Fiction-Serie "UFO" auf. Man müßte irgendeinen speziellen "Kick", irgendeine spezielle "Action" machen, um BF am Arbeitsplatz genauso zu etablieren wie violette Haare (sind fast nirgendswo mehr ein Problem). Warum, so frage ich mich jetzt, gelingt das mit BF nicht (von den großen gesundheitlichen Vorzügen für die Mitarbeiter ganz zu schweigen)?

Da scheint sich die Katze in den Schwanz zu beißen: BF ist nicht etabliert, zu wenige trauen sich, was wiederum in der Gesellschaft dazu führt, dass diese BF nicht anerkennt... Meine Theorie: BF ist meiner Ansicht nach eigentlich nichts Besonderes, eigentlich eher so etwas wie kurzärmlige Hemden, aber eben nicht so verbreitet wie diese. Wer sich in früheren Zeiten aber die Haare bunt gefärbt hat oder Piercings getragen hat, der hatte den Mut und die innere Einstellung aufzufallen. Infolgedessen musste sich die Gesellschaft mehr Mühe geben, sich mit den Menschen und deren Einstellungen auseinanderzusetzen, und dabei hat sie erkannt, dass derart "auffallende" Menschen der Gesellschaft durchaus etwas zu geben haben, dass sie teilweise sogar - und diese Erfahrung habe ich gemacht - ausgesprochen wertkonservativ sind und negative Auswüchse einer scheinkonservativen, egoistischen Gesellschaft kritisiert haben. BF war und ist dagegen eher unauffällig und gerade deshalb nicht so weit verbreitet wie zu früheren Zeiten auffällige Haarfarben, nicht vordergründig "aggressiv" (sorry, ist nicht so gemeint, aber mir fällt im Moment kein besserew Wort ein) in seinem Auftreten wird daher auch eher klein gehalten, anstatt dass sich damit auseinandergesetzt wird.

--
Wie sind da Eure Erfahrungen im Job, und was meint Ihr, wie ich mich jetzt verhalten sollte?
--
Nach langer Überlegung bin ich jetzt zu folgender Empfehlung gelangt: Rücke morgen, Montag, wieder in der Fa. BF ein, nimm dir aber in einer verdeckenden Plastiktüte irgendwelche MinimalSTschuhe, z. B. Flipflops mit. Wird der Chef mit seiner [S & S]-Aufforderung tatsächlich "verbindlich", hast du immer noch die Option offen, dir deine Pranken auf der Toilette zu waschen & die Dinger anzuziehen. Ich würde ihn dann aber in einem darauffolgenden Gespräch zu einem Gentlemen Agreement auf diese Schuhe & zu einem [Bis hierher & nicht weiter] verbindlich festnageln, damit er nicht nach einigen Monaten wieder auf neue Ideen kommt (etwa, daß diese Schuhe nicht "gut" genug sind).
Ob du natürlich einfach riskieren willst, es schlimmstenfalls auf das Äußerste ankommen zu lassen, muß dir allein überlassen bleiben - da ich mich nicht in deinen beruflich-biografischen Werdegang einmischen kann & darf. Wenn du aber genügend Berufserfahrung & gute Referenzen hast, kannst du evtl. riskieren, dich wg. BF aus diesem evtl. noch nicht lange bestehenden Arbeitsverhältnis feuern zu lassen & das Zeugnis zu verbrennen. Ich würde es aber trotzdem nicht tun - seit über 30 Jahren ist es alles andere als einfach, einen Job zu erhalten.
Keineswegs ist dann übrigens gesagt, daß dann BF an diesem Arbeitsplatz für immer verloren ist. Du kannst dann auch mit säuerlich-mitleidig lächelndem Gesicht in der Fa. 'rumlaufen & den übrigen Mitarbeitern, die dich ja jetzt seit einigen Monaten BF kennen, die entsprechende Message vermitteln. Wenn die Belegschaft gut 'drauf ist, sagt sie: Und jetzt auf einmal Schuhplicht in dieser Abteilung - ein solcher Schmarn. (Ordentlichen Chefs "geht der Arsch", wenn sie merken, daß die Belegschaft sich über sie mockiert).
Kannst auch einen Brief an höhere Stellen in der Fa. schreiben & die Begründung für [nach mehreren Monaten jetzt auf einmal nicht mehr BF] auszuloten versuchen...

Das mit den guten Referenzen ist so eine Sache. Mein Chef, der S & S einfordert, ist witzigerweise der erste, der nichts auf die Sch...hausparolen, die über mich kursieren, gegeben hat und sich bislang tatsächlich über meine Arbeitsleistung und mein Verhalten ein eigenes Bild gemacht hat. In anderen Organisationseinheiten habe ich eine bessere Zusammen-Arbeit gefordert, was leider persönlich genommen wurde (es wurde nicht die Sache gesehen, um die es mir ging, sondern man hat es als Angriff auf den Chef aufgefasst). Insofern sieht es mit guten Referenzen bislang mau aus - bis eben auf das Zeugnis, das mir mein derzeitiger Chef ausstellen würde. Eine Kündigung möchte ich daher nicht riskieren, da ich zu lange in meinem Job bin und dadurch leider in anderen Branchen in eine bestimmte Schublade gesteckt werde.

Immerhin haben wir demnächst eine Veranstaltung bei uns im Hause, bei der es um die Gesundheit geht, und da könnte ich mich mal kundig machen, inwieweit BF vielleicht nicht doch geduldet werden kann bzw. zu dulden ist, wenn tatsächlich im Einzelfall gesundheitliche Aspekte dafür sprechen.

Ohne Veränderung wird´s aber wahrscheinlich tatsächlich nicht gehen, wenn man dein BF tatsächlich ab morgen nicht mehr haben will. Laß dich am besten von anderen aktiven Forumsusern beraten, wo am ehesten voll BF ausführbare Jobs zu erwarten sind (ich möchte jetzt keinen neuen Längenrekord für Beiträge aufstellen & bin ab morgen bis ca. Mitte Oktober nicht da).
--

Schöne Grüße aus Bonn,
und ein schönes Wochenende,
Maddin

--
Das gleiche aus Freising (30 km nordöstlich von München),
& (mit etwas Glück bei der Gesprächsführung) allzeit schuh- & sockenfreie Arbeits-Erlebniswelt, Jay
--
*) kann auch im Nachhinein noch Ärger mit dem Arbeitsamt geben. Die Kündigung muß begründet werden, & irgendwelche Spießer dort könnten sagen: Durch BF Kündigung "grob fahrlässig herbeigeführt" - mit evtl. temporären Folgen für Sozialleistungen (kenne die genaue Rechtslage nicht).

Vielen Dank für Deine ausführliche Einschätzung und Deine Rat!

Einen guten Start in die neue Woche
und schöne Grüße aus Bonn,
Maddin

Empfehle Kooperation

Leo, Stammposter, Monday, 03.09.2007, 13:22 (vor 6292 Tagen) @ Maddin_BN

Hallo Maddin,

nicht DU, sondern Dein direkter Chef hat das größte Problem: man will ihm offenbar was anhängen, nämlich Führungsschwäche. Ob er seine Leute nicht gescheit (Du barfuß) oder zu kontraproduktiv stark (Jackett- und Krawattenzwang ohne Kundenkontakt auch über 30 Grad) im Griff hat, ist dabei vollkommen Egal. DU bist die Munition von irgendjemand gegen Deinen Chef.

Hilf ihm, so gut es geht, wer weiß wer sonst als nächster Chef kommt - mit den üblichen linientreuen Ansichten! Mit der OFFIZIELLEN Hinzuziehung des Betriebsrats belegst Du doch Gerade noch seine Führungsschwäche, solche "Banalitäten" nicht intern lösen zu können!

Bei Problemen mit dem direkten Chef tröstet mich meine Mutter immer: "DEN sitzt Du auch noch aus!"

Gruß Leo

Im Worst Case: Zwischenzeugnis

Leo, Stammposter, Monday, 03.09.2007, 13:59 (vor 6292 Tagen) @ Leo

Hallo Maddin,

Hilf ihm, so gut es geht, wer weiß wer sonst als nächster Chef kommt - mit den üblichen linientreuen Ansichten!

Ggf. Solltest Du unter den geschilderten Umständen auf ein Zwischenzeugnis von Deinem Jetzigen direkten Chef bestehen (Anspruch bei eigenem Wechsel oder des Chefs)!

Gruß Leo

Unauffälligkeit ist gefragt... :-(

RainerL @, Stammposter, Sunday, 02.09.2007, 13:47 (vor 6293 Tagen) @ Maddin_BN

Hallo Maddin,

versuche es doch mit edlen Lederflip-Flops das wird eher akzeptiert als barfuß ansonsten vielleicht Clogs? Auf jeden Fall was was Du schnell unter dem Schreibtisch ausziehen kannst. Unter dem Schreibtisch scheint barfuß den Chef ja nicht zu stören. Bei uns ist es ähnlich barfuß kann ich auch nicht im ganzen Haus unterwegs sein da es auch Bereiche mit Kunden gibt aber in der Nähe meines Zimmers ist es kein Problem. Oft bin ich auch mit Leder-Flip-Flops unterwegs oder mit Clogs wenn es Situationen gibt wo barfuß unpassend ist. Die Zeit in der ich Schuhe trage ist jedenfalls sehr gering und ich könnte mir auch nicht mehr vorstellen stundenlang Socken + geschlosssene Schuhe tragen zu müssen.

BF-Grüße
Rainer

Unauffälligkeit ist gefragt... :-(

Charles B., Sunday, 02.09.2007, 19:19 (vor 6293 Tagen) @ Maddin_BN

Hallo Maddin,

tja, versuche es mit freundlichen Argumenten. Ich sage immer mehr oder weniger ausführlich: Das ist gesünder und macht Spaß.
Dein Chef sitzt aber am längeren Hebel, und wie in anderen Antworten schon mehrfach angemerkt, musst Du selbst entscheiden, wie wichtig Dir das Barfußlaufen im Büro ist und was Du dafür riskieren würdest.

Ich habe das Glück, im Büro problemlos barfuß sein zu dürfen. Ein gemeinnütziger Verein, bei dem ich den IT-Fuzzy, äh Admin, mache. Angefangen hat es bei besonders heißem Wetter, bei dem auch andere KollegInnen barfuß liefen. Ich bin dabei geblieben, weil's Spaß macht und meinem untrainierten Rücken gut tut. Noch nicht benötigt habe ich das Argument, barfuß optimal antistatisch zu sein bei Basteleien an PCs oder am Netzwerk (stimmt das überhaupt? Fachleute hier?). Mittlerweile habe ich gar keine Reserveschuhe mehr im Gepäck.

Dir wünsche ich ein gutes Gespür und Glück für die kommende Auseinandersetzung. Lass' lesen, wie's gelaufen ist.

cheers
Charles

Antistatisch

RainerL @, Stammposter, Tuesday, 04.09.2007, 13:29 (vor 6291 Tagen) @ Charles B.

Hallo Charles,

Noch nicht benötigt habe ich das Argument, barfuß optimal antistatisch zu sein bei Basteleien an PCs oder am Netzwerk (stimmt das überhaupt? Fachleute hier?).

Aus praktischer Sicht würde ich jetzt meinen: Barfuß wirkt extrem!! antistatisch. Wenn ich barfuß auf Teppichboden ankommend den Metall-Türgriff anfasse gibt es keine Funken. Mit Schuhen passiert das öfter mal vor Allem wenn die Luft trocken ist.

Mit derzeit funkenfreien Füßen ;-) grüßt Dich
Rainer

Antistatisch

Charles B., Tuesday, 04.09.2007, 19:56 (vor 6291 Tagen) @ RainerL

Hi Rainer,

stimmt, ich hab auch noch nie barfuß 'einen gewischt gekriegt'. Passt ja zur Hypothese. Aber wie entstehen die Blitze überhaupt? Wird am Körper Spannung aufgebaut, die nicht über den Boden abfließen kann? (Ich hab so einen Dschelaba/Kutte, der sich oder mich extrem statisch auflädt) Oder kommt die Aufladung durch die Reibung auf bestimmten Böden?
Da fällt mir ein, dass in unserem Düsseldorfer Büro die Blitzgefahr besonders hoch ist. Laminatboden. Bislang hatte ich da bevorzugt die antistatischen Docs an - Halbschuhe, keine Stiefel. Barfuß war ich dort noch nicht... something to look forward to :-)

cheers (funkenfrei ;-)
Charles

Antistatisch

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 05.09.2007, 12:55 (vor 6290 Tagen) @ Charles B.

Hi Rainer,
stimmt, ich hab auch noch nie barfuß 'einen gewischt gekriegt'. Passt ja zur Hypothese. Aber wie entstehen die Blitze überhaupt? Wird am Körper Spannung aufgebaut, die nicht über den Boden abfließen kann? (Ich hab so einen Dschelaba/Kutte, der sich oder mich extrem statisch auflädt) Oder kommt die Aufladung durch die Reibung auf bestimmten Böden?

Guckst Du dort:
http://www.hoppsala.de/index.php?menueID=27&contentID=442

Da fällt mir ein, dass in unserem Düsseldorfer Büro die Blitzgefahr besonders hoch ist. Laminatboden. Bislang hatte ich da bevorzugt die antistatischen Docs an - Halbschuhe, keine Stiefel. Barfuß war ich dort noch nicht...

something to look forward to :-)

na dann viel Erfolg wünsche ich ;-)

cheers (funkenfrei ;-)
Charles

ebenso
Rainer

Unauffälligkeit ist gefragt... :-(

Flip, Wednesday, 05.09.2007, 19:32 (vor 6290 Tagen) @ Maddin_BN

Hallo zurück,

bei meinem Arbeitsplatz (IT-Bereich einer Bank, in der Regel kein Kundenkontakt) ist es kein Problem, immer Sommer die Socken wegzulassen. Daher bin ich von Mai bis jetzt (einschließlich heute) fast immer ohne Socken bei der Arbeit. Meist in meinen Clog-Halbschuhen (da kann man schön rausschlüpfen :-))), ab 25 °C aufwärts aber auch mit Leder-Flipflops. Auch heute, obwohl nicht so warm, hab ich mir die Freiheit gegönnt, mal mit meinem nackten Füßen aus den Clog-Halbschuhen rauszuschlüpfen (natürlich nur am Schreibtisch).
Wenn ich Flipflops anhabe, kommt manchmal (aber selten) ein Kommentar, ansonsten aber überhaupt nicht. Die Vorgesetzten haben noch nie was dazu gesagt, obwohl ich Stellvertreter meines Chefs bin. Bei meinem Arbeitsplatz habe ich so den Eindruck, dass man damit ein wenig Lockerheit ausstrahlt, die sich auf die Anderen auswirkt. Ich glaube, die meisten haben nichts gegen meine Fast-Barfüßigkeit, im Gegenteil.

Aber ich denke mal, das ist das Maximum, was man sich bei so einem Job an Freiheit für die Füße leisten kann. Völlig barfuß, dass würde ich am Arbeitsplatz nicht machen.

Dafür ziehe ich mir dann im Auto sofort die Schuhe aus und fahre barfuß heim. Und wenn ich auf dem Nachhauseweg noch was einkaufen muss, kommt es dann schon vor, dass ich meine Schuhe nicht wieder anziehe und barfuß in den Supermarkt gehe :-))

Viele Grüße

Flip

Hallo an alle,
ich wollte mal fragen, wie Eure Barfußerfahrungen am Arbeitsplatz sind.
Nachdem ich bis heute barfuß am Arbeitsplatz war (Bürojob ohne Kundenkontakt), bin ich heute von meinem Chef aufgefordert worden, ab Montag Strümpfe und zumindest Sandalen zu tragen.
Argument: Andernfalls wäre ich schnell Hausthema. Außerdem wäre das nicht gut für mich (er meinte meinen Ruf im Hause und infolgedessen auch eventuelle - meiner Erfahrung nach aber nicht vorhandene - Entwicklungs-Chancen), und außerdem würde das negativ auf ihn als Chef zurückfallen nach dem Motto "da laufen die Mitarbeiter barfuß rum", "da können die Mitarbeiter machen was sie wollen". Manchmal sei es eben "besser, sich unauffällig zu verhalten". Ohne Schuhe und Strümpfe sollten daher mein Füße nur unter dem Schreibtisch sein.
Ich habe ihm gesagt, dass mir mein Ruf egal ist, die Leute reden ohnehin was sie wollen (haben anscheinend nix Anderes zu tun). Über mich halten sich ohnehin hartnäckig etliche Sch...hausparolen ohne jeden Wahrheitsgehalt. Ich mache meine Arbeit, bin normal gekleidet (Anzug und Kulturstrick müssen zum Glück nicht sein und trage ich daher auch nicht) und verhalte mich den Leuten anständig gegenüber. (Nebenbei bemerkt bringen mir Schuhe und Strümpfe nichts als Knieschmerzen und Schweißfüße.)
Umgekehrt macht es mir auch nichts aus, dass einige Kolleginnen sich die Haare extrem bunt (grün, blau, pink, lila etc.) färben, Ringe durch die Nase ziehen oder... sagen wir mal "auffällig körperbetont" kleiden, was genauso unangebracht ist, wenn man denn schon einen Dresscode einführt.

Mir persönlich ist es gleich, wie sich jemand kleidet, was für Schmuck er trägt und welche Farbe seine Haare haben, Hauptsache die Leute sind menschlich o.k. und machen ihren Job.
Aber anscheinend kommt es immer wieder vor, dass man nur auf die baren Füße reduziert wird, und "sowas macht man einfach nicht". Zumindest nicht im Job.
Wie sind da Eure Erfahrungen im Job, und was meint Ihr, wie ich mich jetzt verhalten sollte?
Schöne Grüße aus Bonn,
und ein schönes Wochenende,
Maddin

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