Achter Urlaubstag: Rathen - Lohmen (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 06.08.2007, 11:15 (vor 6255 Tagen)

Freitag, 13.7.2007: Bringt das Unglück? Ich hatte eine Nacht im Schlafsack unter der Bank in einem achteckigen Unterstand am Elberadweg zwischen Stadt Wehlen und Kurort Rathen verbracht, diesmal ohne Ratten- bzw. Krähenbesuch. Als ich aufwachte, war bereits hell. Bevor gegen Mittag der "offizielle Teil" meines Urlaubs beginnen würde, wollte ich noch zum Einkaufen zu Aldi fahren, und zwar nach Dresden. Ich wollte nicht zum limitierenden Faktor werden, was Einkaufen anbelangt (die Sache mit dem Einkaufen hat in der Tat zu einigen Mißverständnissen geführt, jedoch nicht wegen mir).

Es war sonnig und ziemlich wolkenlos, als ich barfuß losradelte. Ich folgte dem Elberadweg über Pirna nach Dresden, ohne jemals die Elbe zu überqueren. Die Fahrt ging gut, obwohl recht viele Radfahrer unterwegs waren, zu so früher Zeit weniger von Radwanderern, sondern mehr von Berufspendlern. Niemand sagte was zu meiner Barfüßigkeit. Auch bei Aldi gab es keinerlei Beanstandungen. Die Verkehrsdichte nahm immer mehr zu, so daß ich von Aldi bis zum Elbufer einige zeit brauchte. Die Ampelphasen in Dresden sind absolut nicht radfahrerfreundlich. So kommt es, daß in dieser Stadt (aber auch in vielen anderen Städten in der ehemaligen DDR und stärker als in den alten Bundesländern oder in der Schweiz) viele Radfahrer auf den Trottoirs (nicht selten links) fahren und sich nur wenig um Ampelphasen kümmern.

So kam es, daß mich Radfahrer überholten, während ich brav an der Ampel auf grün wartete. Und wenn man mit schwerem Gepäck, und noch dazu barfuß an der Ampel anfährt, ist man nicht allzu schnell, da sind einem die Radfahrer ohne Gepäck überlegen. Wenn jedoch eine längere Strecke ohne Ampeln und ohne sonstige Verkehrshindernisse vorliegt, hole ich die anderen Radfahrer häufig wieder ein. Sie fahren dann nebeneinander, trödeln einem vor der Nase rum und pöbeln, wenn man klingelt.

Auf dem Elberadweg kam ich wieder besser voran. Mittlerweile bezog sich der Himmel. Ich erreichte die Große Kreisstadt Pirna. Da ich noch Zeit hatte, schob ich mein Velo noch durch die barfußfreundliche Altstadt:

[image]

Dann radelte ich zum Elbufer. Es wurde Zeit, die verschwitzten (nicht ausgefransten) Kleidungsstücke durch saubere (ebenfalls nicht ausgefranste) auszutauschen, und da bietet sich ein Flußufer doch an. Ein Schuhwechsel wäre sicher auch sinnvoll gewesen, dieses war "leider" nicht möglich, da ich einmal keine an hatte und zum anderen keine dabei. Und meine Füße konnte ich nicht einfach wechseln. So begnügte ich mich mit Füße waschen. Sie wurden zwar nicht sauberer (dazu war das Elbwasser zu dreckig), aber immerhin frischer.

Dann setzte ich zum "Endspurt" an: Elbbrücke, Copitz, Lohmen. Die erste Bahnunterführung, schnell nach links. Der verlotterte Bahnhof von Lohmen war völlig menschenleer, kein Teilnehmer der Barfußwanderung, kein Spießer mit "schußbereitem" Handy, nicht mal die Polizei. Also wieder zurück auf die Hauptstraße, die zweite Bahnunterführung, nach rechts in den Viehbricht, geschafft!

Hier waren schon Teilnehmer bzw. trudelten allmählich ein. Mein Velo hatte ein paar Tage Ruhe vor mir, es stand draußen unter einem Baum, während "Hoppel" und "Schnuffel", die langohrigen hasenschartigen Haustiere meines Wirtes, aufpaßten, daß meinem Velo nichts geschah. Mein Beitrag ist beendet, aber mein achter Urlaubstag noch lange nicht. Die weiteren Ereignisse wurden aber schon ausführlich von Ulrich beschildert.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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