Lasse schreibt:

"Auf der anderen Seite bin ich davon überzeugt, dass es zu einem nicht so geringen Teil die Sorge davor ist, exhibitionistisch zu wirken, die viele Menschen, die am Strand oder zu Hause oder im Garten ganz selbstverständlich barfuß laufen, davon abhält, dies auch in der Stadt oder anderen alltäglichen Orten zu tun (bei mir zum Beispiel)."

Hallo Lorenz, hallo Lasse,

vom Gefühl her geht es mir ähnlich wie Lasse, ich schäme mich glatt auch ein wenig in der Stadt barfuss unterwegs zu sein, weil ich das Gefühl habe als Exhibitionist zu wirken. Ich mach's trotzdem oft und ignoriere meine Scham. Vor allem wenn ich fast nackt auf meine Berge laufe, renne ich erst ein Stück des Weges durch die Stadt. Noch in der Stadt befindlich schäme ich mich vor den Passanten weil ich mich als "Exhibitionisten verachtet" wähne. Sobald ich dann genauso minimal betucht die Bergwege und Bergwiesen hochlaufe schäme ich mich nicht mehr, sondern wähne mich als "abgehärteten Naturfreak" bewundert.

Manchmal rede ich Leute auch an und kokettiere mit Selbst-Ironie, so zum Beispiel vor rund einer Woche. Ich stieg in etwa so wie im folgenden Foto bekleidet einen unserer Hausberge hoch (Bericht geht unter dem Foto weiter).

Ich war auf einem uralten Aufstiegspfad durch verwildertes "Gemüse" unterwegs, einen Pfad den nur noch wenige Leute kennen und begehen. Trotzdem hörte ich von oben entgegenkommend Stimmen einer grösseren Gruppe von Frauen die doch noch diesen alten Weg nutzten. Ich hörte einige Wortfetzen in deren Gesprächen und vernahm Wörter wie "Abstürzen" oder "Abrutschen". In diesem Moment kam ich in das Sichtfeld dieser Damen und ergriff rotzfrech das Wort und sagte: "Keine Angst, Abstürzen tut hier niemand - hier kommt höchstens ein Exhibitionist entgegen!" Ich glaube eine der Frauen antwortete in etwa: "Das stört uns nicht, wir haben alle unsere Männer daheim gelassen."

Man kann halt alles auch ein wenig mit Humor sehen.

Naturverbundene, etwas freche und humorvolle Grüsse,

Euer Karl Heinz.

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