Dreizehnter Urlaubstag: Dresden - Markranstädt (Hobby? Barfuß! 2)
Mittwoch, 17.8.2007: Ich hatte eine Nacht am Ufer der Elbe auf Dresdener Stadtgebiet im trockenen Schlafsack verbracht, nun ging es weiter mit dem Velo. Und selbstverständlich barfuß, wie es sich für einen vernünftigen Menschen gehört. Mein Rückweg sollte ebenfalls über Döbeln führen, diesmal jedoch auf anderem Weg. Ich fuhr durch Dörfer, die heute Stadtteile von Dresden sind, die Wege waren teils holprig und häufig eher steil. Dieses machte das Vorankommen mühsam. Viele Kinder befanden sich auf dem Weg zur Schule (bzw. zu den Bus- bzw. Tramhaltestellen). Viele der Schüler waren bei dem schwülen Wetter sehr sommerlich angezogen, aber alle trugen irgendeine Art von Schuhen. Jüngere Schüler starrten auf meine Füße, während ich mich langsam vorkämpfte.
Zwischen Wildsruff und Nossen setzte starker Regen ein, aber ich konnte mich im Häuschen einer Bushaltestelle trocken halten. Nach 10 Minuten hörte der Regen wieder auf, aber es blieb bedeckt. So erreichte ich Nossen, wo ich das Rad durch die Fußgängerzone mit dem barfußfreundlichen Pflaster schob. Etliche Leute glotzten mich dabei an. Es drohte immer wieder zu regnen. Über der Stadt thronte das Schloß:
Ich radelte weiter auf einem Radwanderweg entlang der Freiberger Mulde, kam vorbei am Kloster Altzella (nach einem längeren Aufenthalt hatte ich kein Verlangen):
Die Beschilderung des Radweges war schlecht, so daß ich auf der "normalen" Straße nach Döbeln landete. Während der steilen Abfahrt in die Stadt setzte wieder Regen ein. Ich radelte zum Bahnhof, wo ich mich nach dem weiteren Weg erkundigen wollte. So fand ich wieder den Radweg entlang der Freiberger Mulde, die nach Zusammenfluß mit der Zwickauer Mulde irgendwo nur noch Mulde heißen wird Gelegentlich gab es interessante Wehranlagen. Die Sonne brach durch, Regen würde es an diesem Tag nicht mehr geben. Die nächste Stadt von Leisnig:
Vom Bahnhof unten sieht die Stadtanlage mit der Burg Mildenstein gewaltig aus. Ich vermutetet ein übersichtliches Festungsstädtchen und schritt einen Parkweg hinauf. Er war nicht allzu barfußfreundlich, aber ich benutzte das Gras. Oben angekommen, glich die Stadt eher einer "normalen" Kleinstadt, zum Schloß war es noch weit. So kann der Eindruck täuschen.
Weiter befuhr ich den Mulde-Radweg. Vorbei an einer Klosterruine kam ich nach Grimma.
In der Altstadt, durch die ich mein Fahrrad schob, beachtete niemand meine Barfüßigkeit. Und nicht weit von der Altstadt entfernt, in einem Park, den ich über eine Hängebrücke erreichte, spielten sogar Kinder barfuß am Wasser.
Etwas mühsam war die Fahrt aus dem Tal der Mulde in Richtung Leipzig. Recht starke Steigungen, glühende Sonne und Gegenwind. Nach Leipzig selbst wollte ich nicht, aber in erreichte Leipziger Stadtteile, durch die auch Straßenbahnen fuhren.
Ich fuhr durch Markkleeberg, wollte nach Markranstädt, verfuhr mich aber, weil Straßen für Radfahrer gesperrt waren und alternative Feldwege nicht dorthin führten wie erhofft. Es dämmerte schon als ich einen großen See erreichte. Zunächst einmal, um was zu essen. Da ich keine Lust hatte, mir noch anderswo einen Schlafplatz zu suchen, tat ich es gleich hier. Die Nacht war trocken und mild, auch mein Schlafsack war (immer noch) trocken.
Mein dreizehnter Urlaubstag war vorbei (bringt das Unglück?).
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen