Reise ins Elbsandsteingebirge 2007 (3. Tag) (m. 14 B.) (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 22.07.2007, 13:19 (vor 6336 Tagen)

Am dritten Tag war nun endlich die erste große Tagestour vorgesehen, an der aber auch fast alles schief gehen wollte. Wir verabredeten uns zunächst in Lohmen und fuhren dann gemeinsam in einem Konvoi aus vier Autos los in Richtung Bad Schandau. Zunächst war ein Halt auf der Ziegenrückenstraße vorgesehen, wo es einen wunderbaren Aussichtspunkt gibt, den man nicht übersehen sollte.

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Blick vom Ziegenrücken am 31.7.04

Anschließend war noch ein Halt zum Einkaufen in Bad Schandau vorgesehen, was offensichtlich einige nicht mitbekamen, die bereits in Lohmen plötzlich aus unserer Reihe ausscherten um einzukaufen, was alle anderen zum Warten zwang.
Der Rest bis zum Abmarsch klappte gut, aber von nun an gab es Probleme. Es stellte sich bald heraus, dass die Vorstellungen von einer Wanderung im Elbsandsteingebirge zwischen den Teilnehmern erheblich differierte. Während einige flotten Schrittes losmarschierten, wählten andere eine eher gemütliche Gangart, was die Gruppe weit auseinander zog. Es gab sogar verwunderte Äußerungen darüber, dass es zunächst bergauf gehen würde. Wer rechnet denn auch mit Steigungen im Gebirge?
Bereits nach wenigen Metern Höhendifferenz am Aufstieg zu den Schrammsteinen gaben zwei Teilnehmer auf und bevorzugten es dann den Rest des Tages Bad Schandau zu besichtigen.

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Aufstieg durch das Schrammtor zu den Schrammsteinen

Ein Stück hinter dem Schrammtor, beim steilen Aufstieg zur Schrammsteinaussicht ergab sich das nächste Problem, Thedas Hund. Es ist verständlich, dass Hunde nicht auf Leitern klettern, schließlich können sie sich nicht festhalten. Leider besitzt dieser Aufstieg eine Reihe von Leitern, was ich nicht mehr in Erinnerung hatte. Ich wusste zwar, dass der weg barfuß begehbar ist und keine allzu großen Anforderungen an Schwindelfreiheit stellt, aber auf eine Eignung für Hunde hatte ich bedauerlicherweise nie geachtet.

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Leitern bei der Schrammsteinaussicht am 14.4.06

An der ersten Leiter gab es durchaus einen für Hunde geeigneten Weg unterhalb der Leiter und des nachfolgenden Steges zwischen den Felsen, aber dem Hund (Alfu) klar zu machen, dass er diesen Weg gehen sollte, war sehr zeitraubend. Theda stand oben und rief ihren Hund, andere standen unten und schoben ihn, ich kletterte dort entlang, wo der Hund lang gehen sollte, damit er den Weg erkennt und irgendwann haben wir ihn dort hoch bekommen. Dann kam die nächste Leiter! Es folgten sogar noch mehrere. Teilweise war es nicht so schwierig eine Leiter zu umgehen, gelegentlich aber doch. Dann musste Theda ihren Hund tragen, was ihr wegen nicht übermäßiger Schwindelfreiheit und den verschlechterten Möglichkeiten zum Festhalten nicht ganz leicht fiel. Von anderen ließ sich Alfu aber nicht tragen. Auch Theda durfte ihn erst nach einiger Überredung hochheben. Alfu war aber klug genug dabei sofort zu merken, dass es am einfachsten ist, wenn man sich tragen lässt, so dass er dieses System auch bald an deutlich einfacheren Stellen anzustreben schien.

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Schrammsteinaussicht

Nach geraumer Zeit erreichten wir jedenfalls tatsächlich die Schrammsteinaussicht. Die ersten von uns, die von den Problemen nichts mitbekommen hatten, warteten jedenfalls schon sehr lange und hätten eigentlich längst weiter gehen wollen.
Da wir aber alle die Aussicht genießen wollten, musste noch etwas Geduld erbracht werden.

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Die geduldigsten auf den Schrammsteinen

Weiter sollte es über den Schrammsteinweg zu den Affensteinen gehen, wobei wir den richtigen Weg verpassten und etwas zu weit nach Norden hin abstiegen. Dabei kamen wir an eine besonders lange Leiter, die mit den bereits erprobten Hundetransportmaßnahmen nicht zu bewältigen war. Erst als Lothar dankenswerterweise seinen Rucksack komplett geleert und Alfu eingeladen hatte, konnte diese Hürde nach etwa einer halben Stunde überwunden werden.
Da wir nun auch noch auf dem falschen Weg waren, folgte ein ungeplanter etwas steiniger Aufstieg zur Oberen Affensteinpromenade. Eigentlich war der direkte Weg zu den Affensteinen, der Zurückesteig, vorgesehen, aber da ich nicht wusste, wie es dort mit Leitern aussieht, entschieden wir uns für den zwar längeren, aber dafür problemloseren Weg nach oben.

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Auch hier gibt es ein sehenswertes Felsentor, das zum Klettern einlädt

Leider verloren wir uns hier aber. An einer Stelle verläuft die Obere Affensteinpromenade nämlich in einer großen Schleife um einen Bergrücken herum, den man auch über einen Trampelpfad sehr bequem überqueren kann. Wir, die wir weit zurück lagen, nutzten diese Abkürzung, um der längst außer Hörweite befindlichen Vorhut wieder näher zu kommen. Manfred (Ten) ging sogar extra den längeren Weg, um sicher zu stellen, dass nicht ausgerechnet dort die anderen auf uns warten und wir so an ihnen vorbei gehen würden, aber er fand dort niemanden. Wir gingen daher davon aus, dass die anderen vor uns wären, übersahen dabei aber, dass sie ausgerechnet von diesem längeren Weg aus noch einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt gemacht haben, wo sie Manfred nicht entdecken konnte. So kamen wir bald zu einer Verzweigung, wo wir die Obere Affensteinpromenade verlassen wollten, ohne die anderen zu sehen. Nun telefonierten wir miteinander, konnten aber nicht herausfinden, wo sich die anderen befanden. So trennten sich unsere Wege. Dass nun Manfred von seiner Frau und Johannes von seinem Sohn getrennt waren, war sicherlich für die Beteiligten auch recht unschön.

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Eine Pause auf den Affensteinen beruhigte mich wieder

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Von den Affensteinen aus genossen wir den Blick in den Heringsgrund

Von hier aus begann nun der Abstieg zum Kirnitzschtal, natürlich nicht ohne einen Abstecher zur Idagrotte am Frienstein.

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Dieser Wanderweg ist nicht jedermanns Sache.

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Blick aus der Idagrotte am 31.7.99

Nun begann die Zeit zu drängen. Es wurde allmählich spät und irgendwann fährt die letzte Bahn durchs Kirnitzschtal zurück nach Bad Schandau.

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Die ersten im Kirnitzschtal hatten noch Zeit sich im Wasser ein wenig abzukühlen (Das Paar im Hintergrund gehörte nicht zu uns)

Aber auch die letzten schafften es noch alle pünktlich zur Straßenbahn

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Die Kirnitzschtalbahn in Bad Schandau

In Bad Schandau stießen wir auch wieder auf Gero und Gerhard, seinen Begleiter, sowie etwas später auch auf unsere vermissten Teilnehmer. Zunächst besuchten wir aber noch die Kneippanlagen im Bad Schandauer Kurpark.

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Wassertretbecken im Kurpark

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Überblick über den gesamten Bad Schandauer Barfußpfad

Trotz Wiedervereinigung unserer Gruppe war aber ein gemeinsames Abendessen nicht möglich, da einige Hunger hatten und in Bad Schandau etwas essen wollten, während andere erst mal nach Lohmen zum Duschen wollten. Die Tatsache, dass zwischendurch keine Einkehrmöglichkeit bestand stieß ebenfalls auf Kritik, dabei habe ich noch nie bei irgendeiner Wanderung der Barfußinitiative Berlin-Brandenburg ein Mittagessen eingeplant. Ich halte es für selbstverständlich, dass man auf eine Wanderung Proviant mitnimmt, aber das ist es wohl nicht. An diesem Tag habe ich eine Menge hinzugelernt.
Am Abend war ich jedenfalls sehr enttäuscht bis verärgert über diesen Tag. Ich hatte mir große Mühe gegeben, die schönsten Punkte zu zeigen und erntete hauptsächlich Ärger und Kritik. Und dafür gebe ich noch einen Haufen Geld aus!
An diesem Tag fiel jedenfalls mein Beschluss, nie wieder so eine Reise veranstalten zu wollen, aber Beschlüsse kann man ja auch wieder ändern.

Fortsetzung folgt ...

3 Riesenberichte in 3 Minuten *grins*

AllgäuYeti (Karl Heinz) ⌂ @, Stammposter, Sunday, 22.07.2007, 14:10 (vor 6336 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

jetzt hast Du 3 riesengrosse Reise-Bildberichte vom Elbsandsteingebirge in gerade mal 3 Minuten veröffentlicht, von 13:16 bis 13:19 Uhr. Du wirst wohl alle Deine Berichte samt Bilder-Links erst einmal in "WORD" vor-schreiben und dann schnell ins Forum-Formular kopieren?

War zwar zu faul den ganzen Text zu lesen, habe mir aber mal alle Deine schönen Bilder durchgeschaut.

Ich selbst bin seelisch heute sehr schlecht drauf - habe nämlich bei einem sehr anspruchsvollen und extremen Berglauf der heute stattfand NICHT teilgenommen! Weil meine Kondition ziemlich schlecht ist und weil ich zu faul war sehr früh auf zu stehen.

Schöne Grüsse,

Karl Heinz.

[image] http://www.allgaeuyeti.de/

3 Riesenberichte in 3 Minuten *grins*

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 22.07.2007, 19:07 (vor 6335 Tagen) @ AllgäuYeti (Karl Heinz)

Hallo Karl Heinz

jetzt hast Du 3 riesengrosse Reise-Bildberichte vom Elbsandsteingebirge in gerade mal 3 Minuten veröffentlicht, von 13:16 bis 13:19 Uhr. Du wirst wohl alle Deine Berichte samt Bilder-Links erst einmal in "WORD" vor-schreiben und dann schnell ins Forum-Formular kopieren?

Genauso ist es. :-)

War zwar zu faul den ganzen Text zu lesen, habe mir aber mal alle Deine schönen Bilder durchgeschaut.
Ich selbst bin seelisch heute sehr schlecht drauf - habe nämlich bei einem sehr anspruchsvollen und extremen Berglauf der heute stattfand NICHT teilgenommen! Weil meine Kondition ziemlich schlecht ist und weil ich zu faul war sehr früh auf zu stehen.

Das tut mir leid, aber vielleicht konnten dich die Bilder ja wenigstens ein bisschen aufmuntern? :-)

Viele Grüsse nach Immenstadt

Ulrich

Reise ins Elbsandsteingebirge 2007 (3. Tag) (m. 14 B.)

Ralf RSK, Stammposter, Sunday, 22.07.2007, 18:08 (vor 6335 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Danke für den tollen Bericht! Du hast dir ja viel Mühe gemacht und auch für "Nachahmer" ist das ja sehr informativ.

Die Tatsache, dass zwischendurch keine Einkehrmöglichkeit bestand
stieß ebenfalls auf Kritik ... Ich halte es für selbstverständlich,
dass man auf eine Wanderung Proviant mitnimmt, aber das ist es wohl
nicht. An diesem Tag habe ich eine Menge hinzugelernt.
Am Abend war ich jedenfalls sehr enttäuscht bis verärgert über
diesen Tag. Ich hatte mir große Mühe gegeben, die schönsten Punkte
zu zeigen und erntete hauptsächlich Ärger und Kritik. Und dafür gebe
ich noch einen Haufen Geld aus!

Das kommt mit bekannt vor, siehe den unrühmlichen Thread hier vor gut einem Jahr nach der von Eva vorbereiteten (sehr schönen!) Rheinsteigwanderung. Da ich selbst 2003 im Elbsandsteingebirge gewandert bin, kann ich noch hinzufügen, dass es unterwegs einfach auch gar kein Gasthaus gibt!

Solche Erfahrungen sind mit ein Grund, warum ich meist lieber mit Bekannten oder auch nur meiner Frau wandere. Ich weiß, dass wir bezüglich Tempo, Leistungsfähigkeit, Miführen von Proviant usw. auf einer Linie liegen, und das steigert den Wohlfühlfaktor für mich doch erheblich. Und barfuß laufen kann ich mit denen genauso.

Trotzdem: nicht ärgern, nur wundern!

Viele Grüße, Ralf

Reise ins Elbsandsteingebirge 2007 (3. Tag) (m. 14 B.)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 22.07.2007, 19:14 (vor 6335 Tagen) @ Ralf RSK

Hallo Ralf

Danke für den tollen Bericht! Du hast dir ja viel Mühe gemacht und auch für "Nachahmer" ist das ja sehr informativ.

Vielen Dank, für dein Lob. :-)

...Da ich selbst 2003 im Elbsandsteingebirge gewandert bin, kann ich noch hinzufügen, dass es unterwegs einfach auch gar kein Gasthaus gibt!

Stimmt. Na ja, das haben die Wanderteilnehmer ja auch gesehen.

Solche Erfahrungen sind mit ein Grund, warum ich meist lieber mit Bekannten oder auch nur meiner Frau wandere.

Das kann ich gut verstehen. Dennoch ist es schade, dass Bemühungen eine Wanderung für viele anzubieten, bei manchen eben doch zu Kritik führen, wenn etwas nicht ganz so klappt, wie diejenigen sich das vorstellen. Da es aber nur einzelne wenige waren, die Probleme oder Ärger bereiteten und manche Kritik auch berechtigt war, werde ich versuchen daraus zu lernen, um künftig solche Probleme auszuschließen.

Ich weiß, dass wir bezüglich Tempo, Leistungsfähigkeit, Miführen von Proviant usw. auf einer Linie liegen, und das steigert den Wohlfühlfaktor für mich doch erheblich. Und barfuß laufen kann ich mit denen genauso.

Stimmt natürlich, aber in einer Gruppe ist es doch schönre, zumindest so lange man weiß, wo die Gruppe gerade ist. Das unterschiedliche Tempo in dem gewandert wurde erscheint mir als das Hauptproblem, zu dessen Lösung ich keine andere Möglichkeit sehe, als bei künftigen Veranstaltungen auf einige Teilnehmer bewusst zu verzichten.

Trotzdem: nicht ärgern, nur wundern!

Der Ärger ist längst verraucht, ich habe daraus gelernt und werde künftig einiges anders machen.

Viele Grüße zurück

Ulrich

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