Gefahr von Brennnesseln (Hobby? Barfuß! 2)

Udo Müller @, Sunday, 05.08.2007, 19:56 (vor 6321 Tagen)

Damit mehr Menschen von realer Verätzungsgefahr in der Natur Kenntnis bekommen,
will ich hier über die Gefahr von der Brennnessel (Urtica) ausgehend berichten.
Ich war Mitte Anfang Juni 2007 beim Rasenmähen mit einem Motor-Mulch-Schiebe-Mäher.
Eine kleine Laufreibewunde am Knöchel vom Stiefel herrührend schmerzte.
Auch Halbschuhe reichten an diese Wundstelle heran, sodass Barfuß-Gehen übrig blieb.

Frischer Brennnessel-Schnitt verursachte bei Hautkontakt keine Schmerzen
z.B. Barfuß-gehen im Brennnessel-Gras-Mulch hinter dem Rasenmäher,
weil gebrochene Brennhaare nicht mehr in die Haut einstechen können.
Nesselsucht (Urtikaria) folgte später und intensiver an den Kontaktstellen mit
empfindlichen Hautschichten über der Fußsohle (Knöchel- und Spannbereich).
Die von Kieselsäure spröden Brennhaare brechen beispielsweise
bei der Mähmesser-Rotation und das flüssige Gift (Ameisensäure) läuft frei aus.
Es verteilt sich bei Kontakt auf der nervenlosen Oberhaut (Epidermis),
dringt schnell durch Poren in die darunterliegende Lederhaut (Dermis)
aber erreicht dort erst nach Stunden freie Nervenendigungen (Nozizeptoren).
Es schmerzt dagegen in Sekunden bei Hauteinstich ungebrochener Brennhaare.
Die relativ lange Gift-Kontaktzeit ist der späteren Verätzungsintensität direkt proportional.
Einmal in Lederhaut eingedrungenes Gift ist von außen (z.B. Waschen) nicht mehr erreichbar.

Das intakte Immunsystem kann nur langsam unter stechenden Schmerzen mit Schwellungen
1. die vielen unbemerkt in die Lederhaut eingedrungenen Giftmengen abbauen
und
2. die großflächig verätzte Oberhaut durch eine neue ersetzen (14 Tage).
Erst nach mehr als 10 Wochen hat die neue Haut den Teint
der nicht verätzten Nachbarhaut erreicht.

Unkenntnis vom stark verzögerten Beginn und
von der Enstehungsmechanik einer akuten Verätzung aus frischem Brennnesselschnitt
waren ebenso ursächlich.


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