Reise ins Elbsandsteingebirge 2007 (3. Tag) (m. 14 B.) (Hobby? Barfuß! 2)
Am dritten Tag war nun endlich die erste große Tagestour vorgesehen, an der aber auch fast alles schief gehen wollte. Wir verabredeten uns zunächst in Lohmen und fuhren dann gemeinsam in einem Konvoi aus vier Autos los in Richtung Bad Schandau. Zunächst war ein Halt auf der Ziegenrückenstraße vorgesehen, wo es einen wunderbaren Aussichtspunkt gibt, den man nicht übersehen sollte.
Blick vom Ziegenrücken am 31.7.04
Anschließend war noch ein Halt zum Einkaufen in Bad Schandau vorgesehen, was offensichtlich einige nicht mitbekamen, die bereits in Lohmen plötzlich aus unserer Reihe ausscherten um einzukaufen, was alle anderen zum Warten zwang.
Der Rest bis zum Abmarsch klappte gut, aber von nun an gab es Probleme. Es stellte sich bald heraus, dass die Vorstellungen von einer Wanderung im Elbsandsteingebirge zwischen den Teilnehmern erheblich differierte. Während einige flotten Schrittes losmarschierten, wählten andere eine eher gemütliche Gangart, was die Gruppe weit auseinander zog. Es gab sogar verwunderte Äußerungen darüber, dass es zunächst bergauf gehen würde. Wer rechnet denn auch mit Steigungen im Gebirge?
Bereits nach wenigen Metern Höhendifferenz am Aufstieg zu den Schrammsteinen gaben zwei Teilnehmer auf und bevorzugten es dann den Rest des Tages Bad Schandau zu besichtigen.
Aufstieg durch das Schrammtor zu den Schrammsteinen
Ein Stück hinter dem Schrammtor, beim steilen Aufstieg zur Schrammsteinaussicht ergab sich das nächste Problem, Thedas Hund. Es ist verständlich, dass Hunde nicht auf Leitern klettern, schließlich können sie sich nicht festhalten. Leider besitzt dieser Aufstieg eine Reihe von Leitern, was ich nicht mehr in Erinnerung hatte. Ich wusste zwar, dass der weg barfuß begehbar ist und keine allzu großen Anforderungen an Schwindelfreiheit stellt, aber auf eine Eignung für Hunde hatte ich bedauerlicherweise nie geachtet.
Leitern bei der Schrammsteinaussicht am 14.4.06
An der ersten Leiter gab es durchaus einen für Hunde geeigneten Weg unterhalb der Leiter und des nachfolgenden Steges zwischen den Felsen, aber dem Hund (Alfu) klar zu machen, dass er diesen Weg gehen sollte, war sehr zeitraubend. Theda stand oben und rief ihren Hund, andere standen unten und schoben ihn, ich kletterte dort entlang, wo der Hund lang gehen sollte, damit er den Weg erkennt und irgendwann haben wir ihn dort hoch bekommen. Dann kam die nächste Leiter! Es folgten sogar noch mehrere. Teilweise war es nicht so schwierig eine Leiter zu umgehen, gelegentlich aber doch. Dann musste Theda ihren Hund tragen, was ihr wegen nicht übermäßiger Schwindelfreiheit und den verschlechterten Möglichkeiten zum Festhalten nicht ganz leicht fiel. Von anderen ließ sich Alfu aber nicht tragen. Auch Theda durfte ihn erst nach einiger Überredung hochheben. Alfu war aber klug genug dabei sofort zu merken, dass es am einfachsten ist, wenn man sich tragen lässt, so dass er dieses System auch bald an deutlich einfacheren Stellen anzustreben schien.
Schrammsteinaussicht
Nach geraumer Zeit erreichten wir jedenfalls tatsächlich die Schrammsteinaussicht. Die ersten von uns, die von den Problemen nichts mitbekommen hatten, warteten jedenfalls schon sehr lange und hätten eigentlich längst weiter gehen wollen.
Da wir aber alle die Aussicht genießen wollten, musste noch etwas Geduld erbracht werden.
Die geduldigsten auf den Schrammsteinen
Weiter sollte es über den Schrammsteinweg zu den Affensteinen gehen, wobei wir den richtigen Weg verpassten und etwas zu weit nach Norden hin abstiegen. Dabei kamen wir an eine besonders lange Leiter, die mit den bereits erprobten Hundetransportmaßnahmen nicht zu bewältigen war. Erst als Lothar dankenswerterweise seinen Rucksack komplett geleert und Alfu eingeladen hatte, konnte diese Hürde nach etwa einer halben Stunde überwunden werden.
Da wir nun auch noch auf dem falschen Weg waren, folgte ein ungeplanter etwas steiniger Aufstieg zur Oberen Affensteinpromenade. Eigentlich war der direkte Weg zu den Affensteinen, der Zurückesteig, vorgesehen, aber da ich nicht wusste, wie es dort mit Leitern aussieht, entschieden wir uns für den zwar längeren, aber dafür problemloseren Weg nach oben.
Auch hier gibt es ein sehenswertes Felsentor, das zum Klettern einlädt
Leider verloren wir uns hier aber. An einer Stelle verläuft die Obere Affensteinpromenade nämlich in einer großen Schleife um einen Bergrücken herum, den man auch über einen Trampelpfad sehr bequem überqueren kann. Wir, die wir weit zurück lagen, nutzten diese Abkürzung, um der längst außer Hörweite befindlichen Vorhut wieder näher zu kommen. Manfred (Ten) ging sogar extra den längeren Weg, um sicher zu stellen, dass nicht ausgerechnet dort die anderen auf uns warten und wir so an ihnen vorbei gehen würden, aber er fand dort niemanden. Wir gingen daher davon aus, dass die anderen vor uns wären, übersahen dabei aber, dass sie ausgerechnet von diesem längeren Weg aus noch einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt gemacht haben, wo sie Manfred nicht entdecken konnte. So kamen wir bald zu einer Verzweigung, wo wir die Obere Affensteinpromenade verlassen wollten, ohne die anderen zu sehen. Nun telefonierten wir miteinander, konnten aber nicht herausfinden, wo sich die anderen befanden. So trennten sich unsere Wege. Dass nun Manfred von seiner Frau und Johannes von seinem Sohn getrennt waren, war sicherlich für die Beteiligten auch recht unschön.
Eine Pause auf den Affensteinen beruhigte mich wieder
Von den Affensteinen aus genossen wir den Blick in den Heringsgrund
Von hier aus begann nun der Abstieg zum Kirnitzschtal, natürlich nicht ohne einen Abstecher zur Idagrotte am Frienstein.
Dieser Wanderweg ist nicht jedermanns Sache.
Blick aus der Idagrotte am 31.7.99
Nun begann die Zeit zu drängen. Es wurde allmählich spät und irgendwann fährt die letzte Bahn durchs Kirnitzschtal zurück nach Bad Schandau.
Die ersten im Kirnitzschtal hatten noch Zeit sich im Wasser ein wenig abzukühlen (Das Paar im Hintergrund gehörte nicht zu uns)
Aber auch die letzten schafften es noch alle pünktlich zur Straßenbahn
Die Kirnitzschtalbahn in Bad Schandau
In Bad Schandau stießen wir auch wieder auf Gero und Gerhard, seinen Begleiter, sowie etwas später auch auf unsere vermissten Teilnehmer. Zunächst besuchten wir aber noch die Kneippanlagen im Bad Schandauer Kurpark.
Wassertretbecken im Kurpark
Überblick über den gesamten Bad Schandauer Barfußpfad
Trotz Wiedervereinigung unserer Gruppe war aber ein gemeinsames Abendessen nicht möglich, da einige Hunger hatten und in Bad Schandau etwas essen wollten, während andere erst mal nach Lohmen zum Duschen wollten. Die Tatsache, dass zwischendurch keine Einkehrmöglichkeit bestand stieß ebenfalls auf Kritik, dabei habe ich noch nie bei irgendeiner Wanderung der Barfußinitiative Berlin-Brandenburg ein Mittagessen eingeplant. Ich halte es für selbstverständlich, dass man auf eine Wanderung Proviant mitnimmt, aber das ist es wohl nicht. An diesem Tag habe ich eine Menge hinzugelernt.
Am Abend war ich jedenfalls sehr enttäuscht bis verärgert über diesen Tag. Ich hatte mir große Mühe gegeben, die schönsten Punkte zu zeigen und erntete hauptsächlich Ärger und Kritik. Und dafür gebe ich noch einen Haufen Geld aus!
An diesem Tag fiel jedenfalls mein Beschluss, nie wieder so eine Reise veranstalten zu wollen, aber Beschlüsse kann man ja auch wieder ändern.
Fortsetzung folgt ...