3. Urlaubstag: Schwabach - Lautertal (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 02.08.2007, 13:38 (vor 6259 Tagen)

Sonntag, 8.7.2007: Ich hatte eine Nacht im Schlafsack vor Schwabach in einem Wald verbracht. Als nächstes radelte ich nach Schwabach selbst, auch diese Stadt besitzt einen historischen Stadtkern.

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Zum barfüßigen Spaziergang durchaus geeignet, das Schieben eines schwer bepackten Fahrrades ist weniger schön, da die Stadt nicht gerade topfeben ist. Zu so früher Stunde, noch dazu am Sonntag, war in dieser Stadt jedoch noch nicht viel los.

Die Hauptstraße in Richtung Nürnberg war für Radfahrer gesperrt, jedoch gab es eine beschilderte Radroute, die über Feldwege, teilweise aber auch am Ufer eines Flusses längs führt. Erst auf Nürnberger Stadtgebiet ging es auf normalen Straßen weiter. Baustellenbedingt gab es Umleitungen, ich konnte mein Rad jedoch teilweise auch über die Baustelle schieben. Dieses war jedoch "nicht übermäßig angenehm" für nicht mit fettem Schuhwerk bewaffnete Zeitgenossen wie mich.

Während meines Urlaubs war Nürnberg die zweite Stadt, in der noch heute eine Straßenbahn verkehrt:
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Mir begegneten jedoch nur modernere Fahrzeuge als auf dem oberen Bild, etwa solche:
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Da ich schon mal in Nürnberg war, begnügte ich mich diesmal damit, mein Rad durch die Fußgängerzone zu schieben und meine Wasservorräte an einem Brunnen aufzufüllen. In der Nürnberger Altstadt gab es nur wenige Bemerkungen zu meiner Barfüßigkeit, speziell von Pennern.

Ich versuchte, einen Weg am Flußufer zu finden, um von dort nach Gelangen zu erlangen - pardon: nach Erlangen zu gelangen. Ich fand einen Uferweg, und auf den Wiesen waren tatsächlich schon einige Leute barfuß. Es war auch schönes Wetter, und es wurde immer heißer. Ich verließ jedoch den Weg, da alle Wegweiser nach Fürth zeigten, nicht nach Erlangen. Irgendwie schlug ich mich durch über irgendwelche Nebenstraßen (die vielbefahrene B4 wollte ich nicht benutzen). Ich erreichte die Stadt Erlangen, bei der mir die schattigen Alleen auffielen.
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Ich schob mein Velo durch die Innenstadt und durch den Park. Mir fiel übrigens ein Laden "Schuh-Schuster" auf, wie schrecklich. Ganz und gar nicht schrecklich fand ich dagegen, daß ein Mädchen barfuß in einem Brunnen spielte und der Vater es nicht zwang, die Sandalen hinterher wieder anzuziehen. Stattdessen trug er selber nachher die Schuhe der Tochter in der Hand.

Ich radelte weiter und machte eine Pause bei den Mühlrädern am Fluß. Mein weiterer Weg folgte dem Main-Donau-Kanal, und zwar bis Bamberg. In Forchheim machte ich jedoch einen Abstecher in die sehenswerte Altstadt:
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In dieser Stadt war einmal ein gebührenpflichtiger Basar, auf den ich verzichten konnte. Dann standen ein paar ältere Autos auf dem Marktplatz, sollte etwa eine Rallye stattfinden. Polizisten gingen zu den Autos und unterhielten sich mit den Fahrern. Zu meiner Barfüßigkeit bzw. zu meinen kurzen Hosen sagten sie dagegen nichts, Forchheim ist ja nicht Zofingen. Auch andere Leute störten sich nicht an meiner Aufmachung. Als ich weiter am Kanalufer entlang radelte, waren in den Grünanlagen etliche Leute barfuß.

Bamberg ist ebenfalls eine schöne Stadt:

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Ich schob mein Rad durch die Fußgängerzone, jedoch sah ich die Stadt vor lauter Menschen nicht. In solchen Situation ist ein schwerbepacktes Fahrrad mehr als hinderlich, besonders wenn es noch bergauf geht. Irgendwann gab ich es auf. Aber immerhin bekam ich mit, daß ein ca. 12-jähriger Junge barfuß durch das Gedränge ging.

Ab Rattelsdorf verließ ich die "normalen" Straßen und folgte einem beschilderten Veloweg. Handelte es sich um die stillgelegte Bahnlinie von Bamberg bis Seßlach bzw. Dietersdorf? Zumindest bis Untermerzbach erinnerte viel an einen ehemaligen Bahndamm. Auch das Städtchen Seßlach ist sehenswert mit seinen mauern und Türmen:

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Einige Stadttore erinnern noch an Zeiten der Torsperre. Zu gewissen Zeiten sind sie ganz offen, ansonsten sind die Toröffnungen so verschlossen, daß nur Fußgänger und Radfahrer durchkommen. Im Städtchen lästerten einige Leute in Straßenrestaurants über meine Aufmachung. Gleiches geschah, als ich mich bereits auf dem Weg nach Coburg befand. Auch diese Stadt ist sehenswert.
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Auch hier schob ich mein Velo durch die Altstadt mit dem barfußfreundlichen Untergrund, danach radelte ich noch zur Veste:
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Es dämmerte bereits, als ich weiter Richtung Norden radelte. Junge Autofahrer fuhren mit überhöhter Geschwindigkeit an mich heran, bremsten quietschend, während laute "Musik" aus dem Lautsprecher tönte. Sie lästerten über meine Schuhlosigkeit, und mit Vollgas ging es weiter. Solchen Leuten sollte man aus sofort den Führerschein entziehen. Sie gefährden durch ihr Verhalten andere Leuten und die Umwelt erheblich mehr als ich durchs Barfußlaufen.

Ich folgte dem Weg in Richtung Eisfeld, wechselte dann auf einen Radwanderweg über. Dieser war recht steil, es handelte sich wohl kaum um eine ehemalige Bahnlinie Coburg-Eisfeld. In einem Waldstück suchte ich mir einen Schlafplatz auf dem Gebiet der Gemeinde Lautertal und fand einen. In dieser Nacht blieb es nicht trocken, es gab sogar heftige Niederschläge. Mein dritter Urlaubstag war um.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

3. Urlaubstag: Schwabach - Lautertal

Ulrich (Berlin), Stammposter, Thursday, 02.08.2007, 16:45 (vor 6259 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

Während meines Urlaubs war Nürnberg die zweite Stadt, in der noch heute eine Straßenbahn verkehrt:
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Mir begegneten jedoch nur modernere Fahrzeuge als auf dem oberen Bild...

Kein Wunder. Diese sind mittlerweile in Polen, ich glaube in Krakau im Einsatz.

Bamberg ist ebenfalls eine schöne Stadt:

Eine sehr schöne Stadt sogar. Nicht nur das alte Rathaus, das wie auf einem Brückenpfeiler thront, ist unbedingt sehenswert.

Ab Rattelsdorf verließ ich die "normalen" Straßen und folgte einem beschilderten Veloweg. Handelte es sich um die stillgelegte Bahnlinie von Bamberg bis Seßlach bzw. Dietersdorf? Zumindest bis Untermerzbach erinnerte viel an einen ehemaligen Bahndamm.

Durch Rattelsdorf verläuft die B4 auf der alten Bahntrasse. Von dort bis Itzgrund-Kaltenbrunn scheint nach Google-Maos ein Radweg oder ähnliches auf der Trasse zu verlaufen. Da bist du wohl wirklich dieser alten Bahnstrecke gefolgt.

Ich folgte dem Weg in Richtung Eisfeld, wechselte dann auf einen Radwanderweg über. Dieser war recht steil, es handelte sich wohl kaum um eine ehemalige Bahnlinie Coburg-Eisfeld.

Die ehemalige Bahnlinie Coburg - Eisfeld bog kurz vor Dörfles-Esbach von der Strecke nach Sonneberg ab und erreichte dann in weitem Bogen bei Oberlauter das Tal des Lauterbachs, dem sie stets in geringem Abstand östlich der B4 folgte. Bei Tremersdorf bog sie dann rechts ab, führte auf Görsdorf zu und folgte dann dem Mauerstreifen und weiter geradeaus auf Eisfeld zu.
Ihr Verlauf ist bei Google-Maps übrigens recht gut zu erkennen: http://maps.google.de/?ie=UTF8&ll=50.299319,10.993023&spn=0.052305,0.11673&t=h&z=13&om=1
Ein asphaltierter Weg, wie zwischen Rattelsdorf und Itzgrund scheint dort aber nicht zu sein.

Viele Grüße

Ulrich

3. Urlaubstag: Schwabach - Lautertal

Georg, Stammposter, Thursday, 02.08.2007, 20:39 (vor 6259 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo die Herren,
tauscht doch bitte die Spezialinteressen der Straßenbahnpufferküsser :-) per mail aus.
Es grüßt
Georg

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