6. Tag meiner Augustreise (Kaiserstuhl) (m. 10 B.) (Hobby? Barfuß! 2)
Am Freitag war nun das große Teninger Barfußtreffen mit Nachmittagsspaziergang und Grillfest vorgesehen, zu dem noch einiges vorzubereiten war. Manfred und Kerstin hatten jedenfalls am Vormittag eine Menge zu tun. Ich vermied es störend im Weg herumzustehen, indem ich schon mal auf eigene Faust in den Kaiserstuhl fuhr, um die Gegend kennen zu lernen. Da die vorige Wanderung zur St. Katharina-Kapelle auf dem Katharinenberg führte, hatte ich den Wunsch diese Gegend auch zu erforschen. Glücklicherweise regnete es nicht.
Herrliche Lehmwege führen auf dem Kaiserstuhl zur Katharinenkapelle
Ohne Umwege gelang es mir vom Parkplatz am Bahlinger Eck auf meist recht gut begehbaren Waldwegen, die nur gelegentlich etwas Schotter aufwiesen, häufig aber angenehm matschig waren, den Katharinenberg zu erreichen.
St. Katharina auf dem Katharinenberg
Um nicht den gleichen Weg zurück gehen zu müssen, suchte ich mir auf einer alten Wanderkarte von Manfred, die er bereits wegen ihrer Ungenauigkeit wegwerfen wollte, eine Alternative. Daraufhin wanderte ich entlang unzähliger Reben zwischen den Weinterrassen auf Schelingen zu. Ich erreichte bald einen herrlichen Aussichtspunkt, von wo aus ich mir schon Gedanken machte, wie ich hinter Schelingen weiter wandern würde.
Ein wunderbarer Blick auf Schelingen und das Krottenbachtal ergab sich kurz vor Erreichen des Ortes.
Nach ein paar Serpentinen auf durchaus angenehm asphaltierten Wirtschaftswegen erreichte ich schließlich Schelingen.
Leider konnte auch das Gasthaus zur Sonne in Schelingen nicht für Sonne sorgen.
Da ich bereits von einem Aussichtspunkt aus sehen konnte, wie ich jetzt weiter gehen müsste, konnte ich problemlos den richtigen Weg einschlagen, was ohne den vorherigen Überblick sehr schwierig geworden wäre. Ich hielt mich knapp oberhalb der Straße, zunächst auf Asphalt, dann über eine Wiese, einen weiteren Asphaltweg und über einen Trampelpfad zwischen Weinterrassen entlang in Richtung Bahlinger Eck.
Auf der Wiese oberhalb der Straße
An einer Stelle musste ich sogar durch ein Weinfeld wandern, da die Wegemarkierung nicht optimal war.
Über herrliche Landschaft schweift der Blick zwischen Weinbergen auf Schelingen (rechts) und Oberbergen (im Hintergrund)
Schließlich kam ich noch an eine Hütte mit der Bezeichnung "Vogesenblick", wo die Aussicht aber keineswegs besser war. Dahinter endete der Weg, so dass ich wieder ein kleines Stück zurück musste, bevor ich an einem ehemaligen Steinbruch vorbei wieder in Wald kam.
Felsen am ehemaligen Steinbruch
Nach der Rückkehr zum Auto beabsichtigte ich schnell wieder nach Teningen zurückzukehren, da die ersten Besucher bald eintreffen könnten. (Genaugenommen war der erste ja schon seit einigen Tagen da, nämlich ich selbst)
Zuvor warf ich aber noch einen Blick auf den Bahnhof Bahlingen mit der Kaiserstuhlbahn, deren Züge der Südwestdeutschen Eisenbahn Gesellschaft ein Teil der Breisgau-S-Bahn darstellen.
Solche Züge als S-Bahn zu bezeichnen fällt mir allerdings irgendwie schwer
Als ich Teningen wieder erreicht hatte, war Manfred noch allein dort. Kerstin und Alfa, die auch zu unserem Treffen kam, mussten vom Bahnhof abgeholt werden, was ich gern übernahm, da ich so auch Gelegenheit hatte den "Bahnhof" von Teningen, eigentlich nur ein Haltepunkt, kennen zu lernen.
Bahnhof Teningen-Mundingen mit Zug aus Freiburg
In welcher Reihenfolge dann die anderen Teilnehmer nach und nach eintrafen weiß ich nicht mehr genau, jedenfalls schließlich 10 Personen zusammen. Neben Manfred und Kerstin waren es Alex aus München, Moltke, Alfa, Lisa, Claudia, Kim, deren kleiner Sohn Niam und ich.
Als wir alle zusammen waren fuhren wir zu einem Parkplatz im Kaiserstuhl, der von Manfred als Schelinger Matt bezeichnet wurde, von der Wanderkarte aber als Bahlinger Eck betitelt ist. Ich gehe davon aus, dass Einheimische schon wissen werden, wie das heißt und das daher der richtige Name "Schelinger Matt" ist.
Von dort wanderten wir dann zunächst auf angenehmen Lehmböden, meist sogar über Rasenwege zum 435 m hohen Badberg südlich von Schelingen, wo man eine wunderbare Aussicht genießen kann, wenn es das Wetter zulässt. Leider entschied sich das Wetter aber für beginnenden leichten Nieselregen bei Temperaturen, die dem August nicht würdig sind. Auf eine angedachte Runde über den Totenkopf, den höchsten Gipfel im Kaiserstuhl, verzichteten wir schließlich, da der Regen auch allmählich stärker wurde
Einen schöneren Barfußwanderweg kann man sich kaum vorstellen.
Nach unserer Rückkehr nach Teningen erfolgte schließlich der gesellige Teil unseres Treffens. Obwohl bereits in Erwägung gezogen wurde die Garage von Manfred und Kerstin leer zu räumen, um dort Platz für uns alle zu schaffen, konnten wir doch alle in der Küche unter kommen, was sicherlich auch wesentlich gemütlicher war. Eine hervorragende Stimmung sorgte zusammen mit netten Gesprächen für eine wunderbare Art des gegenseitigen Kennenlernens. Diese Art von Treffen kann ich nur weiterempfehlen. Die Tatsache, dass der Teninger Kreis der Barfußwanderlustigen sich so zuverlässig selbst bei widrigem Wetter und relativ niedrigen Temperaturen zusammen fand, lässt diese Art von Treffen eine Vorbildfunktion zukommen, zu der ich Manfred und Kerstin nur gratulieren kann.
Bis spät in den Abend plauderten wir und genossen den Tag mit netten Leuten, bis der letzte, nein der vorletzte gegangen ist. Der letzte (ich) ging erst einige Tage später.
Fortsetzung folgt ...