5. Tag meiner Augustreise (Mulhouse) (m. 13 B.) (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 20.08.2007, 00:47 (vor 6242 Tagen)

Inzwischen war Donnerstag, der Tag vor dem Teninger Wandertreffen, und es war immer noch schlechtes Wetter. Da ich gern das Eisenbahnmuseum im französischen Mulhouse (Mülhausen) besuchen wollte, beschlossen wir das an diesem Tag zu tun. Nachdem Manfred am Vortag bereits sein Auto für unsere Fahrt zur Wutachtalbahn zur Verfügung stellte benutzten wir nun meines, was glücklicherweise gut ging.
Wir fuhren über die Autobahn nach Mülhausen und Dank Manfreds Navigationsgerät und Stadtplan auch zielstrebig zum Eisenbahnmuseum. Dass wir auf dem zugehörigen Parkplatz einen Moment warten mussten, bis jemand wegfährt, ließ auf eine gewisse wetterbedingte Fülle im Museum schließen, die sich aber als nicht so schlimm herausstellte.
Ich kann dieses Museum wirklich nur jedem Eisenbahninteressierten empfehlen. Nicht nur die Größe der Sammlung, sondern auch die liebevolle Art, mit der die Dinge in Szene gesetzt werden, ist einfach großartig. In einem alten Pariser Metrowagen kann z. B. die Fahrt auf der Linie 9 nachvollzogen werden. Auf die Frontfenstern wird die Sicht im Tunnel projiziert, während im Zug die zugehörigen Fahrgeräusche ertönen. Es fehlt wirklich nur das zugehörige Gerüttel.

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Im Pariser Metrowagen

Anderswo wurden Reisende beim Verladen von Gepäck oder einfach nur beim Reisen im Zugabteil dargestellt.

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Gepäck wird an einem alten Triebwagen verladen

Vielerorts gab es Bildschirme, auf denen Filme gezeigt wurden, natürlich auf französisch, aber über Kopfhörer konnte man auch die zugehörigen deutschen Texte hören.
Von uralten Lokomotiven aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bis zu relativ modernen Fahrzeugen, die erst kürzlich den Weg ins Museum fanden, war alles vorhanden.

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Eine der ältesten noch vorhandenen Lokomotiven dürfte dieses Exemplar sein.

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Auch uralte Wagen sind vertreten.

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Auch die Triebwagen sind nicht uninteressant. Teilweise fuhren sie auf Gummireifen.

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Vielfach war auch ein Blick in das Innenleben der Loks möglich.

Am Ausgang/Eingang war schließlich auch ein deutschsprachiger Museumsführer erhältlich.
Als wir das Museum wieder verließen, hatte es endlich aufgehört zu regnen, so dass wir noch eine Stadtbesichtigung anschließen konnten. Zunächst begaben wir uns zum Bahnhof, wo ein Blick auf den heutigen Schienenverkehr möglich war.

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Mit dem TGV geht es heute in Rekordtempo durch Frankreich.

Wir verließen aber den Bahnhof bald, da eine Stadtbesichtigung nicht nur wegen der neuen Straßenbahn lockte.

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Die erst kürzlich eröffnete Straßenbahn am Bahnhof

Die Altstadt hat wunderschöne Ecken, kann aber mit Colmar nicht mithalten, wie ich zwei Tage später feststellte. Dennoch ist der Place de la Reunion mit seinem Rathaus unbedingt sehenswert.

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Marktplatz mit Rathaus

Auch enge Gassen machen die Fußgängerzone reizvoll. Zu meinem besonderen Glück hatte ich mit Manfred auch noch jemanden bei mir, der sich dort auskannte.

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Enge Gassen in Mülhausen

Wir gingen weiter bis Porte Jeune, dem zentralen viergleisigen Knotenpunkt des nur aus zwei einander kreuzenden Straßenbahnlinien bestehenden Netzes.

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Haltestelle Porte Jeune

Schließlich begaben wir uns auf den Rückweg zum Bahnhof, hinter dem wir das Auto geparkt hatten. Dazu folgten wir nun der Straßenbahntrasse der Linie 1 vorbei am Tour du Bollwerk, einem Turm der ehemaligen Stadtbefestigung.

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Straßenbahn am Tour du Bollwerk vor dem Tour de l´Europe

In einem kleinen Park entdeckten wir dann noch eine Wasserpumpe, die durch Drehen des Deckels in Gang gesetzt wird. Die Funktionsweise dieser Pumpe erschloss sich uns allerdings nicht.

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Pumpe in Mülhausen

Nachdem wir das Auto erreichten und ich noch einen kurzen Zwischenstopp zum Fotografieren der Bahnanlagen einlegte, fuhren wir wieder in Richtung Deutschland, allerdings nicht ohne noch einzukaufen. Hier machte mich Manfred darauf aufmerksam, dass er schon Probleme beim barfüßigen Betreten des Einkaufszentrums hatte, aber es gelang uns unbemerkt an den Aufpassern vorbeizukommen. Bei den Franzosen scheint Barfüssigkeit noch ungewöhnlicher als hierzulande zu sein, was auch dadurch deutlich wurde, dass etwas mehr Glotzaugen zum Vorschein kamen, was mich aber nicht weiter störte. Angesprochen wurden wir deshalb nicht, jedenfalls nicht so, dass ich es ohne Französischkenntnisse hätte merken können.
Jedenfalls hatten wir nun die für den nächsten Tag nötigen Grillvorräte, die allerdings auch noch für weitere Tage ausreichten. Zu Tanken hatte ich bei dieser Gelegenheit vergessen, was aber nicht schlimm war, da ich kaum etwas gespart hätte. Da es in Frankreich kein Normalbenzin gibt, wie mir Manfred erklärte, hätte ich Super tanken müssen, was mein Auto gar nicht braucht.
Ein wenig unruhig wurde ich auf der Rückfahrt, da gelegentlich die Batterieanzeige im Auto aufflackerte. Manfred bot mir deshalb an mal deren Spannung zu messen, was wir dann aber doch noch verschoben hatten.
Ein schönes Abendessen in Teningen rundete den Tag ab. Der Wetterbericht ließ leider auch für den nächsten Tag nicht viel Gutes hoffen.

Fortsetzung folgt ...

Eine uralte Erfindung

Jay, Stammposter, Monday, 20.08.2007, 06:38 (vor 6242 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

In einem kleinen Park entdeckten wir dann noch eine Wasserpumpe, die durch Drehen des Deckels in Gang gesetzt wird. Die Funktionsweise dieser Pumpe erschloss sich uns allerdings nicht.

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Hi Ulrich,
sofern das Wasser mit etwas Verzögerung & nur bei Drehen der Deckelkurbel in 1 Richtung kam, liegen die Dinge wie folgt:

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(Bildnachweis: Technik - die prägende geistige Errungenschaft unserer Zeit. Prof. Manfred Geiger, Dr. Oliver Kreis, Ingrid Gaus, Festvortrag zum dies academicus aus Anlaß des 261. Jahrestages der Gründung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 04.11.2004)

Die Sache funktioniert auch bei rein vertikaler Postition. Eine ausgeschnittene, breite Spirale (optische Bewegungskinematik ähnlich Korkenzieher) hievt das Wasser nach oben, schneller, als es nach der Rohrseite wieder ablaufen kann, sie muß dazu aber ziemlich genau in das Rohr eingepaßt sein. Insgesamt ist die Angelegenheit mechanisch relativ verschleißarm.

Vorher wurde zwar auch schon Mist erfunden - wie beispielsweise Schuhe - aber Herr Archimedes von Syrakus dürfte wahrscheinlich wenig Gebrauch davon gemacht haben. Über seine BF-Gewohnheiten hab' ich damals mit ihm nicht gesprochen, weil´s für uns einfach selbstverständlich war.

Barfüßige Ingenieure sind einfach die Größten!

Einen schönen Tag
Jay

Eine uralte Erfindung

Manfred (Ten), Stammposter, Monday, 20.08.2007, 08:30 (vor 6242 Tagen) @ Jay

In einem kleinen Park entdeckten wir dann noch eine Wasserpumpe, die durch Drehen des Deckels in Gang gesetzt wird. Die Funktionsweise dieser Pumpe erschloss sich uns allerdings nicht.

Hi Ulrich,
sofern das Wasser mit etwas Verzögerung & nur bei Drehen der Deckelkurbel in 1 Richtung kam, liegen die Dinge wie folgt:
Die Sache funktioniert auch bei rein vertikaler Postition. Eine ausgeschnittene, breite Spirale (optische Bewegungskinematik ähnlich Korkenzieher) hievt das Wasser nach oben, schneller, als es nach der Rohrseite wieder ablaufen kann, sie muß dazu aber ziemlich genau in das Rohr eingepaßt sein.

Hi Jay,
das hatte ich auch vermutet (Archimedische Schraube), aber auf die Anregung von Ulrich hin drehte ich mal in die andere Richtung und siehe da - es funktionierte genau so.
Kann also keine Schraube sein...

Weitere Vorschläge bitte :;-)))

Grüssle, Manfred

Eine neuere Erfindung

Eugen, Stammposter, Monday, 20.08.2007, 10:21 (vor 6241 Tagen) @ Manfred (Ten)

Hi Jay,
das hatte ich auch vermutet (Archimedische Schraube), aber auf die Anregung von Ulrich hin drehte ich mal in die andere Richtung und siehe da - es funktionierte genau so.
Kann also keine Schraube sein...
Weitere Vorschläge bitte :;-)))
Grüssle, Manfred

Invarianz bezüglich Rotationsrichtung bedeutet Zentripetalfeld. Wie wärs mit KREISELPUMPE?

:-)))) meint Eugen

Eine uralte Erfindung

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 20.08.2007, 10:31 (vor 6241 Tagen) @ Manfred (Ten)

Hallo Manfred,
es könnte eine Art Fliehkraftregler sein. Beim Rotieren, egal wie rum, wird ein Verschluß, der im Ruhezustand verhindert, daß das Leitungswassser immer aus dem Hahn fließt, in die Höhe gezogen, so daß Wasser fließen kann.

Und da das geniale Ding den Spaß am Barfußlaufen enorm steigert, ist die Frage nicht einmal total off-topic.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Eine uralte Erfindung

Manfred (Ten), Stammposter, Monday, 20.08.2007, 12:14 (vor 6241 Tagen) @ Manfred (Ten)

In einem kleinen Park entdeckten wir dann noch eine Wasserpumpe, die durch Drehen des Deckels in Gang gesetzt wird. Die Funktionsweise dieser Pumpe erschloss sich uns allerdings nicht.

Da der Wasserfluss erst mit einiger Verzögerung einsetzte und sich auch nach dem Ende der Kurbelei noch einige Sekunden fortsetzte vermute ich mal dass Eugens Erklärung die Richtige ist.

Auf eine genau baugleiche Pumpe stiess ich schon im letzten Jahr im Burgund, dort aber ziemlich in der "Wildnis". Leitungswasser war es also sicher nicht...

Avec pieds-nus
Manfred

Eine uralte Erfindung

Ralf RSK, Stammposter, Monday, 20.08.2007, 12:30 (vor 6241 Tagen) @ Manfred (Ten)

In einem kleinen Park entdeckten wir dann noch eine Wasserpumpe, die durch Drehen des Deckels in Gang gesetzt wird. Die Funktionsweise dieser Pumpe erschloss sich uns allerdings nicht.

Hallo,

dan will ich das Rätsel mal schnell aufklären:

Es gibt in ganz Frankreich in Städten derartige Trinkwasserbrunnen in dieser und ähnlicher Ausführung (manche haben auch einen seitlichen Hebel oder einen Druckknopf). Das geht m. W. auf einen zenteralen Erlass aus Paris zurück, wie so vieles in Frankreich (aus dem gleichen Grund findet man auch auf jedem französischen Bahnhof einen öffentlichen Wasserhahn).

Die Brunnen sind ans Trinkwassernetz angeschlossen, insofern betätigt der Nutzer keine Pumpe, sondern lediglich einen Mechanismus, der der Begrenzung der Flussdauer dient.

Dank dieser segensreichen Einrichtung findet man bei Reisen in Frankreich praktisch überall eine Erfrischungs- und Trinkmöglichkeit, was natürlich besonders bei sommerlichen Reisen in südliche Gefilde von Vorteil ist. In Avignon z. B. kenne ich drei dieser netten Brunnen.

Die berühmtesten dieser öffentlichen Brunnen sind zweifellos die Wallace-Brunnen, die das Stadtbild von Paris prägen, sieht
http://de.wikipedia.org/wiki/Wallace-Brunnen

Viele Grüße, Ralf

5. Tag meiner Augustreise (Mulhouse) (m. 13 B.)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Wednesday, 22.08.2007, 16:40 (vor 6239 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

vielen Dank für Deine interessanten Reiseberichte! Bei Deinem Beitrag über Mülhausen kommen mir Erinnerungen hoch, die von positiver Natur waren, weniger an das negative mit den arroganten Polizeischergen und den "Zwangsschuhen" im Spital. Ins Eisenbahnmuseum wollte ich immer einmal. Die erste Zeit scheiterte es daran, daß ich nicht extra französische Franc einwechseln wollte. Warum ich es auch seit Einführung des Euros immer verschoben habe? Sicher nicht weil ich mich barfuß nicht reintraute. Vermutlich weil es meist gutes Wetter war und ich bei dem Wetter nicht in ein Gebäude wollte. Aber irgendwann werde ich das wohl schaffen - barfuß.

In Mülhausen war ich barfuß zur Einweihung der gelben Straßenbahn und fett beschuht, als die erste S-Bahn von Basel dorthin fuhr. Den Wasserspender im Park habe ich nicht registriert. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal einen Schraubenschlüssel mitnehmen und das Ding auseinander nehmen, um den Mechanismus zu untersuchen. Vielleicht lieber doch nicht, denn dann bekäme ich - diesmal mit Recht - Ärger mit den Ordnungshütern. Und die Sache kann eskalieren, wenn ich auch noch versuchen sollte, mich mit dem Schraubenschlüssel zu wehren.

In Neu-Breisach war ich dagegen barfuß, jedoch nicht am Bahnhof, sondern in den Befestigungsanlagen der Stadt. Ich umrundete die Stadt im "Graben", allerdings radelnderweise. Es war übrigens mein erster Fahrradurlaub, an dem ich mehrere Tage hintereinander barfuß war, jedoch "unecht": die Schuhe hatte ich dabei und auf der Rückfahrt meist angehabt. Dabei kam ich auch barfuß durch Straßburg, was Dich sicher auch interessieren würde, nicht nur wegen der blauen Straßenbahnen.

Interessant auch Deine Beiträge über die große Kreisstadt Emmendingen und über Freiburg, wo ich auf meiner Rücktour durchgekommen war. Die Bächles fielen mir in beiden Städten auf. Leider war es recht voll und es war heiß, so daß ich nicht allzu viel von "barfuß in der Stadt" hatte.

Die Wutachschlucht kenne ich auch, damals bin ich fett beschuht mit meinen Eltern "von einer Mühle zur anderen" gewandert (heute würden meine Eltern es nicht mehr durchstehen). Als wir durch waren, ging ich alleine zurück zum Ausgangspunkt, um dann mit dem Auto meines Vaters (über Straßen) zum anderen Ende zu fahren, um meine Eltern abzuholen. Das war bisher das einzige Mal, daß ich alleine Auto gefahren war. Leider war für mich damals barfuß noch ein Fremdwort. Wenn mir so etwas heute passieren sollte und ich "anstandshalber" zusammen in Gegenwart meiner Eltern Schuhe tragen, dann würde ich zumindest barfuß Auto fahren. Andererseits vielleicht auch gut so. Nicht daß mir das barfuß Auto fahren derart Spaß bringen würde, daß ich mir gleich ein Auto anschaffen würde.

Mit der strategischen Bahn bin ich noch nicht gefahren, jedoch habe ich damit eine Wettfahrt mit dem Rad gemacht. Bergab war ich auf der Straße natürlich schneller als die Bahn auf der kurvenreichen Strecke. Das war noch vor meiner Barfußzeit. Schmunzeln mußte ich auch, als Du vom Zoll in Schleitheim schriebst. Genau in diesem Zollamt tat nämlich der Vater meines langjährigen Vorgesetzten als Zöllner Dienst. Die "Eule", wie mein Vorgesetzter genannt wurde, konnte sich noch an die Straßenbahn von Schleitheim nach Schaffhausen erinnern.

In Schaffhausen war ich schon mehrfach, darunter auch barfuß. Dort habe ich ja auch zufällig Leo getroffen. Der "Munot", die Befestigunganlage östlich der Altstadt, ist auch barfuß gut begehbar. Bei dem schlechten Wetter, das Du in Schaffhausen hattest, wäre es wohl weniger angenehm gewesen. Oder war es auch schon zu spät, um noch in die Anlage zu kommen?

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

5. Tag meiner Augustreise (Mulhouse) (m. 13 B.)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Wednesday, 22.08.2007, 17:10 (vor 6239 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

vielen Dank für Deine interessanten Reiseberichte!

Danke, sowas liest man immer gern! Genau genommen waren es übrigens deine mindestens ebenso interessanten Reiseberichte, die mich dazu gebracht haben meine so zu gestalten, wie ich es jetzt mache.

Den Wasserspender im Park habe ich nicht registriert. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal einen Schraubenschlüssel mitnehmen und das Ding auseinander nehmen, um den Mechanismus zu untersuchen.

Wenn ich es recht verstanden habe, ist das ja nur ein Wasserhahn mit einem etwas seltsamen Verschlusssystem.

In Neu-Breisach war ich dagegen barfuß, jedoch nicht am Bahnhof, sondern in den Befestigungsanlagen der Stadt. Ich umrundete die Stadt im "Graben", allerdings radelnderweise. Es war übrigens mein erster Fahrradurlaub, an dem ich mehrere Tage hintereinander barfuß war, jedoch "unecht": die Schuhe hatte ich dabei und auf der Rückfahrt meist angehabt.

Das verstehe ich nicht. Wie konntest du durchgehend barfuß sein, wenn du die Schuhe damals meist an hattest?

Dabei kam ich auch barfuß durch Straßburg, was Dich sicher auch interessieren würde, nicht nur wegen der blauen Straßenbahnen.

Oh ja. Auch Straßburg hätte mich mächtig interessiert, aber die Zeit war leider sehr begrenzt. Ich komme aber sicher mal wieder in die Gegend. :-)

Die Wutachschlucht kenne ich auch, damals bin ich fett beschuht mit meinen Eltern "von einer Mühle zur anderen" gewandert (heute würden meine Eltern es nicht mehr durchstehen). Als wir durch waren, ging ich alleine zurück zum Ausgangspunkt, um dann mit dem Auto meines Vaters (über Straßen) zum anderen Ende zu fahren, um meine Eltern abzuholen.

Und ich war mir bisher nicht mal sicher, ob du einen Führerschein hast... :-)

Das war bisher das einzige Mal, daß ich alleine Auto gefahren war. Leider war für mich damals barfuß noch ein Fremdwort. Wenn mir so etwas heute passieren sollte und ich "anstandshalber" zusammen in Gegenwart meiner Eltern Schuhe tragen, dann würde ich zumindest barfuß Auto fahren. Andererseits vielleicht auch gut so. Nicht daß mir das barfuß Auto fahren derart Spaß bringen würde, daß ich mir gleich ein Auto anschaffen würde.

Wäre es so schlimm, wenn es dir Spaß machen würde? Ich denke, wenn du wolltest, könntest du dir sicher auch ein Auto leisten. ;-)

Mit der strategischen Bahn bin ich noch nicht gefahren, jedoch habe ich damit eine Wettfahrt mit dem Rad gemacht. Bergab war ich auf der Straße natürlich schneller als die Bahn auf der kurvenreichen Strecke. Das war noch vor meiner Barfußzeit.

Hättest du die Wettfahrt auch bergauf gewonnen? Immerhin hätte die Bahn einen mehr als doppelt so weiten Weg zurücklegen müssen.

Schmunzeln mußte ich auch, als Du vom Zoll in Schleitheim schriebst. Genau in diesem Zollamt tat nämlich der Vater meines langjährigen Vorgesetzten als Zöllner Dienst. Die "Eule", wie mein Vorgesetzter genannt wurde, konnte sich noch an die Straßenbahn von Schleitheim nach Schaffhausen erinnern.

Die Straßenbahn nach Schleitheim fuhr von 1905 bis 1964. Sie endete unmittelbar vor dem Grenzübergang. In Schaffhausen fuhr am 23. September 1966 letztmals eine Straßenbahn.

In Schaffhausen war ich schon mehrfach, darunter auch barfuß. Dort habe ich ja auch zufällig Leo getroffen. Der "Munot", die Befestigunganlage östlich der Altstadt, ist auch barfuß gut begehbar. Bei dem schlechten Wetter, das Du in Schaffhausen hattest, wäre es wohl weniger angenehm gewesen. Oder war es auch schon zu spät, um noch in die Anlage zu kommen?

Es war wohl sicher auch zu spät, da es allmählich dunkel wurde. Der strömende Regen, der mich trotz Regenjacke allmählich nass werden und frieren ließ, tat ein Übriges, um meinen Wunsch länger in Schaffhausen zu bleiben nicht aufkommen zu lassen. Die Stadt ist aber wirklich schön. Bei besserem Wetter würde ich mir gerne dafür mal Zeit nehmen. Auch Zürich scheint ja von dort aus nicht weit zu sein.
Ich glaube mein Programm für die nächste Reise nach Teningen füllt sich allmählich. :-)

Viele Grüße nach Zofingen

Ulrich

5. Tag meiner Augustreise (Mulhouse) (m. 13 B.)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 23.08.2007, 15:32 (vor 6238 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich

In Neu-Breisach war ich dagegen barfuß, jedoch nicht am Bahnhof, sondern in den Befestigungsanlagen der Stadt. Ich umrundete die Stadt im "Graben", allerdings radelnderweise. Es war übrigens mein erster Fahrradurlaub, an dem ich mehrere Tage hintereinander barfuß war, jedoch "unecht": die Schuhe hatte ich dabei und auf der Rückfahrt meist angehabt.

Das verstehe ich nicht. Wie konntest du durchgehend barfuß sein, wenn du die Schuhe damals meist an hattest?

Der Urlaub war im September. Erst im Juli vorher fing ich mit dem Barfußlaufen an. Ich war vor dem Urlaub also höchstens am Wochenende länger barfuß. Auf der Urlaubstour hielt ich gerade 5 Tage hintereinander barfuß durch, dann wurde es mir zuviel. Ich war also in der Tag mehrere Tage durchgehend barfuß, während die Schuhe im Gepäck waren. Danach aber war ich meist fett beschuht. Mein Satz stimmte also doch.

Und ich war mir bisher nicht mal sicher, ob du einen Führerschein hast... :-)

Nicht daß mir das barfuß Auto fahren derart Spaß bringen würde, daß ich mir gleich ein Auto anschaffen würde.

Wäre es so schlimm, wenn es dir Spaß machen würde? Ich denke, wenn du wolltest, könntest du dir sicher auch ein Auto leisten. ;-)

Warum sollte es nicht Leute geben, die einen Führerschein haben und sich finanziell ein Auto leisten können, trotzdem aber keins besitzen?
Die Sache mit meinem Führerschein ist ein Kapitel für sich und hat mit barfuß überhaupt nichts zu tun.

Mit der strategischen Bahn bin ich noch nicht gefahren, jedoch habe ich damit eine Wettfahrt mit dem Rad gemacht. Bergab war ich auf der Straße natürlich schneller als die Bahn auf der kurvenreichen Strecke. Das war noch vor meiner Barfußzeit.

Hättest du die Wettfahrt auch bergauf gewonnen? Immerhin hätte die Bahn einen mehr als doppelt so weiten Weg zurücklegen müssen.

Vermutlich nicht, weder mit, noch ohne Schuhe. Damals kam ich aber von Norden und wollte wieder nach Hause, und das ging bergab. Und Lust hatte ich nicht mehr, noch einmal die selbe Strecke retour zu fahren.

Die Stadt Schaffhausen ist aber wirklich schön. Bei besserem Wetter würde ich mir gerne dafür mal Zeit nehmen. Auch Zürich scheint ja von dort aus nicht weit zu sein.

Ich glaube mein Programm für die nächste Reise nach Teningen füllt sich allmählich.

So weit ist Zürich nicht von Schaffhausen. Die von Teningen am wenigsten entfernte Schweizer Großstadt ist aber Basel. Die Stadt ist sehenswert, ist barfuß gut begehrbar und hat eine Straßenbahn, deren barfüßige Benutzung nicht verboten ist. Und von Basel sind es vieelicht 110 km bis Luzern (barfußfreundlich, sehenswert, aber kein Tram- sondern dafür Trolleybusverkehr).

Und irgendwo dazwischen liegt Zofingen (sehenswert, mit aus "morphologischer" Sicht barfußfreundliher Altstadt, jedoch mit Einschränkungen wegen zahlreicher Spießer und... lassen wir das! Vielleicht verschlägt es Dcih ja auch mal dahin.

Viele Grüße
Michael aus Zofingen

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