NSNSNS Florida Lagebericht (Hobby? Barfuß! 2)

aquajeans, Tuesday, 21.08.2007, 19:03 (vor 6305 Tagen)

Hallo,

War wieder mal seit langer Zeit 2 Wochen in Florida

Letztes Mal (2001) berichtete ich darüber, wie meiner Tochter und mir nach einer Autopanne genau vor einem MacDonalds Hamburger + Softdrinks vor der Lokaltür gratis abgegeben wurden, und der Manager auf seine Kosten ein Taxi herbeirief, nur damit wir das Mac Donalds Lokal nicht barfuss betreten sollen.

Georg findet den Betrag vielleicht wieder.

Ich zog mir daraufhin eine hasserfüllte mail eines offensichtlichen Ami-Forumsteilnehmers zu.

Es ist seit 2001 tendenziell schlimmer geworden, aber es gibt auch Lichtblicke. Hier nun ein paar Episoden.

EPISODE 1

Im Truckerrestaurant

Irgendwo auf halbem Weg zwischen Miami und Orlando gibt es ein Kaff, das heisst Yeehaw Junction. In diesem Kaff gibt es eine Art Trucker-und Rocker Restaurant namens Desert Inn.

In selbigem lungern Trucker, und Harley Fahrer der wirklich unangenehmen Sorte rum (nicht Anwälte oder Zahnärtze in der Midlifecrisis, die sich für viel Geld eine Custom Harley kaufen und am Wochenende in Lederklamotten rumlaufen, und mit weit vom Tank absteheneden schlotternden Knien mit 60 über die Autobahnfahren) , Hühner laufen über die Ladentheke, der Abort stinkt wie ein Abort der einmal im Jahr ausgewaschen wird halt riecht , aber die Hamburger sind schmackhaft und preiswert, auch wenn die Bedienung mit europäisch aussehenden Touristen (they look like being French ist in den USA in rechten Kreisen ein Schimpfwort) wirklich gezielt unfreundlich ist.

Trotzdem mache ich lieber dort halt, als an den offiziellen Raststätten, denn man wird am Tisch bedient, anstatt an der Raststätte eine Stunde Schlange zu stehen, und das Essen schmeckt erstaunlich gut.

Am Eingang dieser Kneipe hängt seit neuestem ein Schild, gekritzelt in der zittrigen Handschrift einer Person, die im 3. Schuljahr von der Hauptschule gegangen wurde, und die zum Bild des ungemein freundlichen Barkeepers passen würde: No shirt, no shoes, no service

Irgendwo will man ja zeigen, dass man ein anständiges Lokal ist.

EPISODE 2

Nicht weit von unserer Ferienwohnung in der Nähe von Orlando gibt es ein von einem Inder oder Pakistani betriebenes Lebenmittelgeschäft, mit stark überhöhten Preisen, teilweise abgelaufenenen Lebensmitteln, wo man aber stets mit dem Spruch "Beehren Sie uns bald wieder" verabschiedet wird.

Für Simpson-Liebhaber der real existierende Nahasapeemapetilon ! Unbedingt sehenswert.

Dort holte ich immer - barfuss - die Morgenbrötchen, früher nie ein Problem.

Heute prangt an der Tür ein Schild mit , na was wohl: No shirt, no shoes, no service

EPISODE 3

Ein Lichtblick

Im RonJon, einem 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahre geöffneten Surfshop an der Atlantikküste, angeblich dem grössten der Welt, darf man immer noch barfuss rein, und man begegnet jedesmal und zu jeder Uhrzeit andere barfüssige Kunden, meist Surfkids oder Skaterkids.

EPISODE 4

Ob das folgende ein Lichtblick ist oder nicht mag jeder für sich beurteilen

Abflugkotrolle im Flughafen Miami

Die Sicherheithysterie der Amis geht inzwischen richtig an den Nerv.

Um Schuhabsatzbombenattentate zu verhindern, MUSSTE in Miami zumindest an dem Tag als wir abflogen , JEDER Passagier BARFUSS , d.h. OHNE Schuhe UND OHNE Strümpfe durch die Sicherheitskontrolle.

Vor und hinter der Kontrolle gibt es Bänke zum Aus- und Wiederanziehen, so dass dies doch eher eine regelmässige Veranstaltung zu sein scheint.

Die absolute Umkehrung der Michael-von-Zofingen-Situation: die Ordnungskräfte erzwingen den Barfusslauf !!!!

Für manche Leute der Anlass, fast hysterisch zu werden, mit geekelten Gesichtern rumzulaufen, und was man , neben gebräunten Touristenfüssen, da an misshandelten Käsefüssen von triebhaften Dauerschuhträgern zu sehen bekommt, ist auch echt beeindruckend.

Ich versuchte, dem Securitypersonal mit einem Grinsen zu kommunizieren, dass es doch speziell sei dass man Service hier nur "without shoes" bekäme, aber mein Humor kam überhaupt nicht gut an, mir wurde bedeutet, die Klappe zu halten : Behinderung des Sicherheitspersonals und der Homeland defense seien ein schweres Vergehen, und ich solle blöde Bemerkungen unterlassen.

Schon seltsam ,dass dieses Land der unbegfrenzten Widersprüche auch die Heimat von www.barefoot.org oder www.barefootrunning.org ist.

In der Tat

malo, Stammposter, Tuesday, 21.08.2007, 22:35 (vor 6305 Tagen) @ aquajeans

Hallo,

ein seltsamer Kontinent.
So seltsam, das ich dort hin niemalsnicht möchte.
Schade, um meine Tante dort drüben (New Jersey), die ich nie besuchen werde.
Und mir tun große Bevölkerungsteile dort leid.
Wie könnten sie sich vom Büttel, und damit auch den Rest der Welt, davon befreien?

Gruß,
malo

NSNSNS Florida Lagebericht

Descalzar, Stammposter, Tuesday, 21.08.2007, 22:47 (vor 6305 Tagen) @ aquajeans

HI,
Ron Jons Surfshop kenne ich auch. War seinerzeit aber nicht barfuß, sondern in FlipFlops dort. Das personal lief dort auch in FlipFlops rum.
In einem Surfshop in Miami sah ich dann doch auch mal die Angestellten barfuß ihrer Arbeit nachgehen..

Gruß und Fuß,

Descalzar

NSNSNS Florida Lagebericht

Jörg (Hanna) ⌂, Stammposter, Tuesday, 21.08.2007, 23:52 (vor 6305 Tagen) @ aquajeans

VORSICHT!

Der IQ der Leute von Episode 1 und Episode 4 ist sehr ähnlich (gering)! Falsche "Späße" können da schnell in Cuba enden - und zwar nicht im sozialistischen Teil...

Serfuß,
Jörg (der für eine US-amerik. Fa. arbeitet und ebenso wie Kollegen und Freunde nicht nur bei diversen USA Reisen viele negative Vorurteile mehr als bestätigt fand...)

[image] Amerikanische Schüler im weltweiten Vergleich...

NSNSNS Florida Lagebericht

FrankX, Stammposter, Wednesday, 22.08.2007, 08:28 (vor 6305 Tagen) @ aquajeans

EPISODE 4
Ob das folgende ein Lichtblick ist oder nicht mag jeder für sich beurteilen
Abflugkotrolle im Flughafen Miami
Die Sicherheithysterie der Amis geht inzwischen richtig an den Nerv.
Um Schuhabsatzbombenattentate zu verhindern, MUSSTE in Miami zumindest an dem Tag als wir abflogen , JEDER Passagier BARFUSS , d.h. OHNE Schuhe UND OHNE Strümpfe durch die Sicherheitskontrolle.
Vor und hinter der Kontrolle gibt es Bänke zum Aus- und Wiederanziehen, so dass dies doch eher eine regelmässige Veranstaltung zu sein scheint.

Ich war auch vor ca. 4 Jahren dort. Miami ist wirklich ein mieser Flughafen. Stundenlanges Warten vor dem Zoll und wenn man mal durch ist eine Servicewüste (kein vernünftiges Restaurant oder Shop). Bei mir musste man auch die Schuhe ausziehen. Bei meinen Flipflops gab es 'ne Ausnahme. Die schauten wohl nicht gefährlich aus :) Jetzt haben die auch noch Angst vom Sockenbomber (lach). Die Spinnen, die Amis. Aber nicht nur die auf den Malediven musste ich einen Zirkel! abgeben. Den habe ich nicht wiederbekommen, obwohl mir versichert wurde, dass der separat mitfliegt. Ich habe sogar eine Quittung dafür bekommen. Wahrscheinlich brauchte die Tochter des Beamten einen :) Ich Flugzeig neben mir sass auf jedenfall eine Frau mit einer RIESENSTRICKNADEL.


Die absolute Umkehrung der Michael-von-Zofingen-Situation: die Ordnungskräfte erzwingen den Barfusslauf !!!!
Für manche Leute der Anlass, fast hysterisch zu werden, mit geekelten Gesichtern rumzulaufen, und was man , neben gebräunten Touristenfüssen, da an misshandelten Käsefüssen von triebhaften Dauerschuhträgern zu sehen bekommt, ist auch echt beeindruckend.

Bei dem Geruch würde ich auch hysterisch werden :)

Ich versuchte, dem Securitypersonal mit einem Grinsen zu kommunizieren, dass es doch speziell sei dass man Service hier nur "without shoes" bekäme, aber mein Humor kam überhaupt nicht gut an, mir wurde bedeutet, die Klappe zu halten : Behinderung des Sicherheitspersonals und der Homeland defense seien ein schweres Vergehen, und ich solle blöde Bemerkungen unterlassen.

Es gibt Schilder, dass man am Zoll nicht über Bomben sprechen darf. Tut man es dennoch, wird man verhaftet. Da kann man nicht mal fragen, warum es diese Regel gibt :) Ich wollte kurz auf meine Frau warten, wurde aber von den Beamten sofort weggewiesen.

Korrektur

FrankX, Stammposter, Wednesday, 22.08.2007, 08:31 (vor 6305 Tagen) @ FrankX

Aber nicht nur die, auch auf den Malediven musste ich einen Zirkel! abgeben.

Hier hatte ich wohl einen geistigen Sprung gemacht :) Jetzt versteht man es auch.

Was ist,

malo, Stammposter, Wednesday, 22.08.2007, 12:32 (vor 6304 Tagen) @ FrankX

Hallo,

wenn ich starke Blähungen hätte?
Sprich ich elendig stinkend furzen müßte?

Was treibt da der hysterische "HEIMAT"schutz?
Haben die dort "Heimat"? Man muß ja in diesem System flexibel sein, jederzeit da hin ziehen können, wo der nächste "gut bezahlte Dschoob" ist... Wieviel wohnen dort noch, wo sie geboren wurden?
Heimatlos, Staatenlos...

Ich würde jeden nur noch barfuß ab/bis Flughafen-Ein- und! Ausgang fliegen lassen. Schuhe und Socken müßten abgegeben werden, und hinterher erhält man sie an einem Schalter, natürlich luftdicht unter Vakuum verschweißt, zurück ;-)

Gruß,
malo

NSNSNS Florida Lagebericht

Puma, Stammposter, Thursday, 23.08.2007, 21:21 (vor 6303 Tagen) @ aquajeans

Hallo Aquajeans,

hast Du denn die NSNSNS-Schilder immer beachtet? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die nicht immer eine Bedeutung haben. Jedenfalls was die shoes betrifft, bezüglich des shirt habe ich es nicht ausprobiert. Aber man kann auch in einige dieser Einrichtungen durchaus barfuß gehen. Und wenn dann einer kommt und meint, dass man nicht barfuß sein darf, dann ist immer noch Zeit, Sandalen oder Flip-Flops aus dem Rucksack zu holen. Aber in mindestens 50% der Fälle beschwert sich keiner. Gut, kein Vergleich zu Deutschland, wo man so gut wie überallhin barfuß darf, aber immerhin.

Auf US-Flughäfen und in Flugzeugen hatte ich bisher nie Schwierigkeiten. Auch die Einreise in die USA ging problemlos barfuß. Sie nehmen aber nur einen Fingerabdruck, keinen Zehenabdruck.

Gruß
Puma

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