Montag, 23.7.2007: Ich hatte eine Nacht Im Wald oberhalb Hetzbach verbracht. Nach trocknen Nacht ging es weiter mit dem Velo, selbstverständlich barfuß. Zunächst einmal ging es steil bergab bis ins Tal, in dem Die Verbindungsstraße Erbach-Eberbach verläuft. Dabei kühlten meine Füße (und nicht nur die) ab. Der Weg nach in die Stadt Beerfelden war wieder steil bergauf. Dabei kam ich auch an der Mümlingquelle mit in der Stadt vorbei.

Danach ging es wieder bergab über Gammelbach nach Eberbach. Die städtische Bebauung dieser Stadt ist regelrecht um einen Berg herumgewachsen. Weder beim Einkaufen bei Aldi, noch beim Schieben des Velos durch die Altstadt mit ihrem barfußfreundlichem Untergrund gab es irgendwelche dummen (bzw. nicht dummen) Bemerkungen zu meiner Aufmachung.

Ich überquerte den Neckar und folgte dem Neckar-Radwanderweg am Südufer. Das Wetter war nun schwülwarm, aber bedeckt. Ich konnte mir Zeit lassen, denn ich wollte ja am Nachmittag (und nicht früher) in Sinsheim sein, und so weit war es von Eberbach ja auch nicht mehr. Bei Neckarsteinach machte ich eine längere Pause am Wehr. Dabei beobachtete ich etliche Leute, die dort ihre Boote zu Wasser ließen (es schien sich um organisierte Fahrten zu handeln). Die meisten trugen dabei irgendwelche wasserbeständigen Sandalen mit Fersenriemen, wenige aber auch Flipflops oder Turnschuhe (letztere in der Regel mit Socken). Gerade 2 junge Männer waren barfuß und schienen auch keine Schuhe dabei zu haben.

Es fielen ein paar Tropfen, als ich diesen Platz verließ. Ich radelte nach Neckargmünd. Diese Stadt ist sehenswert, ich durchradelte sie ohne Halt (habe sie schon vor 2 Jahren barfußmäßig erprobt). Hier verließ ich das Tal des Neckars und radelte im Tal der Elsenz Richtung Süden. Sehr rasch verschwanden die Wolken, und es wurde glühend heiß, wenn das man gut geht. Langsam aber sicher näherte ich mich der großen Kreisstadt Sinsheim. Hier wollte ich einen Bekannten besuchen. Ich war schon öfters dort, das letzte Mal vor zwei Jahren. Und damals zum ersten Mal barfuß. Vorher wollte ich noch Blumen für die Frau meines Freundes besorgen. Wie erwartet gab es auch im Blumenladen keinerlei Bemerkungen zu meiner Aufmachung. Beim Schieben des Velos durch die Fußgängerzone Sinsheims starrten mich ein paar bekopftuchte Frauen fassungslos an.

Nun war es nicht mehr weit bis zu meinem Gastgeber. Am Himmel wurden dicke schwarze Wolken sichtbar. Ich erreichte das Haus meines Freundes. Die Frau öffnete die Tür, sie war auch barfuß. Im Haus ist es bei ihr keine Seltenheit. Es dauerte nicht lange, da setzte Gewitter ein. War nicht so tragisch, denn bis zu meiner Abreise brauchte ich mir keine Gedanken über nasse Schlafsäcke machen. Auch mein Fahrrad hatte dann Ruhe vor mir, es wurde diese Zeit nicht von meinen baren Füßen getreten.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen