NSNSNS Florida Lagebericht (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo,
War wieder mal seit langer Zeit 2 Wochen in Florida
Letztes Mal (2001) berichtete ich darüber, wie meiner Tochter und mir nach einer Autopanne genau vor einem MacDonalds Hamburger + Softdrinks vor der Lokaltür gratis abgegeben wurden, und der Manager auf seine Kosten ein Taxi herbeirief, nur damit wir das Mac Donalds Lokal nicht barfuss betreten sollen.
Georg findet den Betrag vielleicht wieder.
Ich zog mir daraufhin eine hasserfüllte mail eines offensichtlichen Ami-Forumsteilnehmers zu.
Es ist seit 2001 tendenziell schlimmer geworden, aber es gibt auch Lichtblicke. Hier nun ein paar Episoden.
EPISODE 1
Im Truckerrestaurant
Irgendwo auf halbem Weg zwischen Miami und Orlando gibt es ein Kaff, das heisst Yeehaw Junction. In diesem Kaff gibt es eine Art Trucker-und Rocker Restaurant namens Desert Inn.
In selbigem lungern Trucker, und Harley Fahrer der wirklich unangenehmen Sorte rum (nicht Anwälte oder Zahnärtze in der Midlifecrisis, die sich für viel Geld eine Custom Harley kaufen und am Wochenende in Lederklamotten rumlaufen, und mit weit vom Tank absteheneden schlotternden Knien mit 60 über die Autobahnfahren) , Hühner laufen über die Ladentheke, der Abort stinkt wie ein Abort der einmal im Jahr ausgewaschen wird halt riecht , aber die Hamburger sind schmackhaft und preiswert, auch wenn die Bedienung mit europäisch aussehenden Touristen (they look like being French ist in den USA in rechten Kreisen ein Schimpfwort) wirklich gezielt unfreundlich ist.
Trotzdem mache ich lieber dort halt, als an den offiziellen Raststätten, denn man wird am Tisch bedient, anstatt an der Raststätte eine Stunde Schlange zu stehen, und das Essen schmeckt erstaunlich gut.
Am Eingang dieser Kneipe hängt seit neuestem ein Schild, gekritzelt in der zittrigen Handschrift einer Person, die im 3. Schuljahr von der Hauptschule gegangen wurde, und die zum Bild des ungemein freundlichen Barkeepers passen würde: No shirt, no shoes, no service
Irgendwo will man ja zeigen, dass man ein anständiges Lokal ist.
EPISODE 2
Nicht weit von unserer Ferienwohnung in der Nähe von Orlando gibt es ein von einem Inder oder Pakistani betriebenes Lebenmittelgeschäft, mit stark überhöhten Preisen, teilweise abgelaufenenen Lebensmitteln, wo man aber stets mit dem Spruch "Beehren Sie uns bald wieder" verabschiedet wird.
Für Simpson-Liebhaber der real existierende Nahasapeemapetilon ! Unbedingt sehenswert.
Dort holte ich immer - barfuss - die Morgenbrötchen, früher nie ein Problem.
Heute prangt an der Tür ein Schild mit , na was wohl: No shirt, no shoes, no service
EPISODE 3
Ein Lichtblick
Im RonJon, einem 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahre geöffneten Surfshop an der Atlantikküste, angeblich dem grössten der Welt, darf man immer noch barfuss rein, und man begegnet jedesmal und zu jeder Uhrzeit andere barfüssige Kunden, meist Surfkids oder Skaterkids.
EPISODE 4
Ob das folgende ein Lichtblick ist oder nicht mag jeder für sich beurteilen
Abflugkotrolle im Flughafen Miami
Die Sicherheithysterie der Amis geht inzwischen richtig an den Nerv.
Um Schuhabsatzbombenattentate zu verhindern, MUSSTE in Miami zumindest an dem Tag als wir abflogen , JEDER Passagier BARFUSS , d.h. OHNE Schuhe UND OHNE Strümpfe durch die Sicherheitskontrolle.
Vor und hinter der Kontrolle gibt es Bänke zum Aus- und Wiederanziehen, so dass dies doch eher eine regelmässige Veranstaltung zu sein scheint.
Die absolute Umkehrung der Michael-von-Zofingen-Situation: die Ordnungskräfte erzwingen den Barfusslauf !!!!
Für manche Leute der Anlass, fast hysterisch zu werden, mit geekelten Gesichtern rumzulaufen, und was man , neben gebräunten Touristenfüssen, da an misshandelten Käsefüssen von triebhaften Dauerschuhträgern zu sehen bekommt, ist auch echt beeindruckend.
Ich versuchte, dem Securitypersonal mit einem Grinsen zu kommunizieren, dass es doch speziell sei dass man Service hier nur "without shoes" bekäme, aber mein Humor kam überhaupt nicht gut an, mir wurde bedeutet, die Klappe zu halten : Behinderung des Sicherheitspersonals und der Homeland defense seien ein schweres Vergehen, und ich solle blöde Bemerkungen unterlassen.
Schon seltsam ,dass dieses Land der unbegfrenzten Widersprüche auch die Heimat von www.barefoot.org oder www.barefootrunning.org ist.